Space Opera mit aztekischem Einschlag
Space Opera mit aztekischem Einschlag
Die Nanagada-Serie
Ihr Lebensraum, der dschungelbedeckte Kontinent am Äquator, ist durch eine riesige Bergkette getrennt; auf einer Seite leben die Menschen auf präatomaren Niveau, vorwiegend aus der Karibik stammend, ständig bedroht von Vorstößen der Aztecan der anderen Seite, die unter dem Einfluss der verbliebenen Teotl gar in die Art ihrer indianischen Vorfahren zurückgefallen sind und Blumenkriege führen, um Menschen für ihre rituellen Opferungen zu erlangen.
Als sie nach jahrhundertelanger Arbeit ein Tunnelsystem unter dem einzigen bewachten Pass fertigstellen und mit großer Zahl zum anderen Teil vordringen, sieht die Regierung im mühsam verteidigten Capitol City nur noch die Möglichkeit, eine Expedition in den Norden vorzunehmen, um ein rätselhaftes Artefakt, das MA WI JUNG aus dem Eis zu bergen und als Waffe zu benutzen. Hierzu ausersehen wird John deBrun, der auf einer vorhergehenden vergeblichen Suche dort bereit eine Hand verloren hat; beim Vorstoß der Aztecaner hat er gerade seine Frau und, wie er glauben muss, den Sohn verloren. Was nur wenige der Teotl und ein weiterer geheimnisvoller Mann namens "Pepper" wissen, ist, daß John vor zwanzig Jahren am Strand, ohne Gedächtnis an die Vergangenheit, aufgefunden wurde und als einziger den Code zum Zugang zum MA WI JUNG besitzt, was er selbst aber auch nicht ahnt.....
"Straeuner" ist die Bezeichnung für die wenigen Menschen, die in abgelegenen Systemen und Habitaten außerhalb der Kontrolle der "Gütigen Satrapen" wohnen, einer Alienrasse aus wenigen Individuen, die ihrerseits durch zwei Hilfsvölker und eine Raumflotte mit loyalen, weil geistig kontrollierten Menschen die Herrschaft über die durch Spiraltore (Wurmlöcher) 48 Welten ausüben, darunter auch die "befreite" Erde. Hier leben immer noch 15 Milliarden Menschen, unterdrückt, in Reservaten und unter strengstem Technologieverbot. Die "Liga für menschliche Angelegenheiten" unternimmt Sabotageakte, wozu sie unter anderem die geheimnisvolle Nashara angeheuert hat, eine (wie Pepper) für Kampfaktionen modifizierte Geklonte. Ins All entkommen stellt sie fest, daß die Satrapen nun jegliche Zurückhaltung aufgegeben haben und die Vernichtung der letzten Straeuner anordnen. Auf Nanagada (dem früheren New Anegada) sind etwa 10 Jahre seit dem Aztecanangriff vergangen und ist die schon Jahrzehnte vorher eingeleitete mühsame Reapratur des Spirallochs gerade abgeschlossen. Es kommen erneut Teotl hindurch, diesmal aber selbst auf der Flucht vor wiederum einer zweiten Macht im Hintergrund und vom Aussterben der Rasse bedroht. Pepper, John, Narasha, die Liga, die Straeuner und noch einige andere nehmen den Kampf ums Überleben auf.....
80 Jahre später stürzt Pepper, als Cyborg auch extrem langlebig und inzwischen in seinem 6 Lebensjahrhundert, nach einem Kampf im Orbit auf dem Planeten Chilo ab (im wortwörtlichsten Sinn); einem Hochdruckatmosphärenplaneten, der jedoch etlichen in seiner Lufthülle schwebenden Siedlungen der Menschen Raum bietet. Nebenher erfährt man, daß die "Liga" gerade den letzten Satrapen exekutiert und die Menschheit erneut "befreit" hat, aber sich auch nicht gerade liberal gebiert, droht sie doch den Straeunern und Nanagada, anzugreifen, wenn man sich ihr nicht anschliessen sollte. Eine erneute Gefahr durch invasionsbereite Aliens, von der Pepper wie der junge Chilo-Bewohner Timas erfahren haben, bringt zusätzliche Probleme...
Die Serie ist locker über die Person "Pepper" und eine Historie miteinander verknüpft, die Bände können jedoch auch einzeln gelesen und verstanden werden.
