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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 65

 Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (65. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Heute beschäftigen wir uns mit dem Dämonenkiller-Exposé 91, das Ernst Vlcek am 15. Dezember 1975 für seinen Wiener Autoren-Kollegen Kurt Luif alias Neal Davenport geschrieben hat. Leider hatte Kurt Luif einen Trauerfall in der Familie.


Walter Appel alias Earl Warren sprang als Autor ein.


Viel Spaß beim Lesen...

90DER MITTERNACHTSHENKER
DER ROTE HENKER
DER ALTAR DES BÖSEN
Dämonenkiller 91
Schauplatz: Paradiesinsel (fiktiv, der Breatgne vorgelagert)
Zeit: bis Ende Oktober
Autor: Luif-Davenport
Termin: 11.2.1976

Titelbild: (Askin 4)
Beschreibung Frau Illfeld:
In einem mittelalterlichen Schloßsaal sitzt auf einem thronartigen Sessel eine schöne Frau in einem legeren, langen rosa-orangefarbenen Kleid, ihre Schultern sind entblößt.
Sie hat langes blondes Haar. Ihre Augen sind halb geschlossen, die Lippen leicht geöffnet, sie scheint an etwas Schönes zu denken. Der Raum ist ziemlich dunkel, nur erhellt von einem sechsarmigen Kerzenleuchter, der neben der Frau steht. Im Hintergrund sieht man relativ deutlich den Henker hereinkommen. Er trägt einen dunkelroten Kapuzenmantel, vor dem Gesicht eine Schwarze Maske, durch deren Augenschlitze zwei gelbe Augen glühen. Er hat die Arme vor der Brust verschränkt, die Hände jeweils in den anderen Ärmel gesteckt. Unter dem einen Arm trägt er ein blitzendes Richtbeil.
Der Hintergrund des Bildes ist lila.

Vorbemerkungen:
Es wird Zeit, daß wir uns wieder mit den Dämonen der Schwarzen Familie beschäftigen.
Hekate ist ziemlich angeschlagen. Noch gilt sie als Herrin der Finsternis, aber ihr Einfluß auf die Schwarze Familie schwin­det. Ihre Niederlagen haben ihre Schwächen aufgedeckt. Wenn Hekate die Macht behalten will, dann muß sie endlich wieder einen Triumph des Bösen landen. Doch Hekate scheint ihre Trümpfe ausgespielt zu haben. Die Unterwelt von Kreta, Domizil vieler Dämonen, ist ein Trümmerfeld. Das war wohl die größte Niederlage Hekates.
Dabei hat bisher Hermes Trismegistos noch gar nicht selbst eingegriffen - zumindest gibt es keine Anzeichen dafür.
Hekate wird von den Dämonen bedrängt, endlich Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Das könnte in einer Anfangsepisode geschildert werden.

Dämonen, die nie ganz einverstanden mit Hekate waren, sehen ihre Stunde gekommen, sie abzusägen. Niemand wagt jedoch offen gegen sie vorzugehen, denn Hekate ist mächtig genug, es gegen jeden Dämon aufzunehmen. Hätten sich ihre Gegner zusammenge­schlossen, wäre man stark genug, sie zu entmachten, doch auch unter ihnen herrscht Uneinigkeit.
In dieser Situation wird der Ruf laut, den sagenhaften Dämon Luguri  zu erwecken. Sein Name hat einen guten Klang unter den Dämonen, ja, er gilt als so etwas wie ein Ahnherr des Bösen. Sagenhafte Dinge werden sich über ihn erzählt. Es heißt, daß er eine Art Gegenstück des Hermes Trismegistos ist, soll die Schwarze Magie besser beherrschen als H.T. die Weiße, und er ist ebenso geheimnisumwittert. Sein Name wird, wenn überhaupt, ehrfurchtsvoll genannt.
Aber jetzt ist er gefallen. Um einen Sieg des Bösen zu garantieren, verlangt man, daß er erweckt wird.
Hekate sträubt sich zuerst, denn wenn ein so mächtiger Dämon beschworen wird, dann muß sie fürchten, ihren Einfluß zu verlieren. Aber die Schwarze Familie läßt ihr keine andere Wahl. Sie muß zu­stimmen, den furchtbaren Luguri zu wecken.

