Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Mord war ihr Hobby - »Mord nach Plan«

Mord nach PlanMord war ihr Hobby
»Mord nach Plan«

In diesen Tagen wäre Dame Angela Lansbury 97 Jahre alt geworden, doch leider ist die mit der Krimiserie „Mord ist ihr Hobby“ zum internationalen Publikumsliebling avancierte Schauspielerin fünf Tage vor ihrem Geburtstag gestorben. Kurz bevor sie in die Rolle der Jessica Fletcher schlüpfte, hatte sie 1983 den Fernsehfilm „Mord nach Plan“ gedreht, der nun erstmals auf DVD erschienen ist, wenngleich auch in nicht sonderlich überzeugender Qualität.

Mord nach PlanJessica Fletcher, die Dame Angela Lansbury über 260 Mal verkörperte, weist etliche Parallelen mit der Figur der Anne Royce McClain auf, die sie in „Mord nach Plan“ kurz davor gespielt hatte. Beide Damen sind Kriminalschriftstellerinnen, die auch im echten Leben mit Verbrechen in Kontakt geraten und bemüht darum sind, die wahren Vorkommnisse noch vor der Polizei aufzuklären. „Mord nach Plan“ basierte seinerzeit auf dem erfolgreichen Broadwaystück „A Talent for Murder“, das Jerome Chodorov und Norman Panama gemeinsam verfasst hatten. An der Seite der dreifach Oscar-nominierten Schauspielerin Lansbury glänzte in der BBC-Produktion kein Geringerer als Lord Laurence Olivier (1907-1989), der rund ein Dutzendmal für den begehrtesten Filmpreis der Welt nominiert war und diesen – neben zwei Ehren-Oscars – 1949 auch als bester Hauptdarsteller in der von ihm selbst inszenierten William-Shakespeare-Adaption „Hamlet“ entgegennehmen durfte.

Mord nach PlanAnne Royce McClain (Dame Angela Lansbury) ist eine verwitwete Erfolgsschriftstellerin, deren rund 70 Kriminalromane millionenfach verkauft wurden. Mittlerweile lebt die an den Rollstuhl gefesselte Seniorin zusammen mit ihrem Diener Rashi (Tariq Yunus) und ihrer etwas zurückgebliebenen Enkeltochter Pamela (Tracey Childs) auf ihrem opulenten Landsitz. Gerade ist wieder ihr Jugendfreund und Hausarzt Dr. Anthony Wainwright (Lord Laurence Olivier) zu Gast, als der exzentrischen Lady schlagartig bewusst wird, dass sie zu ihrem Geburtstag auch den Rest der Familie eingeladen hat. Der besteht aus ihrem Sohn Lawrence (Charles Keating), dessen herrischer Gattin Sheila (Hildegard Neil) und Pamelas Freund Mark (Garrick Hagon). Es dauert nicht lange, bis es zu Differenzen unter den Anwesenden kommt. Insbesondere Sheila und Mark verfolgen den Plan, die gerne mal einen Brandy trinkende Schriftstellerin in ein Altersheim in Florida abzuschieben und ihren Anteil am beträchtlichen Vermögen der Autorin schon jetzt zu kassieren. Aber Anne ist clever genug, diese Intrigen mit Hilfe ihrer beachtlichen Hauselektronik aufzudecken. Am Morgen nach der Geburtstagsparty liegt Sheila McClain tot in der Garage der Villa, und da sie auf dieselbe Weise starb, wie im neuesten Roman von Anne gemordet wurde, fällt der Verdacht auf die greise Schriftstellerin.

Mord nach PlanDie kleine Kriminalgeschichte mit lediglich sieben Rollen und einer Location kann ihren Bühnenursprung nicht verheimlichen, weiß aber aufgrund der clever konstruierten Geschichte zu gefallen. Natürlich lebt „Mord nach Plan“ darüber hinaus in erster Linie von den beiden prominenten Hauptdarstellern, die mit Engagement und dem Schalk im Nacken an ihre Rollen herangegangen sind. Insofern dürften hier in erster Linie Fans der beiden Stars auf ihre Kosten kommen. Die DVD-Erstveröffentlichung des Films, der 1993 mit fast zehnjähriger Verspätung seine deutsche TV-Premiere erlebte, ist technisch leider unterdurchschnittlich geraten. Das Label Pidax weist aber auch schon auf dem DVD-Cover darauf hin, dass „die Bild- und Tonqualität trotz bestmöglicher Restauration … leider eingeschränkt“ ist, da „der Zustand des einzig noch verfügbaren Ausgangsmaterials“ nicht besser gewesen sei. Das äußert sich in erster Linie am Bild (im Vollbildformat 1,33:1), das nicht über VHS-Niveau hinauskommt und auch einige deutliche Alterungserscheinungen des Magnetband-Ausgangsmaterials aufweist. Der Ton (Deutsch, Englisch und Italienisch in Dolby Digital 2.0) ist recht dumpf, aber durchaus noch ganz gut zu verstehen. Einige Szenen (ca. 5 Minuten insgesamt) fehlten offensichtlich in der deutschen Synchronfassung und liegen hier lediglich im englischen Original mit deutschen Untertiteln vor, dafür findet sich im Bonusmaterial eine ungefähr 20sekündige Sequenz, die es lediglich in der deutschen Schnittfassung des Fernsehfilms gibt.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles