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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 43

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (43. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Heute beschäftigen wir uns mit dem Dämonenkiller-Exposé 70, das Ernst Vlcek am 25. Juli 1975 für Hans Kneifel alias Hivar Kelasker geschrieben hat. Der Exposéautor war so freundlich und gab dem Autor ein Heimspiel, denn Kneifel lebte damals in München.


Viel Spaß beim Lesen ...

69HÄNDE DIE DEN TOD BRINGEN

SKLAVIN DES DÄMONS
Dämonenkiller 70
Schauplatz: München
Zeit: Mitte bis Ende September
Autor: Kneifel-Kelasker

Titelbild: (PRAT - 15 TE)
Hände aus Richtung des Betrachters krallen sich in das Gesicht einer schreienden Frau. Die Frau ist schwarzhaarig, Angst und Entsetzen spiegeln sich in ihrem schönen Gesicht. Die Hände: grün, bläulich geädert (oder sind's Falten?) mit langen Fingernägeln (um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: die Hände gehören zu einem Körper, einer Person). Jede der beiden Hände weist je einen fingerkuppengroßen roten Punkt auf dem Rücken auf. Es kann sich dabei um eine Geschwulst oder ein beulenartiges Stigma handeln.

Vorbemerkungen:
Bitte einstreuen, daß Cocos und Dorians gemeinsamer Sohn existiert, irgendwo (an einem Ort den der DK nicht kennt) in Sicherheit ist, daß Dorian seit der ersten Beschwörung (Band 64) keinen Kontakt mehr mit dem Geist von Dr. Faust gehabt hat, daß sich Dorian oft in Musestunden oft mit den philosophischen Schriften der Magischen  Bruderschaft (noch nicht die endgültige Bezeichnung) beschäftigt, deren Mitglied er ist. Nichts über den Rang aussagen, den er dort bekleidet. Genaueres müssen wir erst ausarbeiten; der Leser darf glauben, daß wir ihn absichtlich auf die Folter spannen (falls das überhaupt wer als spannend empfindet).

Maria Renata Leyser, Spitz(Kose)name und Pseudonym Mata:
22, sieht unheimlich gut aus, trägt das rotbraune Haar kurz, Kurven, hat aber nichts von einer Sexbombe an sich, sondern eher etwas von einer verwunschenen Prinzessin.
Bewohnt eine Bude in Schwabing, ist nachts überall in München anzutreffen, wo das Leben pulsiert. Sie verkauft in Discotheken und Bars selbstgeschnitzte Holzfiguren, die Dämonen und Geister und Szenen aus ihrer eigenen Mythologie darstellen.
Sie ist verschlossen, wenngleich nicht scheu, wenn sie einen mit ihren großen unschuldigen und doch wissenden Augen ansieht, wird einem warm ums Herz. Man möchte sie sogleich schützend in die Arme nehmen und hat das Gefühl, daß sie das genießen würde. Sie ist wie das Mädchen aus einem Märchen, das Streichhölzer verkauft. Allerdings ist sie nicht arm.
Sie zeichnet auch Comics für eine Tageszeitung. Oberflächlich betrachtet handelt es sich um Horror-Strips, doch die Geschichten haben eine eigene Ausstrahlung und auch eine Moral und tiefere Bedeutung, wenngleich diese vielleicht nur von Mata selbst verstanden wird. Mit diesem Namen signiert sie die Strips auch.
Früher war Mata lebenslustiger. Aber dann starb ihr Freund, von da an kehrte sie in sich, seit damals ist sie wie verwandelt. Freunde, die sie früher gekannt haben, sagen, daß mit ihrem Freund etwas in ihr gestorben ist. Doch die schreckliche Wahrheit, die im Roman erst beim Finale aufgedeckt werden soll, oder doch erst nach der Mitte, ahnt niemand.
Mata sucht Yogis auf, beteiligt sich an psychosphischen Sitzungen. Mata spricht sehr viel von einer Freundin, von der sie sagt, daß sie ihr den richtigen Weg gezeigt hat. Manche ihrer Bekannten haben sie gelegentlich für kurz mit dieser Freundin zusammen gesehen, doch ihren Namen kennt keiner, die Beschreibung über ihr Aussehen widersprechen einander oft. Auch die Freundin hat wie Mata ein Fluidum des Geheimnisvollen. Für die Freundin kann irgendein exotischer Deckname gewählt werden, als Autoreninformation sei gesagt, daß es sich um Hekate handelt (ihre Beschreibung findet sich in Expo 61/p.8). Als weitere Autoreninformation, die Erklärung, wie Mata in Hekates Abhängigkeit kam:

