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Nebel und Burgen - Gaslicht – die etwas andere Gruselserie

GaslichtNebel und Burgen
Gaslicht – die etwas andere Gruselserie

Als sich im Jahre 1971 der Pabel Verlag dazu entschlossen hatte, eine Gruselserie zu eröffnen, die speziell nur für Frauen gedacht ist, war sicher noch nicht abzusehen, dass die Serie auch heute noch - wenn auch unter dem Namen „Irrlicht“ und in einem anderen Verlag - Bestand hat.

Was macht den Reiz dieser Serie aus? Ist es, weil sie nur speziell für Frauen geeignet ist?


GaslichtMitnichten, denn hier gibt es einige Beiträge von Friedrich Tenkrat, den "Mr Gaslicht", die durchaus auch für Männer den Anspruch haben, gelesen zu werden. Eigentlich sollten die Romane so konzipiert sein, dass immer eine Frau die Hauptperson in dem Roman ist, dass es um Liebe und Romantik geht, und dass es Gruselgeschichten sein sollen, die in einem alten Schloss oder einem verwunschenen Ort angesiedelt sind. Beileibe trifft das aber nicht für alle Gaslichter zu. Denn es gibt genügend Beiträge, die eben nicht diese Örtlichkeiten innehaben, und die mehr Krimitouch haben als Gruselfactory.

Auch ist es nicht immer Gegenstand, dass Frauen die Hauptpersonen sind, es gibt auch einige Beiträge, wo der „Mann“ die Hauptperson ist.

Herausragend sind hier Autoren wie Friedrich Tenkrat, der "Mr Gaslicht". Es ist nicht nachvollziehbar, wie viele Beiträge er geschrieben hat, aber es sind mehr als 150. Etliche wurden nachgedruckt, einige erschienen unter einem völlig fremden Titel. Hier ist es mal wieder dem Kelter Verlag zu verdanken, dass er dadurch die Verkaufspolitik ankurbelt, indem man den Anschein erweckt, es handele sich um einen neuen Roman.

GaslichtAber einige Beiträge sind tatsächlich neu, möglicherweise aber auch als Spukroman oder Geheimnis- / Mitternachtsroman erschienen. Darum lässt sich eine genaue Zahl nicht zuordnen, wie viele Romane Herr Tenkrat zuzuschreiben sind. Ähnlich verhält es sich bei Marilyn Ross, die aber auch eine der herausragenden Autor(inn)en ist. Ebenfalls genannt werden sollten auch Alfred Bekker oder Walter Appel. Dann gibt es aber auch eine Anzahl, die sich genau zuordnen lässt, z. B. die von Al Frederic (Holger Friedrichs), der in der Tat „nur“ 7 Beiträge verfasst hat. Aber das sind Sahnehäubchen erster Güte. Nennen wir hier u. a. "Der Bote des Unheils", "Das unheimliche Kloster" oder "Die Insel des Dr. Morgan". Ausführlich werde ich mich zu diesen Romanen noch in einer speziellen Romanrezension beschäftigen.


Zu nennen wäre auch Hans Ködelpeter, der 13 Beiträge verfasst hat. So wurde aus "Der unheimliche Gast" im Kelter Verlag "Unheimlicher Besucher um Mitternacht". Inhalte sind genau identisch. Nur der Gast erscheint eben gar nicht um Mitternacht, also möchte der Kelter Verlag hier doch den Anschein erwecken, es handele sich um einen neuen Beitrag?

In dem Roman „Das geborgte Ich“ habe ich einen Vermerk von Hans Ködelpeter stehen: Roman des Jahres. Seine ersten beiden Beiträge, die ich gelesen habe: "Hinter verschlossenen Türen" und "Die Gefangene von Grantville" waren weder Fisch noch Fleisch. Durchaus lesenswert, so ist es nicht, aber dennoch gibt es Besseres, und ich bin auch Besseres gewohnt von ihm. Aber "Das geborgte Ich" ist in der Tat ein herausragender Roman, der alles in den Schatten stellt. Näher dazu werde ich mich in einer speziellen Romanrenzension darauf einlassen.

