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Die Wirbelwelt - Skytroopers 5 - Leseprobe

LeseprobeDie Wirbelwelt
Skytroopers 5 - Leseprobe

5 Mining Facility 12, Gebäude 12-02, Abbaustollen Nord der untersten Ebene
Man hatte zwei Stollen vorangetrieben. Im südlichen war der fremde Tunnel versiegelt worden und es gab die strikte Anweisung, ihn zu meiden, aber wahrscheinlich hätte auch ein weiterer Scheck keinen der Minenarbeiter dazu bewegen können, ihn nochmals aufzusuchen. Stattdessen gingen nun die Arbeiten im nördlichen Stollen voran.

Die Wirbelwelt - Skytroopers 5Der begehbare Teil war gut ausgebaut. Probebohrungen hatten gezeigt, in welcher Tiefe die Adern mit dem begehrten Erz lagen und man hatte den Stollen entsprechend angelegt. Die Umgebung bestand aus einer Mischung aus Sand, Fels und fruchtbarer Erde. Eine höchst gefährliche und instabile Mischung, die es allerdings erleichterte, sich durch sie hindurchzuarbeiten. Sicherheit hatte dabei, wenigstens für jene, die in den Stollen arbeiteten, die höchste Priorität.

Der drei Meter durchmessender Stollen wurde zunächst mit einer Tunnelfräse gebohrt. Ihre rotierenden Bohrköpfe arbeiteten sich langsam voran. Wasser wurde genutzt, um den entstehenden Staub zu binden. Es wurde mit Saugschläuchen in Behälter gepumpt, dort gefiltert, gereinigt und erneut verwendet. Jeder Krümel Erz wurde dabei entnommen und zur Aufbereitung befördert. Der nicht verwertbare Aushub, der Abraum, bildete ein Stück hinter der Minenanlage eine stetig wachsende Halde.

Die Tunnelfräse war mit ihren drei Metern Durchmesser und einer Länge von fünfzehn Metern ein beeindruckendes Gerät, welches sich, einer Schlange nicht unähnlich, durch den Untergrund arbeitete. Sie bestand aus mehreren Segmenten, die man in Einzelteilen nach Suffren-12 transportiert, in der Hauptbasis montiert und dann mit einem der Panzerzüge an ihren Bestimmungsort gebracht hatte.

Das Gerät bohrte, wusch und sortierte nicht nur, sondern sorgte auch für die erforderliche Sicherheit im Stollen. Spritzdüsen und austauschbare Behälter mit Bauschaum wurden von einer kleinen Tetronik und einem Arbeiter gesteuert. Sie sorgten dafür, dass die Wände sofort mit einem dünnen Gespinst besprüht wurden, das rasch aushärtete. Die Beschichtung verhinderte einen Einsturz und war zudem transparent. So konnte man erkennen, ob sich hinter ihr eine Ader aus Erz befand. Wurde ein grünlicher Schimmer bemerkt, ließ der Schichtführer diesen Bereich mit Scannern abtasten, die speziell auf das begehrte Metall programmiert waren. An vielversprechenden Stellen trieb man seitliche Stollen ins Innere des Planeten. Diese waren deutlich enger als der Hauptstollen und hier arbeiteten die Minenarbeiter mit ihrem klassischen Gerät. Laserbohrer frästen, Hämmer schlugen und Hände prüften jeden gelösten Brocken.

Der Boden des Hauptstollens war ebenfalls mit Bauschaum ausgesprüht worden, so dass er eine ebene Fläche bot. Hier war die Schiene einer kleinen Mono-Rail verlegt, mit deren offenen Wagen Material und Arbeiter bewegt wurden.

Ingenieur Farnton und Vorarbeiter Jeffries hatten den nördlichen Stollen aufgesucht. Jeffries aus Sorge um seine Kumpel, Farnton mit der Absicht, die Arbeiter zu motivieren. Die Versiegelung des südlichen Stollens lag nun anderthalb Tage zurück, doch die Stimmung unter der Belegschaft war schlecht. Es gab noch immer keine Information den überfälligen Zug betreffend und der Hoch-Manager in der Hauptbasis im Auge drängte darauf, die Arbeiten fortzusetzen.

