Pakt mit dem Teufel - »Merlin« – Die komplette Serie
Pakt mit dem Teufel
»Merlin« – Die komplette Serie
Auch diese Serie zählt zu den zahlreichen Werken Justus Pfaues, in denen dieser in fremde Zeiten eintauchte und den in erster Linie jugendlichen Zuschauern ein gutes Gefühl für das damalige Leben vermittelte. In „Merlin“ stützt er sich auf die bekannte britische Artus-Sage, und erzählt diese komplett aus dem Blickwinkel Merlins, der als Zauberer an der Seite des Königs und seiner Ritter der Tafelrunde genauso bekannt und legendär wurde. Die bereits 1979 gedrehte Serie hat damit das Erfolgsrezept der BBC-Reihe um den Zauberer, die 2008 ins Leben gerufen wurde, in gewisser Weise vorweggenommen. Pfaue beleuchtet hier das Leben des Magiers von Kindesbeinen an. Als junger Merlin wurde Tommi Ohrner besetzt, der ungefähr zur gleichen Zeit auch in die Titelrolle der Justus-Pfaue-Serie „Timm Thaler“ nach einem Roman von James Krüss schlüpfen und zum neuen Teenieschwarm werden sollte. Als der „Junge, der sein Lachen verkaufte“, hat er mit dem personifizierten Bösen in Gestalt von Horst Frank einen perfiden Pakt geschlossen, der ihn jede Wette gewinnen lässt, aber Lachen und Freude für ihn unmöglich machen. Auch in „Merlin“ gibt es wieder einen solchen Pakt mit dem Bösen.
Als Junge weiß Merlin (Tommi Ohrner) nicht, wer sein Vater ist, auch seine Mutter hat er noch nicht kennengelernt. Er wächst im 5. Jahrhundert in Britannien am Hof seines Großvaters, des Königs Ostar (Dieter Brammer), auf. Dort kümmern sich die Nonne Amalia (Grete Wurm) und der weise Blaise (Roman Fromlowitz) um seine Erziehung. Mit 13 Jahren erfährt Merlin, dass er der Sohn von Lucifuge Rofocale, dem Satan höchstpersönlich (Franz Günther Heider), ist. Dieser versucht immer wieder, seinen Sohn zu einem Pakt mit ihm zu überreden, auf den sich dieser schließlich einlässt. Als junger Mann wird Merlin (Ekkehardt Belle) zum Erzieher des jungen Artus (Michael Klemm), dem vorherbestimmt wird, dereinst zum König gekrönt zu werden, der das britische Reich einen wird. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg, denn Artus hat viele Feinde, die ihm nach dem Leben trachten. Als Artus auf Schloss Camelot von Sir Ector (Til Kiwe) und dem Bischof von Canterbury (erneut Roman Fromlowitz) unter seinen Schutz gestellt wird, nimmt Merlin die Gestalt eines alten Eremiten (Josef Fröhlich) an und zieht sich in dessen Einsiedelei zurück, um das Leben des zukünftigen Königs nicht zusätzlich zu gefährden. Insbesondere Sir Lark (Norbert Gastell) und die hübsche Morgian (Edwige Pierre) scheinen nämlich mit Merlins Vater unter einer Decke zu stecken und Artus töten zu wollen.
In hübschen Dekors und passenden Kostümen entwickelt die Serie das richtige Zeitkolorit für seine in der Spätantike angesiedelte Geschichte. Dabei entspinnt Justus Pfaue sowohl jugendgerechte fantastische Elemente als auch historische Hintergründe, die um die Gegensätze zwischen christlicher und heidnischer Kultur kreisen. Fast alle dreizehn rund 25minütigen Episoden enden mit einem spannungsvollen Cliffhanger, der Lust aufs Weiterschauen macht. Die Serie ist gerade in den Nebenrollen mit eher weniger bekannten Darstellern besetzt, die in erster Linie am Theater arbeiteten, was ihr auch heute noch einen unverbrauchten Anstrich gibt. Mitunter etwas billig anmutende Kulissen und Tricks kann man da gut verschmerzen, jüngeren Zuschauern werden diese ohnehin nicht auffallen. Die DVD-Wiederveröffentlichung präsentiert die 13 Folgen auf 2 DVDs mit einem guten Bild (im Vollbildformat 1,33:1) und einem stets gut verständlichen deutschen Originalton (in Dolby Digital 2.0 Mono). Bonusmaterial ist nicht vorhanden.