Ein Film, ein Ort, zwei Akteure - »30 Grad unter Null«
Ein Film, ein Ort, zwei Akteure
»30 Grad unter Null«
Die Zeit drängt, denn Naomi ist schwanger... (1)
Der Film beginnt mitten in der Handlung. Ein Mann und eine Frau erwachen nach dem Schlaf in ihrem Auto. Da wissen sie bereits, dass sie eingeschneit sind. Um die Scheiben und Türen hat sich eine dicke Eisschicht gebildet. Unmöglich die Türen oder Fenster zu öffnen. Im Innern herrscht ein gewisser Iglu-Effekt. Die eisigen Winde werden abgehalten.
Sie etwas zu essen dabei und auch etwas zu trinken. Doch da ist ein ganz anderes Problem. Naomi ist schwanger. Und das kurz vor der Geburt.
Das Handy des Paares versagt den Dienst. Nur einmal kurz schaffen sie es Verbindung zu einem Verwanden aufzunehmen, doch die Verbindung ist zu kurz um Hilfe anzufordern.
Die beiden sind auf sich gestellt. Den Wagen zu verlassen, erweist sich als schlechte Option. Draußen herrschen eisige Temperaturen, im Inneren sind sie zumindest etwas geschützt. Doch wie lange?
Die Tage vergehen. Einmal fährt ein Schneepflug vorbei, einmal ein Auto, doch sie Eingeschlossenen werden nicht bemerkt. Zu groß und zu gewaltig sind die Schneemassen und ein kleines Auto im Schnee wird übersehen.
Dann wird Naomis Kind geboren, was die Situation dramatisch verschlechtert. Erst als zaghaftes Tauwetter einsetzt, gibt die Möglichkeit zum verlassen des Fahrzeuges. Doch zu diesem Zeitpunkt hat es bereits ein Opfer gegeben.
Von der Vorgeschichte erfährt man hier kaum etwas. Der Wagen des Paares war in schlechtes Wetter geraten und sie haben vorsichtshalber angehalten. Dann wurden sie eingeschneit. Die ganze Geschichte ist mehr als hanebüchen, obwohl sie von sich behauptet wahr gewesen zu sein. Entsprechende Presseberichte darüber konnte der Schreiber dieser Zeilen nicht finden. Aber ähnliche Berichte von eingeschneiten Autofahrern gibt es schon, besonders jene auch dem sogenannten Katastrophenwinter 1978/79.
Hier kommt vieles zusammen, was man in einer fiktiven Handlung konstruiert nennen würde. Da ist zu einem die Zeit von 22 Tagen und mehr, die bis zu dem Tag vergingen, als endlich Rettung nahte.
Dazu die Tatsache, dass sich Naomi hochschwanger auf so eine doch recht waghalsige Reise begibt, nur um ein Buch in Norwegen zu signieren. Man bedenke Norwegen, ein wenig dicht besiedeltes Land. War die Leserschaft für Naomi von so großer Bedeutung für die schwangere Autorin?
Nicht zuletzt haben wir die Tatsache, dass man sich sehr wohl hätte befreien können, wenn man die Zeit genutzt hätte. Das Ende zeigt, dass die Rettung näher war, als man geglaubt hatte. Viel näher.
Auch einige Kleinigkeiten stören: Wohin mit den Ausscheidungen? Zwar wird zu Beginn erzählt, dass Naomi in ein Handtuch uriniert. Doch alsbald dürften die Handtücher aufgebraucht gewesen sein. Doch darüber wird in der Handlung nicht mehr gesprochen.
Der Film rattert zäh dahin, Spannung kommt zu keiner Zeit auf. Das Babygeschrei am Ende zerrt nicht nur an den Nerven der frisch gebackenen Mutter, sondern auch an denen der Zuschauer.
Hinzu kommt die fehlende Handlung am Beginn. Das fehlt einfach um wenigstens ein gelungenes Opening zu schaffen.
Es gibt verschiedene Rezensionen. Eine davon sagt treffend: "Langweilig und unlogisch".
Da kann dort auch tausendmal stehen "nach einer wahren Begebenheit". Wenn man die Quellen nicht kennt, um nachzulesen, wie es wirklich wahr, dann kann man vieles von dem wahr sein oder aber eben nur sehr wenig.
Der Film spielt zu 99,99% im Auto. Es spielen nur zwei Personen, plus am Ende noch das Baby eine Rolle. Mehr nicht. Ein minimalistischer Cast an einem minimalistischen Set. Und das über 91 Minuten. Das muss nicht zwangsläufig langweilig sein, hier ist es m.E.n. aber so.
30 Grad unter Null - Gefangen im Schnee
(1)= Filmstars.de
Kommentare
Aus welchem Jahr ist der Film?
Ist das ne DVD - Besprechung oder kann man den irgendwo streamen?