Nach dem Tod ihres Freundes sah auch Mata im Leben kein Sinn mehr.
Sie hätte es sich genommen, aber zum Glück (?) ging sie einen anderen Weg. Sie flüchtete sich in den Okkultismus  und so war sie ein leichtes Opfer für Hekate. Diese Freundin war es auch, die Mata versicherte, daß er ihr Freund nicht endgültig tot sei. Es gebe eine Möglichkeit für Mata, ihn für sich zu behalten. Und so kam es zu der Wiedererweckung eines Toten, wie in der Anfangsepisode.

Achtung: In der Anfangsepisode sollen keine Namen fallen. Der Leser soll noch nicht wissen, daß es sich bei den handelnden Personen um Mata und ihren Freund handelt, sonst wäre die Atmosphäre des Geheimnisvollen beim Teufel. Diese Anfangsepisode wäre im Grunde gar nicht nötig, dient nur für einen knalligen Anfang.

Noch etwas: Hekate hat überall auf der Welt viele Sterbliche in ihre Abhängigkeit gebracht - wie jeder Dämon, der etwas auf sich hält - die Sie bei Bedarf für ihre Zwecke einsetzt.

Anfangsepisode:
Die Beschwörung eines Toten an dessen Grab schildern. Es stimmt alles. Es ist stimmt alles. Es ist Vollmond ein Tier wird nach einem unheimlichen Zeremoniell geschlachtet. Es sind zwei Frauen, die diese Beschwörung vornehmen, die vorerst namenlos bleiben sollen. Irrlichter ziehen wie Sternschnuppen ihre glühenden Bahnen durch die Nacht, Irrwische geistern schemenhaft über die Gräber. Viel Drumherum und nichts Eigentliches sagen. Der heftige Sturm kann das Feuer der schwarzen Kerzen nicht auslöschen… Knarren des Sarges, ein Poltern als der Deckel fällt... ein Seufzer der Erleichterung (kommt von dem Wiedergänger)... endlich, endlich ist die Starre von den Gliedern abgefallen. Der Tote lebt, lebt! Das Mädchen (der passivere Teil bei der Totenerweckung) fällt dem Wiedergänger in die Arme. Sie weiß je noch, nichts davon, was für ein schrecklicher Fluch auf einem Untoten liegt, daß er dazu verdammt ist, ein Parasit der Lebenden zu sein.
Abblenden.

