Hörplanet verkündet Rückkehr zum reinen Unterhaltungshörspiel

HörplanetInteressantes gibt es aus dem Hause Hörplanet: Man will Hörspiele wieder zur Unterhaltungsform zurück bringen. Das heißt kurz und kanckig inszenieren und auf diese Weise auch schneller produzieren. Hörplanet schreibt dazu in dem neusten Newsletter folgendes:

Viele Jahre haben wir weitestgehend alles produziert, was unsere Autoren reingereicht haben. Natürlich mit sorgfältigem Lektorat - aber eben doch immer nach dem Motto "Das ist das Werk - holen wir raus, was geht". Das führte leider allzu oft zu aus heutiger Sicht unnötig komplizierten Plots, bei denen es am Ende mehr darum ging, alles logisch erzählt bekommen zu haben, als darum, den Hörer größtmöglich zu unterhalten.


Da wir aber Unterhaltungsprodukte anfertigen und keine Polizeiberichte, wollten wir die Serie in deutlich unterhaltsameres Fahrwasser steuern. Die beliebten Elemente beibehalten, aber unnötige Verkomplizierungen rausschmeißen.

Leider mussten wir feststellen, dass es viel mehr Zeit fraß, den externen Autoren diese Ausrichtung zu mehr Unterhaltung und weniger bemühtem Superplot zu vermitteln, als es einfach direkt selbst zu schreiben. Früher musste jedes Skript lektoriert werden, es waren also zwei sich teilweise gegenseitig lähmende Schritte hin zum fertigen Skript nötig.

Der Autor brauchte also im besten Fall einen Monat für sein Skript. Wir brauchten dann wieder einen Monat, bis wir uns intern überhaupt darauf verständigen konnten, was aus dieser noch nicht runden ersten Fassung durch unsere Anmerkungen werden sollte. Und dann dauerte die Überarbeitung durch den Autor wieder einen Monat, so dass ein Skript logischerweise drei Monate verschlang. Und das war wirklich der beste Fall, meistens war es deutlich länger.

Jetzt kommt die vorläufige Pointe: wenn wir einfach selbst schreiben, dauert es nicht mal drei Wochen - und zwar das fix und fertige Skript! Warum? Nun, zum einen starten wir selbst ja direkt mit der eigenen Idee, die wir mit einem externen Autoren erst umständlich abstimmen müssten, zum anderen entfällt eine langwierige Lektoratsphase, weil das fertige Skript 1:1 dem entspricht, was wir uns vorgenommen haben.

Weiterer schöner Nebeneffekt: die Skripte sind endlich wieder kürzer. Autoren wollen erzählen, das merkt man. Aber am Ende soll es knackig und unterhaltsam sein, nicht bedeutungsschwanger und verschwurbelt. Wir machen "Lady Bedfort" und nicht "Der Zauberberg".

Und siehe da, seit Mitte Februar haben wir sieben (!) Skripte geschrieben. Das ist echt Wahnsinn und der motivierendste Start in eine neue Phase, den man sich nur wünschen kann. Und seltsamerweise hört man neuerdings bei jedem neuen Skript "Geil, endlich" und nicht mehr "Oh nein, ich hab das Lektorat für die anderen drei noch gar nicht geschafft". Hat ja auch was für sich...

Und warum wir so viele Jahre Angst vor diesem Schritt hatten, verstehen wir heute überhaupt nicht mehr. Denn im Grunde waren ja auch da schon alle Hörspiele zu einem nicht unerheblichen Anteil von uns, jedenfalls steckte die größtmögliche Portion eigener Wünsche drin, um die jeweiligen Folgen so umsetzen zu können, wie wir uns das als Bearbeiter der Hörspiele gewünscht haben. Anders als bei einem Roman ist hier ja nicht das geschriebene Wort das fertige Werk, sondern ein Baustein von vielen. Man merkt, wir sind sehr enthusiastisch über die neuesten Entwicklungen - und wir sind uns beinahe sicher, dass sich das auf die Hörer überträgt!!!

Ferner kündigt man neue Folgen von Lady Bedford an. U.a. die Folgen 98 und 99. Kein Wort verloren wird über eine Fortführung von Edgar Wallace

Bild: Logo Hörplanet

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