Achtung: Der Autor soll keine konkreten Aussagen über den Dämon Luguri machen, nur hervorkehren, daß er der grausamste, Furchtbarste und Schrecklichste ist, den sich selbst Dämonen vorstellen können. Man wendet sich nur an ihn, weil man in einer Notlage ist und weil viele Dämonen jeden anderen Hekate als ihr Oberhaupt vorziehen.
Es wird also beschlossen, Luguri zu beschwören.
Wo und wie das geschehen soll, darf noch nicht ausgesagt werden. Denn um die Atmosphäre des Geheimnisvollen zu bewahren und um nicht zu viel über Dorians "Ys-Spiegel" verraten zu müssen, soll der Roman aus Cocos Warte geschrieben werden, die sich recht ahnungslos in dieses Abenteuer stürzt.

Handlung:
Coco war zu Besuch bei ihrem Sohn (der Ende Oktober zwei Jahre alt wird!). So plötzlich, wie sie verschwunden ist, taucht sie im Castillo Basajaun wieder auf.
Hideyoshi Hojo ist von seinem Abstecher nach London zurück­gekehrt. Dorian und Abraham "Abi" Flindt haben ihn begleitet.
Doch der DK und der Däne reisten sofort wieder ab - und Dorian nahm den Zyklopenjungen Tirso mit sich. Alle in Castillo Basajaun sind darüber so empört wie Coco, die Dorian in Band 82 gebeten hat, Tirso nicht im Kampf gegen die Dämonen einzusetzen. Obwohl Tirsos Fähigkeiten im Kampf gegen die Schwarze Familie nützlich sein könnten - er ist trotz allem ein Kind, und es wäre bedenklich, ihn zum Töten anzustiften.
Coco hat Dorian diese Problematik auseinandergesetzt, doch er scheint ihre Bitten in den Wind geschlagen zu haben. Warum hat er den Tirso mitgenommen, wenn nicht, um ihn auf Dämonen zu hetzen?
Dorian hat sich der Mannschaft von Basajaun gegenüber nicht über seine Absichten klar ausgedrückt. Er war verschlossen und ablehnend, er scheint sich den Freunden zu entfremden. Er hat nur angedeutet, daß er zusammen mit Magnus Gunnarsson einen großen Coup gegen die Dämonen landen will. Abi Flindt, der Dämonen­hasser, und der übersinnlich begabte Tirso sollen dabei seine Kampfgefährten sein.