Haupthandlung:
Jugendstilvilla. Man sieht sich im Fernsehen einen Munich-Report an. Das heißt, der aufmerksame Sullivan hat diese Sendung auf einem Videoband aufgezeichnet, um den DK auf eine ganz bestimmte Stelle hinzuweisen. Miß Martha Pickford ist bei der Vorführung auch dabei. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt Deutsch zu lernen. Warum? Ale Grusel-Fan schmökert sie jegliche Horrorliteratur. Und nun hat sie der Hermaphrodit Phillip auf einen Comic strip in einer deutschen Tageszeitung aufmerksam gemacht, den Miß Pickford schlichtweg Klasse findet. Und seit damals traktiert sie Dorian und Coco damit, ihr die Sprechblasen zu übersetzen. Weil die beiden sich ungehalten zeigten, lernt sie die deutsche Sprache - ihre Sprechproben hören sich grauenvoll an.
Zurück zum Videoband. Sullivan sagt, Achtung, jetzt kommt die Szene! Die Kameraleute haben zufällig eine Straßenszene eingefangen, die keineswegs typisch für deutsche Verhältnisse ist. Aber Sensationen gehen vor objektiver Berichterstattung.
Straße vor einem Kino. Plötzlich strömen die Leute in Panik heraus. Das Zoom fängt einzelne Gesichter in Großaufnahme ein. Der Sprecher erklärt dazu, daß man später erfahren habe, die Panik sei von einem Unhold, Sittenstrolch oder irgend so einen verursacht worden, der eine Kinobesucherin belästigte.
Fazit der Panik: Eine Frau wurde niedergetrampelt und regelrecht verstümmelt.
Sullivan aber weiß es besser. Dorian ist auch etwas Seltsames im Hintergrund aufgefallen. Das Band wird zurückgespult, bis man die entsprechende Szene im Bild hat. Die Großaufnahme eines Gesichtes ist vorerst uninteressant. Im Hintergrund ist zu sehen - ziemlich undeutlich zwar aber doch - wie Hände aus der Menge nach einer Frau greifen, die später als von der Menge niedergetrampelt gilt, und zerren sie aus dem Bild. Dann fängt das Zoom ein schreiendes Mädchen ein (später stellt sich heraus, daß es Mata ist).
Miß Pickford hat zu diesem Fall etwas beizutragen. Mit bleichem Gesicht weist sie auf den Comic Strip hin. Auf dem Bildstreifen spielt sich eine ähnliche Szene ab. Nur hat eine der handelnden Personen eine verblüffende Ähnlichkeit mit Dorian Hunter! Und dieser Hunterähnliche beschwört ein verzweifeltes Mädchen, sich ihm anzuvertrauen, weil er es ehrlich mit ihr meine. Und er sagt sinngemäß! Wie kann ich dich töten. Wie kann ich etwas töten, das ich liebe. Wie der Strip weitergeht? Fortsetzung morgen.
Kein Zweifel. Auch Coco und selbst der DK erkennen die Ähnlich­keit des Comic-Helden. Signiert ist der Strip mit Mata. Also gibt, es zwei Gründe für Dorian nach München zu gehen: Irgendein Dämon scheint dort sein Unwesen zu treiben, und ein Zeichner hat den DK in seinen Comic Strip verarbeitet. Zufall? Daran glaubt Dorian schon längst nicht mehr.
Dorians Entschluß macht Coco sehr nachdenklich. Ihr Instinkt hat sie gewarnt. Sie fürchtet um Dorian oder zumindest um ihr Glück.

Umblenden:
Dorian ist in München eingetroffen. Er hat sich an einem Kiosk sofort eine Zeitung gekauft, um die Fortsetzung des Comic Strips zu lesen. "Er" (der Gezeichnete) stellt die Heldin vor die Wahl, sich für ihn oder die Hölle zu entscheiden. In schöner Jugendstilmanier ist die Verzweiflung des Mädchens zu sehen. Sie liebt "ihn", aber dem Schrecklichen ist sie verpflichtet. Der Schreckliche erscheint auf dem letzten Bild. Es ist eine tragisch-häßliche Gestalt, sagt: Warum tragen wir den Entscheidungskampf nicht selbst aus?
Wer als Sieger hervorgeht, bekommt sie... Fortsetzung morgen.
Dorian begibt sich in der Redaktion der Zeitung. Dort luchst er dem Redakteur die Adresse von Mata heraus, als er auf seine Ähnlichkeit mit dem Helden anspielt. Es stellt sich heraus, daß der Zeichner ein Mädchen ist. Maria Renata Leyser, ein ganz und gar verrücktes Huhn, wie sich der Redakteur ausdrückt. Er kann auch einen Schwank aus ihrem Leben erzählen, der ihre Verrücktheit unterstreichen soll.
Bei der angegebenen Adresse findet Dorian aber niemand vor. Ein anderer progressiver Hausbewohner erklärt ihm, daß Mata bestimmt zu Hause ist, aber wahrscheinlich schläft. Er kann sie nachts aber sicher im... oder im... und er zählt zwei Dutzend Nachtlokale auf.
Dorian wartet und dringt dann in Matas Wohnung ein. Sie ist nicht zu Hause. Die Wohnung mußt wie eine Mischung eines fernöst­lichen Tempels und einer Hexenküche an. Aber nirgends Anzeichen von wirkungsvoller Schwarzer Magie. An einem Zeichenbrett findet er den Entwurf für die Strip-Fortsetzung (d.h. eine spätere Fort­setzung). Darauf ist er - der gezeichnete Dorian - das Opfer des Mädchens. Sie schneidet ihm die Gurgel durch. Darüber steht mit Kohlenstift in großen zittrigen Lettern NEIN. So als ob die Zeichnerin des Strips diese Entwicklung nicht wünsche.