GaslichtDann hätten wir auch noch tolle Beiträge von Marilyn Ross, u. a. den "Witwenhügel" oder "Saras Puppenhaus". Marilyn zählt zu den ganz großen Gaslicht-Autoren, neben Fritz sicher die beste.

Spezielle tolle Romane von Fritz gibt es etliche, auch darauf werde ich mich in einem späteren Romanthread einlassen.

Die ersten circa 200 Bände waren schlichtweg Übersetzungen aus dem Ausland, bevor dann eben auch die deutschen Beiträge dazukamen.

Dann gab es noch die 2. Auflage, Gaslicht-Auslese, die 3. Auflage, Gaslicht-Krönung, und Gaslicht-Taschenhefte. Im Jahre 1992 wurde diese Serie an den Kelter Verlag verkauft. Zuerst weitergeführt als Gaslicht, wurde später daraus der Irrlicht-Roman.

Ich möchte in den nächsten Wochen die Romanserie „Gaslicht“ nicht nur den Frauen, sondern auch den Männern näherbringen.

Kommentare  

#31 Bernd 2013-12-14 09:55
Das mit den Covern hat rein finanzielle Gründe. Bei Heftromanen mussten früher die Rechte an den Covern für einige Jahre relativ teuer eingekauft werden. Bei den Agenturen der Künstler. Oder sie wurden extra von Fotografen geknipst, wie zB die ganze Heimatromanschiene, auch nicht billig. Heute gibt es Shutterstock. Im Kleinabo kostet ein Foto da gerade mal 15 Euro, im Großabo vielleicht 4 Euro, es reicht die Standardlizenz, weil die bis weit über 100000 Exemplare nutzbar ist, und diese Auflage erreicht keine Reihe/Serie mehr. Damit haben sich für alle Verlagen die Kosten extrem gesenkt, siehe auch Cora.
Die Titel ändert Kelter nur ungern. Ebenso wie Pseudonyme. Manchmal geht es nicht anders, weil ihnen Pseudonym bzw Titel nicht gehört, wenn nicht der Autor den Titel gemacht hat, sondern der alte Verlag. Ebenso bei Pseudonym.
Kelter hat vor Jahren die Rechte am Reihentitel Gaslicht gekauft und fährt damit heute noch gut.
#32 Roland 2013-12-14 11:14
Genauso sehe ich das auch. Ross hat hervorragende Beiträge geschrieben. Der von dir genannte Roman habe ich noch nicht da, aber gefunden bei Booklooker. Danke für den Hinweis. Die Sandra Taschenhefte sind im übrigen edel gemacht, die geben was her. Am besten die Einleitung der Hauptpersonen nicht mitlesen, habe mir das auch schon abgewöhnt.
Es gibt auch gute Beiträge von Caroline Farr. Wer auch immer das sein mag. Und ich bin auch der Meinung das ein Gaslicht Thread lange über fällig war, denn man findet über diese Serie so gut wie keine Informationen im Netz. Darum hatte ich auch diesen Leitartikel verfasst.
#33 Heiko Langhans 2013-12-14 11:20
#34 Andreas Decker 2013-12-14 12:31
Zitat:
Im Kleinabo kostet ein Foto da gerade mal 15 Euro, im Großabo vielleicht 4 Euro, es reicht die Standardlizenz
Kein Wunder, dass das so ein Mist ist. Und wer könnte es ihnen verdenken bei den Preisen.
#35 Bernd 2013-12-14 13:19
Ähm, die Fotos bei Shutterstock sind alles andere als Mist. Das sind ganz normale Fotos Tausender Fotografen, die dort ihre Arbeiten anbieten. Kommt halt nur drauf an, was man auswählt. Nahezu sämtliche Buchcover und auch Cora-Cover werden von dort "geliehen". Auch die ganzen Mystery-Cover. Shutterstock oder ähnliche Plattformen. Nachteil für einen Verlag ist halt nur: Die Rechte bekommt er nicht exklusiv, von daher findet man oft dasselbe Cover auf verschiedenen Büchern.
#36 Bernd 2013-12-14 13:42
Und bitte unbedingt im Text ändern: Die Reihe wurde nicht 1992 von Kelter weitergeführt. Kelter hat damals Irrlicht gestartet bzw. Irrlicht lief schon. Später wurde dann der Markenname gekauft und Gaslicht neu bei Kelter gebracht und läuft immer noch. Siehe www.kelter.de
#37 Andreas Decker 2013-12-14 14:43
zitiere Bernd:
Ähm, die Fotos bei Shutterstock sind alles andere als Mist. Das sind ganz normale Fotos Tausender Fotografen, die dort ihre Arbeiten anbieten. Kommt halt nur drauf an, was man auswählt. Nahezu sämtliche Buchcover und auch Cora-Cover werden von dort "geliehen". Auch die ganzen Mystery-Cover. Shutterstock oder ähnliche Plattformen. Nachteil für einen Verlag ist halt nur: Die Rechte bekommt er nicht exklusiv, von daher findet man oft dasselbe Cover auf verschiedenen Büchern.



