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Wie ein Leonard Hofstadter zu einer Penny kommt 3. Matthias Pöhm oder »Ficken für den Weltfrieden« - 3. 5.) gemeinsame Erlebnisse und 3. 6.) Der Club

Wie ein Leonard Hofstadter zu einer Penny kommtWie ein Leonard Hofstadter zu einer Penny kommt
3. Matthias Pöhm oder »Ficken für den Weltfrieden«
3. 5.) gemeinsame Erlebnisse & 3. 6.) Der Club

Bei meinem letzten Aufsatz habe ich mich Menschen gewidmet, die vorgeben, Vampire (bzw. Vampyre) zu sein. Das Thema dieser Abhandlung mag man deuten als „Vampire, die vorgeben, Menschen zu sein“.

Aber zäumen wir das Pferd mal von vorne an und fangen ganz langsam an:


„Es wird Nacht, Señorita,
und ich liege auf dir.
Wie du vielleicht schon bemerkt hast,
will ich gar nichts von Dir.“
(Otto Waalkes: „Es wird Nacht, Señorita“)


3. 5.) gemeinsame Erlebnisse
Wenn man sich selbst so verhält, als würde man die Auserkorene schon ewig kennen, heißt das noch lange nicht, daß sie auch so empfindet. Damit sie jedoch aufhört, einen als „Fremden“ zu betrachten, ist es mit Gesprächs- und Berührungstechniken allein meist nicht getan. Überhaupt ist es ein eminent wichtiger Faktor, gemeinsame Erlebnisse zu haben, denn dadurch entsteht Vertrautheit. Die kommen freilich nicht automatisch, insbesondere dann nicht, wenn man beabsichtigt, ein Mädel an ein und demselben Abend kennenzulernen und zu vernaschen. Hier kann sich der „Casanova“ des psychologischen Kniffes bedienen, daß Erlebnisse mit Lokalitäten verknüpft sind: Wenn man mit der Ausgesuchten ab und an einen Ortswechsel vollzieht, sammeln sich innerhalb kürzester Zeit unterschiedliche Eindrücke an, daß es ihr so vorkommt, als würde sie ihn schon länger kennen. Man sollte mit kleineren Positionsveränderungen beginnen, etwa vom Tresen auf die Tanzfläche, oder von einer belebten Stelle des Trottoirs zu einer ruhigen, damit die Flamme nicht das Gefühl hat, man würde mehr von ihr fordern, als sie zu geben bereit ist. Doch je mehr Plätze hinzukommen, die sie mit gemeinsamen positiven Erlebnissen verbindet, desto mehr ist sie auch bereit, von sich selbst (und ihrer Zeit) zu „investieren“, und man kann mit ihr schließlich sogar die Örtlichkeit wechseln. Wichtig ist, daß man als Mann selbst entscheidet, von hier nach dort zu gehen, und dabei auch die Führung übernimmt, denn „Frauen wollen Männer, die wissen, was sie wollen“.

3. 6.) Der Club
Wo wir schon mal bei Ortswechseln sind, wird früher oder später auch eine öffentliche Lokalität eine Rolle spielen, sei es nun ein Restaurant, eine Kneipe, eine Diskothek, der Jahrmarkt oder auch nur der städtische Zoo. Aus nachvollziehbaren Gründen ist in Bars und vergleichbaren Stätten die Bereitschaft zur Kontaktaufnahme größer, als in Alltagssituationen. Damit eignen sie sich natürlich auch eher für den Erstkontakt, als beispielsweise das Wartezimmer eines Hautarztes.

Während des Betretens einer solchen Örtlichkeit sollte man stets damit rechnen, bereits von Frauen gemustert zu werden. Darum sollte man nicht sogleich lauernd um sich schauen, sondern mit seinem Begleiter plaudern (Im Idealfall ist man in Gesellschaft zweier Ladys, bei denen man sich unterhakt), und bei sich selbst „auf ruhige, besonnene Bewegungen“ zu achten. Auch sonst sollte man mit seinen Gefährten demonstrativ viel Spaß haben, statt sich „wie einsame Wölfe“ am Getränk festzuhalten (Machen Wölfe das?) „und sich schweigend im Club“ umzuschauen: „Wichtig ist es, daß Sie im Raum als sozial verträglicher, umgänglicher Typ wahrgenommen werden, der es mit vielen kann. Das gilt, wenn Sie in einer Gruppe auftreten, aber auch, wenn Sie allein im Club sind.“

