Sherlock Holmes Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs 1: Im Schatten des Rippers

Sherlock Holmes 1: Im Schatten des RippersIm Schatten des Rippers
Sherlock Holmes
Die geheimen Fälle des Meisterdetektivs (1)


London im Herbst 1888: die Stadt hält den Atem an. Im East-End werden in kurzen Abständen auf brutalste Weise Huren ermordet. Ein sehr persönliches Motiv lässt Sherlock Holmes die Ermittlungen aufnehmen. Wird er die grauenhafte Mord-Serie stoppen können?

Ich war einigermaßen gespannt auf die neue TITANIA-Serie. Dass nach ANNE etwas Neues kommen würde, lag quasi auf der Hand. Und dass man mit den Krimiklassikern irgendwie weitermachen würde, sprach sich auch schnell herum. Klar, dass man die erfolgreichste Auskopplung der Krimi-Klassiker, nämlich Sherlock Holmes, aufgegriffen hatte. Nur handelt es sich hier nicht um die originalen Fälle des unverfälschlichen Arthur C. Doyle, sondern um eigene Geschichten. Die Rechte an der Figur mochten die TITANIA-Leute noch besessen haben aus Zeiten der Krimi-Klassiker aus dem Jahre 2004. Jetzt kam es darauf an, noch irgendetwas Brauchbares daraus zu machen.

Marc Gruppe erfand neue Geschichten um Sherlock Holmes. Der erste Teil zeigt: spannender, reißerischer und gruseliger soll es werden. Was wirklich erstaunt - es wird auch blutiger und dramatischer. Trotz einiger typischer humoriger Noten des Detektivgespanns Holmes und Watson verleiht Gruppe den Typen auch einen eigenen Charakter mit viel Hintergrund. So erhält Watson hier seine persönliche Vergangenheit, die auch in Doyles Erzählungen erwähnt wird. Er hat eine Ehefrau namens Miss Morstan, von der er sich jedoch als bald scheiden lässt. In Doyles Original stirbt diese Ehefrau. Ein kleines Paradoxon also, die Originalfiguren von Doyle mit ihrer fast richtigen Geschichte zu verwenden, aber ganz andere Fälle zu kreieren. Das hat mal wieder was.

Für Folge Eins hat man das bekannte Motiv des Rippers von London gewählt. Es geht hier tatsächlich um den Original-Ripper aus den Überlieferungen. Und wie in echt kann der Fall auch von SH nicht aufgeklärt werden. Der Ripper bleibt ein Phantom.

Trotz einiger blutiger Aspekte strotzt das Hörspiel nur so von Dialogen in ziemlich langer Ausführung. Ein typisches TITANIA-Phänomen, welches bei den von Theateraufführungen geprägten Machern aus dem Hause TITANIA nicht weiter verwundert. Es schadet diesem Hörspiel auch nicht wirklich, da das Thema an sich sehr interessant ist und nichts von seiner Faszination verloren hat.

Bei der Sprecherwahl ist TITANIA ebenfalls seinem Ensemble treu geblieben. Bierstedt klingt als Watson wesentlich jünger als Holmes, der von Joachim Tennstedt gesprochen wird. Das stört mich ein wenig, da in meiner Vorstellung bisher immer Holmes der Ältere war. An Tennstedts Performance ist hingegen nichts auszusetzen, und auch Bierstedt liefert als Watson-Erzähler eine routinierte Leistung ab. Regina Lemnitz ist erneut in ihrer inzwischen zur Parade gewordenen Rolle als Haushälterin zu hören. Sie dient den Herren Watson und Holmes. Dabei stellt sie eine ähnliche Figur wie bei Dorian Hunter da, die mit einer leichten Note Humor die einzelnen Szenen versüßt.

Fazit: Schöner Einstieg, wenn auch mit über 80 Minuten etwas lang geraten. Bei der prominenten Geschichte, die vorgelegt wurde, fallen die Erwartungen in Punkto Fortsetzung automatisch sofort ab.


Informationen zum Hörspiel

Buch: Marc Gruppe
Produktion & Regie: Stephan Bosenius & Marc Gruppe
Recorded by Planet Earth Studios & Kazuya
Mixed by Kazuya c/o Bionic Beats
Mastered by Michael Schwabe, Monoposto
Illustrationen: Firuz Askin
Layout: Alice Kaiser
: 14.10.2011
Dauer: 84.49 Minuten
Bestellnummer CD: 978-3-7857-4524-3

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