Achtung: In Band 82 wurde ausgesagt, daß Tirso kraft seiner Gedanken bereits mittelschwere Gegenstände bewegen kann. So ließ er Dämonen­banner schweben, erschreckte Coco, indem er ein Skelett bewegte, und andere, als er Leintücher bewegte und wie Gespenster durchs Kastell geistern ließ (Lausbubenstreiche!). Bei einem Versuch gelang es ihm auch, mit seinem "Feuerblick" eine Kerze zu ent­zünden. In Bann 77 hat Tirso, als er durchdrehte, das ganze Baztan-Tal in Flammen aufgehen lassen, davon hat er einen Schock bekommen, so daß er sich vor seiner Fähigkeit, Feuer allein durch seinen Blick zu entfachen, fürchtet. Wenn Dorian nun den Einsatz dieser Fähigkeit von ihm verlangt, so könnte Tirso schwere psychische Schäden abbekommen.
Coco ist von Dorian enttäuscht. Hat ihn das Streben nach der Macht bereits so verroht, daß er nicht einmal Skrupel hat, Kinder in den Kampf gegen Dämonen zu schicken? Hat ihn die Jagd nach dem Stein der Weisen gefühllos gemacht.
Coco muß sich einschalten.
Durch einen orakelhaften Hinweis von Phillip erfährt sieh daß sich Dorian mit Magnus Gunnarsson, auf einer Insel trifft, die weit draußen im Meer vor der Küste der Bretagne liegt. Sie heißt "Paradiesinsel" und ist Privatbesitz. Irgend ein spleeniger Graf hat sich dort zurückgezogen und führt ein eigenwilliges Einsiedler­leben, d. h. er hat sich mit einer Handvoll Leute von der übrigen Welt zurückgezogen und hält alle Einflüsse der Zivilisation fern. Die Mystery Press könnte einige Informationen liefern, demnach führt der Graf dieses Leben aus enttäuschter Liebe. Vor zwanzig Jahren hat man seine Frau und deren Liebhaber enthauptet im Bett vorgefunden. Den Mörder fand man nie, obwohl der Graf natürlich verdächtigt worden war. Danach kaufte er die Paradiesinsel. Er führt dort das Leben eines Feudalherrn. Es ist still um ihn ge­worden, es sickern keine Nachrichten durch, und es darf niemand die Insel betreten. Gerüchteweise heißt es aber, daß der Graf die paar Bewohner der Insel tyrannisiert und er Gesetze wie im Mittelalter eingeführt hat. Seine Angestellten, die das "Volk" abgeben, lassen sich das gefallen, weil sie nicht schlecht bezahlt werden.
Aber irgendetwas Dämonisches ist über diese Insel nicht zu vermelden. Wieso jagt Dorian mit Magnus G. also ausgerechnet dort Dämonen?
Coco macht sich auf den Weg.
Ihr Problem ist es, auf die Insel zu gelangen. Es gibt keine Linienschiffe dorthin, keine Fähre legt dort an. Sie erfährt aber, daß einmal in vierzehn Tagen ein Versorgungsschiff anlegt, mit dem auch die Post befördert wird. Sie hypnotisiert den Fährmann dahin­gehend, daß er sie bei seiner nächsten Fahrt mitnimmt und an einer Stelle der Insel absetzt, ohne daß man sie entdeckt. Noch etwas verrät er ihr unter Hypnose: Er wird am nächsten Tag wiederkommen, um eine Frau zur Insel zu bringen, die auf dem Schloß des Grafen irgendeine Stellung angenommen hat. Coco beschließt sofort, die Rolle dieser Frau zu übernehmen - und gibt dem Fährmann den Befehl, anderntags die Frau an derselben Stelle wie sie abzusetzen. Den gewonnenen Tag will Coco dazu nutzen, sich auf der Insel umzusehen, um sich ein Bild zu verschaffen. Und vielleicht spürt sie Dorian auf. Er könnte bereits auf der Insel sein.
Der Fährmann bringt sie zur Insel, setzt sie in einer verwil­derten Gegend ab. Überall sind Schilder, daß auf Unbefugte geschos­sen wird, daß die Insel durch Selbstschußapparate und Fallen abgesichert ist. Coco ist sehr vorsichtig, schleicht sich zum Schloß.
Der Park rundum ist gepflegt, sie sieht zwei Frauen in altmodischen Kleidern wie aus der Renaissance oder dem Barock. Ein muskulöser Mann mit weißer Perücke und ebenfalls im Kostüm taucht auf, springt mit den beiden Frauen unsanft um, jagt sie despotisch ins Haus, läßt eine Pferdepeitsche schnalzen. Das muß Charles-Henri de Calmont sein, Herrscher über die Paradiesinsel. Coco fühlt sich tatsächlich ins Mittelalter zurückversetzt. Sie beschließt, sich nach Einbruch der Dunkelheit hier näher umzusehen.
Coco hat das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie hört hinter sich auch ein Rascheln und ein Geräusch wie von stoßweisem Atem.
Da ist jemand! Als sie herausgefunden hat, aus welcher Richtung die Geräusche kommen, will sie sich in einen rascheren Zeitablauf versetzen. Aber da tritt sie in eine Falle, das Fangeisen schnappt zu. Sie schreit vor Schmerz auf, daß man sie im Haus gehört haben muß. Aus eigener Kraft kann sie sich nicht aus dem Fangeisen befreien.
