Monstrula - Kelters Schauer-Shocker: Band 39 Die Dämonenmaske
Band 39
Die Dämonenmaske
Callum und Parker fliegen nach Rio, wo natürlich gerade Karneval ist, während Sin Tao zurückbleibt, um einen "einfachen Fall" allein zu lösen. Die Dämonenjäger werden von der schönen Estella Pilar abgeholt, die für den Chef des Instituts arbeitet, Professor Mendez. Der Professor enthüllt den Besuchern, dass er und seine Mitarbeiter sich als private Dämonenpolizei verstehen, die gegen die zwölf Meister der Dämonensekte kämpft. Leider fehlt ihnen jemand mit Callums Fähigkeiten. Callum und Parker sollen Jose Manolo, den Sponsor des Instituts, kennenlernen.
In der Zwischenzeit hat sich Sergio Guappa der Sekte angeschlossen, die Massenveranstaltungen in einer alten Ziegelei abhält. Die Dämonen sollen ihm seine Ex-Freundin wiederbeschaffen und den Mann töten, den sie geheiratet hat. Die Meister wissen von Callums Ankunft und wollen erst einmal abwarten.
Manolo entpuppt sich als alter Geisterseher, der nach einem Kampf mit einem Dämon gelähmt und stumm ist. Callum soll mit ihm telepathisch Kontakt aufnehmen, um die Namen der Meister zu erfahren. Aber die Meister verhindern aus der Ferne, dass Manolo die entscheidenden Informationen weitergibt.
Sergio Guappas Ex-Freundin entpuppt sich als Manolos Tochter Maria. Die maskierten Meister holen Sergio in den engeren Sektenkreis. Sie bringen ihn dazu, zusätzlich den Tod von Manolo von den Dämonen zu fordern, die sich ihm offenbaren. Callum wird Zeuge, wie der alte Seher durch die Macht der Dämonen stirbt, direkt danach kommt Marias Mann an die Reihe.
Sergio, der nun von den Dämonen als Sklave benutzt wird, besucht die trauernde Maria. Als sie ihn erblickt, hetzt sie sofort die Hunde auf ihn. Nachdem Callum die Hintergründe erfährt, ist ihm klar, dass Sergio das Bindeglied zur Sekte sein muss. Parker verfolgt ihn, wird von anderen Sektenmitgliedern überfallen und soll entführt werden, wird aber zufällig gerettet. Da die Männer versagt haben, werden sie von den Dämonen bestraft. Explodierendes Feuerwerk blendet sie.
Die Meister hypnotisieren Maria und holen sie zu sich. Sie soll die Dämonen auf Callum hetzen. Callum spürt sie geistig auf und erlebt alles mit. Mit seinen Kräften weckt er sie aus ihrer Trance; sie führt das Todesritual nicht durch. Sergio verhindert, dass die Dämonen sie sofort töten. In der Zwischenzeit wird Parker erneut entführt.
Mit Hilfe der Dämonenpolizei spürt Callum das eigentliche Versteck der Sekte auf und stürmt es. Sergio greift sie an und stürzt so unglücklich, dass er sich das Genick bricht. Dann stehen Callum und seine Helfer den zwölf vermummten Meistern gegenüber. Dank mitgebrachter Amulette kommt es bei dem folgenden geistigen Kampf zu einem Patt; die Meister können alle entkommen. Man verfolgt sie bis zu der Ziegelei.
In die Enge getrieben ziehen sie die Masken herunter. Es sind keine Menschen, sondern Dämonen. Und ihre Gesichter treiben jeden Menschen in den Wahnsinn. Callum kann sich wehren, Estella fällt ihnen zum Opfer. Währenddessen bombardiert die Dämonenpolizei den Bau mit Leuchtraketen. Eine trifft ein geheimes Waffenlager, die Ziegelei fliegt in die Luft, die Meister sind tot.
DIE MEINUNG
Auch wenn die Serie schon in den Vorbänden zusehends internationaler wurde, was die Schauplätze und die Fälle angeht, präsentiert sich hier das neue Jack Callum-Team erstmals offiziell. Gesponsert von der Zeitschrift NEWS sind Callum und seine Freunde über Nacht zu internationalen Geisterjägern geworden, die man bloß anzufordern braucht.
Einerseits ist das eine natürliche Entwicklung einer Handlung. Andererseits ist Jack Callum, der mürrische Einzelgänger und Frauenheld, als internationaler Troubleshooter nicht besonders interessant. Das ursprüngliche Konzept funktioniert nicht gut bei dieser öffentlichen Dämonenhatz.
Der Roman selbst ist kompetent geschrieben, aber nicht gerade spannend. Das Ende wirkt wie so oft überhastet, die eher zufällige Auflösung mit der verirrten Rakete ist schwach. Der Schauplatz Rio bleibt oberflächlich und beliebig. Man hätte so viel mehr aus dem Konzept machen können. Unter dem Strich wirkt das alles recht lustlos und die durchaus guten Ideen des Plots verschenkt.
Es ist auffällig, wie harmlos das Dämonenwirken hier dargestellt wird. Das ist alles 08/15, keine Spur mehr von den früher oft recht gewalttätigen Beschreibungen.
Wieder einmal beschleicht einen das Gefühl, dass hier ein anderer als Richard Wunderer am Werk war. Es fehlt z.b. der nervige Tick, zu viele Kapitel mit ominösen Vorausahnungen des allwissenden Autors zu beenden, um für Atmosphäre zu sorgen. So nach dem Motto "Hätte der Leser geahnt, was auf ihn zukommt, hätte er sich die 1,20 gespart." (Unheilvolle Orgelmusik im Hintergrund.) Alles kommt so brav und bieder daher, es gibt nicht einmal einen Hauch von Sex. Entweder es war ein anderer Autor oder Wunderer hat sich drangesetzt, als würde er einen Heimatroman schreiben.
CHINA GIRL
Sin Tao macht mal wieder Pause und löst einen nicht weiter ausgeschmückten Fall im Alleingang. Okay. Offenbar reicht der Umgang mit dem Geisterseher Callum aus, um den bis jetzt immer so starken Mächten des Jenseits erfolgreich die Stirn zu bieten. Jack darf ein bisschen mit der schönen Estella flirten, ansonsten bleibt alles betont jugendfrei. Dabei ist doch Karneval. In Rio. Warum das betonen, wenn man es doch nicht benutzt?
DAS TITELBILD
Und wieder ein Agenturbild. Es dürfte wohl Geschmacksache sein. Die putzigen Bibermänner wirken nicht besonders dämonisch. Aber auch der Titel ist diesmal eher sinnfrei. Es geht um maskierte Dämonen und keine Dämonenmaske.
DIE MONSTRÖSE KONKURRENZ
In diesen Wochen erschienen unter anderem am Kiosk: