Hexenhammer - Hunters jugendfreier Bruder - Bd. 283/10 Arena der Schlangen
Band 10 (Vampir Horror Roman 283)
Arena der Schlangen
von Damion Danger (Helmut Rellergerd)
Zur gleichen Zeit treffen Derek Hammer, der Hexenhammer, und der Vampiropa Napoleon Drakula als Gefangene des Magus in Marokko ein. Zusammen mit der angeblichen Atlantis-Götterstatue bringt man sie zur Oase von Mascara Snake. Sie soll Hammer zum Magus bringen und ihm kein Haar krümmen. Eigentlich hilft sie Magus und Lemuron nur, weil sie mit deren Hilfe die anderen Stämme unterjochen will. Aber vor allem hat sie eine hysterische Wut auf Vesta Banshee, die sie in Bd. 1 auf Pooka Manor gedemütigt hat, und will es ihr heimzahlen. Da kommt ihr das von den Banshees hergestellte Ogham-Amulett, durch das Vesta Kontakt mit Hammer hält, gerade recht.
Mittlerweile sind Vesta und Red Dunbar mit dem Jet des PSI-Instituts München in Casablanca gelandet. Vesta folgt den Impulsen des Amuletts, das sie Hammer gab. Die beiden geraten an Banditen, aber Red klärt die Lage mit seinen Fäusten.
Hammer hat eine Vision, in der Magus Mascara mit einem Lemuronableger versklaven will. Er informiert sie darüber. Außerdem lernt er Telronja kennen und gibt ihrem anrückenden Mann Ibn Idran ein Zeichen. Der Magus besucht Mascara. Wie immer erscheint er als Mann mit einem starren, plastikartigen Gesicht. Er befiehlt Mascara, Hammer und die Statue zu Lemuron zu bringen und übergibt ihr zum Abschied ein Geschenk, eine Urne. Als sie sie öffnet, fliegt ihr der Dämonenableger entgegen. Aber ihr Gift tötet den Ableger, und vom Magus verraten, schlägt sie sich auf Hammers Seite.
Da greifen die Berber an, massakrieren die letzten Ait Baraka und nehmen Mascara Snake gefangen. Hammer und Nappy verschonen sie, da sie Idrans Frau halfen. Hammer verspricht Mascara, sie zu befreien, wenn sie ihn zu Lemuron bringt. In der Zwischenzeit sind Vesta und Red in Marrakesch eingetroffen, wo sie das Ogham-Amulett auf dem Markt zu einem Boten von Mascara führt, der es zum Wettermacher von Marrakesch bringen soll.
DIE MEINUNG
Das ist der einzige Beitrag zur Serie von Damion Danger alias Helmut Rellergerd, der hier einen stimmigen und flotten Abenteuerroman ganz in der Atmosphäre von "Lawrence von Arabien" vorlegt. Wilde Berberkrieger auf rassigen Pferden, die durch die Wüste reiten; schöne Frauen, Oasen und eine wilde, exotische Landschaft. Also ein Abenteuerroman mit ein paar dezenten Gruselelementchen, wenn Mascara Snake ihren Schlangen befiehlt.
Im Gegensatz zu dem missratenen Vorband findet sich der Autor auf Anhieb in das Hexenhammer-Universum ein. Napoleon Drakula heißt hier zwar Napoleon Ula, womit wir alle Variationen durchhaben, ansonsten ist der Uraltvampir so, wie ihn der Leser kennt. Ein stets vor Angst schlotternder Möchtegernblutsauger, der treu zu seinen Freunden hält. Auch die anderen Figuren sind so, wie sie zuvor entwickelt wurden. Derek Hammer ist der ernste junge Mann, der sein Über-Ich als Hexenhammer nicht kontrollieren kann und dauernd Visionen hat, Red Dunbar ist der hünenhafte Fresssack und Vesta die Hexenfreundin, die sich nicht entscheiden kann, ob sie Hammer liebt oder nicht, und ihm trotzdem buchstäblich in die Wüste folgt.
Aber die eigentliche Überraschung ist hier der Autor. Vergleicht man dieses Werk mit einem John Sinclair-Roman, mag man nicht glauben, dass das wirklich derselbe Autor ist. Das ist toll erzählt, mit langen beschreibenden Absätzen, hat Tempo und eine überraschend gelungene Atmosphäre, es gibt keine unsäglichen Dialoge, die Actionszenen sind besser – und auf ihre Art sogar kerniger - als alles, was es bisher beim Hexenhammer gab, und sogar die Nebenfiguren gewinnen an Konturen. Und auch wenn es sich hier um einen waschechten Abenteuerroman handelt, statt um einen Gruselroman, wünscht man sich glatt, er hätte mehr für den Hexenhammer geschrieben.
Was die Serie an sich angeht, bringt der Schauplatzwechsel nach Afrika etwas Schwung ins Geschehen. Zwar sind die Ziele von Magus und seinem Dämon noch immer völlig vage, und die Handlung bleibt eine Schnitzeljagd und natürlich Horror light, aber der Roman vermag im Gegensatz zu den meisten Vorbänden wenigstens etwas Interesse für die Folgeromane zu wecken.
DAS TITELBILD
Ein Bild, das zum Inhalt passt. Mit der Auswahl hatte die Redaktion wirklich mehr Glück als mit den Romanen selbst.
Kommentare
Aber in den 70er und Anfang der 80er Jahre waren die Sinclait-Romane wirklich gut, teilweise sehr gut. Von daher ist es nicht verwunderlich, daß Helmut in dieser Schaffensperiode auch andere gute Romane geschrieben hat.
Nicht umsonst ist Sinclair die erfolgreichte Horror-Serie des Landes geworden. Wenn die Romane damals so schlecht gewesen wären, hätte es diesen Erfolg nie gegeben.