Sonderkommission in neuem Gewand - SOKO 5113 – Staffel 16
Sonderkommission in neuem Gewand
SOKO 5113 (16. Staffel)
Das Ganze beginnt schon mit dem neuen Intro zur Serie, das nun erstmals merklich vom starren Passfoto-Vorspann abweicht, der seit der ersten Staffel im Jahr 1977 fest etabliert war. Die vier Mitarbeiter der SOKO 5113 werden nun deutlich dynamischer als Gesichter der Serie präsentiert, und auch die wohlbekannte Titelmusik von Arpad Bondy wurde nun dem aktuellen Zeitgeist angepasst. Erstmals ist nicht mehr die ELAN-FILM Gierke & Company als Produktionsfirma verantwortlich, sondern nun die UFA Film München GmbH. Auch auf dem Regiestuhl ist keiner der alten „SOKO“-Recken mehr am Start, stattdessen haben die Inszenierung hier nun Jürgen Bretzinger („Der Fahnder“), Michael H. Zens („Schloß Pompon Rouge“) und Klaus Witting („Großstadtrevier“) übernommen. Bei den Drehbuchautoren gibt es in dieser Staffel ebenfalls eine hohe Varianz, noch mit dabei sind Wolfgang Schweiger und Jochen Wedegärtner, doch die meisten Stories wurden dieses Mal ebenfalls von Autoren erdacht, die noch nicht allzu lange bei der Serie mit an Bord sind: Conny Lens („Der Fahnder“), Gernot Krää („Faust“) und Rigobert Meyer („SOKO Leipzig“) kommen hierbei auf die häufigsten Einsätze.
Das rasche Ausscheiden von Ricarda Larenci erklärt man damit, dass diese einen Mann fürs Leben gefunden habe und mit diesem nach Italien gezogen sei. Schnell muss deswegen ein Ersatz her, weil vier Mitarbeiter für die „SOKO 5113“ das absolute Minimum darstellt. Maja Cramer (Cay Helmich) empfiehlt sich dafür, als sie in der ersten Episode dieser Staffel, „Das Ritual“, in ihrer Rolle bei der Spurensicherung mit Kriminalhauptkommissar Horst Schickl (Wilfried Klaus) und seinem Team erstmals in Kontakt kommt. Die engagierte junge Polizistin hat Lust auf eine interessantere Tätigkeit und wird von Manne Brand (Hartmut Schreier) und Theo Renner (Michel Guillaume) sofort gleichberechtigt in ihre Reihen aufgenommen. Lediglich Schickl hat zunächst Bedenken, dass das gutgeht, und begegnet der jungen Kollegin mit Reserviertheit, wenn nicht gar Ablehnung. Das lenkt sich aber im Laufe der Staffel schnell wieder ein, wenngleich es stattdessen bei Schickl privat zu Komplikationen kommt. Diese erinnern an die Probleme, die sein Amtsvorgänger Göttmann durchstehen musste. Anna Schickl (Ingeborg Schöner) fühlt sich zunehmend von ihrem Mann vernachlässigt, der einzig und allein für seinen Job zu brennen scheint und kaum mehr gemeinsame Zeit mit seiner Gattin verbringt. Eines Tages ist Anna weg und hinterlässt Horst einen Brief, dass sie bis auf Weiteres erst einmal Abstand von ihm und ihrer Beziehung bräuchte. Bei Manne Brand indes bahnt sich ein neues Techtelmechtel an, das er schon gleich in der ersten Folge mit der Pflichtverteidigerin Dr. Nina Lasker (Annette Kreft) beginnt, und das sich wie ein weiterer roter Faden durch die Staffel ziehen wird.
Auch die Chefetage ist nach Stanelles unrühmlichem Abgang endlich wieder mit einem Darsteller besetzt – Franz Rudnick darf hier zum ersten Mal in unregelmäßigen Abständen als Dr. Dietl die Funktion des Kriminaldirektors ausfüllen. Ebenfalls neu wiederkehrend dabei ist nun Martin Schurr als Staatsanwalt Berlinger. Die Fälle sind gewohnt abwechslungsreich und mitunter auch recht spektakulär. Es geht um den Ritualmord an einer Prostituierten, bei dem schnell Hans Kosska (Peter Bongartz) als mutmaßlicher Täter feststeht. Bongartz war in der Serie in den 1980er Jahren dreimal als Kleinkrimineller Klönne aufgetreten. Seine Rolle hier ist gänzlich anders angelegt, aber die Macher nahmen ironisch auf die Tatsache Bezug und besetzten den Darsteller von Klönnes debilem Kompagnon von einst, Heinrich Giskes, ebenfalls in dieser rund anderthalbstündigen Pilotepisode. In anderen Folgen steckt ein Kollege aus dem Sittendezernat (Uwe Kockisch) in der Klemme, wächst einem Gaunerpaar der Diebstahl eines Koffers über den Kopf, vergreifen sich drei Halbstarke (u.a. Daniel Brühl bei einem seiner ersten Auftritte vor der Kamera) an ihrem Taekwondo-Lehrer Renner oder kommt es auf einem Schulhof zum mysteriösen Tod eines Chemielehrers. Insgesamt vereint diese Staffelbox eine anderthalbstündige Pilotfolge sowie achtzehn rund 45minütige Folgen auf vier DVDs. Bild (im Vollbildformat 1,33:1) und Ton (Dolby Digital 2.0) sind nicht weiter zu beanstanden, Extras sind keine vorhanden.