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Neue Brettspiel-Highlights - Spieletipps zu Weihnachten 2021

Spieletipps zu Weihnachten 2019Neue Brettspiel-Highlights
Spieletipps zu Weihnachten 2021

Nachdem die weltgrößte Spielemesse SPIEL im Jahr 2020 eine Corona-Pause einlegen musste und nur online stattfinden konnte, lockte sie im Oktober 2021 nun wieder über 93.000 Besucher in die Messehallen in Essen, wo von 620 Ausstellern aus 41 Ländern über 1000 Neuheiten vorgestellt wurden. Aus diesem Wust haben wir hier wieder drei Highlights herausgepickt, die für viel Abwechslung in geselligen Runden sorgen und Knobler begeistern werden.

Spieletipps zu Weihnachten 2021Mit Preisen der Branche geradezu überschüttet wurde „Die verlorenen Ruinen von Arnak“ (Czech Games Edition/Heidelbär Games) von Michaela Štachová und Michal Štach (aka Mín & Elwen), denn das Abenteuerspiel für ein bis vier Spieler ab 12 Jahren erhielt u.a. den „Deutschen Spielepreis 2021“ und schaffte es auf die Nominierungsliste zum „Kennerspiel des Jahres 2021“. Der Spielplan ist beidseitig verwendbar und zeigt auf der Vorderseite den Vogeltempel, auf der Rückseite den Schlangentempel. Prinzipiell gelten für beide Szenarien dieselben Regeln, wurden für die etwas schwerere Rückseite nur zusätzlich mit einigen Tücken versehen, die beim wiederholten Spielen mehr Abwechslung bieten. Jeder Spieler hat vor sich ein Spielertableau in der Spielerfarbe sowie eine hilfreiche kurze Übersicht der Spielzüge und Symbole liegen. Zwei Forscherspielfiguren können in jeder Runde auf Expedition ins Dschungelszenario geschickt werden, wo sie entweder in den Basiscamps neue Ressourcen (wie Münzen, Kompasse, Steintafeln, Pfeilspitzen oder Juwelen) für den eigenen Vorrat besorgen oder neue Orte auf der Landkarte entdecken können. Für das Entdecken sind ebenfalls immer Kompasse und Fortbewegungsmittel (Stiefel, Auto, Schiff oder Flugzeug) notwendig. Die besitzt man in der Regel als Handkarten, die wie in einem Deck-Building-Spiel wie „Dominion“ im Laufe der Runden immer umfangreicher und hochwertiger werden. Man setzt diese (meist in Kombination mit Ressourcen-Markern) für die Bewegung oder für den Erwerb von Gegenständen oder Artefakten ein, behält aber die Karten in seinem Deck und zieht fünf davon nach dem individuellen Mischen nach jeder Runde wieder auf die Hand, um sie ein weiteres Mal zur Verfügung zu haben. Gegenstände und Artefakte sind ebenfalls Handkarten, aber deutlich hochwertiger als die Grundausstattung jedes Spielers, und können nicht nur für die Fortbewegung eingesetzt werden, sondern bringen ganz unterschiedliche Vorteile, die oftmals Kettenreaktionen beim Spieler auslösen und ihm dadurch viel mehr Handlungsmöglichkeiten bescheren. Entdeckt ein Spieler neue Orte, wird er mit Totems und weiteren nützlichen Ressourcen belohnt, Spieletipps zu Werihnachten 2021beschwört aber auch einen Wächter herauf, der möglichst noch in der laufenden Runde vom Entdecker durch Abgabe von Bewegungskarten oder Ressourcen besiegt werden sollte. Andernfalls erhält er eine Furchtkarte, die am Ende des Spiels einen Siegpunkt kostet, aber während des Spiels auch als einfache Bewegungskarte noch ihren Zweck erfüllen kann. Eine weitere wichtige Komponente des Spiels ist die Forschungsleiste, auf der jeder Spieler mit einem Lupen- und einem Buchsymbol immer weiter in den Verschollenen Tempel vordringen kann. Jeder Schritt tiefer hinein kostet einen zwar ebenfalls Ressourcen, bringt aber eine Menge Siegpunkte und weitere Vorteile, von denen die Gehilfen am nützlichsten sind, weil man ihre Funktionen einmal pro Runde nutzen darf. Nach fünf Runden endet das Spiel, Sieger ist dann, wer am meisten Siegpunkte (zu erhalten über den Fortschritt auf der Forschungsleiste, eroberte Tempelplättchen, die Summe der Totems und besiegten Wächter sowie die Werte der Artefakt- und Gegenstandskarten abzüglich der Furcht-Karten) für sich verbuchen konnte. „Die verlorenen Ruinen von Arnak“ ist ein stimmungsvolles Entdeckerspiel, das in vielerlei Hinsicht an den Wolfgang-Kramer-Klassiker „Goldland“ erinnert, kombiniert mit Elementen von „Dominion“. Es bietet den Spielern verschiedene Möglichkeiten, an Siegpunkte zu gelangen, und belässt die Glückselemente in überschaubarem Rahmen.

