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Der Alte - Erwin Kösters Fälle: Folge 100 - Zwei Leben

Der Alte: Erwin Kösters FälleFolge 100
Zwei Leben

Seit vier Tagen wird Ingrid Helberg in ihrer Wohngemeinschaft vermisst. Ihre Freundin Christa wendet sich an einen gemeinsamen Bekannten - Gerd Heymann. Ingrid war sehr zuverlässig und hat ihre Verabredungen immer eingehalten. Heymann und Köster begeben sich auf WG-Besuch. Die Aussagen von Mitbewohner Jan legen die Vermutung nahe, dass Ingrid untergetaucht ist. Da sie aus ihrer Anstellung bei einem Verlag ein Geheimnis gemacht hat, versucht Heymann am nächsten Morgen, ihren Arbeitgeber ausfindig zu machen. Bald wird deutlich, dass Ingrid ein zweites - und sehr gefährliches - Leben geführt hat. (1)
 
Christoph WaltzMehr als acht Jahre hat Köster ermittelt. Dies ist nun sein letzter,  sein hundertster Fall. Eigentlich kein besonderer Fall. Köster und Heymann suchen ein vermisstes Mädchen, welches sie bald tot in einer Wohnung finden. Offenbar führte sie ein Doppelleben als Prostituierte, was ihre Freunde aber nicht glauben wollen. Selbst der Freund der Toten schien keine Ahnung zu haben. Der Verdacht fokussiert sich schnell auf ihn. Er verschanzt sich daraufhin in einer Jagdhütte. Als Köster und Heymann ihn dort herausholen wollen, schießt dieser durch die geschlossene Tür. Die Kugel prallt ab, und trifft Köster seitlich, eher dieser noch schnell einen weiteren Beteiligten und Heymann selbst aus der Schusslinie gebracht hat.

Köster löst den Rest des Falls am Sterbebett. Dem Mörder ringt er ein Geständnis ab. Er entschuldigt sich bei Köster, dass er ihn versehentlich getroffen hat. Er habe bewusst auf den oberen Teil der Tür gezielt.

Heymann kehrt daraufhin ins Büro zurück, wo ihn Brenner und Meyer Zwo erwarten. Sie sagen ihm, das Köster gerade eben im Krankenhaus verstorben sei. Somit bietet der letzte Köster lediglich einen traurigen Schluss - und keine wirklich spannende Geschichte. Da dem Zuschauer aber bekannt war, dass Lowitz sich in der letzten Folge erschießen lassen wird, bleibt der Schockeffekt aus.

Als Mörder ist erstmals Christoph Waltz in einem ALTEN zu sehen. Ausgerechnet er wird  später ein Oscar-Preisträger. Gut, dafür dass er Köster erschossen hat, bekam er zwar keinen Oscar, aber immerhin. 1990 spielt er noch einmal beim ALTEN mit. Auch zweimal bei DERRICK.

Weitere schauspielerische Glanzpunkte dieser letzten Folge sind Katja Flint und Friedrich von Thun. Beide Schauspieler waren damals noch recht unbekannt. In einer Minirolle ist Werner Schnitzer, später Assistent bei SISKA, zu sehen.

Regisseuer Günter Gräwert liess es sich nicht nehmen, das Ende von Köster selbst zu schreiben. Allerdings stammt nur das Ende des Film von ihm. Die Story drumherum lieferte Adolf Schröder. Gräwert selbst hat wie so oft wieder einen Cameo-Auftritt. Er ist der Arzt im Krankenhaus.
 
 
 
Darsteller: Siegfried Lowitz, Michael Ande, Jan Hendriks, Wolfgang Zerlett, Katja Flint, Christoph Waltz, Sven-Eric Bechtholf, Agnes Fink, Daniel Lüönd, Friedrich von Thun, Werner Schnitzer  u.a.
 