Farnton und Jeffries standen an einem der kleinen Wagen der Mono-Rail. Farnton hatte ein handlanges Stück grünlichen Metalls in den Händen und untersuchte es gründlich. „Das ist nahezu reines Metall, fast ohne Verunreinigungen.“

Jeffries nickte. „Stammt aus einer der Adern, die sich hier wohl überall durch den Planeten ziehen. Das Ganze ist ziemlich ungewöhnlich.“

„Ah, inwiefern?“

„Na ja, es gibt diese Metallstränge, die sich in fast reiner Form unter der Oberfläche entlangziehen. Ansonsten findet man lediglich Krümel. Ich war schon bei etlichen Abbauunternehmungen dabei und normalerweise findet man nur selten so reines Zeug. Meist ist es Erz, durchsetzt mit Gestein und anderen Fremdstoffen, und man muss es sorgfältig voneinander trennen, das Erz dann schmelzen, damit man schließlich reines Metall erhält. Das hier, Farnton, ist eher ungewöhnlich. Direkt das reine Metall und nur wenige kleine Brocken außerhalb der Stränge.“

Farnton nickte lächelnd. „Auf dieser Welt ist so manches ungewöhnlich.“ Er hielt das unregelmäßige Metallstück vor das Gesicht des Vorarbeiters. „Das da rechtfertigt jeden Aufwand, den die Corporation hier betreibt. Zwar haben wir nur erste Versuchsergebnisse, doch die sind beeindruckend. Dieses Metall ist für die Verstärkung von Nullzeit-Antrieben geeignet und unser Forschungszentrum hat einen Hiromata-Sender konstruiert, der es als Impulsverstärker nutzt.“

„Ich weiß, verdammt“, knurrte der Vorarbeiter griesgrämig. „Sie und Vosbergh werden ja nicht müde, uns das unter die Nasen zu reiben. Der Sender war in der Lage, Nullzeit-Impulse abzugeben, obwohl die Hiromata-Menge deutlich reduziert worden war. Herrje, Farnton, wir sind Kumpel und deswegen nicht begriffsstutzig. Jeder von uns kann sich ausmalen, was das für das Direktorat bedeutet. Hiromata-Kristallen werden sehr selten gefunden und wenn man deren Wirkung durch das grüne Metall verstärken kann, dann ergibt dieselbe Menge Hiromata wesentlich mehr Antriebe und Kommunikationsgeräte. Dieses Metall kann bedeuten, dass es künftig viel mehr Nullzeit-Antriebe gibt und damit viel mehr interstellaren Verkehr.“

„Vollkommen richtig“, stimmte der Ingenieur zu. „Wenn dieses Hiromet die Erwartungen erfüllt und Nundagai den exklusiven Abbau betreibt, dann wird die Corporation sagenhafte Gewinne einstreichen. Sie wissen, was das bedeutet, Jeffries?“

„Klar, die Corporation wird noch reicher, als sie es ohnehin schon ist.“

Farnton grinste. „Und wir, jeder Einzelne von uns, bekommt eine fette Bonuszahlung. Ich rede hier von richtig dicken Schecks, Jeffries. So dick, dass man sich eigentlich zur Ruhe setzen kann.“

Jeffries nahm den Brocken aus Farntons Händen. „Nundagai hat sich noch nie lumpen lassen. Vor allem dann nicht, wenn etwas so hohe Gewinne verspricht und vor der Konkurrenz geheim gehalten werden soll.“

Der Leiter der Schicht, der sogenannte Schlagmeister, kam von der Fräse zu ihnen. „Wir kommen jetzt auf härteres Gestein“, meldete er. „Scheinbar besteht der Boden dieses Planeten doch nicht aus so viel Sand, wie wir bislang geglaubt haben.“

„Schwierigkeiten?“, fragte Farnton besorgt.

„Nein, keine Probleme“, beruhigt ihn der Schlagmeister. „Es wird nur ein wenig länger dauern, sich durch den Felsen zu graben.“ Er zögerte kurz. „Mich würde einmal interessieren, ob man dieses grüne Zeug auch in den anderen Minen entdeckt hat.“

Farnton nickte. „Soweit mir bekannt ist, schürft man es auch in den Anlage Sieben und Drei. Manager Vosbergh hat mir aber mitgeteilt, dass wir wohl die ergiebigste Mine sind.“

Jeffries warf einen Blick auf sein transportables Analysegerät, mit dem er Temperatur, Luftdichte und die Zusammensetzung der Luft im Stollen kontrollierte. Der Anteil der Staubteilchen war ein wenig hoch, aber das war nicht anders zu erwarten, solange die Bohrfräse aktiv war und die Kumpel in den Nebenstollen arbeiteten. Die anderen Werte waren alle im grünen Bereich.

Ingenieur Farnton legte den Metallbrocken in den kleinen Wagen zurück. „Die Konzentration ist ungewöhnlich“, wiederholte er nachdenklich.

