Hits am laufenden Band - »Mamma Mia! Here We Go Again«
Hits am laufenden Band
»Mamma Mia! Here We Go Again«
Dass es ganze zehn Jahre dauerte, bis sich Hollywood zu diesem Sequel entschloss, ist angesichts der Berechenbarkeit der heutigen Filmindustrie ein erstaunlich langer Zeitraum. Umso erfreulicher ist hingegen, dass man sämtliche Darsteller des Originals noch einmal dazu brachte, erneut in ihre alten Rollen zu schlüpfen. Hauptdarstellerin Meryl Streep, die durch ihre Interpretation der ABBA-Hits stimmlich am meisten überzeugen konnte, ist in der Fortsetzung die einzige, die sich mit einem kurzen Gastauftritt begnügen muss, was aber der Handlung geschuldet ist, die ein Jahr nach dem Tod ihrer Figur Donna einsetzt und ansonsten diesen Charakter lediglich in 40 Jahre zurückliegenden Flashbacks in die Geschehnisse integriert. Wie im Original ist die Story selbst nicht weiter der Rede wert, stattdessen geht es auch hier wieder um das Aneinanderreihen zahlreicher ABBA-Hits, von denen abermals mehr als zwanzig zum Einsatz kommen, die mit Inbrunst von den Darstellern geträllert werden.
Sophie (Amanda Seyfried) hat sich auf der kleinen griechischen Insel eingerichtet, die ihrer Mutter Donna (Meryl Streep) viele Jahre als Rückzugsort gedient hatte. Die Eröffnung ihres eigenen Restaurants hat die resolute, alleinerziehende Frau nicht mehr erlebt. Nun möchte Sophie den Traum ihrer Mutter in Erfüllung gehen lassen. So wie es aussieht, wird zur glanzvollen Einweihung nur Sam (Pierce Brosnan) anwesend sein. Die anderen beiden „Väter“ Sophies sind anderweitig beschäftigt. Harry (Colin Firth) wird aufgrund von Geschäftsverhandlungen in Japan festgehalten, Bill (Stellan Skarsgård) soll in seiner schwedischen Heimat ein Preis verliehen werden. Und sogar Sophies Freund Sky (Dominic Cooper) glänzt mit Abwesenheit, weil ihn ein Seminar in New York länger festhält als erwartet. Da auch noch das Wetter verrücktspielt und sämtliche Flüge nach Athen gestrichen wurden, könnte es sogar sein, dass es Donnas alte Freundinnen Rosie (Julie Walters) und Tanya (Christine Baranski) nicht mehr rechtzeitig zur Eröffnung schaffen…
Wer die Songs des schwedischen Gesangsquartetts ABBA liebt, der darf sich auch diesen Film nicht entgehen lassen. Regisseur Ol Parker hat die Fortsetzung ganz im Stil des erfolgreichen Originals gehalten, weswegen sowohl die künstliche Postkartenatmosphäre als auch die mal schrägen, mal beeindruckenden Neuinterpretationen von 20 Songs (von denen 12 noch nicht im ersten Teil zu hören waren) für gute Laune sorgen.
Auch hier gelingt es wieder erstaunlich gut, die textlich unveränderten Lieder in die (zugegebenermaßen) dünne Handlung zu integrieren. Am Ende darf sogar noch Cher zum Cast hinzustoßen und „Fernando“ und „Super Trouper“ mit ihrer einzigartigen Stimme zum Besten geben.
Die DVD-Erstveröffentlichung des Films bietet für das Medium ein ordentliches Bild (im Widescreen-Format 2,40:1). Der Ton (Deutsch, Englisch und Italienisch in Dolby Digital 5.1, optional mit Untertiteln in diesen Sprachen und auf Türkisch) ist ebenfalls in Ordnung, in der deutschen Fassung allerdings frontlastiger ausgefallen als in der Originalversion, die mehr Surround zu bieten hat. Das Bonusmaterial beinhaltet je einen Audiokommentar des Regisseurs und einen von Produzentin Judy Craymer, zwei unveröffentlichte Songs und Szenen (zusammen 5 Minuten; ebenfalls mit optionalem Regiekommentar), zehn verbesserte Sing-Alongs (zusammen 29 Minuten), die Specials „Die Story“ (6 Minuten), „Mamma Mia! – Wiedervereint“ (4 Minuten), „Donna spielen“ (2 Minuten), „Cher wird vorgestellt“ (4 Minuten), „Kostüme und die Dynamos“ (5 Minuten) und „Hervorruf“ (4 Minuten).