Finale für Herle - SOKO 5113 – Staffel 7
Finale für Herle
SOKO 5113 (7. Staffel)
Bereits in der letzten Folge der vorangegangenen Staffel wurde mit Kriminalmeisterin Bärbel Mattner (Sabine Kaack) eine neue weibliche Ermittlerin ins Team um Kriminalhauptkommissar Göttmann (Werner Kreindl) eingeführt. Sie hat in den 12 rund 45minütigen Episoden (teilweise noch einmal untergliedert in je 24minütige Folgen, da diese bei den Erstausstrahlungen im ZDF durch einen Werbeblock voneinander getrennt worden waren) ausreichend Gelegenheit, ihren Charme und ihre locker-fröhliche Art ausreichend unter Beweis zu stellen. Gemeinsam mit den alten Hasen im Team, Kriminaloberkommissar Horst Schickl (Wilfried Klaus), Kommissar Diether Herle (Diether Krebs) und Kriminalmeister Fred Less (Bernd Herzsprung), ist Mattner nun mit dafür zuständig, in und um München herum Kriminalfälle zu bearbeiten und zu lösen, bei denen es um Morde, Einbrüche und immer wieder um Rauschgift geht. Ulrich Stark war als Drehbuchautor und Regisseur auch in diese 1986 erstmals ausgestrahlte Staffel noch fleißig involviert, hat aber hier erstmals bei einem Drittel der Folgen die Regie an seinen Kollegen Kai Borsche („Es muss nicht immer Mord sein“, „Ein Heim für Tiere“) abgetreten, der diese Funktion ebenfalls formidabel bekleidet.
Auch um die privaten Sorgen der „SOKO“-Mitarbeiter kreisen in diesen Folgen wieder einige der Probleme, vielleicht kommt es dabei sogar ein wenig zu oft vor, dass zwischen diesen und den aktuellen Fällen Berührungspunkte bestehen – denn jene in dieser Geballtheit allzu konstruierten Zusammenhänge nagen an der Glaubwürdigkeit. Ein besonderes Augenmerk erhält dabei Peter Göttmann (Roland-Momme Jantz), der fast schon erwachsene Sohn des Kriminalhauptkommissars, der sich immer mehr vom „SOKO“-Chef und dessen Frau Irmgard (Kyra Mladeck) entfremdet. Als Göttmann in der Episode „In die falsche Richtung“ von einem Einbrecher angeschossen wird, taucht Peter in einer dubiosen Sekte unter. Auch Schickl macht in einer Folge („Das Versprechen“) bereits im Privaten (beim Abholen seiner Tante Leni – Lia Wöhr – vom Flughafen) Bekanntschaft mit einem gewissen Bernd Gessler (Stephan Schwartz), der sich schließlich als Hauptverdächtiger im nächsten Fall erweisen wird. Und in „Herle sieht doppelt“ landet Kriminaldirektor Stanelle (Hans Schulze) nach einem feuchtfröhlichen Abi-Jahrgangstreffen in einem illegalen Bordell, von dessen Praktiken Bärbel Mattner gleichzeitig bereits durch eine Bekannte informiert wurde. Der Zufall beherrscht hier eindeutig zu oft das Geschehen. Abgesehen davon haben die Episoden von „SOKO 5113 – Staffel 7“ aber auch einige echte Highlights zu bieten. Hier ist insbesondere die Doppelfolge „Das Duell“ zu nennen, in der es zu psychologischen Spielchen zwischen Göttmann und einem Psychologieprofessor (Klaus Barner) kommt, dem Hauptverdächtigen in einem Mordfall.
Außerdem nehmen zwei Figuren in dieser Staffel ihren Hut, die beide schon seit der allerersten Folge der Erfolgsserie mit dabei waren. Diether Krebs hat sich mit „Finderlohn“ das Drehbuch für den Ausstieg seiner Figur Herle selbst auf den Leib geschrieben. Es ist ein gewitzter und pfiffiger Abgang geworden, der wunderbar zu seiner Figur passt, die im Laufe der Jahre immer wieder für die humoristischen Brechungen zuständig war. Etwas unspektakulärer fällt der Abgang von Amtmann Waldi Zellmann (Rolf Schimpf) aus, der in derselben Folge eine Papierfabrik in Herne erbt und ab dann sang- und klanglos verschwindet. Grund dafür war sicherlich die von Schimpf zeitgleich erstmals fürs ZDF-Abendprogramm übernommene Hauptrolle in „Der Alte“, die er ab dann bis ins Jahr 2009 noch in über 220 Folgen spielen sollte. Die DVD-Erstveröffentlichung der zwölf rund 45minütigen Folgen präsentiert diese in einer Amaray auf drei DVDs. Obwohl die Staffel dieses Mal komplett in einer Box vorliegt, ist den Publishern erneut ein peinlicher Fehler unterlaufen. Folge 17 auf DVD3 erzählt den ersten Teil der Geschichte, die dann in Episode 14 ihren Abschluss findet, die beiden Folgen sind also schlichtweg in der falschen Reihenfolge einsortiert worden. Schade, dass so ein Fauxpas dem Qualitätsmanagement nicht aufgefallen ist! Bild (restauriertes 4:3-Vollbildformat) und Ton (Deutsch in Dolby Digital 2.0) sind soweit wieder in Ordnung, Extras sind keine vorhanden.
Kommentare
07.
Scheint alles etwas konfus zu sein. Ich hoffe ab Staffel 8 läufts rund.