Umblenden:
Auf dem Dachboden (des Hauses, in dem Mata wohnt). Mata ist den ganzen Tag über wach dagelegen. Geräusche im Hintergrund verraten, daß ER erwacht. Und dann hört sie sein Keuchen und Schmatzen und wie er die Säfte lautstark einschlürft, die in seiner Mundhöhle produziert werden.
Laß mich gehen, bittet sie. Warum quälst du mich?
Ich quäle dich? Das Gegenteil ist der Fall. Denn du hast mich in diese Lage gebracht. Ich habe dich nicht gebeten, es zu tun.
Du wolltest es haben. Jetzt mußt du die Konsequenzen tragen.
Der Leser weiß nicht, daß es sich bei ihm um Matas untoten Freund handelt. Er ahnt nur: Den Geist, den sie weckte, wird sie nun nicht los.
Untertags, wenn er ruhen muß, hält er sie in seinem Versteck fest. Er sagt auch, daß er ihr nicht traue. Nachts läßt er sie ziehen, denn dann ist auch er unterwegs.
Und nun ist es finster. Mata darf gehen. Sie holt aus ihrer Wohnung eine Kollektion geschnitzter Dämonen aus ihrer persönlichen Mythologie, opfert ihrer Glücks- und Liebesgöttin (fiktiv) ein Räucherstäbchen und macht sich auf den Weg.
Wegen der Action: In den Nachtlokalen ist so früh noch nichts los. Mata geht in ein Kino, das nur dürftig besetzt ist. Letzte Reihe. Ein lüstern wirkender Mann nimmt zwei Sitze von ihr entfernt Platz. Sie spürt förmlich seine Blicke unangenehm auf der Haut prickeln. Da taucht eine Gestalt auf, die neben dem Lüstling Platz nimmt. Mata wagt nicht, hinzusehen. Sie weiß, wer das ist. Und sie blickt auch nicht hin, als sie ein Röcheln und gieriges Schmatzen vernimmt. Ich mag nicht, daß sie dich so ansehen, sagt eine krächzende, befriedigte, satte Stimme. Mata sieht nicht hin. Sie steht auf und geht.

