Nebel und Burgen - Gaslicht – die etwas andere Gruselserie
Nebel und Burgen
Gaslicht – die etwas andere Gruselserie
Mitnichten, denn hier gibt es einige Beiträge von Friedrich Tenkrat, den "Mr Gaslicht", die durchaus auch für Männer den Anspruch haben, gelesen zu werden. Eigentlich sollten die Romane so konzipiert sein, dass immer eine Frau die Hauptperson in dem Roman ist, dass es um Liebe und Romantik geht, und dass es Gruselgeschichten sein sollen, die in einem alten Schloss oder einem verwunschenen Ort angesiedelt sind. Beileibe trifft das aber nicht für alle Gaslichter zu. Denn es gibt genügend Beiträge, die eben nicht diese Örtlichkeiten innehaben, und die mehr Krimitouch haben als Gruselfactory.
Auch ist es nicht immer Gegenstand, dass Frauen die Hauptpersonen sind, es gibt auch einige Beiträge, wo der „Mann“ die Hauptperson ist.
Herausragend sind hier Autoren wie Friedrich Tenkrat, der "Mr Gaslicht". Es ist nicht nachvollziehbar, wie viele Beiträge er geschrieben hat, aber es sind mehr als 150. Etliche wurden nachgedruckt, einige erschienen unter einem völlig fremden Titel. Hier ist es mal wieder dem Kelter Verlag zu verdanken, dass er dadurch die Verkaufspolitik ankurbelt, indem man den Anschein erweckt, es handele sich um einen neuen Roman.
Aber einige Beiträge sind tatsächlich neu, möglicherweise aber auch als Spukroman oder Geheimnis- / Mitternachtsroman erschienen. Darum lässt sich eine genaue Zahl nicht zuordnen, wie viele Romane Herr Tenkrat zuzuschreiben sind. Ähnlich verhält es sich bei Marilyn Ross, die aber auch eine der herausragenden Autor(inn)en ist. Ebenfalls genannt werden sollten auch Alfred Bekker oder Walter Appel. Dann gibt es aber auch eine Anzahl, die sich genau zuordnen lässt, z. B. die von Al Frederic (Holger Friedrichs), der in der Tat „nur“ 7 Beiträge verfasst hat. Aber das sind Sahnehäubchen erster Güte. Nennen wir hier u. a. "Der Bote des Unheils", "Das unheimliche Kloster" oder "Die Insel des Dr. Morgan". Ausführlich werde ich mich zu diesen Romanen noch in einer speziellen Romanrezension beschäftigen.
Zu nennen wäre auch Hans Ködelpeter, der 13 Beiträge verfasst hat. So wurde aus "Der unheimliche Gast" im Kelter Verlag "Unheimlicher Besucher um Mitternacht". Inhalte sind genau identisch. Nur der Gast erscheint eben gar nicht um Mitternacht, also möchte der Kelter Verlag hier doch den Anschein erwecken, es handele sich um einen neuen Beitrag?
In dem Roman „Das geborgte Ich“ habe ich einen Vermerk von Hans Ködelpeter stehen: Roman des Jahres. Seine ersten beiden Beiträge, die ich gelesen habe: "Hinter verschlossenen Türen" und "Die Gefangene von Grantville" waren weder Fisch noch Fleisch. Durchaus lesenswert, so ist es nicht, aber dennoch gibt es Besseres, und ich bin auch Besseres gewohnt von ihm. Aber "Das geborgte Ich" ist in der Tat ein herausragender Roman, der alles in den Schatten stellt. Näher dazu werde ich mich in einer speziellen Romanrenzension darauf einlassen.
Dann hätten wir auch noch tolle Beiträge von Marilyn Ross, u. a. den "Witwenhügel" oder "Saras Puppenhaus". Marilyn zählt zu den ganz großen Gaslicht-Autoren, neben Fritz sicher die beste.
Spezielle tolle Romane von Fritz gibt es etliche, auch darauf werde ich mich in einem späteren Romanthread einlassen.
Die ersten circa 200 Bände waren schlichtweg Übersetzungen aus dem Ausland, bevor dann eben auch die deutschen Beiträge dazukamen.
Dann gab es noch die 2. Auflage, Gaslicht-Auslese, die 3. Auflage, Gaslicht-Krönung, und Gaslicht-Taschenhefte. Im Jahre 1992 wurde diese Serie an den Kelter Verlag verkauft. Zuerst weitergeführt als Gaslicht, wurde später daraus der Irrlicht-Roman.
Ich möchte in den nächsten Wochen die Romanserie „Gaslicht“ nicht nur den Frauen, sondern auch den Männern näherbringen.
Kommentare
Die Titel ändert Kelter nur ungern. Ebenso wie Pseudonyme. Manchmal geht es nicht anders, weil ihnen Pseudonym bzw Titel nicht gehört, wenn nicht der Autor den Titel gemacht hat, sondern der alte Verlag. Ebenso bei Pseudonym.
Kelter hat vor Jahren die Rechte am Reihentitel Gaslicht gekauft und fährt damit heute noch gut.
Es gibt auch gute Beiträge von Caroline Farr. Wer auch immer das sein mag. Und ich bin auch der Meinung das ein Gaslicht Thread lange über fällig war, denn man findet über diese Serie so gut wie keine Informationen im Netz. Darum hatte ich auch diesen Leitartikel verfasst.
embden11.home.xs4all.nl/Engels2/wilkes.htm
Das ist natürlich Geschmacksache, keine Frage. Und für die Verlage eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Die hat zweifellos Priorität. Dagegen lässt sich wenig argumentieren.
Aber vom Standpunkt des Genrefreundes kann man das nur beklagen. Ich sehe mir oft die Tibis gerade von Cora an und blätterte auch mal im Supermarkt in die diversen Serien rein, Dinge wie Baccara, Tiffany, Mystery oder Historical, und diese ganzen Fotocover haben nicht mal den Charme vom Ottokatalog. Es sieht einfach nur billig aus, sorry.
Da bin ich völlig deiner Meinung, die Cover sehen bescheiden aus. Kein Vergleich zu den Covern der Pabel Reihe.
Es gibt aber einige, nein viele Beispiele wo der Titel geändert wurde. Das führt zu Verwirrungen, und das es bei Kelter oftmals auch in anderen Serien komische Veröffentlichungen gab, ist nun mal Faktum. Bei Pabel kann man sich bestens zurechtfinden, auch innerhalb Gaslicht. Bei Kelter verliert sich da völlig der Überblick. Wenn man dann, falls dem so ist, nicht den gleichen Titel verwenden kann, könnte man zumindest anführen, dieser Titel hieß im Original X Y Z..... oder eben Neudruck. Das ist ja auch der Hauptgrund warum ich mich davor ziere Gaslichter von Kelter zu kaufen, weil mir da völlig der Überblick fehlt.
@Guido, da hast du vollkommen recht. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Bist du sicher? HUBIN (Crime Fiction IV) listet "Secret at Ravenswood" für Carl Ruhen und "House of Treachery" (1977) als einzigen Yates-Titel.
Btw, stimmt deine Mail-Adresse noch, die ich noch habe? Ich glaube, wir müssten mal wieder in intensiveren Plausch treten. Gruß Thomas
Als "professionell" würde ich keine der beiden Quellen bezeichnen ...
PS: meine Mail-Adresse hat sich nicht geändert.