La Zona

La ZonaLa Zona
(La Zona)
mit Daniel Gimenez-Cacho, Maribel Verdu, Alan Chavez, Daniel Tovar, Carlos Bardem, Marina de Tavira, Mario Zaragoza, Andres Montiel, Blanca Guerra, Enrique Arreola, Gerardo Taracena
Regie : Rodrigo Pla
Drehbuch : Laura Santullo / Rodrigo Pla
Kamera : Emiliano Villanueva
Musik : Fernando Velazquez
FSK 12
Mexiko / 2007

In einer stürmischen Nacht dringen drei Jugendliche aus einem Slumviertel von Mexiko-City in das streng bewachte Villenviertel La Zona ein. Beim Einbruch in eines der Luxushäuser werden sie überrascht und zwei von ihnen auf der Flucht kaltblütig erschossen. Nur der junge Miguel kann entkommen und versteckt sich in einem Keller des Viertels. Ein Fall für die Polizei, doch in La Zona herrschen eigene Gesetze: Hier regieren Geld und Macht - der Hass auf den "Abschaum" der Slums kennt keine Grenzen.


Panisch und von Rachelust getrieben gründen die Bewohner eine Bürgerwehr - und die gnadenlose Hetzjagd auf Miguel beginnt. Wird es ihm gelingen, seinen übermächtigen Verfolgern zu entkommen?

Es gibt Regisseure, die schaffen es während ihrer gesamten Karriere nicht, auch nur einen wirklich guten Film zu drehen und dann gibt es welche, die schon mit ihrem Erstling etwas ganz Besonderes präsentieren. Zur zweiten Gattung zählt mit Sicherheit der mexikanische Regisseur Rodrigo Pla, der mit diesem Regie-Debut einen Film geschaffen hat, der einem wirklich unter die Haut geht und Spuren hinterlässt.

Was hier wie ein stinknormaler Krimi anfängt, geht doch ziemlich schnell in ein sehr intensives und tief berührendes Drama über, das den Betrachter sofort fasziniert und durch seine sehr dichte und beklemmende Stimmung in Beschlag nimmt. Die Faszination, die von dem Film ausgeht, liegt in der Tatsache begründet, das er schonungslos und absolut realistisch Teile der Gesellschaft anprangert und die tiefen Unterschiede zwischen Bevölkerungsschichten aufzeigt. Selten wurden in einem Film die sozialen Gräben, die unter den verschiedenen Bevölkerungsschichten herrschen, so drastisch aufgezeigt, wie es hier der Fall ist. Der Eindruck der dadurch entsteht ist gleichzeitig faszinierend aber auch abstossend und wirkt wie ein Tiefschlag in die eigenen Eingeweide.

Die Geschichte spielt mit den ureigensten Ängsten der sogenannten "besseren Schicht" vor den Aussenseitern der Gesellschaft, die anscheinend eine Bedrohung für die Reichen darstellen. Aus dieser vorherrschenden Angst um die eigenen Statussymbole wird hier Hass und zum Ende hin der pure Wahnsinn. Es wird hier ganz hervorragend herausgearbeitet, wie schnell jegliche Vernunft und anscheinend auch sämtliche menschlichen Gefühle über Bord geworfen werden. Teilweise wird der Mansch an sich auch als wahre Bestie dargestellt, wenn es darum geht, den eigenen Besitz und eine gewisse Vormachtsstellung zu verteidigen.

Das alles wird in "La Zona" durch wirklich herausragende Darsteller unterstützt, die durch die Darstellung der einzelnen Charaktere ganz erheblich zum realistischen Eindruck beitragen, den dieser Film hinterlässt. Hier gibt es keinerlei Theatralik zu sehen, sondern lediglich überzeugende und sehr ausdrucksstarke Schauspielkunst, die den Betrachter berührt.

"La Zona" ist ein Film, der schonungslos soziale Mißstände anprangert und aufzeigt, was man mit genügend Geld alles bewerkstelligen kann. Korruption ist an der Tagesordnung, ein Menschenleben ist kaum etwas wert, vor allem dann nicht, wenn es sich um sozial benachteiligte Menschen handelt. Das zeigt vor allem die zweite Hälfte dieses Werkes, die ganz besonders nachdenklich macht und auch nachhaltig im Gedächtnis haften bleibt.

Man könnte fast behaupten, das es sich hier um ein sehr sozialkritisches Mahnmahl handelt, das den Menschen zum Nachdenken anregen soll. Auf jeden Fall sollte man sich diese zu recht preisgekrönte Produktion keinesfalls entgehen lassen, denn hier bekommt man einen sehr anspruchsvollen Film zu sehen, den man auf sich wirken lassen muss, um besser zu verstehen, welch tiefbewegendes Drama sich eben gerade auf dem Bildschirm abgespielt hat.

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