Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 27 - Der Auftraggeber

Ein Beitrag von G. Walt

Folge 27
Der Auftraggeber

Seit einigen Wochen macht eine versierte Bande von Kunsträubern die Stadt unsicher. Sie geht bei ihren Raubzügen so geschickt vor, dass die Polizei immer wieder ins Leere stößt. Eines Tages wird der Fabrikant Dr. Herborn, Besitzer einer Sammlung altchinesischer Kunstschätze, erschossen. Augenzeugin der Tat ist Herborns Schwiegertochter Gisela. Aufgrund ihrer Beschreibungen beginnt Kommissar Köster mit seinen Recherchen. Ihm kommt das brutale Vorgehen der Kunsträuber reichlich merkwürdig vor, denn bislang hatten diese bei ihren Einbrüchen jede Gewaltanwendung vermieden.

Köster löst seine Fälle schon mal bei einem guten Glas Wein Als kurz darauf noch ein zweiter Toter aufgefunden wird, glaubt Köster, zwei rivalisierende Banden machen sich ihr Betätigungsfeld streitig. Doch die Lösung des Falles geht - wie so oft -in eine ganz andere Richtung ... ⁽¹⁾

Auch hier muss ich wieder etwas mehr verraten. Denn der Fall ist wie so oft bei Köster, nicht so wie er zunächst scheint. Und das sowohl für den Zuschauer, als auch für Köster. Immer wieder beschreibt Gisela die Täter und als zwei Verdächtige verhaftet werden, identifiziert die Frau diese prompt. Doch die beteuern ihre Unschuld. Zumindest was den Mord angeht.
So kommen Köster langsam Zweifel an den Aussagen der Frau. Köster sucht einen Auftraggeber und glaubt diesen bald in Gisela selbst erkannt zu haben.

Eine etwas verwirrende Folge, die einzig und allein auf den überraschenden Schluss hinausläuft. Leider kann davon allein kein Krimi leben, so dass Detlef Müller diesmal nur ein recht durchwachsenes Drehbuch gelang.
Heidelinde Weiss spielt die eiskalte Lady mit Bravour. Götz George ist wieder einmal zu raubeinig (zu sehr Schimanski) - und zu sehr er selbst, so das sein Spiel überzeugungslos bleibt. Obwohl viele Szenen mit ihm durchaus sehenswert sind, so ist es am Ende doch Siegfried Lowitz, der m.E.n. viel besser spielt.

Frank Duvals Musik ist es am Ende, die dem Krimi auch musikalisch eine unverwechselbare Note gibt. Auch hier gilt, dass diese als 28. produzierte Folge auf einen Platz nach vorne rückte und als Nr. 27 ausgestrahlt wurde.⁽²⁾ Für Götz George übrigens schon der zweite Einsatz nach Folge 19 Der schöne Alex.

Besetzung: Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, Henning Schlüter, Heidelinde Weiss, Götz George, Peter Dirschauer, Paul Hoffmann, Uwe Dallmeier und anderen
Stab: Buch: Detlef Müller, Titelmusik: Peter Thomas, Kamera: Rolf Kästel, Szenenbild: Wolf Englert, Herstellungsleitung: Gustl Gotzler, Redaktion: Peter Renfrantz, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Regie: Theodor Grädler. Erstausstrahlung: 18.05.1979 (ZDF)

Eine Folge zuvor: Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 26 - Neue Sachlichkeit
Nächste Folge: Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 28 - Pensionstod

(1,2) Krimiserien.heim
Quelle Stabangaben: Krimiserien.heim u.a.

Kommentare

#1 Thanner 2015-09-16 10:46

"Götz George ist wieder einmal zu sehr Schimanski"... genau auf den Punkt gebracht!

#2 G. Walt 2015-09-17 15:23

spricht da der Schimmi-Fan, der sich Thanner nennt? ;-)

#3 Christian Naton 2021-01-09 21:53

Tatsächlich keine Spitzenfolge. Aber Götz George gefällt mir gut in dieser Folge, Das Drehbuch und die Story sind halt weit weg vom normalen Alltag. Da sind andere Lowitz-Folgen einfach besser.

#4 Doktor Römer 2023-07-01 00:50

Da es "Schimanski" damals noch nicht gab, ist der Vergleich etwas schief. Man könnte sagen, dass Götz George eben immer wie Götz George spielt, dann kommt das hin. Wobei ich ihn hier eigentlich ganz gut finde. Als "schöner Alex" war die Rolle eben sehr klein, nach zehn Minuten ist es mit ihm vorbei, da konnte er nicht viel mehr aus der Rolle machen. Und ja, das Drehbuch ist diesmal nicht so mega-gut.

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