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SOKO 5113 – Staffel 22 - Keine Routinearbeit

SOKO 5113 – Staffel 22

Keine Routinearbeit

 

Knapp ein Jahr, nachdem mit Christine Döring als Susanne von Hagenberg eine neue Ermittlerin ins Team der „SOKO 5113“ eingeführt wurde, folgten ab September 2001 elf neue Folgen, welche man nun erstmals als „SOKO 5113 – Staffel 22“ auf DVD erwerben kann. Nach korrekter Zählweise handelt es sich bei diesen 2000/2001er-Folgen um die Episoden der 19. Staffel.

Hinter den Kulissen der Münchner Erfolgsserie, die traditionell auf dem Vorabendsendeplatz des ZDF ausgestrahlt wurde, hat sich seit der vorangegangenen Staffel nicht viel verändert. Die elf neuen Episoden dieser Staffel wurden allesamt von zwei Regisseuren inszeniert, die auch zuvor bereits für die Serie gearbeitet hatten: Zbynek Cerven, der mit acht Folgen den Mammutanteil übernahm, und Patrick Winczewski (heute u.a. der Synchronsprecher von Tom Cruise), der die ersten beiden und die letzte Folge dieser Staffel inszenierte. Auch bei den Autoren hat man auf bewährte Mitarbeiter zurückgegriffen. Vier Folgen gehen auf das Konto von Conny Lens, die ab 1997 beteiligt war und es bis ins Jahr 2013 auf insgesamt rund 80 Drehbücher für die Serie brachte. Mit der Folge „Eingeschlossen“ hat sie hier zudem eine der ungewöhnlichsten Geschichten der Staffel ersonnen, die zu einem Großteil in einem Aufzug spielt, der steckengeblieben ist. Manne Brand (Hartmut Schreier) steckt hier gemeinsam mit Sarah Brunet (Andrea L’Arronge) fest, die er ins pathologische Institut begleiten wollte, wo sie die Leiche ihres ermordeten Stiefvaters identifizieren soll. Unter Klaustrophobie leidend, liegen bei Brunet bald die Nerven blank und Kriminalkommissar Brand erfährt Dinge, die er bei einem Verhör auf dem Polizeirevier vielleicht nicht so leicht in Erfahrung bekommen hätte.

In der Folge „Alleingang“ steht Mannes Kollege Theo Renner (Michel Guillaume) im Mittelpunkt, der Zeuge des Unfalltodes seines besten Freundes wird. Schnell stellt sich bei den Ermittlungen allerdings heraus, dass der vermeintliche Unfall ein eiskalter Mord war, und dass dieser eigentlich nicht dem Kollegen aus der Sitte, sondern Theo selbst gegolten hatte! Obwohl dieser von seinem Vorgesetzten, Kriminalhauptkommissar Horst Schickl (Wilfried Klaus), aufgrund von Befangenheit beurlaubt wird, ermittelt Renner auf eigene Faust weiter und bringt sich dabei in große Gefahr. Auch für Schickl wird es in dieser Staffel mal wieder persönlich. In der Episode „Nach dreißig Jahren“ begegnet er seiner ehemaligen Geliebten Margrit Beerfeld (Judy Winter) wieder, deren Ehemann Johannes (Thomas Fritsch) in einen Mordfall verwickelt ist. Beerfelds Assistentin, mit der er auch ein Liebesverhältnis unterhielt, ist tot aufgefunden worden. Schickl muss nun entscheiden, ob er weiterhin die Ermittlungen in diesem Fall leiten soll, oder ob seine privaten Vorurteile gegenüber Margrit Beerfeld diesen nicht im Wege zu stehen drohen. Als Vierte im Bunde hat sich Susanne von Hagenberg (Christine Döring) mittlerweile gut ins „SOKO 5113“-Team eingefunden. Mit ihrem Kollegen Theo wird sie in einer Folge sogar mal intim, ohne dass dies dem beruflichen Verhältnis der beiden anschließend schaden würde. Zwischen ihr und Manne Brand hat sich ein liebenswert-frotzelnder Tonfall eingestellt, bei dem dieser durch den Spitznamen „Baronin“ immer wieder auf Susannes adeligen Namen anspielt und sich auch ständig über ihre Eigenheiten lustig macht, was sein Opfer aber mittlerweile richtig einzuordnen versteht.

Sämtliche elf neuen Fälle bieten durchweg gelungene deutsche Krimiunterhaltung, in der es keinerlei Ausreißer nach oben oder unten gibt. Die Macher hinter den Kulissen haben die nötige Routine, um dem Publikum überzeugende Episoden zu präsentieren, deren Geschichten allerdings selten zu Routinefällen werden. Einige gelungene Autostunts bieten beispielsweise die Folgen „Bodenlos“, in denen die Beamten fast von einem fliehenden Gangster überfahren werden, und „Pizza Amore“, in dem von einer Autobahnbrücke aus Anschläge auf vorbeifahrende Einsatzwagen verübt werden. Auf den Besetzungslisten finden sich altgediente Stars wie Karin Dor („James Bond 007 – Man lebt nur zweimal“), Isolde Barth („Die Abenteuer des jungen Indiana Jones“) oder eben Judy Winter und Thomas Fritsch, die hier ein verkrachtes Ehepaar spielen, im wahren Leben aber eng befreundet waren. Auch einige aufstrebende Nachwuchsstars kommen hier zum Einsatz, darunter Max Urlacher („Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat“), Simon Verhoeven (aktuell als Regisseur von „Girl You Know It’s True“ im Kino erfolgreich), Gregory B. Waldis („Lammbock“) oder Katharina Wackernagel („Der Baader Meinhof Komplex“). Für Fans der Serie ist auch diese Staffel nach wie vor noch wärmstens zu empfehlen. Die elf rund 46minütigen Episoden sind auf drei DVDs in einem Amaray vereint und bieten eine ganz gute Bildqualität (im Vollbildformat 1,33:1), bei der es mitunter aber zu leichten Unschärfen und digitalem Flimmern kommt. Der Ton (Deutsch in Dolby Digital 2.0 Stereo) ist nicht weiter zu beanstanden, Extras sind auch hier wieder nicht vorhanden.

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