Da taucht der Unbekannte aus dem Gebüsch auf, der sie beobachtet hat. Sie will ihn hypnotisieren, aber das geht nicht, weil der junge Mann geistesgestört ist. Aber er scheint harmlos zu sein und hat mit Coco Mitleid. Als vom Haus das Kläffen der Hunde erklingt und die Stimme des Grafen de Calmont, befreit der Geistesgestörte Coco und stützt sie bei der Flucht. Sie durchwaten ein flaches Gewässer, wo die Hunde die Spur verlieren. Der Geistesgestörte bringt Coco in eine Hütte im sumpfigen Gebiet.
Das sei sein Unterschlupf sagt er. Hier werde man sie nicht finden. Er heißt Pierre, er lebe schon einige Jahre hier. Die anderen glauben, er sei tot. Vor Jahren diente er mal dem Grafen. Aber dann starb eine Magd in einem "bösen Loch", sie schrie ganz fürch­terlich, und da Pierre zur Stelle war, glaubt man, er habe sie getötet. Aber er entkam dem Henker, und alle glauben seit damals, er sei ertrunken. Dabei lebt er hier ganz gut, schleicht sich in manchen Nächten zum Schloß, beobachtet und hat am Geschehen so Anteil.
Pierre sagt in seiner wirren Art, daß diese Insel überhaupt sehr interessant sei. Es gibt viele Geheimnisse, und er gehe oft zum "bösen Loch" hinaus und sieht zu, was passiert, wenn ein Tier hineinstürze. Coco will das böse Loch sehen. Pierre erklärt sich sofort bereit. Er führt Coco zu einem kleinen, anscheinend künstlich angelegten Hügel mit einer Höhle, die kaum einen halben Meter durchmißt. Etwas Unheimliches schlägt ihr entgegen, als Pierre ein Schaf zum Loch treibt. Das Tier blökt ängstlich. Coco kann aber das Geschehen nicht verhindern. Plötzlich ertönen aus dem Loch furcht­bare, unmenschliche Laute. Coco prallt vor dem geballten Bösen, das ihr entgegenschlägt zurück. Teile des zerfetzten Schafes fliegen ins Freie. Dann tritt wieder Stille ein. Coco spürt das Böse nicht mehr.
Pierre konnte die Ausstrahlung des Dämonischen nichts anhaben. Er sagt, mit dümmlichem Lächeln, dasselbe sei damals mit dem Mädchen passiert, aber niemand habe ihm geglaubt. Was ist das? fragt er Coco. Das hätte sie selbst auch gerne gewußt. Da sie nicht das­selbe Schicksal wie das Schaf erleiden will, zieht sie sich mit Pierre in dessen Hütte zurück. . Obwohl er manchmal so naiv-grausam sein kann wie ein Kind, scheint er harmlos zu sein und für Coco ev. eine große Hilfe. Er kennt sich auf der Insel aus.
Sie erfährt von ihm einige interessante Dinge. Es gäbe tatsächlich einen Henker auf der Insel, der alle bestraft, die gegen die Gesetze des Grafen verstoßen. Kichernd meint er, daß, wenn der Graf es wüßte, daß seine Tochter Georgette einen Liebhaber habe - er hat die beiden letzte Nacht beobachtet -, er ihr bestimmt den Henker schicken würde.
Coco will wissen, ob Pierre auch zwei fremde Männer mit einem blauhäutigen Jungen, der nur ein Auge auf der Stirn hat, gesehen hätte. Doch Pierre ist eingeschnappt, meint beleidigt, daß Coco ihn veräppeln wolle. Coco versichert ihm, daß sie das keineswegs wolle, und sagt, sie werden Freunde bleiben, auch wenn sie aufs Schloß ziehe, und er müsse es ihr sofort sagen, wenn er den blau­häutigen Jungen sehe. Auf irgendwelche anderen dämonischen Erscheinungen, außer bei dem "bösen Loch" kann Pierre keine Hinweise geben.
Am nächsten Tag begibt sich Coco zu dem vereinbarten Treff­punkt mit dem Fährmann. Sie hypnotisiert die Frau im Boot und er­fährt von ihr, daß sie Valerie Tinville und aufgrund einer Heirats­annonce zur Insel gekommen ist, die der Graf aufgegeben hat.
Pierre meint kichernd, der Graf hielte sich einen ganzen Harem.
Coco läßt die echte Valerie Tinville bei Pierre zurück und begibt sich statt ihr ins Boot, läßt sich zur Anlegestelle bringen und vom Marquis als Valerie Tinville empfangen. Alle sind in alte Kostüme gekleidet. Coco wird in einer Prunkkutsche zum Schloß gefahren, bekommt ebenfalls alte Gewänder und ein Zimmer zugeteilt. Beim anschließenden Bankett fällt ihr auf, daß außer dem Grafen tatsächlich nur Damen anwesend sind. Er hat davon, außer seiner Tochter, acht um sich geschart. Eine von ihnen warnt Coco in einem unbeob­achteten Augenblick vor dem Grafen. Er sei zwar wohlhabend, aber ein Tyrann, das Leben sei hier zwar voller Luxus, aber dennoch unfrei und wie im Zölibat - und obwohl der Marquis so tut, als seien sie alle seine Mätressen, hat er mit keiner etwas, wache aber dennoch mit Argusaugen über ihre Unschuld. Sie alle sind Jungfrauen, haben es dem Grafen zumindest weisgemacht, aber falls sich eine Gelegen­heit böte, würde ihn jede betrügen. Coco solle die Insel verlassen, bevor sie in seine Abhängigkeit gerate.

