Tochter aus reichem Hause - »Blown Away«
Tochter aus reichem Hause
»Blown Away«
In den frühen 1990er Jahren waren Corey Haim und Corey Feldman zumindest im englischsprachigen Raum noch auf dem Gipfel ihrer Popularität, weswegen man sich immer wieder Vehikel ausdachte, in denen man die beiden Teeniestars, die mittlerweile auch zu besten Freunden geworden waren, gemeinsam vor die Kamera bringen konnte. Corey Feldman ist bis heute in den Medien präsent, schlägt sich wacker mit Synchroneinsätzen für Zeichentrickserien und Videospiele und Gastauftritten in Fernsehserien durch. Kumpel Corey Haim allerdings verstarb im Jahr 2010 überraschend an einer Lungenentzündung. Er wurde nur 38 Jahre alt. Der als Kameramann („Insect“) bekannt gewordene Brenton Spencer hatte anno 1992 lediglich einige Episoden der Fernsehserien „21 Jump Street – Tatort Klassenzimmer“ und „Das Gesetz der Straße“ inszeniert, „Blown Away“ markiert sein Spielfilmdebüt. Produziert für das kanadische Fernsehen, erlebte der Film hierzulande seine Erstaufführung 1994 auf Video.
Richard Gardener (Corey Haim) arbeitet als Hilfskraft im Skiresort des reichen Cy Bower (Jean LeClerc). Als er dessen 17jährige Tochter Megan (Nicole Eggert) kennenlernt, verliebt er sich Hals über Kopf in die Schönheit. Er wird von ihr zu einer Party in die Bower-Villa eingeladen, als Megan gerade mal sturmfreie Bude hat. Auch Richs älterer Bruder Wes (Corey Feldman) und einige weitere Freunde haben eine Einladung erhalten und feiern mit, aber es ist Rich, der am Ende des Abends in Megans Bett landet. Die überstürzte Rückkehr von Mr. Bower schafft erste Probleme, und Rich merkt schon bald, dass im Leben Megans Einiges nicht nach Plan läuft. Es ist gerade mal ein Jahr her, dass Megan ihre Mutter bei einem Autounfall verlor – der ganze Wagen war explodiert und danach in eine Tankstelle gerast. Megan verdächtigt ihren Vater, damals eine Bombe am Auto platziert und damit seine Ehefrau ermordet zu haben. Nun schmiedet Megan selbst Pläne, ihren Vater aus dem Weg zu räumen und an das Millionenerbe zu kommen – und hofft dabei auf die Mithilfe ihres neuen Freundes Rich.
Man merkt schon relativ schnell, dass es sich bei „Blown Away“ um eine recht billig zusammengeschusterte Fernsehproduktion handelt, denn trotz der schicken Interieurs aus der Designervilla strahlt der Film eine simple Fernsehästhetik aus. Einen Schwerpunkt setzt das maue Drehbuch auf die sexuellen Begegnungen zwischen den Hauptdarstellern, die dem Film einen ebenfalls eher billigen Softpornolook verleihen. Die Kriminalelemente sind eher bemüht und insgesamt wenig glaubwürdig in die Ereignisse integriert, so dass trotz einiger gut gefilmter Actionszenen schnell Langeweile aufkommt. Höchstens für diejenigen interessant, die die beiden Coreys, Nicole Eggert und Kathleen Robertson auf dem Höhepunkt ihrer Schönheit fast komplett nackt in Bettszenen erleben möchten. Die DVD-Erstveröffentlichung präsentiert den Film in ungeschnittener Fassung im Widescreenformat (1,66:1) mit gutem, nicht zu beanstandendem Bild. Der Ton liegt auf Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0 vor, wobei der deutsche Synchronton leider ziemlich dumpf aufgespielt wurde. Als Extras gibt es den englischsprachigen Originaltrailer und eine kleine animierte Bildergalerie.