Walter Appel alias Earl Warren hat im Februar 1986 - vor 27 Jahren - den 30jährigen Krieg-Zyklus für die Zweitausgabe der Dämonenkiller-Serie verfasst. Leider sind von den geplanten Nummern 173 – 183 nur die Bände 173 – 175 als DK-Hefte erschienen. Walter Appel hat uns freundlicherweise gestattet, seine DK-Exposés zu veröffentlichen. Wir bringen die Exposés in täglicher Folge und heute bringen wir das Exposé für die Nummer 175.
DK-Heft Nr. 175
Autor: Giesa/Hastur
Wolfszauber
Der Olivaro-Plan
Im Banne des Schrecklichen
Basajaun fällt
Zeit: Gegenwart: Mai / Vergangenheit 1629 Januar/Februar
Handlungsorte: Andorra/Basajaun Gegenwart - Vergangenheit geht aus Exposé hervor
Titelbildvorschlag 175: Brennendes Gebäude im Hintergrund. Weißblonde Schönheit - Geneviéve de Rohan - in der Hand von zwei dämonischen Unholden. Mumiengesichter, grüne Kerle oder sonst was. Man mit gezogenem Schwert eilt von der Seite, klein und im Hintergrund herbei. Ist blond, braucht man aber nicht zu erkennen, Altertümliche Kleidung weil 17. Jahrhundert.
Story:
1.) Gegenwart: Dorian ist gefangengenommen worden. Er kann sich aber seiner Fesseln entledigen und trägt sie nur noch zum Schein, locker um die Gelenke geschlungen. Als man ihn vor die Mauern von Basajaun führt, um ihn seinen Gefährten als Gefangen zu präsentieren, entspringt er.
Action, schlägt zwei Mann nieder, es wird auf ihn geschossen (ein, zwei Gewehre). Dorian gelangt ins Castillo. Doch er hat seine gesamte Ausrüstung in den Händen des Vater Arias und der aufständischen Bauern zurücklassen müssen. Dabei braucht er sie gerade jetzt dringend.
Dorians Verdacht fällt gleich auf Ira Marginter, weil sie die Fresken während der ganzen Zeit restauriert hat. Ira streitet empört ab, mit ihnen etwas bewirkt zu haben. (Notiz: Sie war's aber doch. Ungeklärt lassen am Anfang des Romans.) Im Castillo gehen jetzt auch noch die Geister der früheren Bewohner um. Das kann man frei gestalten. Nur Namen nennen, wie letzter Burgherr aus dem Erbauergeschlecht: Etzarch de Alicante, 1768 vom Inquisitor Quintano Bonifaz zu Tode gefoltert. Auch Isidor Quintano - In DK 77 (Gegenwart) - von der Hexe Sixta, in seiner eigenen Holzjungfrau getötet - wegen seiner Verbrecher an ihrer Familie.
Sie machen den Bewohnern das Leben sauer. Und dann die Dämonen. Immer wieder mal bricht einer hervor. In Kürze dürften sämtliche Fresken lebendig werden und ihre Dämonensaat ausspeien, wie es ausschaut. Ohne seinen Kommandostab ist Dorian schlecht dran. Man kämpft hart. Verschiedene Geschehnisse, keine Todesopfer beim DK-Team. Es können aber welche magisch versehrt werden, was dann wieder weggeht.
Der Konflikt zwischen Dorian und Abi Flindt spitzt sich weiter zu. Die beiden sprechen schließlich kein Wort mehr miteinander, weil es sonst noch am Ende zu einer Prügelei ausarten würde. Dorian entsinnt sich dann an ein weiteres Stück aus seiner Vergangenheit dem sechsten Leben.