Achtung: Es wäre vorstellbar, daß der Graf die Mädchen in seine Abhängigkeit gebracht hat, indem er ihnen Geld borgte (etwa für eine kranke Mutter oder so) und sie durch geschickte und verklausulierte Verträge an sich bindet. Alles eigentlich legal; welches Leben diese Mädchen führen, dringt nicht nach außen.

Schildern, welches strenge Regiment der Graf führt. Er sagt Coco in einer Aussprache auch, daß er Gehorsam und Treue von ihr verlange, sie müsse ihn achten und ihm gehorchen... sie werde noch in die Inselgesetze eingeweiht. Valerie Tinville, alias Coco, ist total verschuldet, der Graf wird ihre finanziellen Probleme berei­nigen, sie müsse sich nur verpflichten, ihm für eine Welle auf der Insel Gesellschaft zu leisten.
Coco fragt sich, ob Dorian wegen des eigenwilligen Marquis auf der Insel ist. Kann es sich aber kaum vorstellen, weil dieser keinerlei dämonische Ausstrahlung hat. Eher geht es schon um das Dämonisch-Böse unter dem Hügel, zu dem Pierre sie geführt hat.
Als Coco in der Nacht allein in ihrem Zimmer ist, wird auf einmal die Tür geöffnet. Der Henker vom Titelbild tritt ein. Sie tut erschreckt, als er mit seltsam verstellter Stimme sagt, daß er sie richten werde, wenn sie dem Marquis nicht treu ist.
Coco versetzt sich in einen schnelleren Zeitablauf, hebt dem scheinbar erstarrten Henker die Maske und erkennt darunter das Gesicht des Grafen. Coco findet diese Verkleidung lächerlich, aber vielleicht verfehlt sie auf ängstlichere Gemüter ihre Wirkung nicht. Ohne daß der Graf etwas von seiner Demaskierung bemerkt hat, verläßt er wieder das Zimmer. Vom Fenster ertönt ein Geräusch, das Coco echt erschreckt.
Pierre ist dort, kam über die Efeuranken an der Hauswand heraufgeklettert, sagt, nachdem Coco das Fenster geöffnet hat, daß er den Henker umgebracht hätte, hätte er Hand an ihr gelegt. Im Übrigen sei er gekommen, weil sich Georgette in dieser Nacht wieder mit ihrem Liebhaber trifft. Coco verlangt aber, daß er sie zuerst zum "bösen Loch" führt.
Das tut Pierre gerne. Sie machen sich auf dem Weg, der Geistes­gestörte warnt sie etliche Male vor Fallen. Nach einer Weile kommen sie in eine Ebene, in der es etliche Dolmen gibt. Sie wirken im Mondschein unheimlich, doch Pierre versichert, daß sie alle leer seien. Beim Anblick dieser "Tisch-Steine" überlegt sich Coco, ob nicht auch unter dem Hügel mit dem " bösen Loch" ein Dolmen­-Grab liegt.
Bevor sie aber den Hügel erreichen, tauchen auf einmal unheim­liche Gestalten auf. Dämonen, die sich alle um den Hügel mit dem "bösen Loch" gruppieren - sie scheinen sich zu einem Sabbat einge­funden zu haben. Aber so schaurig ihr Zeremoniell ist, sie scheinen nur die Vorbereitungen für ein größeres Fest zu treffen. Pierre beginnt mit den Hüften zu wackeln und den Takt der Dämonenmelodie zu schlagen, der Tanz der Dämonen scheint ihn mitzureißen. Coco ermutigt ihn und fordert ihn auf, mit den munteren Gesellen mit­zutanzen. Das läßt sich Pierre nicht zweimal sagen... aber siehe da, als er sich unter die Tänzer gesellen will, entfleuchen diese entsetzt. Das freut Coco diebisch.
Jetzt läßt sie sich von dem enttäuschten Pierre zum Liebesnest der Tochter des Grafen führen. Vielleicht ist sie das Opfer eines Dämons? Als Coco jedoch zu der Laube kommt, wird ihr ein gewaltiger Schock bereitet. Der, mit dem Georgette da schmust, ist niemand anderer als der Dämonenkiller, ihr Dorian. Coco ist ja nicht prüde, sie könnt dem Dämonenkiller seine kleinen Freuden, aber es ahnen oder zuzusehen ist doch nicht dasselbe. Wütend kehrt sie zum Schloß zurück, ohne sich Dorian zu erkennen gegeben zu haben.
Pierre trägt sie auf, Dorian zu dessen Versteck zu folgen.
Am nächsten Tag bietet sich Coco eine günstige Gelegenheit, Dorian eins auszuwischen. Sie sagt Georgette, daß sie sie beobachtet hat. Georgette weint sich bei ihr aus. Ihr Vater scheint etwas ge­merkt zu haben, denn er wird sie in der nächsten Nacht mit dem Keuschheitsgürtel an das Bett anketten. Dabei habe ihr Dorian ver­sprochen, sie aus den Fängen ihres tyrannischen Vaters zu befreien.
Na, warte, Dämonenkiller, denkt Coco und bietet sich an, Georgettes Geliebten die Nachricht zu überbringen, daß er zu ihr ins Schloß kommen soll. Pierre taucht an der Hecke auf, berichtet Coco, daß er das Versteck gefunden und von weitem den blauen Jungen mit dem einen Auge gesehen habe. Coco bittet Pierre eine Nachricht beiDorian zu hinterlegen, ohne sich jedoch erwischen zu lassen und auf keinen Fall etwas zu verraten. Sie gibt Pierre einen Zettel mit, auf dem sie in Georgettes Namen Dorian ins Schloß bittet.
Als Dorian in der nächsten Nacht kommt, steht er statt Georgette Coco gegenüber. Er sagt, das mit Georgette sei nichts gewesen, er habe es nur getan, um Informationen von ihr zu bekommen, und im Übrigen sei außer ein bißchen herum schmusen nichts gewesen und Georgette hätte ihm eben leid getan, deshalb, nur deshalb wollte er sie von der Insel fortbringen.
Coco bleibt ruhig. Seine Beteuerungen lassen sie kalt. Sie will nur, daß er ihr Tirso überläßt. Sie will nicht, daß der Zyklopenjunge in etwas hineingezogen wird, daß er seelisch nicht verkraf­ten kann. Dorian wird stur. Er will Tirso nicht schaden, aber er brauche seine Hilfe... die Fronten erhärten sich...