Man muß allerdings über den ersten hinwegkommen.
Nachdem dieser in die Nominierungsliste des "John W.Campbell-Awards" (für den besten Debütroman) aufgenommen wurde, muß man daraus schließen, daß 2006 ein ziemlich dürftiger SF-Jahrgang gewesen ist...Es gibt keine nennenswerten oder gar neuen Ideen; ein einfaches Bedrohungsszenario durch Außerirdische, die, warum auch immer, bei den Indianerabkömmlingen die Rolle ihrer blutrünstigen Aztekengötter eingenommen haben und sie benutzen; tapfere Verteidiger, die im Dschungel zurechtkommen (und sich untereinander mit einer Armtätowierung als "Mungo-Männer" ausweisen), die Suche nach einem Artefakt, von dem man schnell weiß, um was es sich handeln wird; ein bißchen heile Kolonialwelt a la Karibik (verständlich, wenn laut Vita der Autor auf den Virgin Islands aufwuchs) mit in deutscher Übersetzung recht grässlich klingendem Slang und ohne rechten Flair - alles wie auch die Handlung voraussehbar, mit zähem Ablauf und nie vorhandener echter Spannung. Der Höhepunkt, was diese betrifft, ist schon erreicht, wenn John mit seiner nicht besonders dafür geeigneten Ausstattung (einer Hakenhand als Ersatz für den verlorenen Unterarm) auf einem Heißluftschiff herumklettern muss (die Szene auf dem Titelbild), um den ebenfalls schwebenden Gegner beschiessen zu können.
Der titelgebende "Kristallregen" soll im übrigen die aztecanische Bezeichnung für Schnee sein, was ja nett ist, aber sonst keinerlei Bedeutung hat; ebensowenig wie die der anderen Originaltitel. Katzen kommen nicht vor, zerlumpt sind Straeuner auch nicht gerade und Pepper als Mungo/Mongoose-Mann gebiert sich keineswegs "sly"...
In den Folgebänden gibt es dann bessere Spannungsansätze und Atmosphäre. Die Zahl der Spieler wird erhöht (mindestens 9 verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Interessen), Intrigen können ablaufen, eine Reihe von Kämpfen im Raum und in Schiffen pepp(er)t das ganze auf und die Historie fügt sich letztlich auch halbwegs logisch zusammen. Zwar bin ich kein allzugroßer Fan von terminatorähnlichen Haudrauf-Kampfmaschinen, aber die raubautzige Hauptfigur Pepper und seine Quasienkelin Nashara sind doch ansprechende Typen.
Alles zusammen entwickelt sich zu einer einfachen, aber soliden militärischen Space Opera - nicht mehr, aber auch nicht weniger; besser allemal als die sich im gleichen Umfeld bewegenden David Weber(abgesehen von HONOR HARRINGTON) und John Ringo Und wenn der Autor noch etwas anzieht und sich weiterentwickelt (soll ja vorkommen..), braucht man auch das Lesen einer eventuellen Fortsetzung oder anderer Werke von ihm nicht zu scheuen.
"Straeuner" ist die Bezeichnung für die wenigen Menschen, die in abgelegenen Systemen und Habitaten außerhalb der Kontrolle der "Gütigen Satrapen" wohnen, einer Alienrasse aus wenigen Individuen, die ihrerseits durch zwei Hilfsvölker und eine Raumflotte mit loyalen, weil geistig kontrollierten Menschen die Herrschaft über die durch Spiraltore (Wurmlöcher) 48 Welten ausüben, darunter auch die "befreite" Erde. Hier leben immer noch 15 Milliarden Menschen, unterdrückt, in Reservaten und unter strengstem Technologieverbot. Die "Liga für menschliche Angelegenheiten" unternimmt Sabotageakte, wozu sie unter anderem die geheimnisvolle Nashara angeheuert hat, eine (wie Pepper) für Kampfaktionen modifizierte Geklonte. Ins All entkommen stellt sie fest, daß die Satrapen nun jegliche Zurückhaltung aufgegeben haben und die Vernichtung der letzten Straeuner anordnen. Auf Nanagada (dem früheren New Anegada) sind etwa 10 Jahre seit dem Aztecanangriff vergangen und ist die schon Jahrzehnte vorher eingeleitete mühsame Reapratur des Spirallochs gerade abgeschlossen. Es kommen erneut Teotl hindurch, diesmal aber selbst auf der Flucht vor wiederum einer zweiten Macht im Hintergrund und vom Aussterben der Rasse bedroht. Pepper, John, Narasha, die Liga, die Straeuner und noch einige andere nehmen den Kampf ums Überleben auf.....
