DER ALTE - Die Fälle des Leo Kress - Folge 144: Klassentreffen
Leo Kress begleitet Gerd Heymann auf dessen 25. Abiturententreffen. Auch anwesend sind der Weinhändler Albert Schmauch und der exzentrische Gerhard Steffens, der immer ein Außenseiter war. Als Leo Kress in den frühen Morgenstunden zu einer Leiche gerufen wird, staunt er nicht schlecht, als er in dem Toten Gerds Klassenkameraden Albert wiedererkennt. Zeugenaussagen und die eigenen Beobachtungen der beiden Kriminalisten stimmen überein: der Tote ist mit Gerhard Steffens gegen halb zwölf vom Klassentreffen weggegangen und dann durch verschiedene Bars gezogen. Hat Steffens die Tat begangen? Und wenn ja, warum? Er ist jedenfalls unauffindbar, zumal er in München polizeilich nicht gemeldet ist. Kress sucht den Vater des Verdächtigen auf und erfährt, dass der Mann einen schlechten Charakter hat. Dann kann Gerhard in einer WG in Schwabing ausgeforscht werden. Der Exzentriker kann sich an nichts Genaues erinnern ... (1)
Letzter Beitrag von Ahlsen
Leopold Ahlsen hat insgesamt nur 7 Drehbücher für Der Alte geschrieben. 5 in der Köster-Ära und zwei für Leo Kress. Dies ist sein letzter Beitrag. Seine Bücher sind fast immer von einer seltsamen Melancholie geprägt mit stark philosophischen Dialogen, wo eine scheinbar ganz harmlose Situation sich dermaßen steigert, dass sie in einem Mord mündet. In seinem ersten Beitrag "Ein unkomplizierter Fall" (Folge 9) mit Klausjürgen Wussow ist ihm das einigermaßen gut gelungen. Hier allerdings überzeugt weder die Story noch das Mordmotiv, auch die Inszenierung wirkt etwas chaotisch mit zu viel unnötigen Schauplätzen, was Ahlsen in früheren Fällen eher vermied. Dass der vermeintliche Täter sich an die Tat nicht erinnert war auch in der besagten Folge 9 so.
Trotz persönlicher Note, ein mittelmäßiger Fall
Woran es letztlich liegt, dass diese Folge nicht zündet, weiß ich nicht zu sagen. Selbst Brynych als Regisseur hat hier einmal nicht zu sehr überzogen und die Figuren möglichst realistisch dargestellt. Besonders die Sauf- und Zechtour der beiden ehemaligen Klassenkameraden wirkt wie aus dem Leben.
Dass Gerd Heymann selbst Mitglied des Klassentreffens ist gibt der Figur Heymann wieder eine persönliche Note. Für den Fall ist das aber unerheblich, denn es hätte auch ein beliebiges Klassentreffen ohne Heymann sein können.
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(1) = Die Krimihomepage (GP)