Eine Nacht in L.A. - »Kopfüber in die Nacht« - Mediabook
Eine Nacht in L.A.
»Kopfüber in die Nacht« - Mediabook
Ein weiterer besonderer Clou des Films, der auf dem Schaffenshöhepunkt von Landis entstand und mittlerweile ebenfalls zu einem Kultfilm geworden ist, besteht in der Tatsache, dass wieder einmal jede Menge prominenter Zeitgenossen in Cameo-Auftritten durch die Szenerie huschen. Wie bereits in „Blues Brothers“ handelt es sich auch bei den Gastauftritten hier um bekannte Regie-Kollegen von John Landis und Größen aus der Musikszene. Dabei haben die Sänger David Bowie und Carl Perkins noch vergleichsweise große Rollen, wohingegen sich Kultfilmemacher wie Don Siegel („Dirty Harry“), Jack Arnold („Der Schrecken vom Amazonas“), Jim Henson („Die Muppets“) oder Jonathan Demme („Das Schweigen der Lämmer“) mit sekundenkurzen Auftritten vor der Kamera begnügen müssen.
Schon seit Ewigkeiten leidet der Sattelitentechniker Ed Okin (Jeff Goldblum) unter Schlafstörungen. Als er dann auch noch herausfindet, dass ihn seine Ehefrau Ellen (Stacey Pickren) betrügt, möchte er einem Ratschlag seines Freundes Herb (Dan Aykroyd) nachgehen und einfach mal nach Las Vegas fliegen, um Spaß zu haben. Aber er kommt lediglich bis zum Flughafen von Los Angeles, wo ihm im Parkhaus die hübsche Diana (Michelle Pfeiffer) ins Auto springt, weil sie von vier Killern verfolgt wird. Diese sind offensichtlich Araber und haben bereits einen Bekannten Dianas ermordet. Nun trachten sie auch ihr nach dem Leben, weswegen sich Ed breitschlagen lässt, sie quer durch Los Angeles zu fahren, um sie vor dem Zugriff der Killer in Sicherheit zu bringen. Immer wieder erweisen sich die Orte, die für Diana als sicherer Zufluchtsort galten, als Fehlschläge, und Ed wird weiterhin von ihr als privater Chauffeur eingesetzt. Dabei weiß er noch nicht einmal, weswegen die Gangster hinter Diana her sind und um was es bei der ganzen Angelegenheit eigentlich geht.
Die Verwirrung, die der Film mit seiner komplexen Story beim Zuschauer hervorruft, ist durchaus beabsichtigt. Lange Zeit befinden sich Ed Okin und das Publikum hinsichtlich der Vorkommnisse gleichermaßen im Dunkeln, was die Spannung des Films wirkungsvoll aufrechterhält. Neben den unverkennbaren Thrillerelementen will „Kopfüber in die Nacht“ aber auch nicht wirklich ernstgenommen werden, denn abgesehen von den gewitzt in Szene gesetzten Cameo-Auftritten der Prominenten strotzt Landis‘ Film auch geradezu vor gelungenen Slapstickeinlagen, die insbesondere vom Regisseur selbst in der Rolle des tollpatschigsten der arabischen Killer mit Hingabe dargeboten werden. Wenn man sich auf den episodenhaften Stil einlassen kann, bietet der Film liebevolle und an Insidergags reiche Unterhaltung. Sicherlich einer der gelungensten Filme des Regisseurs. Die erste deutsche HD-Veröffentlichung von „Kopfüber in die Nacht“ erfolgt als Mediabook bei Koch Media. Dieses enthält sowohl eine BluRay als auch eine DVD des Films sowie eine DVD mit Bonusmaterial. Das Bild (im Widescreen-Format 1,85:1) ist gut restauriert und weist keinerlei Verunreinigungen mehr auf. Der Ton (auf BluRay Deutsch und Englisch in LPCM Stereo 48K, optional mit deutschen und englischen Untertiteln, auf DVD jeweils in Dolby Digital 2.0) ist genau wie seinerzeit bei der Kinoauswertung lediglich in Mono. Zu den umfangreichen Extras gehören ein 16seitiges Booklet mit einem Text von Wolf Jahnke, der deutsche und englische Kinotrailer, eine hübsche Bildergalerie sowie die Features „John Landis: Back into the Night“ (25 Minuten), „Requiem for an Insomniac“ (Interview mit Jeff Goldblum, 22 Minuten), die Dokumentation „B.B. King: Into the Night“ (26 Minuten) plus die beiden B.B.-King-Musikvideos „Into the Night“ (4 Minuten) und „In the Midnight Hour“ (3 Minuten).