Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Nachhilfe im Abzocken - »Zwei hinreißend verdorbene Schurken« – Special Edition

Zwei hinreißend verdorbene SchurkenNachhilfe im Abzocken
»Zwei hinreißend verdorbene Schurken«

Frank Oz gilt eigentlich als Meister der Puppen. Das 1944 im englischen Hereford geborene Multitalent gehörte jahrelang zu den Puppenspielern um Jim Henson und erweckte dabei u.a. Miss Piggy zum Leben. Auch als Originalstimme der Yoda-Figur aus den „Star Wars“-Filmen blieb er Puppen treu. Ab 1982 begann Oz, auch Filme zu inszenieren. Als vierten Langfilm drehte er 1988 mit Michael Caine und Steve Martin „Zwei hinreißend verdorbene Schurken“.

Zwei hinreißend verdorbene SchurkenSeine ersten Gehversuche als Regisseur hatte er noch bei Jim Henson unternommen, wo Frank Oz zunächst „Der dunkle Kristall“ und „Die Muppets erobern Manhattan“ inszenierte. Danach folgte mit „Der kleine Horrorladen“ das Musical-Remake eines alten Gruselstreifens, in dessen Zentrum mit der fleischfressenden Pflanze Audrey erneut eine Puppe stand. „Zwei hinreißend verdorbene Schurken“ ist deswegen sozusagen Oz‘ erster puppenloser Film. Aber auch der im Original „Dirty Rotten Scoundrels“ betitelte Spaß ist ein Remake, denn schon anno 1964 schlüpften Marlon Brando und David Niven in „Zwei erfolgreiche Verführer“ in die Rollen, die in der Neuauflage nun Steve Martin und Sir Michael Caine bekleideten. Das Original von Ralph Levy war bereits ein ausgelassener und für die Entstehungszeit sehr frivoler Spaß, Frank Oz legte 25 Jahre später noch eine Schippe drauf und machte sich insbesondere den starken Kontrast seiner beiden Protagonisten in deren Darstellung und in ihrer komischen Wirkung zunutze.

Zwei hinreißend verdorbene SchurkenLawrence Jamieson (Sir Michael Caine) ist der Platzhirsch im südfranzösischen Küstenstädtchen Beaumont-sur-Mer. Der charmante Gauner verdient sich seinen Lebensunterhalt damit, dass er reichen Damen etwas vorspielt und sich von diesen dann beschenken lässt. Die Masche funktioniert ausgezeichnet. Als er in Zürich gerade wieder seine Siegesbeute auf einer Bank deponiert hat, trifft er im Zug zurück an die Riviera den aufdringlichen und lauten Amerikaner Freddy Benson (Steve Martin), der offensichtlich mit einer ganz ähnlichen Masche an das Geld der Damen zu gelangen versucht. Da er in ihm einen Konkurrenten wittert, will er ihn möglichst weit weg von sich wissen. Aber Benson erachtet Beaumont-sur-Mer auch für sich als ideale Spielwiese, weswegen es nicht lange dauert, bis es zum Eklat kommt. Jamieson und Benson einigen sich darauf, eine Wette darüber entscheiden zu lassen, wer von ihnen beiden weiterhin in der Stadt bleiben darf, und wer das Weite suchen muss. Entscheiden soll darüber, wem von den beiden es als erstem gelingt, der reichen Seifenkonzernerbin Janet Colgate (Glenne Headly) 50.000 Dollar abzuschwatzen. Mit unterschiedlichen Mitteln legen sich die beiden Schurken ins Zeug.

Zwei hinreißend verdorbene SchurkenEin durchaus spaßiger kleiner Gaunerfilm, der mit den darstellerischen Kabinettstückchen von Steve Martin und Michael Caine steht und fällt. Immerhin zeigt Regisseur Frank Oz einiges Talent in Sachen Komödientiming und so gerät dieses Remake zu einem vergnüglichen Familienfilm. Insbesondere die ersten Filmminuten sind aber etwas zu langsam entwickelt, da mangelt es noch an treffsicheren Gags. Spätestens in der zweiten Hälfte, wenn der eigentliche Wettkampf entbrennt, kommt man als Fan der Stars aber schließlich auf seine Kosten. Die BluRay-Wiederveröffentlichung als „Special Edition“ bietet ein ganz gutes Bild, bei dem das Filmkorn aber noch deutlich zu erkennen ist (im Widescreen-Format 1,85:1). Der Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0 Stereo, Englisch optional auch im DTS HD Master Audio 5.1, wahlweise mit deutschen und englischen Untertiteln) ist der Entstehungszeit des Films angemessen und soweit in Ordnung. Von der BluRay der Erstauflage hat man den Audiokommentar von Regisseur Frank Oz und die US-Teaser und -Trailer zum Film übernommen. Neu hinzugekommen ist nun der deutsche Kinotrailer, ein Interview mit Autor Dale Launer (23 Minuten), ein Making-Of-Featurette (7 Minuten), ein animiertes Fotoalbum sowie eine umfangreiche animierte Bildergalerie.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles