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Ungewöhnliche Interviews - »V.I.P.-Schaukel« Volume 4

V.I.P.-SchaukelUngewöhnliche Interviews
»V.I.P.-Schaukel« Volume 4

Wäre Margret Dünser nicht am 5. Juni 1980 in Basel ihrem Krebsleiden erlegen, wäre ihre Personality-Show „V.I.P.-Schaukel“ sicherlich auch in den 1980er Jahren noch ein Publikumsmagnet des öffentlich-rechtlichen Fernsehens geblieben. Fast bis zuletzt jettete die ruhelose Reporterin um den Erdball, auf ein Stelldichein mit den prominentesten Zeitgenossen jener Zeit – nun sind die letzten neun Folgen ihrer Sendung in der vierten und letzten DVD-Box der Reihe erschienen.

V.I.P.-SchaukelVolume 4 der „V.I.P.-Schaukel“ von Pidax-Doku-Highlights umfasst die Jahre 1978 bis 1980, in denen abermals neun Folgen des Reportagemagazins in unregelmäßigen Abständen und mit einer Laufzeit von jeweils rund 45 Minuten über den Äther flimmerten. Die 37. und letzte Folge wurde am 9. Mai 1980 erstausgestrahlt, noch nicht einmal einen Monat vor dem Krebstod der Dünser im Alter von erst 53 Jahren. Rund eine Dekade hatte sie das deutschsprachige Fernsehpublikum mit ihren Interviews begeistert und dabei teilweise bis zu 30 Millionen Zuschauer zum Einschalten bewegt. Dass die „V.I.P.-Schaukel“ so immens populär war, lag zum einen sicherlich an der Neuartigkeit dieses Fernsehformats, dem eine Vorreiterrolle zukam. Zum anderen gelang es Margret Dünser, eine auch heute noch wirklich beeindruckende Schar an Interviewpartnern vor ihre Kameras zu locken – von etablierten und aufstrebenden Filmschauspielern über Schriftsteller, Politiker und Adelige bis hin zu exzentrischen Persönlichkeiten jener Zeit, von Kunstfälschern über Society-Damen bis hin zu Privatdetektiven und Tanzlehrerinnen für Nachtclubrevuen.

V.I.P.-SchaukelAber auch das allein hätte den Erfolg vielleicht noch nicht garantiert. Margret Dünser zeichnete sich darüber hinaus durch exzellente Vorabrecherchen zu ihren Interviewpartnern aus (was im Vor-Internet-Zeitalter noch eine wesentlich größere Herausforderung war als heutzutage), die sie damit sicherlich ebenso beeindrucken konnte wie ihr Publikum. Außerdem glänzte sie mit exzellenten Sprachkenntnissen und konnte deswegen ihre Gespräche mühelos auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch führen, ohne eines Dolmetschers zu bedürfen. Im 21. Jahrhundert sind Prominenteninterviews weitverbreitet, was eine umso strengere Reglementierung der genehmigten Zeitspanne und der möglichen Fragen mit sich gebracht hat. Etliche PR-Manager wachen penibel darüber, was ein Star sagen darf und was nicht. Von all dem ist in Margret Dünsers Interviews ebenfalls nichts zu spüren. Sie plaudert mit den Prominenten oftmals in deren Privatwohnungen (im Falle des 20jährigen Steve Guttenberg beispielsweise in dessen WG-Zimmer!), macht aus den Gesprächen dabei Home Stories, in denen auch der Alltag mit den jeweiligen Ehepartnern und Kindern mit ins Bild gerückt wird.

V.I.P.-SchaukelGenau so, wie die Stars ihre intimsten Refugien für die Dünser öffneten, scheinen sie sich ihr auch emotional anvertraut zu haben. Viele private Themen und Ansichten kommen dabei zur Sprache, über die heutzutage größtenteils der Mantel des Schweigens gehüllt würde. Auch diese weiteren neun Folgen der „V.I.P.-Schaukel“ sind geschickt montiert und mit Archivaufnahmen aus alten Filmen oder Nachrichtenbeiträgen unterfüttert, mit denen ein plastischeres Bild der Porträtierten entsteht.

Auch diese letzten Folgen protzen wieder mit hochkarätigen Namen, denn zu den Interviewten zählen u.a. James Stewart, Peter Falk, Salvador Dalí, Gene Hackman, Louis de Funès, Maximilian Schell, Vincent Price und die britischen Premierminister Sir Harold Wilson und Edward Heath, um nur einige zu nennen. Hinsichtlich der Bild- (Vollbildformat 1,33:1) und Tonqualität (Deutsch in Dolby Digital 2.0) gibt es nichts auszusetzen, Extras sind abermals keine vorhanden.

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