Derrick und seine Fälle: Folge 69 - Tödliche Sekunde
Folge 69
Tödliche Sekunde
Tödliche Sekunde
Vollends aus dem Konzept gerät die Polizei, als ihr der Student eine Entdeckung offenbart, die er in unmittelbarer Nähe des Tatortes gemacht haben will. Erst allmählich kommt Derrick dahinter, dass ihn diese Wahrnehmung in eine ganz andere Richtung weist. Am Ende kann er zu seiner eigenen Erleichterung Achims Gewissensbisse aus der Welt schaffen ... (1)
Den Wagen des Vaters gesehen
Achim hat am Tatort den Wagen seines Vaters (Werner Kreindl) gesehen. Als dieser von seinem abendlichen Kneipenbesuch heim kehrt, stellt er diesen zur Rede. Der Vater beteuert jedoch nicht am Tatort gewesen zu sein. Dies kann ihm der Sohn natürlich nicht glauben. Dennoch schützt er seinen Vater, in der Hoffnung dieser stelle sich selbst der Polizei. Das sein Wagen am Tatort stand, lässt schließlich noch nicht auf seine Mittäterschaft schließen. Er behauptet fortan, der Wagen müsse ihm gestohlen worden sein. Da er dies der Polizei aber nicht mitteilen will, geht ihm der Sohn fortan aus dem Weg. So sieht sich der Vater genötigt bei der Polizei seine Aussage zu machen. Derrick glaubt ihm nicht. Er sagt aber aus, dass er seinen Wagen-Schlüssel an den Wirt verliehen hatte, weil ein Gast kurz was erledigen wollte. Auf diese Weise kommt Derrick der Gangsterbande so langsam auf die Spur. Aber die haben den Ladenbesitzer nicht getötet - das wäre zu einfach. Der Mörder ist letztlich und völlig überraschend ein ganz Anderer.
Wenige Längen, spannend
Obwohl der Fall ein wenig in die Länge gezogen wird - durch die Aussageverweigerung des Vaters, hat diese Folge dennoch ihre Qualitäten. Da ist zum einen die Auflösung, die in der Tat überraschend ist. Auch das es keine verzwickte Mordgeschichte mit all zuviel zwischenmenschlichen Dramen ist, kommt dem Fall zu Gute, da auch auf all zulange Dialoge verzichtet wird.
Regie-Eigenbrötler Zbynek Brynych hat seinen Krimis immer ein Markenzeichen gegeben. Sein Stil ist häufig als bizarr bezeichnet wurden. Die Figuren lies er oft komödiantisch oder überzogener Theatralik agieren. In dieser Folge hat er einmal mehr darauf verzichtet. Man merkt nur in wenigen Einstellungen etwas von seinen Eigenarten. Zum Beispiel lässt er in dieser Folge Derrick ganz leger in Lederjacke ermitteln. Das allein vermittelt schon den Eindruck einen zeitgemäßen Krimi vor Augen zu haben. Jedenfalls für 1980.
In dem Zeugenverhör lässt er Harry und Derrick sogar ironisch agieren, als sie unterdrückt lachen müssen, wenn der Verdächtige Vater ihnen sein Stammlokal nennt. Das "Kreisel" ist offenbar der Treff für Gangster aller Couleur.
Kreindl herausragend
Darstellerisch kann man der Folge den Gaststars nicht all zuviel abverlangen. Uwe Ochsenknecht spielt den Sohn ganz passabel, aber nicht mehr. Herausragend ist einzig Werner Kreindl, der stets . Auch Werner Asam, der Standart-Bösewicht liefert eine sehr gute Leistung ab, bleibt aber aufgrund seiner Rolle zuweit im Hintergrund. Und Irina Wanka hat irgendwie immer Scheu in die Kamera zu schauen. Die ganze Folge über läuft sie mit gesenkten Kopf durch die Gegend. War natürlich der Regie geschuldet. Schwacher Frühauftritt der Synchronsprecherin von Nicole Kidman und Sophie Marceau.
Von der Story her, aber auf jeden Fall ein gelungener Krimi.
Besetzung: Horst Tappert (Oberinspektor Derrick), Fritz Wepper (Inspektor Klein), Uwe Ochsenknecht (Achim Rudolf), Werner Kreindl (Albert Rudolf), Ida Krottendorf (Frau Rudolf), Irina Wanka (Marianne Schieder), Eva Brumby, Kunibert Gensichen, Lisa Kreuzer , Werner Asam, Dan van Husen, Willy Schäfer und andere
Stab: Buch: Herbert Reinecker, Titelmusik: Les Humphries, Musik: Frank Duval, Kamera: Dietmar Graf Szenenbild: Wolf Englert, Herstellungsleitung: Gustl Gotzler, Redaktion: Claus Legal, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG.
Regie: Zbynek Brynych. Erstausstrahlung: 28.03.1980 (ZDF)
Diese Folge ist enthalten auf Die Derrick Collector´s Box Vol.5
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