Umblenden zu Dorian:
In einer Discothek, in dem das Durchschnittsalter des Publikums so niedrig ist, daß er als Methusalem angesehen werden kann.
Da stutzt er. Er ist eigentlich wegen Mata hier. Doch da sieht er ein Mädchen, daß er aus dem Munich-Report kennt. Er spricht sie an, sie starrt ihn an wie ein Gespenst. Sie ist förmlich hingerissen von ihm. Sie vergißt alles andere, sagt, sie wußte, daß er ihr begegnen würde. Ihre Freundin hat es ihr prophezeit. Als sie ihren Namen nennt, versetzt es Dorian einen elektrischen Schlag: Mata. (Vielleicht mag es der Autor lieber, daß Dorian ihrer Faszination erliegt, ohne zu wissen, daß es die Gesuchte ist - und es erst erfährt, als sie ihn auf das Zimmer bringt, das er am Tag durchsucht hat).
Jedenfalls landen sie in Matas Zimmer. Sie sagt, daß sie einen sechsten Sinn besitzt, deshalb wußte sie, daß sie ihn kennenlernen würde. Alles, was sie im Comic Strip zeichnet, wird für sie Wirklichkeit. Den Strip - in dem Dorian stirbt - hat sie schnell und ängstlich verbrannt. Dorian wundert sich über ihr freimütiges Geständnis. Ist sie etwas eine Hexe von der Art Cocos - also eine, die bekehrt werden kann. Dorian will ihr Geheimnis lüften. Er ist jetzt auch sicher, daß zwischen ihr und dem Ungeheuer, das in der Videoaufzeichnung mordete, ein Zusammenhang besteht. Aber so gerade heraus kann er sie nicht ansprechen.
Im Bett weint Mata vor Glück. Sie bittet Dorian, gemeinsam mit ihr der Liebes- und Glücksgöttin ein Opfer darzubringen. Dorian macht das Zeremoniell mit, weil er sofort erkennt, daß es nichts mit Schwarzer Magie zu tun hat.
Mata wird immer rätselhafter für ihn. Was ist sie für ein Geschöpf? Eine Heilige, die sich im Bösen verstrickt hat oder nicht einmal das?? Oder eine Hexe, die die perfekte Tarnung für Charaktere wie Dorian gefunden hat. An Zufälle glaubt Dorian nun gar nicht mehr.
Bitte schildern, daß Dorian einige Tage mit Mata verbringt. In dieser Zeit - so glaubt er wenigstens - macht sie keine nächtlichen Ausflüge. Ihre Strips werden jetzt fröhlicher, duftig, direkt kitschig. Nur im Hintergrund formen sich düstere Ornamente zur Maske des Todes. Dorian achtet auf diese Vorzeichen.
Mata erzählt ihm von ihrer Freundin - sie müssen mal gemeinsam zu ihr zu einer Sitzung. Und sie sagt ihm auch, daß sie einen über alle Maßen geleibten Freund hatte, dessen Tod ihr Leben völlig veränderte. Bitte sparsame Angaben aus Matas Personaldaten bringen.
Dieses Stadium kurz bringen, um den Leser nicht einschlafen lassen. Zwischendurch kann in einer Einblendung gebracht werden, daß Mata die Nächte keineswegs an Dorians Seite verbringt. Sie lullt ihn ein, wenn er schläft, beginnt sie ihr Doppelleben.
Sie streift dann durch München, zeigt sich an allen Orten, wo sie immer verkehrt, sucht einmal ihre Freundin auf, sagt ihr triumphierend, daß der Mann ihrer Träume nun in ihr Leben getreten sei. Und Mata wird von IHM verfolgt, der auf seinen Wegen eine blutige Spur hinterläßt. Als sie von einem Freund eingeladen wird, in seinem Wagen mitzufahren, sieht sie plötzlich im Schminkspiegel der Sonnenblende des Beifahrersitzes, daß ER im Fond sitzt. Jetzt zum erstenmal sein schreckliches Aussehen schildern: ein halbverwester Untoter. Der "Kavalier" fährt mit Mata wohin, wo Liebespärchen zu schmusen pflegen, will zudringlich werden. Sie sagt, nein, wenn ihr Freund das wüßte. Kavalier sagt, der ist doch hin - so geschmacklos drückt er sich aus. Irrtum meldet sich die Grabesstimme aus dem Fond. Mata flüchtet schreiend. Sie will nicht mit ansehen, wie der Untote dem anderen das Leben aussaugt. Sie hält das alles überhaupt nicht mehr aus, flüchtet in ihre Wohnung, in die Arme des ahnungslos schlafenden DK.
Dorian hat seit Tagen die Wohnung nicht verlassen. Jetzt fällt ihm durch Zufall eine Zeitung in die Hand. Und er erkennt, daß Mata falsches Spiel mit ihm treibt. Der Strip, der in der Zeitung abgedruckt wird, hat einen ganz anderen Inhalt, als die Zeichnungen, die Mata in seiner Gegenwart ausführt. Der abgedruckte Strip öffnet Dorian die Augen: er wird als lächerlicher Popanz dargestellt.
Er stellt Mata zur Rede. Sie beteuert, daß sie das alles nicht gewollt habe. Er zwingt sie, in seiner Gegenwart, die Geschichte weiter zu zeichnen. Und was kommt dabei heraus? Als würde Matas Hand von einem fremden Willen geführt, wird Dorian in den folgenden Bildern noch mehr zur Karikatur degradiert.
