Dark Trace, Spuren des Verbrechens 3 - Der Florentinische Spiegel

Dark Trace, Spuren des Verbrechens 3 - Der Florentinische SpiegelDer Florentinische Spiegel
Dark Trace: Spuren des Verbrechens 3
von Ascan van Bargen
mit Martin Kessler, Melanie Manstein, Andreas Borcherding, Klaus D. Klebsch, Sabine Bohlmann, Michael Scherntaner, Norbert Gastell, Susanne Meikl, Eberhard Prüter, Mogens von Gadow
Buch & Idee Ascan van Bargen
Aufnahme und Bearbeitung: Peter Brandt & Marc Chainiaux
Covermotiv: James Steidl/Fotolia.com
Empfohlen ab 16 Jahre!
Laufzeit ca. 73 Minuten, 8,95 €
ISBN: 978-3-86714-133-8
Erschienen: November 2008
vghaudio/Maritim

In der Nobelvilla eines holländischen Kunstsammlers werden der Öffentlichkeit Kunstschätze von unbezahlbarem Wert präsentiert. Das Glanzstück der Ausstellung ist der übermannsgroße Renaissancespiegel des florentinischen Meisters Benvenuto Cellini. Doch als der Spiegel enthüllt wird, trifft alle Anwesenden der Schock: Die Leiche einer nackten Frau hängt vor dem Spiegel - Hände und Füße am Rahmen des Spiegels festgenagelt!


Kommissar Cor Liewens geht dem Fall nach und findet heraus, dass die Tote eine bekannte Diebin und Einbrecherin aus dem Amsterdamer Süden war. Ihr letzter Auftrag: In die Villa des Kunstsammlers einzubrechen und den Spiegel zu stehlen. Doch irgend jemand hat die Frau auf ebenso drastische wie grausame Weise daran gehindert ihren Auftrag durchzuführen. Liewens steht vor einem schier unlösbaren Rätsel: Aus welchem Grund musste die Diebin sterben? Welches mörderische Verhängnis lastet auf dem florentinischen Spiegel?

Eine Woche ist vergangen seit Cor Liewens in Berlin diverse Sportler und Staatsoberhäupter vor einem Anschlag mit biologischen Waffen gerettet hat. Eigentlich möchte er sich nur ausschlafen, doch die Pflicht ruft: Ein Mord in der Villa eines Kunstsammlers. Liewens eilt, schwört aber augenzwinkernd böse Rache für den Weckruf mitten in der Nacht.

Das Opfer, wie sich später herausstellt eine professionelle Diebin, wird enthauptet und auf einen antiken Spiegel genagelt im Hause des Kunstsammlers Vandenberg gefunden. Augenscheinlich wollte sie den in dickes Gold gehüllten Florentinischen Spiegel mit dem unheimlichen Medusa-Haupt stehlen, doch wer sie an ihrem Tun gehindert hat, und vor allem warum, stellt Cor Liewens vor viele unbeantwortete Fragen. Erst als mehr über die Tote bekannt wird, und ein seltsamer Pater Cor eine grausige Geschichte über den Künstler Benvenuto Cellini erzählt kann das Team die Spur aufnehmen, und stößt dabei auf die Sage um Perseus und Medusa, einen Mord im Florenz des 16. Jahrhunderts, und ein nie angezeigtes Verbrechen, das mit ihrem eigenen Fall in direkter Verbindung steht.

Der Florentinische Spiegel stellt für mich momentan den absoluten Höhepunkt der drei bisher erschienen Folgen der Dark Trace Reihe dar. Spannend von Beginn an zieht sich der düstere Hauch der Mysterie durch die ganze Geschichte. Man kommt einfach nicht drauf warum der gewohnt brutal geschilderte Mord an Lisa Maria überhaupt passiert ist. Natürlich vermutet man zuerst einen satanistischen Hintergrund, Ritualmord oder Auferstehungszeremonie für irgendwelche Mythischen Götter, doch erst gegen Ende erkennt man die wahren Hintergründe des Geschehens. Und es ist überraschend wie einfach gestrickt die Sachlage ist. Genau das hat mir bei diesem Hörspiel ganz besonders gut gefallen – man weiß ja, daß es sich eigentlich um eine kriminalistische Story handelt, denkt aber trotzdem aus Gewohnheit a la John Sinclair (der ja hin und wieder auch etwas Kriminelles hat *kleiner Scherz*) an irgendetwas Übernatürliches. Ein Zeichen, daß die Umsetzung wieder einmal wirklich gelungen ist, denn dieser bereits erwähnte Hauch von Düsterkeit und Geheimnis ist jederzeit durchgehend spürbar. Sowas erzeugt Spannung pur und hält den Hörer bei der Stange – und am Grübeln. Herrlich!

Es war einfach wieder alles da, selbst der von Kugeln durchlöcherte Täter, der von Cor Liewens gestellt natürlich keinen Haftrichter gesehen hat, was Liewens Chef (herrlich gesprochen von Norbert Gastell) erneut an den Rande der Verzweiflung bringt. Besonders gut hat mir auch die Verwebung der Story mit der griech. Mythologie gefallen, die letztlich über Umwege als Hintergrund für Lisa Marias Ermordung dient. Könnte man öfter einbauen sowas. Erfreulich war auch die Rolle des Kunstsammlers Vandenberg für mich, Klaus Dieter Klebsch als Sprecher ist immer ein Erlebnis – auch wenn es wie diesmal nur eine verhältnismäßige kleine Rolle gewesen ist. Wolfgang Bahro als hysterischer, durchgeknallter Drogendealer erinnerte mich spaßigerweise stimmenmäßig an Martin Semmelrogges sympathisches Geplärre. Hätte tatsächlich auch der sein können...

Alles in allem wie gewohnt ein rundum gelungenes Hörspiel, das wirklich Lust auf mehr macht. Bleibt zu hoffen, daß die drei von Maritim für März, Mai und Juni 2009 angekündigten Fortsetzungen „Die Signatur des Mörders“, „Nachtschwärmer“ und „Das Syndikat“ auch alle pünktlich erscheinen. Ich freue mich schon drauf, und kann es kaum erwarten.

Trotz allem noch ein letztes Mal erwähnt: Nicht in Hände von Kindern!

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