... und währenddessen sitzt Georgette erwartungsvoll in dem thronartigen Sessel vom Titelbild, träumt in Erwartung ihres Ge­liebten still vor sich hin. Doch statt seiner kommt der Henker, wirft ihr Hurerei vor und sagt, daß es dafür nur eine Strafe gäbe...
Georgettes Todesschreie reißen Dorian und Coco aus ihrem Streitgespräch. Als sie in Georgettes Zimmer kommen, kniet sie mit gefalteten Händen vor dem Stuhl, ihr Kopf, vom Rumpf getrennt, liegt auf der Sitzfläche.
Dorian will von einer Verfolgung des Mörders nichts wissen. Ohne zu sagen, worum es eigentlich geht (er ist auch eingeschnappt, von wegen angekratzter Männerwürde) bittet er Coco nur um Zusammen­arbeit, sie bleibt aber dabei, daß Tirso aus der Sache herausge­halten werden muß. Sie trennen sich in Groll.
Coco könnte schneller als Dorian bei Tirso sein, doch kennt sie nicht das Versteck des Dämonenkillers. Jetzt wäre ihr Pierre eine große Hilfe, doch der steht ihr nicht zur Verfügung.
Dorian ist bereits weg, als Coco einige beunruhigende Ent­deckungen macht. Nacheinander entdeckt sie die im Haus wohnenden Mädchen in Begleitung von Männern - Dämonen! Die Mädchen wissen vermutlich gar nicht, wie ihnen ist, denn sie stehen im Banne der Dämonen, deren Ausstrahlung für Coco unerträglich wird.
Für jemand, der keine Kenntnis von dämonischen Praktiken hat, muß es scheinen, als würden sich die Mädchen den Männern an den Hals/Kopf werfen. Sie lachen, sind kokett, biedern sich an, aber der scheinbare Schlafzimmerblick ist in Wirklichkeit Symptom für Willenlosigkeit. Die Dämonen führen ihre Opfer aus dem Haus und in Richtung der Dolmengräber.
Wenn der Graf diese Szene sieht, dann wird er alle diese untreuen Frauen so wie seine Tochter richten wollen! durchzuckt es Coco. Und ihr ist klar, daß die Dämonen das erreichen wollen. Sie hat ja die Vorbereitungen für den Sabbat gesehen.
Sie folgt der Schar in sicherem Abstand, um nicht entdeckt werden zu können, ständig Ausschau nach dem Grafen haltend, der irgendwo in der Verkleidung des Henkers herumschleichen muß.
Die Dämonen führen ihre weiblichen Opfer zu den Dolmen und betten sie effektvoll auf die Tischsteine. Sie haben die willenlosen Frauen regelrecht für den Henker hergerichtet, denkt Coco. In einem Versteck wartet sie auf das Auftauchen des Henkers, während im Innenkreis der Dolmengräber, rund um den Hügel mit dem "bösen Loch" die Beschwörung der Erzdämonen beginnt. Coco entdeckt viele bekannte Dämonen unter ihnen - auch Hekate ist mit von der Partie.
Coco kennt diese Art der Beschwörung nicht, sie ist ihr völlig fremd, aber bestimmte Anzeichen verraten ihr, daß dabei starke magische Kräfte freigesetzt werden sollen. Also ist ein großer Zauber im Gange.
Coco konzentriert sich so auf diese Vorgänge und die Opfer auf den Dolmensteinen, daß sie ihre nächste Umgebung vergißt. Und das wäre beinahe ihr Tod gewesen. Denn sie hat nicht gesehen, wie der Henker hinter ihr auftaucht und das Beil hebt, um sie zu ent­haupten. Zum Glück ist aber Pierre zur Stelle, der dem Henker den Garaus macht.
Der Graf ist tot. Die Mädchen auf den Tischsteinen damit aber noch nicht gerettet. Einstweilen geht die Beschwörung der Dämonen noch ungestört weiter. Das Böse in dem Erdhügel scheint sich langsam zu manifestieren. Das furchtbare Gebrüll wird immer lauter. Die Dämonen treiben Opfertiere in die Höhle und das Erzböse darin reißt die Tiere in haltloser, wilder Gier, daß das Blut nur so spritzt. Wenn die Dämonen merken, daß der Henker nicht kommt, dann werden sie auch die menschlichen Opfer zu dem Erzdämonischen in die Höhle stoßen.

