Vom Buchmacher zum Killer - »Cold Blooded«
Vom Buchmacher zum Killer
»Cold Blooded«
„Cold Blooded“ markierte 1994 das Regiedebüt des Filmemachers, der als Marc Wallace geboren wurde. Er hatte seine Karriere Ende der 1980er Jahre als Autor und Produzent der „Tracey Ullman Show“ für Fox Television begonnen und in gleicher Funktion auch an einigen Episoden der „Simpsons“ mitgewirkt, bei denen die Figur des Otto sogar nach seinem Vorbild erschaffen wurde. Mit seinem ausgeprägten Humorverständnis und seinem Einfallsreichtum sah Wallace Wolodarsky nach den Erfolgen Quentin Tarantinos wohl seine Zeit gekommen, in ähnlichem Stil die Geschichte eines unfreiwilligen Profikillers zu erzählen, bei der die Morde weniger für Spannung denn für schwarzhumorige Lacher sorgen. Als Hauptdarsteller engagierte er für „Cold Blooded“ den damals 25jährigen Jason Priestley, der eine enorme Popularität genoss. Seine Filmauftritte waren bis dato zwar eher die Ausnahme, aber aufgrund seines Mitwirkens an der überaus populären Teenieserie „Beverly Hills, 90210“, die noch weitere fünf Jahre ausgestrahlt werden sollte und es auf fast 250 Episoden brachte, hatte er eine große Fanbase, die sicherlich auch die Zuschauerzahlen dieses Films positiv beeinflusste.
Cosmo Reif (Jason Priestley) arbeitet als Buchmacher für den Mafia-Boss Max. Was mit den Schuldnern passiert, die bei diesem in der Kreide stehen, weiß Cosmo bislang nicht. Als Max aber überraschend verstirbt und Gordon (Robert Loggia) auf dessen Posten nachrückt, stehen auch für Cosmo neue Zeiten an. Denn Gordon ist mit Cosmos Leistungen überaus zufrieden und möchte diesen im „Unternehmen“ aufsteigen lassen. Ab sofort soll er als Killer für Gordon arbeiten und unliebsame Schuldner einfach aus dem Weg räumen. Als Mentor wird ihm der versierte Steve (Peter Riegert) an die Seite gestellt, der in dieser Funktion schon seit längerem bei der Mafia in Diensten steht. Steve ist überrascht, wie perfekt Cosmo schießen kann. Doch den jungen Mann plagen arge Gewissensbisse, nachdem er den ersten Menschen kaltgemacht hat. Ungefähr zur gleichen Zeit beginnt Cosmo, auf Anraten einer befreundeten Nutte (Janeane Garofalo) einen Yoga-Kurs zu besuchen. Die Leiterin Jasmine (Kimberly Williams) ist nicht nur äußerst charmant und sympathisch, sondern auch noch höchst attraktiv. Es dauert nicht lange, bis sich Cosmo in Jasmine verliebt. Aber kann er mit ihr eine Beziehung eingehen, ohne dass sie weiß, womit er seinen Lebensunterhalt verdient?
Wenn man Spaß an sarkastisch-schwarzem Humor und absurden Situationen hat, ist man bei „Cold Blooded“ genau richtig. Wallace Wolodarsky schildert den Job des Profikillers mal aus einer ganz anderen, höchst alltäglichen Perspektive. Wie weit muss ich von meinem Opfer entfernt stehen, damit ich keine Blutspritzer abbekomme, oder was kann man machen, um Blutflecke aus den teuren Ledersitzen des Autos wieder herauszubekommen? Auch die gerade aufblühende Liebesbeziehung des Protagonisten zu der Yogalehrerin liefert einige herrlich schräge Situationen, zumal Cosmo in etlichen Belangen des Lebens eher ein Laie ist und schlichtweg überfordert scheint. Jason Priestleys stoischer Gesichtsausdruck unterstreicht dies auf lakonisch-anrührende Weise. Genau wie die Werke Tarantinos bietet auch dieser Film witzig-originelle Unterhaltung für Liebhaber derb-blutiger Späße. Die BluRay-Wiederveröffentlichung bei Koch Films bietet ein gutes Bild (im Widescreen-Format 1,85:1), bei dem das Filmkorn noch erkennbar ist. Der Ton liegt auf Deutsch (im DTS HD Master Audio 2.0 Stereo) sowohl in Kino- als auch Videotonhöhe vor. Auch die englische Originalfassung ist im DTS HD Master Audio 2.0 Stereo aufgespielt, optional sind englische Untertitel verfügbar. Die Extras umfassen den deutschen Kinotrailer des Films und eine kleine Bildergalerie.