Spieletipps zu Weihnachten 2021Eine weitere lohnenswerte Entdeckung der SPIEL `21 stellt „Die Rote Kathedrale“ (Kosmos Verlag) von Sheila Santos und Israel Cendrero aus Madrid dar. Ein bis vier Spieler ab 12 Jahren schlüpfen hier in die Rolle von Handwerkern, die Mitte des 16. Jahrhunderts für Iwan den Schrecklichen in Moskau die Basilius-Kathedrale errichten sollen. Wie genau das Gebäude am Ende des Spiels aussehen soll, kann sich von Partie zu Partie unterscheiden, weil die Bauplankarten zu Beginn per Zufall ausgewählt werden und sich auch hinsichtlich der Spieleranzahl unterscheiden. Jeder Spieler hat ein eigenes Spielertableau, auf dem er zu Beginn Banner in der Spielerfarbe aufbewahrt, und im weiteren Verlauf Ressourcen (wie Holz, Ziegel, Stein, Gold sowie grüne und violette Edelsteine) lagern kann. Hierfür stehen ihm aber immer maximal zehn Slots zur Verfügung, weswegen man zunächst Banner auf Bauplankarten platzieren sollte, um Platz für Baumaterialien zu schaffen. Hat man einen Bauabschnitt mit seinem Banner markiert, kann einem keiner mehr den Bau dieses Segments der Kathedrale streitig machen. Vollendet aber ein Mitspieler einen in der Kathedrale höher gelegenen Bauabschnitt zuerst, erhalten die Besitzer aller darunter gelegenen unfertigen Bauabschnitte Punktabzüge. Diese werden auf einer zweigeteilten Siegpunktleiste am Rand des allgemeinen Spielplans abgetragen. Dabei unterscheidet man zwischen Baupunkten und Ruhmespunkten, wobei man durch den Gewinn von Ruhmespunkten gleich mehrere Baupunkte auf der Zählleiste überspringen kann. An die Materialien, die man zur Fertigstellung eines jeden Bauabschnittes benötigt, gelangt man durch ein sehr ausgeklügeltes Würfelsystem. Der allgemeine Spielplan hat einen kreisförmigen Innenteil, der in die vier Jahreszeiten unterteilt ist, die ebenfalls jeweils noch einmal unterteilt sind und damit acht Segmente bilden, die für jeweils Spieletipps zu Werihnachten 2021drei Würfel Platz bieten. Es gibt fünf Würfel in unterschiedlichen Farben, die für die Startaufstellung gewürfelt und auf fünf der Segmente hintereinander verteilt werden. Wer sich im Laufe des Spiels für die Würfelaktion entscheidet, nimmt einen der Würfel und bewegt ihn um so viele Segmente, wie seine Würfelaugen anzeigen. Dort, wo er mit dem Würfel landet, erhält der Spieler die dem Segment zugeordneten Rohstoffe in der Menge, in der sich zu diesem Zeitpunkt Würfel in dem Segment befinden. Bevor er seinen Zug abschließt, würfelt er alle Würfel des entsprechenden Segmentes noch einmal neu. Zusätzlich ist jeder Jahreszeit eine Einflusskarte zugeordnet (hier wird für jede Partie aus einer kleinen Auswahl per Zufall eine Zusammenstellung gebildet), deren Vorteile der Spieler nutzen kann, wenn er mit seinem Würfel im Segment der entsprechenden Jahreszeit gelandet ist. Hilfreiche Kombiaktionen werden möglich, sobald man das eigene Werkstatttableau mit Werkstattplättchen aufgerüstet hat, die man kaufen kann, wenn man Bauabschnitte mit seinem Banner markiert. Wer einen Bauabschnitt mit allen notwendigen Ressourcen beliefert hat, darf die entsprechende Karte umdrehen und sein Banner darauf belassen, was für die Endabrechnung notwendig ist. Mit Hilfe von Edelsteinen und Gold kann man zusätzlich an der Kathedrale noch Verzierungen anbringen, die einem für die Endabrechnung nicht nur weitere Punkte bei der Mehrheitsverteilung eines jeden Kathedralenturms einbringen, sondern auch schon im Spielverlauf wertvolle Ruhmespunkte. „Die Rote Kathedrale“ ist ein originelles Bauspiel mit wirkungsvollem Würfelmechanismus, der den Zufallsfaktor auf ein Minimum reduziert und einen hohen Wiederspielreiz enthält, zumal es auch eine Fortgeschrittenenversion gibt, wenn man sein Werkstatttableau umdreht.