Das ist natürlich Geschmacksache, keine Frage. Und für die Verlage eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Die hat zweifellos Priorität. Dagegen lässt sich wenig argumentieren.

Aber vom Standpunkt des Genrefreundes kann man das nur beklagen. Ich sehe mir oft die Tibis gerade von Cora an und blätterte auch mal im Supermarkt in die diversen Serien rein, Dinge wie Baccara, Tiffany, Mystery oder Historical, und diese ganzen Fotocover haben nicht mal den Charme vom Ottokatalog. Es sieht einfach nur billig aus, sorry.
#38 Roland 2013-12-14 14:54
zitiere Andreas Decker:


Das ist natürlich Geschmacksache, keine Frage. Und für die Verlage eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Die hat zweifellos Priorität. Dagegen lässt sich wenig argumentieren.

Aber vom Standpunkt des Genrefreundes kann man das nur beklagen. Ich sehe mir oft die Tibis gerade von Cora an und blätterte auch mal im Supermarkt in die diversen Serien rein, Dinge wie Baccara, Tiffany, Mystery oder Historical, und diese ganzen Fotocover haben nicht mal den Charme vom Ottokatalog. Es sieht einfach nur billig aus, sorry.


Da bin ich völlig deiner Meinung, die Cover sehen bescheiden aus. Kein Vergleich zu den Covern der Pabel Reihe.
#39 Roland 2013-12-14 14:59
zitiere Bernd:
Das mit den Covern hat rein finanzielle Gründe. Bei Heftromanen mussten früher die Rechte an den Covern für einige Jahre relativ teuer eingekauft werden. Bei den Agenturen der Künstler. Oder sie wurden extra von Fotografen geknipst, wie zB die ganze Heimatromanschiene, auch nicht billig. Heute gibt es Shutterstock. Im Kleinabo kostet ein Foto da gerade mal 15 Euro, im Großabo vielleicht 4 Euro, es reicht die Standardlizenz, weil die bis weit über 100000 Exemplare nutzbar ist, und diese Auflage erreicht keine Reihe/Serie mehr. Damit haben sich für alle Verlagen die Kosten extrem gesenkt, siehe auch Cora.
Die Titel ändert Kelter nur ungern. Ebenso wie Pseudonyme. Manchmal geht es nicht anders, weil ihnen Pseudonym bzw Titel nicht gehört, wenn nicht der Autor den Titel gemacht hat, sondern der alte Verlag. Ebenso bei Pseudonym.
Kelter hat vor Jahren die Rechte am Reihentitel Gaslicht gekauft und fährt damit heute noch gut.