Pöhm rät dazu, die Lokalität als Schachbrett aufzufassen. Um „warm“ zu werden, sollte man sowohl mit Frauen, als auch mit Männern reden. Die einfachste Art, mit einer Gruppe ins Gespräch zu kommen, sei es, ihr zuzuprosten, um sie dann in einen Smalltalk zu verwickeln, und sich schließlich von den „neuen ‚Freunden‘“ mit einem High Five zu verabschieden – Ziel ist es nicht so sehr, mit diesen Menschen in Kontakt zu treten, als sämtlichen Anwesenden den Eindruck zu vermitteln, man sei Hans Dampf in allen Gassen. Auch hebt man auf diese Weise sowohl die Laune der Angequatschten, als auch die eigene. Ebenso empfiehlt es sich, ab und an jemandem in der Menge freundlich lächelnd zuzuwinken: Das läßt gleichermaßen den Eindruck aufkommen, man würde hier mehrere Leute kennen. Ist es auch einfacher, den Springinsfeld in sich hervorzukitzeln, so sollte man doch nach und nach auch Frauen mit einbeziehen: Wenn man sie (einzeln oder in der Gruppe) erst anspricht, sich aber nach etwas Konversation wieder verabschiedet, ist man für sie beim nächsten Kontakt schon kein Fremder mehr. Außerdem bekommen so auch die anderen Damen mit, daß man sich offenbar auch mit ihrem Geschlecht versteht. Schlußendlich erhöht man damit seinen „sozialen Status“, so daß letzten Endes sogar dreiste (Anmach-) Sprüche funktionieren.

Pöhm rät desweiteren, auf „Steilpässe“ zu achten. Als Beispiele nennt er Damen, die alleine stehen, vielleicht weil sich ihr Date verspätet, und solche, die sich sichtlich langweilen, während ihre Freundin gerade angebaggert wird. Hier könnte man mit weit weniger Mühe zum Erfolg kommen.

Wer mit sitzenden Frauen im Stehen parliert, gehört schon rein optisch eigentlich nicht dazu. Die beste Strategie wäre es, sich wie nebenbei dazu zu hocken, während man gerade etwas Interessantes zu erzählen hat.

Bei der Wahl der Sitzplätze sollte man darauf achten, daß neben der Auserwählte kein anderer Kerl Platz hat. Hat man dagegen mit einem Mitstreiter (= Wingman bzw. Wing) zwei Girls aufgetan, so sollte man sie tunlichst nicht nebeneinander hocken lassen, da man sonst Gefahr läuft, daß sie sich miteinander beschäftigen, und die Herren links liegen lassen.

Um bei der Lady eine dem angehenden Casanova zugewandte Position zu erwirken, empfiehlt der Autor des „Hörfehler- Trick“: Man tut so, als hätte man sie akustisch nicht verstanden, damit sie sich einem der besseren Hörbarkeit halber zuwendet.

Überhaupt legt Pöhm wert auf Details der Körpersprache. Schlägt man beispielsweise die Beine übereinander, sollte das obere nicht auf die Gesprächspartnerin weisen (offenbart Interesse an ihr). Bei mehreren Mädels sollte man rasch eine zentrale Position einnehmen. Geschieht dies am Tresen, sollte man den im Rücken haben, um der Situation vorzubeugen, daß sie sich zur Bar umdrehen, und man selbst „wie ein begossener Pudel“ dasteht. Auch hier lassen sich die angestrebten Konstellationen am besten wie nebenbei einnehmen, während man etwas scheinbar Faszinierendes zu berichten weiß. Den Trick, sie vom Barhocker zu bekommen, behält sich der Autor vor, um Werbung für sein Seminar zu machen.

Um ein Mädchen aus einer Gruppe von zwei (oder drei) Gefährtinnen zu lösen, schlägt der Verfasser zwei Vorgehensweisen vor. Bei der ersten spricht man zunächst die weniger Attraktive an, bezieht dann die Zweite mit ein, widmet jeder von ihnen etwa gleich viel Zeit, und wenn beide warm geworden sind, bittet man die Erste, mit ihrer Kameradin ein wenig Zeit allein verbringen zu dürfen.

Die zweite Methode besteht darin, mit den Grazien zu plaudern, bis man die Favoritin soweit hat, daß man sie loseisen möchte. Dann gibt man vor, austreten zu gehen, sucht sich aber in Wirklichkeit einen einsam aussehenden Typen, dem man weismacht, das nicht begehrte Mädchen würde immer wieder zu ihm herüber gucken. Den stellt man den Damen dann als „alten Kumpel“ vor, speziell der nicht Auserkorenen, und hat dann eine gute Chance, sich mit der neuen Flamme von ihm und ihr entfernen zu können.

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