„Inwiefern?“ Jeffries hakte das Analysegerät wieder an den Gurt seines Overalls. „Ist doch gut, wenn die Konzentration hoch ist. Je reiner das Zeug, desto weniger Arbeit haben wir damit.“

„Ja, natürlich. Sagen Sie, Jeffries, ist Ihnen an den Adern etwas aufgefallen?“

Der Vorarbeiter zuckte mit den Schultern. „Was soll mir daran auffallen?“

Farnton kratzte sich im Nacken. „Na ja, diese Adern sind ebenfalls merkwürdig. Im Vergleich zu anderen Erzadern sind sie sehr gleichmäßig. Sehen Sie, wir haben jetzt ein paar hundert Meter von dem Zeug herausgelöst. Dort, wo der Reinheitsgehalt etwas geringer ist, ist die Ader ein wenig dicker, wo er höher ist, dünner. Das bedeutet, egal, was für ein Stück wir herausnehmen, es hat eine nahezu identische Konzentration mit allen anderen.“

Jetzt runzelte der Vorarbeiter die Stirn. „So, wie Sie das sagen, Mister Farnton, klingt das tatsächlich ungewöhnlich.“ Er senkte die Stimme ein wenig. „Offen gesagt, gleichgültig wie hoch die Schecks der Corporation auch ausfallen … Ich bin froh, wenn ich diesem Planeten den Rücken kehren kann. Ich war schon auf ein paar Asteroiden und Welten, doch dieser hier ist mir unheimlich.“

„Ja, er hat seine Eigenheiten“, stimmte der Ingenieur zu. „Allein dieser ewige Wirbelsturm …“

„Haben Sie schon einmal erlebt, wie er sich entlädt?“

„Ich habe Aufnahmen davon gesehen.“

„Ist nicht dasselbe. Ich war mal mit einem Geologenteam draußen, als es gekracht hat. Waagrechte und senkrechte Blitze von enormer Stärke. Alles war elektrisch aufgeladen, das konnte man trotz der geschlossenen Anzüge spüren. Ich sage Ihnen, wir hatten echtes Glück, da lebend herauszukommen, obwohl dieser Gewittersturm ein paar Kilometer entfernt war.“ Jeffries wurde nachdenklich. „Wenn ich genau darüber nachdenke … Ich erinnere mich, dass der Boden während dieser Entladungen an einigen Stellen geglüht hat. Nun, vielleicht nicht geglüht, aber da war ein grünliches Leuchten im Boden.“

Farnton blickte zur Decke des Stollens empor. „Das hängt vielleicht mit den Metalladern zusammen. Wir wissen ja inzwischen, dass dieses Metall elektrische Spannungen hervorragend transportiert. Es gibt praktisch keinen Widerstand darin. Im Gegenteil, im Labor von Nundagai hat man sogar festgestellt, dass die Spannung von elektrischem Strom in diesem Hiromet erhöht und damit der Durchfluss beschleunigt wird. So kam man ja auch auf die Idee, zu prüfen, ob es sich als Nullzeit-Verstärker für Krachfunksender nutzen lässt.“

In einem der Nebenstollen war ein leises Poltern zu hören. Die beiden Männer reagierten nicht darauf, denn solche Geräusche waren vollkommen normal, solange die Kumpel mit ihren Werkzeugen dabei waren, die Stollen weiter ins Innere zu treiben.

Dann waren undeutliche Schreie zu vernehmen.

Jeffries zuckte zusammen. „Verdammt, was ist da los? Hört sich nach einem Unfall an! Vielleicht ein Einsturz und jemand wurde verschüttet.“

Aus einem der Nebenstollen quoll Staub hervor, was tatsächlich auf einen möglichen Einsturz hindeutete. Jeffries eilte zum Eingang, legte die Hände an den Mund und rief hinein, doch er erhielt keine Antwort. Der Vorarbeiter langte an sein Headset. „Achtung, 12-02“, warnte er die Angehörigen der Schicht, „möglicher Unfall in einem der Seitenstollen. Arbeiten einstellen und auf Rettung vorbereiten.“

Farnton hingegen schaltete sein Funkgerät auf den Kanal der Zentrale. „Farnton an Zentrale, wir haben einen möglichen Unfall in einem Seitenstollen. Die Medizinische soll sich auf Notfallversorgung einstellen. Schickt ein paar zusätzliche Kumpels, die sich an der Rettung beteiligen. Vermutlich …“

Der Ingenieur verstummte, denn Jeffries wandte sich ihm zu. Das Gesicht des Vorarbeiters war kreidebleich. „Raus hier“, ächzte er, um die Aufforderung dann, so laut er nur konnte, zu wiederholen: „Alle raus!“

Die Arbeiten waren bereits eingestellt und die Männer und Frauen der Schicht begannen sich in der Nähe des Vorarbeiters zu versammeln, um sich für die Hilfeleistung im betroffenen Nebenstollen auszurüsten. Die meisten sahen Jeffries überrascht an, der sich nun in Bewegung setzte und in Richtung des Fahrstuhlschachtes rannte. Dabei rempelte er den verwirrten Farnton an, der gegen einen der kleinen Wagen taumelte und sich nur mühsam abfing.