Spieletipps zu Weihnachten 2021Etwas weniger strategisch ausgefallen und deswegen ein guter Tipp als Spiel für die ganze Familie ist „Mille Fiori – Im Glanz der Lagune“ (Schmidt-Verlag). Spieleautor Reiner Knizia („Spiel des Jahres 2008“ für Keltis) ist ein Routinier, der bislang schon über 600 Spiele veröffentlicht hat, von denen die meisten originelle Spielemechanismen und ausgeklügelte Abläufe zu bieten haben. Hier widmen sich zwei bis vier Spieler ab 10 Jahren der Glasherstellung in der Lagunenstadt Venedig. Der Spielplan ist in fünf Segmente untergliedert: die Werkstätten, die Häuser, die Personen, der Handel und der Hafen. Aus den 110 Spielkarten werden an jeden Spieler fünf Karten verteilt, aus denen man eine auswählt, die man spielen möchte. Die verbleibenden Karten gehen an den linken Spielnachbarn, der diese anschauen darf, nachdem jeder seinen ersten Zug gemacht hat. Eine Runde beinhaltet in der Regel drei bis vier Spielzüge pro Spieler, die verbleibenden, nicht gespielten Karten kommen in eine offene Auslage. Jede Spielkarte ermöglicht es dem Spieler, eine seiner transparenten Rauten in der Spielerfarbe in einem der Segmente des Spielplans zu platzieren. Die Platzierungsregeln hierfür variieren leicht, sind aber anhand der Karte selbst immer übersichtlich erläutert. Im Werkstätten-Bereich ist es sinnvoll, mit den eigenen Rauten Ketten in der Spielerfarbe zu bilden, weil man mit jeder neuen Platzierung dann auch noch einmal von den bereits liegenden Rauten profitiert. Ähnliches gilt bei den Häusern, bei denen Rautenketten in einer Farbe schnell eine ganze Menge Siegpunkte einbringen können. Bei den Personen sind die Rauten pyramidenförmig anzulegen, so dass auch Spieler von Platzierungen profitieren, die ihre Rauten am Boden der Pyramide gesetzt haben. Im Bereich Handel, wo die verschiedenen Glasprodukte angeboten werden, treten die Ketteneffekte immer dann in Kraft, wenn mehrere Waren einer Sorte auf den Markt gelangen. An den Handelsplatz angeschlossen ist der Hafen, der in jedem der fünf Anlegestellen für drei Spieletipps zu Werihnachten 2021Schiffe Platz bietet. Ist eine Anlegestelle mit drei Schiffen komplettiert, fahren diese los und erhalten Siegpunkte in Höhe der Waren, die sich zu diesem Zeitpunkt an der Anlegestelle befinden. Eines der wichtigsten Elemente von „Mille Fiori“ besteht in der Möglichkeit, Extrakarten zu spielen. Diese erhält man immer dann, wenn man durch das Einsetzen einer Raute im regulären Spielzug eine entsprechende Voraussetzung erfüllt. Dies kann passieren, wenn man in den Werkstätten das entsprechende Symbol von drei Seiten mit Rauten umschlossen hat, bei den Häusern Rauten auf unterschiedlich gewertete Plätze gesetzt hat, bei den Personen eine Pyramide komplettiert hat oder beim Handel ein „gutes Geschäft“ vollzogen hat, das einem der Mitspieler mehr Siegpunkte einbringt als dem aktuellen Spieler selbst. Auch das Fortbewegen des Schiffes kann zum Spielen von Extrakarten ermächtigen. Diese Kettenreaktionen durch zusätzliche Zugmöglichkeiten bringen die Spieler auf der Siegpunktleiste gehörig voran. Ähnliches gilt, wenn es einem gelingt, die unterschiedlichen Symbole eines Segments als erster komplett belegt zu haben, da das immer direkt mit 20 Siegpunkten belohnt wird. Trotz der Weitergabe der verbleibenden Handkarten ist der Glücksfaktor bei „Mille Fiori“ recht hoch, denn, wenn man nie an die richtigen Karten kommt, ist es mitunter schwer, Punkte zu machen. Hilfreich ist indes, dass man schon während des Spiels immer genau weiß, wer auf welcher Position steht, da die Siegpunkte immer direkt angerechnet werden. Eine Endabrechnung ist deswegen gar nicht nötig, und man weiß schon im Verlauf des Spiels, auf welcher Position man gerade liegt.

Kommentare  

#1 AARN MUNRO 2021-12-07 07:59
Wie das mit Brettspielen so ist: nach drei Durchgängen hat man die Spielstrategie erkannt, fegt jeden Gegner vom Brett und langweilt sich selbst und Andere.Das Spiel landet verstaubt im Regal neben all den Übrigen.
#2 matthias 2021-12-07 09:47
Die Dinger sind nicht mehr zeitgemäß ...
Schade eigentlich!
#3 Frank Brenner 2021-12-07 19:30
Das sehe ich ganz anders, und bin da Gottseidank auch nicht alleine 8)

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