Österreichische Raritäten - Heftreihen der Jahre 1945 bis 1965 - Orion Romanserie
Österreichische Raritäten
Heftreihen der Jahre 1945 bis 1965
Orion Romanserie
Orion Romanserie
Wer glaubt, es handle sich um ein neues Abenteuer des Raumschiffes Orion und seiner Crew, der liegt völlig daneben. Ich hatte das Heftchen Band 2 auf einem Flohmarkt zusammen mit etlichen anderen Heften als Paket gekauft und konnte zunächst nichts damit anfangen.
Es handelt sich dabei um einen sogenannten Sittenroman aus 1946, an dem vielleicht meine Mutter ihre Freude gehabt hätte; sie hätte sich aber über jede zweideutige Szene alteriert. Dabei sind heutzutage selbst Schulkinder Ärgeres gewöhnt. Ein Freund meinte aber, man könne es als Kuriosität veröffentlichen, was ich hiermit tue.
Im Jahr 1946 erschienen im Rahmen der Volkstümlichen Schriften der Amandus Edition Wien insgesamt 6 Hefte der Reihe Orion Romanserie. Es handelt sich dabei um folgende Titel:
Lt. Katalog der Österr. Nationalbibliothek sind nur diese 6 Hefte erschienen. Auch der Verein für Volksliteratur in Wien kennt keine weiteren Ausgaben, hat aber alle Titelbilder auf seiner Homepage veröffentlicht.
Diese Hefte sind in einem normalen Format und in einer Schrift wie in den damals üblichen Krimis gedruckt; das ist für die OCR-Software sowie die Erstellung eines e-Books kein Problem.
Da diese weitgehend unbekannten Heftchen praktisch kaum mehr erhältlich sind, werde ich daher versuchen, zumindest etwas über den Inhalt dieses einen Romanes zu erzählen.
Orion Romanserie
Es handelt sich um die bittersüße Liebesgeschichte einer jungen Wienerin, die in Hollywood zum Filmstar wird. Enttäuscht sucht sie ihrem bisherigen Leben in Amerika zu entfliehen und ihre Jugendliebe in Wien wiederzufinden. Diesem, nunmehr ein bekannter Professor und Bildhauer, hatte seinerzeit das Mädchen als Akt-Model für eine Statue Modell gestanden. Der Manager will seinen Star zurückbekommen und spinnt daher seine Intrigen. Als der Geliebte aber entdeckt, was aus ihr geworden ist, zerbricht die neue Liebe und das Mädchen kehrt enttäuscht nach Amerika zurück.
Wenn diese Hefte auch nicht zu meinem Sammelgebiet gehören, kann man sie lesen, zumindest der 2. Band, den ich zufällig erworben hatte, ist akzeptabel, wenn auch nicht mein Geschmack. Was die übrigen Bände betrifft: Darunter sind 2 Klassiker der Weltliteratur; der 4. Band dürfte von Franz Schubert handeln. Jedenfalls waren sie mir nicht der Mühe wert, sie zu erwerben oder in der Österr. Nationalbibliothek zu kopieren.
Ob weitere Hefte geplant waren, läßt sich nicht mehr feststellen, mehr als diese 6 Hefte sind nicht erschienen. Das typische Schicksal, wie ich sagen muß, vieler österr. Kleinserien.
Aufmerksam auf diese Reihe wurde ich übrigens durch den Artikel von D.Wrath über „Utopische Leihbücher und Romanhefte aus Österreich“.
Somit bleibt die Reihe eine weitere Kuriosität im Rahmen der österreichischen Heftserien.