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Kill Terry Valentine - »The Limey«

The LimeyKill Terry Valentine
»The Limey«

Ende des 20. Jahrhunderts stand Regisseur Steven Soderbergh an einem künstlerischen Umbruch. Mit seinen Arthouse-Hits „Sex, Lügen und Video“ oder „Kafka“ hatte er sich in Kennerkreisen einen Namen gemacht, mit „Out of Sight“ hatte er erstmals ein breiteres Publikum angesprochen. Sein nächster Film „The Limey“ war von der Konzeption her wieder pures intellektuelles Kopfkino, aufgrund von Soderberghs immensem Renommee aber mit etlichen Stars auch grandios besetzt.

The LimeySoderberghs endgültiger Durchbruch kam schon ein Jahr nach „The Limey“ mit dem Oscar-prämierten „Erin Brockovich“, der nicht nur die Karriere von Julia Roberts beflügelte, sondern auch Soderbergh große Projekte zuschanzte. Am bekanntesten und erfolgreichsten ist danach wohl seine „Ocean’s Eleven“-Trilogie geworden, aber auch „Magic Mike“ oder sein Biopic über den schwulen Pianisten Liberace fanden später ihr Publikum. „The Limey“ wurde für fünf Independent Spirit Awards nominiert und brachte seinem Hauptdarsteller Terence Stamp einen Golden Satellite Award ein – eigentlich eine Schande, dass der Film bei allen renommierteren Filmpreisen sträflich vernachlässigt wurde. Der Titel ist übrigens ein US-amerikanischer Slangausdruck, den man ins Deutsche wohl am besten mit „Der Inselaffe“ übersetzen könnte.

The LimeySolch ein Inselaffe ist der stoische Wilson (Terence Stamp), der eines Tages in Kalifornien aufkreuzt, nachdem er von Eduardo Roel (Luis Guzmán) einen Brief erhalten hatte, in dem ihm dieser vom Unfalltod seiner Tochter berichtete. Wilson will nicht so recht daran glauben, dass Jenny (Melissa George) tatsächlich bei einem Autounfall gestorben ist. Mit Hilfe von Eduardo und Jennys bester Freundin Elaine (Lesley Ann Warren) kommt er schnell dahinter, dass seine Tochter mit dem Plattenproduzenten Terry Valentine (Peter Fonda) liiert war, der seine Finger auch in zahlreichen krummen Geschäften hat. Langsam pirscht sich Wilson in den Dunstkreis Valentines vor, räumt dessen Lakaien aus dem Weg und erregt schließlich die Aufmerksamkeit von Valentines Anwalt Jim Avery (Barry Newman). Während bei Terry Valentine eine große Party steigt, können sich auch Wilson und Eduardo unter die Gäste mischen und dem Gangsterboss erstmals von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten…

The LimeySteven Soderbergh nimmt eine altbekannte Rachestory und schafft es trotzdem, sie völlig neu zu erzählen. Sein Film lebt von eindrucksvollen Kameraeinstellungen, dem überlegenen Spiel seiner Altstars Terence Stamp und Peter Fonda und einer differenzierten Musikuntermalung. Der Clou des außergewöhnlichen Thrillers ist jedoch seine ungewohnte Schnitt-Technik, die ständig mit den Sehgewohnheiten des Zuschauers bricht und so manche Überraschung parat hält. Zu Beginn wirkt der zerhackte, unterkühlte Stil vielleicht noch etwas manieriert, doch es dauert nicht lange, bis man von diesem völlig in seinen Bann gezogen wird. Die weltweit erste BluRay-Veröffentlichung des Films aus dem Jahr 1999 erfolgt hierzulande bei Koch Media als limitiertes Mediabook, bestehend aus einer DVD und einer BluRay. Letztere bietet eine für die Entstehungszeit des Films gute technische Ausstattung mit einem sehr detailreichen und scharfen Bild (im Widescreen-Format 1,85:1). Der Ton liegt auf Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 5.1 vor (optional mit deutschen und englischen Untertiteln) und kann ebenfalls überzeugen. Die Extras umfassen zwei Audiokommentare, einen von Regisseur Soderbergh mit Drehbuchautor Lem Dobbs, einen zweiten mit den Darstellern Terence Stamp, Peter Fonda, Lesley Ann Warren, Barry Newman und Joe Dallesandro sowie abermals mit Soderbergh und Dobbs, die isolierte Filmmusik von Cliff Martinez, einen Blick hinter die Kulissen (7 Minuten), den deutschen und englischen Kinotrailer, englische TV-Spots, eine ganz hübsche, animierte Bildergalerie sowie Kurzinterviews mit Cast und Crew (zusammen 12 Minuten).

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