„Verdammt, Jeffries!“, brüllte der erboste Ingenieur. „Was soll das?“

Die Antwort kam aus dem Nebenstollen. In Gestalt von menschengroßen Lebewesen, die zugleich keinerlei Ähnlichkeit mit einem Menschen aufwiesen. Rund ein Dutzend der unheimlichen Kreaturen stürzten aus dem Stollen hervor und warfen sich auf die entsetzten Arbeiter.

Farnton sah bräunliche Leiber mit harten Chitin-Panzern, lange Glieder, welche die flachen Körper unglaublich schnell voran bewegten. Er sah Menschen, die vor seinen Augen förmlich zerrissen wurden. Blut spritzte, gellende Schreie waren zu hören.

Für einen Augenblick war der Ingenieur wie gelähmt, dann stieß er einen wilden Schrei aus und folgte Jeffries. Einer der anderen Schreie schien ihm zu folgen. Er blickte kurz über die Schulter zurück. Ein Stück hinter ihm rannte eine junge Frau, mit entsetzt aufgerissenen Augen, in denen die nackte Angst stand. Sie lief um ihr Leben, während sie unentwegt schrie.

Jeffries erreichte den Fahrstuhl und hieb auf die Steuerung. Quälend langsam schoben sich die Gitterhälften vor dem Fahrkorb auseinander. Gerade als sich der Vorarbeiter zwischen ihnen hindurchzwängte, erreichte auch Farnton den Schacht. Der Korb war jetzt zugänglich und Jeffries schien nicht zu beabsichtigen, auf den Ingenieur zu warten, denn er betätigte mehrmals den Fahrschalter.

Farnton stieß einen wütenden Ruf aus und holte das Letzte aus sich heraus. Er konnte sich gerade noch in die Kabine quetschen, kurz bevor sich das Gitter wieder schloss.

„Sie verdammtes Arschloch!“, fuhr er Jeffries an.

Der sah an ihm vorbei. Farnton fuhr herum und sah gerade noch, wie die junge Frau von zwei Kreaturen getötet wurde. Eine hetzte auf den Fahrkorb zu.

„Grundgütiger“, ächzte Farnton, der daran dachte, wie leicht es einer solchen Kreatur gefallen war, einen menschlichen Körper zu zerfetzen. Sie würde wohl kein Problem damit haben, die Gittertüren des Fahrkorbs aus den Verankerungen zu reißen.

„Verfluchtes Drecksding!“ Erneut schlug Jeffries auf den Fahrschalter.

Dann, endlich, ruckte der Korb an.

Die Kreatur erreichte den Fahrstuhl und konnte ihn gerade noch mit einer Klaue packen. Für einen Moment befürchteten die beiden Männer, das Wesen könnte sich hochziehen, doch dann ließ es los und stürzte auf den Boden zurück, während sich der Korb immer weiter in die Höhe bewegte.

„Grundgütiger“, ächzte Farnton erneut. „Was war das?“

„Wenn Sie mich fragen, so würde ich glatt behaupten, das waren übergroße Kakerlaken“, antwortete Jeffries mit zitternder Stimme.

„Kakerlaken?“

„Was auch immer“, zischte der Vorarbeiter. „Ich werde jedenfalls nicht nochmals dort hinuntergehen, um festzustellen, was das für Viecher sind.“

„Ich auch nicht“, stimmte Farnton zu. „Ich ganz gewiss auch nicht. Außerdem bin ich Ingenieur und kein Exobiologe.“



Der Fahrkorb erreichte die Bodenebene von 12-02, wo sich gerade eine Rettungsmannschaft einfand. Sie wurde von Sicherheitschef Carmody und zwei Mitgliedern seiner Security-Einheit begleitet. Mit hastigen Worten berichteten Farnton und Jeffries, was sich gute zweihundert Meter unter ihnen ereignet hatte.