2.) Vergangenheit: Matthias Troger auf dem Weg zum Mummelsee (am Ende DK 174 schon Begegnung mit Coco - Vergangenheit - aus der Erinnerungssicht des DK trotzdem die Episode - siehe auch Schlußnotiz, wichtig). Matthias kommt hinzu, als Marodeure ein Kloster überfallen und angesteckt haben. Matthias kann nichts machen, um das zu verhindern. Die Übermacht ist zu groß. Nur in einem Fall vermag er einzugreifen. Drei Plünderer haben einer weißblonde Novize - noch nicht zur Nonne geweiht - die Kleider vom Leib gerissen und sie in ein Gebüsch gejagt. Oder sie haben das Mädchen dort aufgestöbert und wollen gerade über sie herfallen. Matthias schießt zwei der Kerle mit seinen Reiterpistolen nieder, einer tot, einer schwer verletzt, und haut den letzten mit dem Degen zusammen. Er flieht mit dem Mädchen Geneviéve de Rohan. Sie erreichen Schloß Mummelsee und dort - setzt Dorians Erinnerung aus. Da ist eine Sperre, die ihn daran hindert, sich an seine Begegnungen mit Coco Zamis im 17. Jahrhundert zu entsinnen.
(Erklärung, her vorab: Coco hat Matthias Troger damals selbst mit Hypnose und Zauber die Erinnerung daran genommen. Sonst würde sich die Frage erheben, weshalb er sie in der Gegenwart, obwohl er sich an seine früheren Leben nur sporadisch entsinnt, nicht gleich wieder erkannt hat bzw. ihm alles eingefallen ist. Wir würden den Zyklus auch der Spannung berauben, wenn Dorian im 20. Jahrhundert ohnehin schon wüßte, wie alles ausgeht. Er mußt genauso im Unklaren sein wie der Leser. Cocos Motivation für ihr Manöver folgt in einem späteren Exposé)
Wir schildern die Vergangenheitsabenteuer, was Coco betrifft, in der Ich-Form und für Matthias Troger in der dritten Person. Die Handlung läuft in zwei verschiedenen Zeiten parallel. Dorian kann sich in der Gegenwart an alles aus dem 17. Jahrhundert erst am Schluß des Zyklus besinnen, wenn er die hypnotische Sperre gelöst bekommt. Allenfalls Phillip kann mal was äußern, aber in seiner üblichen verworrenen Art.
Ein Hinweis von besonderer Seite zum Schluß des Exposé.
Coco nennt sich in der Vergangenheit, das von ihr in der Ich-Form, Matthias Troger gegenüber Jana Collandt und gibt an, aus dem Balkan zu stammen. Sie tarnt sich Matthias und auch den Dämonen gegenüber, von denen welche z. B. Skarabäus Toth -, die sie als Coco Zamis im 20. Jahrhundert kennengelernt hat, bereits im 17. Jahrhundert leben. Denen geht sie aus dem Weg, soviele sind es auch nicht und sie kann das deichseln. (Notiz: Es soll da nur eine Ausnahme geben - Olivaro. Doch davon später.) Coco, von sich selbst in der Ich-Form sprechend und Matthias jeweils als die Geheimnisvolle Jana und Schwarze Jana erwähnt, schickt den Czersky weg, der seine Schuldigkeit getan hat. Er begegnet im Wald Gevatter Tod, der ihm die Pest einhaucht und ihn ins Schloß zurückschickt.
