Ein politisches Statement - »In bester Verfassung« - Preview
Ein politisches Statement
»In bester Verfassung« - Preview
Beim ZDF hat vor allem die Redaktion „Das kleine Fernsehspiel“ und die Formatwerkstatt „Quantum“ das Internet als Abspielplattform für sich entdeckt. Hier werden junge, innovative Geschichtenerzähler gefördert, hier entstehen Fernsehinhalte für die nächste Generation.
Bislang war man hier mit Serien wie „Familie Braun“, „Eichwald, MdB“ oder „Lerchenfeld“ schon extrem erfolgreich, aber auch die aktuelle Jugendserie „Druck“ kann schon 60 Millionen Abrufe verzeichnen. Nun wurde für „ZDF/Das kleine Fernsehspiel“ ein neues Format entwickelt, das nah am Puls der Zeit angesiedelt ist und insbesondere der YouTube-Generation gefallen dürfte: „In bester Verfassung“ heißt die aus acht jeweils achtminütigen Folgen bestehende Comedy-Webserie, die Joseph Bolz gemeinsam mit Martin Brindöpke und Fabian Siegismund entwickelt hat.
In einer exklusiven Preview im Kölner OFF Broadway-Kino im Studentenviertel stellten die Macher „In bester Verfassung“ noch vor dem Weblaunch der Presse und einem geladenen Fachpublikum vor. Diese zu einem rund einstündigen Film zusammengeschnittene Fassung soll am 17. Juni im Fernsehprogramm des ZDF ausgestrahlt werden, die Einzelepisoden sind bereits jetzt online abrufbar (u.a. unter www.zdf.de/serien/in-bester-verfassung). Producer Brindöpke erzählte in Köln, dass die ursprüngliche Idee zur Serie bereits bis ins Jahr 2015 zurückreicht, als ein Treatment für das TVLab entwickelt wurde, in dem es um terroristische Bedrohungen und den Rechtsruck in einer deutschen Gemeinde ging, dessen man mit Humor begegnete.
Die Anschläge in Paris hätten dann aber dazu geführt, dass das ZDF das Projekt auf Eis legte. Gleichwohl hielten die Redakteure die Autoren dazu an, sich weiter in das Thema einzudenken und etwas dazu zu Papier zu bringen. Nach drei Jahren ist es nun soweit, „In bester Verfassung“ ist abgedreht und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Joseph Bolz war es wichtig, mit dem Format ein politisches Statement abzugeben, auch wenn Einiges darin mittlerweile längst von der Realität eingeholten worden sei. „Viele der aktuellen Ängste in unserer Gesellschaft gab es zu Beginn unserer Arbeit am Drehbuch noch nicht“, so der Regisseur. Hauptdarstellerin Gudrun Landgrebe, eine seit Jahrzehnten erfolgreiche Schauspielerin, zeigte sich von der Arbeit mit jungen Leuten und für ein junges Publikum überaus begeistert: „Ich war wahnsinnig animiert, diese ungewöhnliche Rolle zu spielen. Auch die Inhalte haben mich überzeugt, denn populistische Tendenzen nehmen immer mehr zu. Hier müssen wir achtsam sein und müssen uns auch dazu äußern, wir dürfen nicht schweigen“, ergänzte Landgrebe. Dass er Menschen mit „In bester Verfassung“ zum Umdenken bringen kann, bezweifelt Joseph Bolz. Aber allein, Leute zum Nachdenken anzuregen und Dinge auf den Punkt zu bringen und offen anzusprechen, sei in diesem Zusammenhang bereits wichtig genug.
Fotos: Frank Brenner
Kommentare
Und niemand in diesem Land, muss sich für seine Ansichten bei anderen Menschen erklären müssen. Jedenfalls sofern man die moralischen und gesellschaftlichen Gesetze akzeptiert und danach lebt.
Es gibt Menschen, welche keine Teddybären werfen, nicht bürgen usw. Menschen, welche sich Fragen stellen, wenn deutsche Rentner Flaschen sammeln, welche Nordafrikaner (in roten Markenturnschuhen) gerade wegwarfen. Es gibt Väter, die sich Fragen stellen, wenn ihre Töchter nach 20 Uhr Angst haben, auf die Straße zu gehen.
Und wenn man dann mit der Nazi-Keule kommt (Friedhelm #16) geht mir der Hut hoch.
Wenn in der DDR alles Menschen wie Friedhelm lebten, würde der Staat heute noch existieren. Aber man ging gegen die Zustände damals auf die Strasse. Heute werden diese Demonstranten als Helden bezeichnet. Zu DDR Zeiten waren sie Staatsfeinde .
Friedhelm, richte weiter Dein Fähnchen nach dem politisch korrekten Wind. Das steht Dir natürlich frei. Ich tue das nicht. Und das steht mir frei!
(OK, das mit dem "Tätervolk" war überspitzt. Habe ich aber von linken Medien)
" Mit Argumenten kommt man da nicht weit."
Da gebe ich dir völlig recht. Zumindest was Matthias betrifft (und was man anhand seiner Post recht gut nachlesen kann). Aber ich halte es auch für Falsch, hierzu zu schweigen.
Ansonsten kann ich hier nur wieder auf das recht gute Statement seitens Friedhelm #25 verweisen.