Es gibt aber einige, nein viele Beispiele wo der Titel geändert wurde. Das führt zu Verwirrungen, und das es bei Kelter oftmals auch in anderen Serien komische Veröffentlichungen gab, ist nun mal Faktum. Bei Pabel kann man sich bestens zurechtfinden, auch innerhalb Gaslicht. Bei Kelter verliert sich da völlig der Überblick. Wenn man dann, falls dem so ist, nicht den gleichen Titel verwenden kann, könnte man zumindest anführen, dieser Titel hieß im Original X Y Z..... oder eben Neudruck. Das ist ja auch der Hauptgrund warum ich mich davor ziere Gaslichter von Kelter zu kaufen, weil mir da völlig der Überblick fehlt.
#40 Guido 2013-12-14 17:55
Als Verlag kann man sich auch tot sparen an den Kosten; bei Titelbildern, Honoraren, Lektoren, Druckereien. So sehen dann auch die Titel auch, so lesen sich die Titel dann auch. Und dann wundern sich die Verlage _wirklich_ wieso der Handel immer mehr Paletten zurückschickt oder Exemplare als Remission meldet, und versteht das wirklich nicht.
#41 Roland 2013-12-14 18:16
So die erste Romanrezension ist auch fertig geworden. Wird wohl demnächst erscheinen.
@Guido, da hast du vollkommen recht. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
#42 Thomas Block 2013-12-14 21:50
Einige Infos bezüglich Caroline Farr: Es handelt sich um ein australisches Verlagspseudonym, das von diversen Autoren genutzt wurde. Das erste Buch erschien 1962 "The Intruder" und wurde von Lee Pattinson geschrieben. Die folgenden Titel bis 1977 schrieb ausschließlich Richard Wilkes-Hunter, der außerdem Hunderte von Frauenromanen, Western und Pornos unter Dutzenden von Pseudonymen verfasste. Danach stieg der ebenso fleißige Carl Ruhen ein. Ein Roman "Secret of Ravenswood" (1980 erschienen und zugleich der letzte publizierte Caroline Farr-Roman) stammt aus der Feder von Alan Geoffrey Yates, hierzulande vor allem als "Carter Brown" bekannt. In vielen Bibliografien wird fälschlicherweise immer noch Yates als alleiniger Caroline Farr-Autor gelistet. Was australische Pulps und ihre Autoren betrifft, gibt es ein inzwischen vergriffenes und antiquarisch kaum aufzutreibendes Buch von Graeme Flanagan "Australian Vintage Paperback Guide". Hoffe, diese Infos helfen.
#43 Max 2013-12-15 01:08
zitiere Thomas Block:
... Ein Roman "Secret of Ravenswood" (1980 erschienen und zugleich der letzte publizierte Caroline Farr-Roman) stammt aus der Feder von Alan Geoffrey Yates ...

Bist du sicher? HUBIN (Crime Fiction IV) listet "Secret at Ravenswood" für Carl Ruhen und "House of Treachery" (1977) als einzigen Yates-Titel.
#44 Thomas Block 2013-12-15 08:57
Hallo, Max, nein, ich bin mir nicht 100% sicher, doch die professionellen Brown-Bibliographien www.kirjasto.sci.fi/cbrown.htm und www.rraymond.narod.ru/brown-bib2.htm listen den Ravenswood. Andererseits ist Hubin natürlich ziemlich zuverlässig. Sicher scheint nur, dass Yates tatsächlich nur einen Titel geschrieben hat.
Btw, stimmt deine Mail-Adresse noch, die ich noch habe? Ich glaube, wir müssten mal wieder in intensiveren Plausch treten. Gruß Thomas
#45 Max 2013-12-15 14:09
Sorry, aber diese beiden Quellen bringen uns hier leider nicht weiter ... weil beide sich bemühen, in der Yates-Bibliographie ALLE "Caroline Farr"-Titel aufzuführen. Die finnische Quelle ist dabei völlig unbekümmert (und reiht sich damit in die Liga der fehlerhaften Bibliographien ein, die im Beitrag hier erwähnt werden); die zweite Quelle (die im Grunde nur so einiges zusammenkopiert) sagt uns wenigstens (mit einem RARA-AVIS-Link), dass Yates nur einen der gelisteten Farr-Titel geschrieben hat, hält sich aber vornehm zurück, wenn es darum geht, welcher das denn nun sein soll ...

Als "professionell" würde ich keine der beiden Quellen bezeichnen ... ;-)

PS: meine Mail-Adresse hat sich nicht geändert.

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