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Hexenhammer - Hunters jugendfreier Bruder - Bd. 269/3 Die Gruft der Verfluchten

Hexenhammer - Hunters jugendfreier BruderBand 3 (Vampir Horror Roman 269)
Die Gruft der Verfluchten
von Neal Davenport (Kurt Luif)

Derek Hammer und Red Dunbar sind auf der Flucht vor den Banshees. Die Hexen, die vielleicht auch Feen sind – so ganz sind sich da die Helden nicht einig - , traktieren sie aus der Ferne mit Telekinese. Aber Vesta wird das Spiel schnell leid; während die restlichen Banshees die beiden Männer zurückholen und vor ihr Gericht stellen wollen, will sie Derek Angst einjagen und bestrafen..


Hexenhammer - Hunters jugendfreier BruderHammer ist auf dem Weg zum in Band 1 erwähnten Treffpunkt mit Dr. Gulda, einem der anderen Gründer des Parapsychologischen Institutes. Er will mit ihm die Gebeine seiner Eltern finden, von denen er sich Hilfe im Kampf gegen den Magus verspricht.

Unterwegs lernen sie die minderjährige Sheela kennen, die angeblich eine Bekannte von Dr. Gulda ist und ihn führen soll. Man tuckert mit dem Hausboot den Fluss hinunter, aber ein Angriff der Hexen lässt es explodieren. Danach hat Vesta endgültig die Nase voll und behauptet, Derek nicht mehr mithilfe des Ogham-Amuletts aufspüren zu können, das er von ihr hat und so eine Art magisches GPS darstellt. Sie fährt ihm hinterher, um ihn angeblich zurückzuholen.

Sheela entpuppt sich als hypnotisiertes Opfer von Graf Cagliostro, wie sich der Hypnotiseur Maertens nennt, ein Mann des Magus. Cagliostro hypnotisiert auch Red, der Hammer und das Mädchen erwürgen soll. Nachdem er Hammer vorher natürlich verrät, dass der Magus in Brüssel und Lemuron nicht länger in Irland ist. (Offenbar ist der Dämon doch auf der Erde angekommen.) Im Keller eines Hauses stößt Hammer auf viele Gebeine, aber auch auf einen Untoten. Das ist der ehemalige Familiendiener Keally. Hammer weckt Erinnerungen des Untoten, indem er ihn belabert, und der Untote ergreift die Flucht, liefert sich dann aber einen Ringkampf mit dem hypnotisierten Red, um Hammer zu retten.

Vesta rettet den Tag, als sie mit Dr. Gulda auftaucht und Red von seiner Hypnose befreit. Am Ende fliegt Hammer zurück nach Deutschland, während Red freiwillig mit Vesta nach Bansheeloe zurückkehrt. Was aus dem untoten Diener geworden ist, bleibt offen.

DIE MEINUNG
Der Roman ist verfasst von Kurt Luif. Zweifellos hat er seinen rasanten, knappen Erzählstil beibehalten, trotzdem kann er den Roman nicht retten, der noch langweiliger als der Vorgänger ist.

Die Flucht vor den Hexen ist völlig undramatisch, niemand kommt zu Schaden, und die Bemühungen, Hammer zu terrorisieren, indem sie ihm telekinetisch Marmelade ins Gesicht werfen, sind kindisch. Die Versuche, mit der mysteriösen vierzehnjährigen Sheela etwas Spannung aufzubauen, scheitern ziemlich schnell. Dafür ist das Ende mit der Kellergruft und dem Untoten auf den letzten fünf Seiten angetackert. Aufgelöst wird nichts davon.

Das Auftauchen eines "Untoten" sollte für die Parapsychologen Hammer und Gulda, die bis dahin ihre Tage damit verbracht haben, Menschen im Labor mit Kartentricks auf PSI-Begabung zu testen, eigentlich genug Stoff für jahrzehntelange Forschungen und unbändiges Staunen geben, aber der Vorfall ist weder Gulda noch Hammer ein Arschrunzeln wert. Es bleibt auch völlig offen, was aus dem untoten Diener wird. Red hat ihn "ausgeschaltet", was alles und nichts bedeuten kann. Kommt Hammer, der in ihm immerhin einen Menschen aus seiner verdrängten Jugend wiedererkennt, auf die Idee, ihn zu begraben – falls er tot ist – oder zu verfolgen, weil er geflohen ist? Nein. Aus den Augen, aus dem Sinn.

Die Rache der Banshees ist schrecklich albern und inkonsequent, und die paar eingestreuten Namen von irischen Dörfern sorgen auch nicht für eine glaubhafte Atmosphäre. Hammer hat die obligate Vision, die eine Falle der Hexen beschreibt, die aber letztlich genauso hirnrissig ist wie die inkompetenten Versuche des Bösewichts, Hammer auszuschalten.

Nach dem Operettenschurken Orloff trägt Maertens alias Cagliostro einen schwergewichtigen okkulten Namen. Wird auf das historische Vorbild eingegangen, erfährt der Leser etwas über den Hypnotiseur Maertens, woher er seine Kräfte hat, warum er dem Magus folgt? Nein. Er bleibt ein Name und eine vage Beschreibung, und wie alle inkompetenten Schurken wartet er natürlich nicht ab, ob sein Plan funktioniert, sondern verschwindet einfach vorher. Nicht aber ohne vorher solche Bonmots wie "Ich wollte Sie selbst töten, aber das wäre meinem Ruf abträglich" von sich zu geben. Wieso muss er sich durchs Knie ins Ohr schießen, um seinen Ruf zu wahren? Welchen Ruf überhaupt? Das ist alles so konstruiert, dumm und inhaltsleer.

Ein harmloser Roman, über dessen Sinn der Leser keine zwei Minuten lang nachdenken darf. Der Gruselfaktor ist gleich null. Die Spannung auch.

DAS TITELBILD
Ein nettes atmosphärisches Cover, nach dem der Roman vermutlich geschrieben wurde. Auch wenn die Gruft bloß ein Keller in einem alten Haus in Irland ist.

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Kommentare  

#1 Schnabel 2014-01-20 08:22
Dieser Roman gehört zu den schwächeren Texten von Kurt Luif. Wie selbst er gesagt, hat ihm die Hexenhammmer-Serie nicht so gefallen.
"Aber mir war das ziemlich egal, da ich schon bald ausschied, nach dem Dämonenkiller war mir die Serie zu - naja, da will ich mich nicht auslassen. Die Nr. 10 lehnte ich ab zu schreiben. Von der Nummer 14 schrieb ich die ersten neun Seiten, dann reichte es mir. Das sagt wohl alles, wie mir der Hexenhammer gefiel."
Auszug aus:
www.zauberspiegel-online.de/index.php/frage-antwort/im-gesprch-mit-mainmenu-179/6739-kurt-luif-ber-leben-schreiben-sf-vampire-und-dmonen-teil-2

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