Buch: Adolf Schröder, Günter Gräwert Titelmusik: Peter Thomas Musik: Eberhard Schoener Produzent: Helmut Ringelmann, Regie: Günter Gräwert. Eine Produktion der Telenova Film und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstausstrahlung: 12.01.1986 (ZDF)

Diese Folge ist enthalten auf der DER ALTE-Collector´s Box Vol .5
MORE Home Entertainment GmbH & Co. KG

(1) Quelle 3sat

 

Kommentare  

#1 Tommy 2013-09-30 08:26
Ich finde es sehr schade, dass Kommissar Köster hier erschossen wird. Er stand so oft im Kugelhagel - und nie ist was passiert! Auch bei Autoverfolgungsjagden nicht, oder wenn sie in eine Wohnung eingedrungen sind. So oft war er "eigentlich" in Lebensgefahr, aber es ging immer gut!

Und dann stirbt er so, beinahe "nebenbei". Das hat er nicht verdient.

Die Story gefällt mir auch nicht. Wohngemeinschaft, Mädchen mit mehreren Männern...das hätte eher zu "Derrick" gepaßt. Auch das ganze Gerede über "Doppelmoral" am Ende. Eigentlich wie bei Reinecker. Man denkt an "Kaffee mit Beate" oder ähnliche Folgen. "Der Alte" hat solche Klischees eigentlich immmer vermieden. Schade.

Aber, wenn wir schon bei "Derrick" sind, seine letzte Folge war ja auch so unspektakulär (allerdings ohne Tod; Derrick geht einfach weg). Vielleicht lastet ein spezieller Erfolgsdruck auf dem Drehbuch-Schreiber, wenn er eine "letzte Folge" schreiben muß...?
#2 G. Walt 2013-09-30 21:06
Man will die Kommissare in ihren letzten Fällen anscheinend auch nicht durch einen gemeinen Gangster sterben lassen, sondern eher aus Versehen. Wie hier. Und Siska wurde sogar von einem Kind erschossen. Alles sehr unspektakulär oder auch unglaubwürdig. Und du hast recht: Köster ist so oft den Kugeln entkommen, dass es beinahe ein Hohn ist, dass er hier so ganz nebenbei abtritt.
#3 Doktor Römer 2023-11-01 01:18
Ich habe mal gelesen, dass Lowitz ausdrücklich darauf bestanden hat, dass Köster am Ende sterben muss. Wohl, weil er dieses Kapitel seines Lebens unwiderruflich beendet sehen wollte. Und wohl auch, damit Ringelmann nicht versuchen würde, ihn zum Comeback zu überreden, sollte das Pubhlikum Leo Kress ablehnen. Das ursprüngliche Ende sei gewesen, dass Köster überlebt, aber eben in den Ruhestand gegangen wäre. Und die Schluss-Szene sei nachgedreht worden. Dies könnte auch erklären, warum Meyer Zwo da dabei ist, obwohl er in der Folge gar nicht dabei war. Und Christoph Waltz sagte mal, nachdem er seine Szenen abgedreht hatte, habe er nicht gewusst, dass er Mörder von Köster sei. Gut, kann auch sein, dass man den Schauspielern nur die Seiten des Skripts gab, in denen sie vorkamen, sodass niemand was ausplaudern nkonnte. Wahrscheinlich Zufall, aber Waltz hat ja auch im letzten Bond mitgespielt, an dessen Ende 007 stirbt. Und ganz ehrlich, da ist mir der letzte Köster lieber als der unsäglich zähe, schwülstige, verkopfte, todlangweilige letzte "Derrick".
#4 G. Walt 2023-11-01 10:12
@Dr. Römer: Die letzte Szene in " Zwei Leben" wirkt in der Tat wie ein Anhängsel, welches nachgwdreht wurde. Es sind ja auch nur die Hauptdarsteller anwesend.
Die eigentliche letzte Szene acheint die im Krankenhaus zu sein, wo noch alles gut ist und Köster dem Waltz vergibt.
Mit Bond kenne ich mich nur bedingt aus. Aber in der Tat der letzte Derrick war eine totlangweilige Geschichte, die sich mit dem letzten Köster oder letzten Kommissar nicht im Geringsten messen kann. Selbst nicht mit dem letzten Kress.

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