80 Jahre später stürzt Pepper, als Cyborg auch extrem langlebig und inzwischen in seinem 6 Lebensjahrhundert, nach einem Kampf im Orbit auf dem Planeten Chilo ab (im wortwörtlichsten Sinn); einem Hochdruckatmosphärenplaneten, der jedoch etlichen in seiner Lufthülle schwebenden Siedlungen der Menschen Raum bietet. Nebenher erfährt man, daß die "Liga" gerade den letzten Satrapen exekutiert und die Menschheit erneut "befreit" hat, aber sich auch nicht gerade liberal gebiert, droht sie doch den Straeunern und Nanagada, anzugreifen, wenn man sich ihr nicht anschliessen sollte. Eine erneute Gefahr durch invasionsbereite Aliens, von der Pepper wie der junge Chilo-Bewohner Timas erfahren haben, bringt zusätzliche Probleme...
Die Serie ist locker über die Person "Pepper" und eine Historie miteinander verknüpft, die Bände können jedoch auch einzeln gelesen und verstanden werden.
Man muß allerdings über den ersten hinwegkommen.
Nachdem dieser in die Nominierungsliste des "John W.Campbell-Awards" (für den besten Debütroman) aufgenommen wurde, muß man daraus schließen, daß 2006 ein ziemlich dürftiger SF-Jahrgang gewesen ist...Es gibt keine nennenswerten oder gar neuen Ideen; ein einfaches Bedrohungsszenario durch Außerirdische, die, warum auch immer, bei den Indianerabkömmlingen die Rolle ihrer blutrünstigen Aztekengötter eingenommen haben und sie benutzen; tapfere Verteidiger, die im Dschungel zurechtkommen (und sich untereinander mit einer Armtätowierung als "Mungo-Männer" ausweisen), die Suche nach einem Artefakt, von dem man schnell weiß, um was es sich handeln wird; ein bißchen heile Kolonialwelt a la Karibik (verständlich, wenn laut Vita der Autor auf den Virgin Islands aufwuchs) mit in deutscher Übersetzung recht grässlich klingendem Slang und ohne rechten Flair - alles wie auch die Handlung voraussehbar, mit zähem Ablauf und nie vorhandener echter Spannung. Der Höhepunkt, was diese betrifft, ist schon erreicht, wenn John mit seiner nicht besonders dafür geeigneten Ausstattung (einer Hakenhand als Ersatz für den verlorenen Unterarm) auf einem Heißluftschiff herumklettern muss (die Szene auf dem Titelbild), um den ebenfalls schwebenden Gegner beschiessen zu können.
Der titelgebende "Kristallregen" soll im übrigen die aztecanische Bezeichnung für Schnee sein, was ja nett ist, aber sonst keinerlei Bedeutung hat; ebensowenig wie die der anderen Originaltitel. Katzen kommen nicht vor, zerlumpt sind Straeuner auch nicht gerade und Pepper als Mungo/Mongoose-Mann gebiert sich keineswegs "sly"...
In den Folgebänden gibt es dann bessere Spannungsansätze und Atmosphäre. Die Zahl der Spieler wird erhöht (mindestens 9 verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Interessen), Intrigen können ablaufen, eine Reihe von Kämpfen im Raum und in Schiffen pepp(er)t das ganze auf und die Historie fügt sich letztlich auch halbwegs logisch zusammen. Zwar bin ich kein allzugroßer Fan von terminatorähnlichen Haudrauf-Kampfmaschinen, aber die raubautzige Hauptfigur Pepper und seine Quasienkelin Nashara sind doch ansprechende Typen.
Alles zusammen entwickelt sich zu einer einfachen, aber soliden militärischen Space Opera - nicht mehr, aber auch nicht weniger; besser allemal als die sich im gleichen Umfeld bewegenden David Weber(abgesehen von HONOR HARRINGTON) und John Ringo Und wenn der Autor noch etwas anzieht und sich weiterentwickelt (soll ja vorkommen..), braucht man auch das Lesen einer eventuellen Fortsetzung oder anderer Werke von ihm nicht zu scheuen.
Die Daten zur Serie