Bleiche Gesichter starrten sie an, als sie geendet hatten. Carmody aktivierte sein Funkgerät. „Zentrale, verständigen Sie Manager Vosbergh, dass wir in 12-02 von insektenartigen Kreaturen angegriffen werden. Ich lasse den Schacht räumen und mache hier dicht. Ah, und der Manager soll der Hauptbasis Dampf machen. Wird Zeit, dass wir endlich Hilfe bekommen.“

Der Sicherheitschef wandte sich den anderen zu. „Alle zurück ins Hauptgebäude. Farnton und Jeffries … Sie erstatten Mister Vosbergh in der Zentrale Bericht. Lanning, holen Sie Ihr Schweißgerät. Wir räumen Gebäude 12-02 und versiegeln die Türen. Wenn hier wieder jemand hineingeht, dann sind das gut bewaffnete Truppen der Corporation. Und jetzt Bewegung, Leute.“

Carmody ging gründlich vor. Er ließ die Türen des Verbindungsganges zwischen 12-02 und dem Hauptgebäude verriegeln und zusätzlich zuschweißen. Dann folgte er Farnton und Jeffries in die Zentrale in der oberen Ebene.

Die beiden Männer standen mit Manager Vosbergh an einer der großen Sichtscheiben, von denen aus man Gebäude 12-02 sehen konnte. Inzwischen hatten sie sich ein wenig beruhigt und ihren Bericht erstattet.

Vosbergh wirkte sichtlich betroffen, als er sich an Carmody wandte. „Ich teile Ihren Entschluss, 02 zu versiegeln. Mister Farnton, konnten Sie bei den Angreifern irgendwelche Waffen feststellen?“

„Jede Menge Zähne, Klauen, Krallen … Was immer Sie wollen“, antwortete der Ingenieur.

„Das meine ich nicht“, brummte Vosbergh. „Konnten Sie künstliche Waffen erkennen? Gleichgültig wie primitiv, aber Waffen, die man mit handwerklichem Geschick herstellen muss?“

Farnton überlegte. „Nein. Keine Waffen, keine Kleidungsstücke oder angefertigte Körperpanzer. Verdammt, Vosbergh, das brauchen die Biester auch nicht. Die sind gepanzert und haben unsere Leute in Stücke gerissen.“

„Das habe ich durchaus verstanden, Mister Farnton. Bitte, beruhigen Sie sich. Hier im Hauptgebäude sind Sie in Sicherheit. Ich muss nur wissen, ob wir es mit einer intelligenten Lebensform oder mit Tieren zu tun haben, die nur ihrem Instinkt folgen.“

„So oder so, die wollen uns ans Leben“, stieß Jeffries hervor. „Meine Güte … Wir müssen uns bewaffnen, sonst schlachten die uns alle ab.“

„Hier werden sie nicht so schnell hereinkommen“, meinte Carmody beruhigend. Er räusperte sich. „Dennoch kann es sicher nicht schaden, wenn wir zusammensuchen, was wir an Waffen oder kampftauglichen Gegenständen hier haben.“ Jeffries begriff, dass der Sicherheitschef ein Eindringen der Fremden nicht ausschloss und wurde erneut bleich.

Carmody sah den Manager an. „Haben Sie die Hauptbasis erreicht, Sir?“

Vosbergh nickte. „Ich habe die Hauptbasis angefunkt und die neue Situation geschildert. Ich konnte mit Hoch-Manager Adanaki persönlich sprechen. Er hat mir versichert, dass man uns bald Hilfe senden wird. Eine private Rettungseinheit sei bereits in der Basis eingetroffen, aber man warte noch auf Verstärkung durch eine zweite Gruppe.“

„Zweite Gruppe?“, hakte Carmody nach.

Der Manager nickte. „Einen Navy-Kreuzer mit einem Einsatzkommando der Sky-Cavalry.“

„Die erste gute Nachricht seit Langem“, seufzte Carmody. „Die Troopers von der Cav werden mit allem fertig. Ich hoffe nur, sie beeilen sich.“

„Hoch-Manager Adanaki meint, dass das Rettungskommando in spätestens zwölf Stunden abfahren wird.“

Die Wirbelwelt - Skytroopers 5„Verdammt, dann dauert es rund zwei Tage, bis die hier eintreffen“, stellte Farnton fest. „Da kann ich nur hoffen, dass die Biester bis dahin nicht die Türen aufgebrochen haben.“

Die Wirbelwelt
Skytroopers 5

von Michael Schenk
ISBN: 978-3-96286-024-0
15,95 €
Verlag Saphir im Stahl

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