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Monstrula - Kelters Schauer-Shocker: Band 24 Weißer Tod im schwarzen Erdteil

MonstrulaBand 24
Weißer Tod im schwarzen Erdteil

Zentralafrikanische Republik. Vier Europäer kommen nach Wochen im Busch in eine Kneipe. Plötzlich erstarren sie in der Position, in der sie sich gerade befinden, ihre Haut wird kalkweiß. Die Behörden befürchten eine Seuche, als es noch mehr Opfer gibt. Tatsächlich sind die Dämonen des Busches dafür verantwortlich. Der weiße Journalist Murdock schleicht sich in die Quarantäne, macht verbotenerweise Fotos und erleidet später vor den Augen seiner einheimischen Assistentin, der hübschen Loretta Benson, das gleiche Schicksal.


Monstrula Loretta informiert NEWS über die Sache. Jack Callum wird in Marsch gesetzt, um über die mysteriöse Seuche zu berichten. Loretta holt ihn vom Flugzeug ab und verpasst ihm gleich ein Schutzmedaillon gegen Dämonen, ohne zu ahnen, dass sie bei ihm offene Türen einrennt.

Loretta ist tief erschüttert von Murdocks Tod. Als "Mischling" wurde sie ebenfalls von der Krankheit befallen, dabei sah sie Geister von Verstorbenen und Dämonen. Aber sie überlebte.

Der Geisterseher versucht ins Krankenhaus einzudringen, was aber misslingt. Dafür nimmt er geistig Kontakt mit den Dämonen auf, bevor ihn die Polizei verscheucht. Loretta ist so erleichtert, dass Callum ihr glaubt. Nachdem er sie über seinen Fluch informiert hat, hat sie solches Mitleid mit ihm, dass sie erst einmal im Bett landen. Danach wird Loretta plötzlich klar, dass die Behörden den toten Murdock als den Whistleblower identifizieren und ihnen den gefürchteten Geheimdienst auf den Hals hetzen könnten. Immerhin hat sie noch Murdocks Fotos. Sie taucht unter.

In einer Bar erlebt der Geisterseher, wie ein Weißer etwas vom Fluch von Birwana stammelt, kalkweiß wird und erstarrt. Als Callum kurz darauf Murdocks Wohnung durchsucht, wird er vom Geheimdienst geschnappt. Er bekommt es mit einem Major Aschtwan zu tun, der den Geisterseher wieder gehen lässt, hat er doch alle Karten in der Hand. Callum trifft Loretta; nur mühsam können sie ihre Beschatter abschütteln. Sie tauchen bei Lorettas Freundin Ebele unter. Callum erfährt, dass Birwana eine unzugängliche Provinz ist, die noch immer fast unerforscht ist. Ebeles Mann Thomas ist Fremdenführer und hatte zufällig Kontakt mit den ersten Opfern des Weißen Todes. Die fuhren allein in die Provinz, weil er keine Zeit hatte.

Also brechen Callum, Loretta und Thomas nach Birwana auf. Zuerst beobachten sie dort heimlich einen Medizinmann, der sich unbeschadet von einer Giftschlange beißen lässt. Callum erkennt, dass Dämonen im Spiel sind. Dann treffen sie ein belgisches Ärzteteam, das noch nie vom Weißen Tod gehört hat. Der Medizinmann verlangt, dass die Ärzte einen Kranken aus ihrem Krankenhaus in seine Obhut übergeben. Als die sich weigern, demonstriert er den Dorfbewohnern seine Macht mit einer Sonnenfinsternis, die ihm daraufhin gehorchen und den Kranken gewaltsam entführen. Während die Ärzte über den Zufall der Sonnenfinsternis staunen, weiß Callum, dass sie unnatürlichen Ursprungs ist.

Der folgende Kleinkrieg mit dem Medizinmann eskaliert, als er Loretta in Trance versetzt und von der Giftschlange töten lassen will. Callum kann sie mit seinem Medaillon retten. Plötzlich sind die Geheimagenten da. Sie haben die Fotos gefunden – offenbar haben sie Ebele gefoltert, damit sie Lorettas Versteck verrät - und wollen Callum wegschaffen. Der Medizinmann tötet zwei von ihnen mit Strahlen, die aus seinen Augen schießen. Callum kann ihnen entkommen.

Nun rückt das Militär an, das die vermeintliche Rebellion niederschlagen will. Als man das Dorf aus der Ferne beschießt, setzt der Medizinmann die Macht der Dämonen ein und verhindert jeden Treffer. Nun verlangt er ein Menschenopfer, wenn er auch den folgenden Sturm der Soldaten verhindern soll. Ein alter Mann opfert sich freiwillig. Callum und seine weißen Mitstreiter können nicht verhindern, dass er von grünen Flammen aus dem Nichts verschlungen wird. Immerhin werden die angreifenden Soldaten von unsichtbaren Mächten in den Sumpf geschleudert.