3.) Gegenwart: Dorian braucht seinen Kommandostab, sonst kann man Basajaun nicht mehr halten. Mit Abi Flindt, Yoshi Hojo und zwei anderen macht er einen Ausfall. Doch sie können Arias den Kommandostab nicht entreißen, sondern werden vielmehr von Wolfsrudel und den Bauern in die Berge getrieben. Im Castillo geht es derart zu, daß sich die verbliebene Besatzung im Burgfried - Söller - retten muß. Der Rest des Gebäudes gehört den Dämonen und Geistern, die schlimm hausen. Sie gehen auch aufeinander los. Luguri und Zakum machen mal eine Stippvisite. Aber selbst sie können in dem Chaos nicht bleiben. Die aus den Fresken entsprungenen Dämonen gehorchen ihnen nämlich nicht, greifen sie sogar an. Zakum erwähnt aber kichernd, sein Plan sei gelungen. Und zwar hat Zakum, was der Leser jetzt schon wissen kann, Ira Marginter als Trojanisches Pferd ins Castillo geschmuggelt. Er hatte Ira zu einem früheren Zeitpunkt ein Programm im Unterbewußtsein verankert - gruselromangemäße Formulierung finden -, von dem sie selbst nicht wußte, das aber seine üblen Früchte trug. Ira hat die Fresken so restauriert, daß sie zum Leben erwachen konnte. D. h. sie schuf die Voraussetzungen und Zakums Magie - auch anderer Dämonen - hauchte den Fresken das Leben ein. Luguri und Zakum verschwinden wieder. Zakum ins Erdinnere - Centro Terrae, hier andeuten -, und Luguri in einen seiner Stützpunkte zum Orgelbau. Wenn er erst wieder die Blutorgel spielen kann, ist es mit dem Castillo und allem Drum und Dran ganz vorbei.
Dorian rettet die Frau des Bauernführers Antonio Urales vor den Werwölfen des Arias. Ignatia machte sich bei Arias unbeliebt. Der DK springt ihr bei und besteht einen harten Strauß, in der seinerseits Abi Flindt eingreift. Obwohl mit Dorian verfeindet und obwohl er nicht mit ihm spricht, draufgehen lassen tut er ihn doch nicht. Man bringt Ignatia ins Bergversteck, eine Höhle oder ähnliches. Sie will den DK und seiner drei Gefährten, von denen einer, Virgil Fenton, einen Werwolfsbiß erhalten hat, deliriert und in der Gefahr steht, selber zum Werwolf zu werden, beistehen. Man will zu den Belagern von Basajaun und Vater Arias entlarven.
(Notiz: Die Bauern stehen noch immer von Basajaun, sie sind von den Dämonen als Sperriegel gedacht. Bei dem, was im Castillo vorgeht, haben sie wahrhaftig keine Lust, die Mauern zu übersteigen. Sie wollen vielmehr warten, bis sich die Dämonenbrut und die Fremden gegenseitig dezimiert haben und dann den Rest auslöschen und die Mauern von Basajaun schleichen. Allenfalls können mal ein paar Kühne die Mauer erklimmen, verschwinden dann aber gleich wieder.)
4.) Vergangenheit: Ob aus der Warte Cocos und Matthias Trogers geschildert, ist mir egal. Was dem Autor besser paßt. Stoff: Man macht sich bekannt. Coco nennt ihren Decknamen und gibt an, die Zigeunerin Bethela, die Matthias Troger eine Weile aufzog - siehe DK 138 - gut gekannt zu haben. Die Empfehlung genügt. Coco und Geneviéve beschnuppern sich. Matthias hat Libussas Tod mittlerweise soweit verwunden (war in DK 138) und er und Geneviéve verlieben sich glühend.
Die Reichsbaronin Irmgard von Mummelsee (Datenexposé) weiß über Matthias Bescheid und bereut es mittlerweile, daß sie ihn als Vierjährigen zu den Trogers weggab, obwohl er ihr aus hohem Haus anvertraut war. (Notiz: Matthias ist ein Bastardsohn des Dänenkönigs Christian IV, der im 30jährigen Krieg bis 1629 mitmischte und dessen zahlreichen uneheliche Kinder authentisch überliefert sind. Matthias' Mutter, eine Edelfräulein, starb bei seiner Geburt, d. h. im Kindbett wie viele damals. Weil König Christian sehr an ihr hing, soweit bei ihm möglich, übergab er dieses Kind der Baronin Irmgard, damit es in gutem Stand aufwüchse. Die kinderlose Baronin, mittlerweise an die Sechzig, adoptierte den kleinen Matthias zunächst sogar, verstieß ihn dann aber.)