Mata beteuert, daß sie das nicht wolle. Ihre echten Gefühle sähen ganz anders aus. Seltsam, Dorian glaubt ihr. Er will aber nun die volle Wahrheit von ihr erfahren. Sie sagt, sie müsse aber währenddessen ein Opfer bringen. Dorian läßt ihr ihren Willen.
Sie entzündet Räucherstäbchen - der Rauch soll Dorian benebeln.
Doch er durchschaut ihre Absicht, tut aber, als hätte sie ihn überlistet, stellt sich schlafend. Mit ihrem Singsang will sie ihn in Tiefschlaf versetzen. Kaum sieht sie sich am Ziel, verschwindet sie in die Nacht hinaus.
Dorian nimmt die Verfolgung auf. Mata begibt sich zu ihrer Freundin. Dorian bleibt ihr auf den Fersen. Ihn trifft fast der Schlag, als er die Freundin aus seinem Versteck sieht. Es ist keine andere als Hekate.
Dorian harrt der Dinge, die da kommen. Mata beschwört ihre Freundin, ihr zu helfen. Sie sieht keinen Ausweg mehr - und jetzt erst erfährt Dorian die volle Wahrheit. Mata klagt, daß ihr Wiedergeborener Freund zu einem Alptraum geworden ist. Als sie ihn zu den Lebenden zurückholte, da glaubte sie, daß alles wie früher werden würde. Doch der Untote ist ein Ungeheuer, ein Mörder, der den Lebenden sie Seele aussaugt. Ob ihre Freundin denn keine Beschwörung wisse. Hekate sagt, es gibt nur einen Ausweg: Sie müsse Dorian aus dem Wege schaffen, dann erst sei sie wieder frei. Doch davon will Mata nichts wissen. Sie liebt Dorian.
Dorian, fragt sich, warum Hekate das inszeniert hat. Sie kann doch nicht gewollt haben, daß sich ihre Sklavin in ihn, den DK, verliebt. Oder, wenn doch, welche Teufelei steckt dahinter?
Okay, sagt Hekate, wenn Mata nicht ihren Dorian aufgeben will, dann müsse sie trachten, daß ihr früherer Geliebter in sein Grab zurückkehrt. Aber sie müsse sich entscheiden, und Hekate verspricht, ihr behilflich zu sein, wie sie sich auch entscheide.
Dorian will sich einmischen, doch da erkennt er, daß er auf seinen Platz gebannt ist. Wie naiv er doch war, zu glauben, daß Hekate seine Anwesenheit nicht bemerkte. Sie hat ihn gebannt.
Mata verschwimmt vor seinen Augen, er sieht nur noch die triumphierende Hekate. Und er hört ihre Stimme sinngemäß sagen:
Wie leicht ich dich töten könnte, DK. Aber daran liegt mir gar nichts. Wir Dämonen vom weiblichen Geschlecht führen eine viel feinere Klinge. Und die Herrin der Finsternis ist kein Henker, sondern das Schicksal. Ich werde dich viel schlimmer treffen, wenn ich nicht dich töte, sondern was du liebst. (Damit muß nicht unbedingt eine Person gemeint sein, sondern daß Hekate einfach Dorians Glück zerstören will)
Dorian taumelt in die Nacht hinaus. Findet sich irgendwo wieder. Er glaubt, Hekates teuflischen Plan zu kennen: Der Untote soll Mata mit ins Grab nehmen. So glaubt Hekate ihm wehzutun.
Dorian findet sich nachts beim Friedhof ein, wo das Grab von Metes Geliebtem liegt. Mata ist mit dem Untoten hergekommen - unter irgendeinem Vorwand hat sie ihn hergelockt. Da taucht Dorian auf, auf den der Untote längst schon eifersüchtig ist, weil er Matas Bett teilt. Der Untote will sich auf Dorian stürzen, Mata stellt sich dazwischen. Dorian hat eine Schaufel als Waffe ergriffen.
Als der Untote erkennt, daß Dorian Mata alles bedeutet, schließen sich seine Hände tödlich um ihren Hals. Dorian kann ihm mit dem Spaten den Schädel abschlagen. Doch Mata ist längst schon tot. Über die Gräber hallt schaurig Hekates diabolisches Lachen.
Dorian weiß, daß sie gesiegt hat, obwohl er einen ihrer Untoten erledigte. Er kniet nieder, schließt Mata ein letztes Mal in die Arme...
... diese Szene hat Mata visionär als letztes Bild - noch vor ihrem Tode - ihrer Comic-Geschichte gezeichnet. Und Coco hat die ganze Geschichte zu Hause in London in der Zeitung verfolgt. Sie ist tolerant, schön und gut, aber wenn sich solche Abenteuer häufen, wird sie irgendwann an Dorian zweifeln. Und das hat
Hekate bezweckt. Sie wußte, daß Mata nicht das Leben für den DK bedeutet. Seine Liebe ist Coco. Und diese Liebe will sie zerstören, indem sie Coco Einzelheiten zukommen ließ. Es ist nämlich etwas anderes, ob man nur die Tatsache weiß, daß der Partner einen Seitensprung getan hat, oder oh man sämtliche Einzelheiten davon kennt.
Nun, Hekate hat einen Teilsieg davongetragen, das muß der DK erkennen.

