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Die süße Versuchung - »Wie bringt man seine Frau um…«

Wie bringt man seine Frau um…Die süße Versuchung
»Wie bringt man seine Frau um…«

Jack Lemmon hatte bereits einen Oscar und drei weitere Nominierungen in der Tasche, als er 1964 mit Richard Quine die Komödie „Wie bringt man seine Frau um…“ drehte. Keine Frage, zu diesem Zeitpunkt war er einer der erfolgreichsten Komödianten in den USA, dazu ein echter Einspielgarant an den Kinokassen. Seine größten Erfolge hatte er in den Jahren davor zusammen mit Billy Wilder gedreht – Komödienklassiker wie „Manche mögen’s heiß“, „Das Appartement“ oder „Das Mädchen Irma La Douce“.

Wie bringt man seine Frau um…Richard Quine (1920-1989) war sicherlich kein Komödienprofi vom Schlage eines Billy Wilder, aber „Wie bringt man seine Frau um…“ ist dem Regisseur dennoch sehr gut gelungen. Der Film war bereits die sechste Zusammenarbeit Quines mit Jack Lemmon, zu den Vorgängern gehören u.a. „Selten so gelacht“ und „Meine Braut ist übersinnlich“. Diese letzte gemeinsame Arbeit der beiden wird darüber hinaus aber durch die trefflich besetzten Nebendarsteller geadelt, die dieser Ehe-Komödie das Salz in der Suppe verleihen. Zum einen ist da die überaus attraktive Italienerin Virna Lisi, die mit dem Film ihr Hollywood-Debüt ablieferte und die dramatisch-witzigen Ereignisse in Gang bringt. Zum anderen sind da der Brite Terry-Thomas, der mit süffisanter Nonchalance den Butler und Erzähler gibt, der den Zuschauer direkt über die Kamera anspricht, und der überdrehte Eddie Mayehoff als Anwalt und Freund des Protagonisten, der zuvor an der Seite von Jerry Lewis in dessen Filmen bekannt geworden war.

Wie bringt man seine Frau um…Butler Charles (Terry-Thomas) führt das Publikum in den Alltag des New Yorker Comiczeichners Stanley Ford (Jack Lemmon) ein, der in einer schicken Stadtwohnung residiert und eingefleischter Junggeselle ist. Charles umsorgt den Schwerenöter in den besten Jahren rund um die Uhr und ist glücklich darüber, dass der Hausherr keinen Bedarf hat, sich längerfristig mit einer Frau zu binden. Als der Junggesellenabschied eines Freundes eskaliert, findet sich Stanley am nächsten Tag nicht nur mit einer Frau (Virna Lisi) im Bett vor, die am Abend davor als Gag aus einer Torte entstiegen war. Es handelt sich bei der Dame noch dazu um seine rechtmäßig angetraute Ehefrau. Hals über Kopf waren noch des Nachts Bürgermeister und Standesbeamter zur Stelle gewesen, um die beiden den Bund der Ehe eingehen zu lassen. Die Katerstimmung ist groß, zumal es nicht lange dauert, bis Charles das Weite sucht, weil er es nicht mit seiner Arbeitsauffassung vereinen kann, bei einem verheirateten Paar angestellt zu sein. Auch Stanley ist nicht wirklich glücklich über die Schnapsidee der Ehe, zumal sich seine Angetraute als Italienerin entpuppt, die kein Wort von dem versteht, was er ihr sagen möchte. Vielleicht gibt es ja auch noch andere Möglichkeiten als die Scheidung, um aus dieser Ehe wieder herauszukommen…

Wie bringt man seine Frau um…Es sind hier tatsächlich die Nebendarsteller Terry-Thomas, Eddie Mayehoff und Claire Trevor, die die Stars glatt an die Wand spielen. Das pointierte und witzige Drehbuch George Axelrods („Das verflixte 7. Jahr“) hilft ebenfalls dabei, den mitunter etwas fehlenden Esprit der Inszenierung auszugleichen. Die einfallsreiche Art der Narration und der allgegenwärtige ironische Unterton, der mit gängigen Klischeevorstellungen aufräumt, verleihen dem Film ein komödiantisches Schimmern, das auch heute noch nicht verblasst ist. Die Parallelen zu den Ansichten aus populären Comicstrips sind nicht nur auf der inhaltlichen Ebene gegeben, sondern lassen sich auch im Stil und in der Tonalität des Films festmachen. Die BluRay-Erstveröffentlichung wurde von einem brandneuen HD-Master erstellt und präsentiert den Film deswegen in exzellenter Schärfe und mit kräftigen Farben (im Widescreen-Format 1,66:1). Auch der Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0 Mono, optional mit deutschen und englischen Untertiteln) ist nicht zu beanstanden. Als Extras enthält die Scheibe den US-Kinotrailer zum Film sowie eine recht umfangreiche animierte Bildergalerie.

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