Der Medizinmann schlägt einen Soldaten in seinen Bann, der als nächstes Opfer fungieren soll. Als er auf eine dämonische Feuergrube zustolpert, wirft Callum sein Medaillon in die Grube. Die Dämonen sind kurz ausgeschaltet. Der Soldat kommt zu sich und reißt den Medizinmann mit in den Tod. Der Weiße Tod ist gebannt.

DIE MEINUNG
Jack Callum im finstersten Afrika. Ein durchwachsener Roman. Einerseits gibt es hier viele Ideen, die sich deutlich von anderen "Fluch aus Dschungel"-Romanen unterscheiden. Andererseits bleibt das alles schrecklich schwammig.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Leser nichts über den Medizinmann erfährt. Die Figur bleibt immer auf Distanz, hat nie eine verbale Konfrontation mit unserem Helden. Die Idee, die dahintersteckt: Callum kann seine Sprache nicht verstehen, er Callums nicht. Das führt aber dazu, dass er als Gegenspieler ausgesprochen vage bleibt. Seine Motivation ist ebenfalls ziemlich dünn. Das mag Geschmacksache sein, gebe ich gern zu, aber ich fand das Endergebnis langweilig.

Witzig ist natürlich auch die Sache mit Callums einziger Waffe gegen den Medizinmann. Nach der ganzen Mühe, die sich der Autor gab, um Callums magischen Ring aus der Handlung rauszuschreiben, wird hier die nächste Allzweckwaffe gegen das Böse aus dem Hut gezogen. Wo hat es Loretta her? Das erfährt der Leser nicht, und es spielt auch keine Rolle, wird es doch sofort entsorgt.

Das Happy-End – das mal wieder im Schweinstempo erfolgt - erscheint albern und naiv, was aber auch daran liegen kann, dass wir in einer viel zynischeren Zeit leben und solche Dinge nicht mehr für bare Münze nehmen können. Aber dem Einmarsch des Militärs in das Dorf am Ende einen positiven Spin zu geben und sämtliche Probleme, die Callum mit den Behörden hatte, mit der Dialogzeile "Es wird nicht leicht sein, den zuständigen Regierungsstellen zu erklären, wie alles gekommen ist." wegzubügeln, mag selbst für 1975 lächerlich sein. Seitenweise wird darauf rumgeritten, dass die Regierung auf gar keinen Fall will, dass das Ausland etwas vom "Weißen Tod" erfährt, da dürfte sie die Nachricht, dass alles nur Hexenzauber aus einer unregierbaren Provinz war, bestimmt mit Erleichterung aufnehmen. (Sarkasmus!)

Die erste Hälfte, die allein in der Hauptstadt spielt, liest sich ganz spannend, die zweite Hälfte im Busch ist schwach, weil das eigentliche Verkaufsargument – afrikanische Dämonen aus dem Busch – überhaupt nicht entwickelt wird. Aus dem Thema hätte man mit ein wenig Mühe mehr machen können.

JACKS SWINGING SEVENTIES
Nach langen Wochen unfreiwilliger Abstinenz schmeißt sich unserem Jack die schöne Loretta an den Hals. Und am Ende führt sie ihn gleich noch einmal in ihre Lehmhütte.

DAS TITELBILD
Das Titelbild ist schon sehr Tarzan Gothic. Fehlt eigentlich nur die übliche putzige Folkloreeinlage. Aber es trifft ganz gut den Ton von Roman und Atmosphäre.

Es gibt noch eine kleine Änderung im Heft. Gab es auf Seite 1 bis jetzt immer dieselbe Illustration mit einem kurzen Begleittext, der den Helden erklärt, fällt der von nun an weg und es gibt einen Ausschnitt aus dem Titelbild. Nicht gerade eine Verbesserung.

DIE MONSTRÖSE KONKURRENZ
In diesen Wochen erschienen unter anderem am Kiosk:

  • Dämonenkiller 47: Panik
    von Earl Warren (Walter Appel)
  • Der Lord 19: Sommer, Sonne, Meer und Tod
    von John Ball
  • Geister-Krimi 79: Im Banne des Teufelsmoors
    von W. A. Hary
  • Geister-Western 11: Der Teufelsreiter
    von Gordon Spirit (Susanne Wiemer)
  • Gespenster-Krimi 97: Das Dämonenbuch
    von Frank DeLorca (Frank Helgath)
  • Grusel-Western 10: Im Reich der Roten Masken
    von (ohne Angabe)
  • Professor Zamorra 29: Das Ungeheuer aus dem Eis
    von Robert Lamont (Friederich Tenkrat)
  • Silber Grusel-Krimi 96: Die Geisterkarosse von Tarbert von Bob Fisher (Robert F. Atkinson)
  • Vampir Horror-Roman 128: Der Berg der Gnome
    von Gay D. Carson (Günter Dönges)

 

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