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Kommentare  

#1 Thomas Mühlbauer 2014-03-22 13:40
Oh, was für ein gefundenes Fressen, diese mit Abstand unsinnigste Geschichte innerhalb der Erstauflage des Dämonenkiller.

Die Quintessenz: Warum sollte Hekate COMICS in einer DEUTSCHEN Zeitung bringen (wie hat sie das überhaupt bewerkstelligt?), die dann VIELLEICHT von Miss Pickford in ENGLAND an einem Bahnhofskiosk gekauft und VIELLEICHT dem Dämonenkiller vorgelegt wird, der daraufhin VIELLEICHT nichts Besseres zu tun hat, als nach München zu fliegen, um mit der Zeichnerin zu körpern? Dies nur dem Zwecke dienend, VIELLEICHT einen Keil zwischen Coco und Dorian zu treiben - komplizierter und unlogischer geht es wirklich nicht mehr. Warum fasst Hekate nicht einen wirklich grausamen und diabolischen Plan und schmeisst Dorian mit Gummibärchen tot?

Von vielen anderen großen und kleinen Ärgernissen abgesehen (wie die nervige Anrede “Miss Coco“ und “Mr. Dorian“ durch Miss Pickford oder die Tatsache, dass Dorian von Mata bereits nach der Hälfte des Romans erfährt, wo Fred sich aufhält und trotzdem im Kuschelmodus bleibt und lieber seine Hormone arbeiten lässt), gehört alleine dieser Satz (im Zusammenhang mit den zwei Zeilen vorher erwähnten grünen Augen der Zeichnerin) in Gold gefasst:

Sie erkannte den hochgewachsenen Mann von etwa dreißig Jahren, der zehn Zentimeter kleiner war als zwei Meter war, ebenfalls grüne Augen und einen buschigen Schnurrbart mit herunterhängenden Spitzen hatte.

Damit wurde die überaus heikle Thematik des Damenbartes auch im DK abgehandelt.

Wenigstens der Romantitel passt perfekt: Jene Schreie des Grauens gibt es tatsächlich – seitens des Lesers...
#2 Andreas Decker 2014-03-22 21:34
Ich habe in den Roman mal reingesehen. Vom Lokalkolorit ist er gar nicht so übel, Kneifel hat eine Menge Kneipen genannt, die es vermutlich gab. Und er hat Mata ganz nett geschildert.

Ich finde auch die Grundidee nicht so schlecht. Hunter ist ja immer nur ein Hinterwackeln davon entfernt, Coco zu betrügen. In Vlceks Däkiuniversum ist ewige Liebe immer nur eine Frauensache. Ob nun Coco oder Hekate, deren "Liebe" nur in "Hass" umschlagen kann - ein dazwischen gibt es nicht. Daraus einen Konflikt zu basteln, ist mal was anderes.

Das Problem ist nur, dass man diese Idee im Heft nicht glaubhaft umsetzen kann. Das konnte auch ein Kneifel nicht. Und auch seine Kollegen wären gescheitert.

Das mit dem Zeitungsstrip gehört natürlich in die Kategorie: So funktioniert die Welt nicht. Schrecklicher Unsinn.

Noch eins fällt auf. Vlceks Titelvorschläge sind meistens einfallslos und sehr lahm. Nicht dass der eigentliche Titel hier besser wäre.
#3 Schnabel 2014-03-24 15:35
Die Handlung von DK 70 hätte besser in London spielen sollen, denn in die englischen Zeitungen gab es in den siebziger Jahren diverse Comics. In den deutschen Zeitungen gab es nach meinen Wissen kaum Comics die regelmäßig erschienen. Aber Ernst Vlcek wollte es seinem PR-Kolllegen leicht machen und entschied sich für München. Von den sechs DK-Exposés, die Ernst Vlcek für Hivar Kelasker verfasst hat, spielen drei an den Wohnorten von Kneifel, zwei in München (DK 70 + 85) und eins (DK 60) auf Sardinien.
#4 Andreas Decker 2014-03-24 17:31
Es gab Mitte der Sechziger einige der englischen Zeitungsstrips in deutschen Tageszeitungen. Sachen wie Jeff Hawke. Hieß hier Peter Falk :D

Heute sind das nur noch Humorstrips wie Wurzel oder Hägar. Die Abenteuerstrips wie Flash Gordon, Phantom oder Prince Valiant, die noch erscheinen, gibt es nur noch im Ausland.

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