Fünf Geschwister in Hessen - »Wie Pech und Schwefel«
Fünf Geschwister in Hessen
»Wie Pech und Schwefel«
Die erste Folge unter dem Titel „Die Villa“ wurde seinerzeit am 8. Oktober 1994 im ZDF-Samstagsprogramm zum ersten Mal ausgestrahlt und basierte auf einem Drehbuch von Barbara Engelke. Die Autorin, die zuvor mit Drehbüchern für „Der Bergdoktor“, „Ein Fall für zwei“ und Fernsehfilmadaptionen der Vorlagen von Rosamunde Pilcher in Erscheinung getreten war, blieb auch insgesamt bei den siebzehn Episoden die häufigste Verfasserin, wenngleich auch immer mal wieder andere Autoren zum Einsatz kamen, u.a. auch der Hauptdarsteller der Serie, Rainer Hunold. Der war in den frühen 1990er Jahren in der deutschen Fernsehlandschaft längst eine etablierte Größe. Bekannt geworden war er 1978 durch eine der Hauptrollen in der Hans-Fallada-Verfilmung „Ein Mann will nach oben“. Es folgten in kurzer Zeit weitere Rollen in den Miniserien „Der eiserne Gustav“ und „Die große Flatter“, die Hunold zum Publikumsliebling machten. Nach einer ersten Serienhauptrolle in „Engel auf Rädern“ wurde er spätestens mit der Übernahme der Günter-Strack-Rolle in „Ein Fall für zwei“ an der Seite von Claus-Theo Gärtner zum Fernsehstar. Kurz darauf übernahm Hunold noch eine weitere beliebte Serie, indem er in „Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen“ die Erfolgsreihe „Praxis Bülowbogen“ mit Günter Pfitzmann fortsetzte. Für „Wie Pech und Schwefel“ ist Rainer Hunold einer von fünf Protagonisten, die gemeinsam Geschwister einer erfolgreichen Parfümeur-Familie sind und nach dem Tod der Eltern mit ihrem eigenen Leben klarkommen müssen.
Als Ältester unter den Geschwistern hat Thomas Wissmann (Rainer Hunold) die Leitung der Parfümfabrik Wissmann übernommen. Aber auch seine vier Geschwister sind allesamt bereits erwachsen und stehen schon mehr oder weniger fest in ihrem Leben. Annabelle (Saskia Vester) besitzt in Berlin eine Boutique, in der sie selbst designte Kleider verkauft. Fritz Wissmann (Burkhard Heyl) ist als einziger der fünf bereits verheiratet, mit Ilona (Karina Thayenthal), und arbeitet als Rechtsberater. Die beiden jüngsten Sprösslinge sind Christine (Birge Schade), die als Lehrerin tätig ist, und Micha (Pascal Breuer), der sich in Köln gerade in der Schlussphase seines Medizinstudiums befindet. Thomas, Fritz und Christine sind die einzigen, die noch in Wiesbaden wohnen, aber die elterliche Villa auf einem Weinberg am Rande der Stadt steht seit dem Tod der Eltern größtenteils leer. Als der dortige Nachbar Döpke (Joost Siedhoff) von einem Immobilienmakler beauftragt wird, die Familie Wissmann zum Verkauf zu überreden, rücken die fünf Geschwister endlich wieder enger zusammen. Sie erkennen, wie sehr sie ihre familiären Bande zuletzt vernachlässigt hatten und wie wichtig es sein kann, sich gegenseitig Rat und Unterstützung zukommen zu lassen. Firmenchef Thomas macht kurz darauf die Bekanntschaft mit der französischen Pilotin Martine Menuet (Michèle Marian), was für etliche Turbulenzen sorgt.
„Wie Pech und Schwefel“ ist eine größtenteils charmante, wenngleich auch insgesamt eher seichte und leicht bekömmliche Familienserie, die immer mal wieder auf die Tränendrüse drückt und ihre dramatischen Höhepunkte in erster Linie aus den Liebesverwicklungen der Hauptfiguren zieht – immerhin sind die meisten Singles, was für reichlich Abwechslung sorgt. Etwas kriminalistische Spannung kommt mitunter auch auf, wenn beispielsweise Martines Halbbruder Peter Berger (Holger Handtke) in der Folge „Schlechte Karten“ durch seine Spielsucht mit der Halbwelt in Konflikt gerät und die Pilotin daraufhin entführt wird. Davon abgesehen kann die Serie auch dank einiger hochkarätiger Gastdarsteller überzeugen. Wiederkehrend ist beispielsweise Charles Regnier mit von der Partie, der Thomas‘ weisen Mentor Jacques spielt, und auch der deutsche Hollywoodstar Hildegard Knef gibt sich in der Folge „True Love“ die Ehre. Die DVD-Erstveröffentlichung bietet ein etwas grobkörniges, teilweise auch leicht verrauschtes Bild (im Vollbildformat 1,33:1) und einen akzeptabel, gut verständlichen deutschen Originalton (in Dolby Digital 2.0). Bonusmaterial ist nicht