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DER ALTE - Die Fälle des Leo Kress - Folge 140: Bahnhofsbaby

DER ALTE - Die Kress-Ära Folge 140:
Bahnhofsbaby

Nach der Ära Köster mit Siegfried Lowitz, die immerhin 100 Folgen der Reihe DER ALTE umfasste, kam man nicht umhin einen Nachfolger für das erfolgreiche Krimiformat zu finden. Am Ostermontag 1977 startete die Reihe mit dem Pilotfilm "Die Dienstreise". In Folge 100 starb Köster den Serientod. Helmut Ringelmann griff als Nachfolger auf Rolf Schimpf als Kress zurück, den er aus der gemeinsam mit ihm produzierten Serie "Mensch Bachmann" kannte.

Eine unbekannte Frau drückt vor einem Stuttgarter Gymnasium dem elfjährigen Markus aus der 5b ein Kuvert in die Hand, mit der Bitte, es in der 13. Klasse abzugeben. Adressiert ist es an Karsten Winterberg, der gerade eine Mathematikarbeit schreibt. Karsten reißt das Kuvert auf, sieht den Inhalt und verlässt sofort die Schule. Bei seinen Eltern meldet er sich nur telefonisch und fährt nach München. Dort sucht er seinen Onkel Leo Kress auf und zeigt ihm den Inhalt des Kuverts: es handelt sich dabei um Zeitungsausschnitte, die über ein 1970 am Kölner Bahnhof ausgesetztes Baby berichten. Karsten ist klar, dass es sich dabei um ihn handelt und dass das wohl situierten Apothekerehepaar aus Stuttgart nicht seine richtigen Eltern sind. Kress erzählt Karsten die ganze Geschichte, muss dann aber zu einem Einsatz. Als er zurück kommt, ist Karsten verschwunden. Schnell hat der Hauptkommissar den Verdacht, dass er zu seiner richtigen Mutter, einer Frau namens Helga Dorsch gefahren ist, die einen dubiosen Massagesalon betreibt. Am nächsten Tag ist diese Frau tot und Karsten flüchtig. Hauptkommissar Kress hat einen schwierigen Fall vor sich, den er aber dank der Aussage des Schülers aus der 5b dann doch schnell lösen kann ... (1)

Wieder eine äußerst spannende und gelungene Folge von Bruno Hampel. Es beginnt mit etwas Privatleben für Kress. Doch nicht seine Tochter ist es, die auftaucht (sie kommt nicht mal zur Sprache) sondern sein Neffe. Er ist nach München gekommen und will bei seinem Onkel wohnen. Gleichzeitig ist auf der Suche nach seiner leiblichen Mutter. Diese wird in der folgenden Nacht ermordet. Kress ermittelt nun mit Hilfe seines Neffen und eines 13jährigen Jungen, der ein wichtiger Zeuge ist. Auf diese Weise ist der Fall auch unfreiwillig komisch. Denn dieser Junge ist überaus begabt, kann sich Autos und Nummernschilder merken und will an den Ermittlungen teilhaben. Sozusagen als Belohnung.

Auch das Ende ist spannend und die Überführung der Täter gelungen unterhaltsam. Vieles erinnert an einen klassischen Krimi mit Whodunit-Charakter.

Thomas Kretschmann spielt die Gast-Hauptrolle als Neffe von Kress. Der Mime war in der Vergangenheit ein Schwimm-Ass. In den 80er-Jahren floh er über Jugoslawien aus der DDR, wo er in Halle an der Saale lebte. Schon früh verlagerte er seine Schauspieltätigkeit nach Frankreich und die USA. Er ist aber auch immer wieder in deutschen Produktionen zu sehen gewesen.

Buch: Bruno Hampel
Musik: Eberhard Schoener, Frank Duval
Regie: Alfred Weidenmann
Mit: Rolf Schimpf, Michael Ande, Charles M. Huber, Markus Böttcher, Thomas Kretschmann, Lisa Kreutzer, Helmut Zierl, Sonja Sutter, Peter Aust, Jutta Kammann, Robert Naegele u.a.
Erstsendung: ZDF, 23.06.1989

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(1) = Die Krimihomepage (GP)

Kommentare  

#1 Doktor Römer 2023-06-20 02:01
Der Beginn der Folge spielt laut Buch in Stuttgart, wurde aber nichtin Stuttgart gedreht. Und der neunmalkluge Schüler spricht mit deutlichem bayerischen Dialekt. Und Kretschmann spielt im neuesten INDIANA JONES mit.

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