Jetzt ist sie heilfroh, ihn wiederzusehen. Matthias kann sich mit seinen Dokumenten ausweisen. Die verwitwete Baronin will ein großes Fest zu seinem Willkommen geben. Doch da pocht der pestkranke Hauptmann Czersky mit seiner Gefolgeschaft, der Eskorte, die Coco vorher schützte, ans Tor. Czersky und seine dämonisierten Söldder verschaffen sich mit Gewalt Zutritt. Es gibt einen Kampf, bei dem einige erschlagen und die andern vertrieben werden. Die Pest bricht kurz darauf im Schloß aus und rafft viele dahin.
Coco kann sich, Geneviéve und Matthias mit Magie schützen. Doch die Baronin Irmgard rafft es dahin. Vorher setzt sie Matthias als ihren Erben und zum Baron ein. Da sie auf der Seite des Kaisers (Reichs) steht, ist er Reichsbaron. Damit in der Vergangenheit enden.
5.) In der Gegenwart gibt es die Konfrontation des DK und zwei Gefährten - Fenton ist zu krank - mit Ignatia Urales contra Vater Arias und Bauern. Die Bauern packen den DK, Flindt und Burkhard Kramer. Sie wollen sie hinrichten. Doch Ignatia Urales hält Arias ein Silberkreuz vors Gesicht. Darauf heult er wie ein Wolf und es sprießen ihm die Haare.
Jetzt kommt Stimmung auf, wie wir Hessen sagen. Die Bauern lassen Dorian und die zwei andern entsetzt los. Wölfe und Werwölfe hetzen ins Lager. Auch von den Bauern sind ein paar Werwölfe. Die andern fliehen, nur wenige leisten Widerstand, mit Dreschflegeln und Sensen, beides geweiht. Silber hat kaum einer.
Dorian hält einen Revolver am Körper verborgen und schießt Arias mit einer Silberkugel an. Er, Flindt und Kramer bemächtigen sich wieder der Waffen, die ihnen die Bauern abnahmen. Ein harter Kampf gegen die Wolfskreaturen beginnt. Ignatia Urales zeigt viel Mut, indem sie die Bauern zurück und zum Widerstand gegen die Kreaturen der Nacht aufruft.
Es ist Abend, Dämmerung, Nacht bricht herein. Dorian verfolgt den Arias in dessen Quartier und tötet ihn vollends, als der Herr der Wölfe versucht, den Kommandostab zu vernichten. Daraufhin fliehen die noch verbliebenen Wolfskreaturen. Ihrer wird man schon Herr werden, viele sind es ohnehin nicht mehr. Die Bauern entschuldigen sich und sind tief beschämt, so mißbraucht worden zu sein. Sie ziehen ab. Damit ist der äußere Sperriegel ums Castillo beseitigt. Aber dort hausen nach wie vor die Dämonen. Damit enden.
Schlußnotiz: Lieber Werner, beachte bitte die Figur des Magister Schnabel, die ich nachträglich in den Zyklus eingebaut habe, als Chronisten und Zeitgenosse. Schnabels Rolle geht aus den Infoexposé hervor. Er soll als Nebenfigur immer mal mit erwähnt werden oder auftreten. Du beschreibst das Kennenlernen Matthias - Geneviéve.
Magister Schnabel ist schon im Schloß Mummelsee, als sie dorthin kommen. Er ist da noch sehr jung, 18 Jahre, und halb verhungert und erfroren irgendwann im letzten Winter da angehumpelt. Baronin Irmgard hat ihn aufgenommen und beschäftigt ihn als Bibliothekar sowie für leichte Arbeiten. Er bewundert Matthias glühend, vergöttert Geneviéve.
Walter Appel, am 25.2.1986
Weil Werner K. Giesa für den erkrankten Kurt Luif den DK-Roman Nr. 172 "Der Erzdämon schlägt zu" schrieb, übernahm Walter Appel diesen Roman.
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