Marcel's Zamorra-Lesereise: Die Braut des Henkers
Die Braut des Henkers
Professor Zamorra 26
Seine Braut Ophelia ist entsetzt, denn ihr Bräutigam wird getötet. In ihrer Wut schwört Ophelia blutige Rache ... Und seitdem verschwinden immer wieder Dorfbewohner sowie die Axt des Henkers. Die Bewohner werden tot, die Axt voller Blut aufgefunden. Und die wenigen Augenzeugen berichten, dass stets Ophelia die Täterin war ...
Bis heute hat sich nichts daran geändert. Bis Zamorra durch einen Bekannten auf den Fall aufmerksam wird. Es stellt sich heraus, dass Ophelia nur benutzt wird und durch ihren Fluch von einem anderen zu diesen Taten gezwungen wird. Sie bittet Zamorra darum, den wahren Täter, einen jungen Mann namens Richard, der schon damals für alles verantwortlich war, zu vernichten. Damit sie die ewige Ruhe finden kann und das Dorf endlich von ihrem unbedachten Fluch befreit wird.
Mithilfe Ophelias reist Zamorra in die Vergangenheit, um dort Elias zu töten. Dieser versucht in unserer Zeit in seiner Existenz als Richard Nicole zu töten. Doch da sie Zamorras Amulett hat, erweist sie sich als gefährliche Gegnerin.
Michael Kubiak hat einen spannenden Roman geschrieben, der im ersten Drittel vollkommen ohne Zamorra und Nicole auskommt, aber das stört überhaupt nicht. Natürlich denkt man zu Beginn: "Och nö, schon wieder so ein "Ich räche mich"-Fluch, von einer Person, die vorher immer nett war?
Doch dann kommt die überraschende Wendung, dass Ophelia den Fluch bereut, aber dadurch leider unter die Kontrolle von Elias geriet und morden musste. Das dürfte für die damalige Zeit eine kleine Sensation gewesen sein.
Auch stilistisch gibt es nichts zu meckern. Man merkt, dass Kubiak Spaß an der Serie hat und dass er sich weiterentwickelte.
Waren seine ersten Zamorras "lesbar", so ist dieser ein kleines Juwel.
Mit diesem Band habe ich das komplette erste Jahr von Zamorra gelesen. Und es hat sich gelohnt, auch wenn die meisten Romane nur Einzelgeschichten sind. Allerdings: sehr gut geschriebene, die zu unterhalten wissen. Und ein guter "Filler" ist immer noch besser als ein langweiliger "Storyroman".
Was die Autoren angeht, so finde ich fast jeden gut, nur Band 9 war ein sehr zäher Band - wobei laut pz-info (mein aktueller Lesestand der alten Romane) kein weiterer Roman dieses Autors gefolgt ist und auch nicht so schnell folgen wird. Hierbei beziehe ich mich natürlich auf seinen Realnamen und nicht das bekannte Pseudonym "Frank deLorca", das auch bei Zamorra von mehreren Autoren benutzt wurde.
Ein spannendes erstes Jahr, das man durchaus lesen sollte.