Achtung: Coco weiß ja nicht, daß der schreckliche Dämon in dem Dolmengrab unter dem Hügel gefangen ist und daß alles nur passiert, um ihn zu beschwören. Dieses Wissen hat Dorian, doch wußte er nicht, wo das Grab von Luguri liegt. Kleine, menschliche Schwächen führen also zu großen Verwicklungen.

Coco hat eine Idee. Pierre soll sich als Henker verkleiden und die Mädchen mit dem Beil richten. Pierre wehrt das entsetzt ab, doch Coco beruhigt ihn, er soll nur so tun als ob. Ohne ihm im einzelnen zu erklären, wie sie das macht, sagt sie ihm, daß sie die Opfer unter dem herabfallenden Beil wegziehen wird. Sie hat natürlich vor, dies mittels ihrer temporären Fähigkeit zu tun. Pierre vertraut ihr. Er zieht die Kleidung des Henkers an. Die Dämonen sind weit genug entfernt, daß sie die Ausstrahlung des Geistesgestörten nicht spüren können. Und selbst wenn sie den Trick durchschauen, kommen sie wegen Pierre nicht mehr an ihre Opfer heran.
Die Beschwörung der Dämonen geht ihrem Höhepunkt entgegen. Bald werden sie erreicht haben, was sie wollen.
Da geht der "Henker" ans Werk. Er hebt das Richtbeil.
Der Aufschrei einer kindlichen Stimme: "Er wird die Frauen töten!" Ein Blitzstrahl zerreißt die Dunkelheit der Nacht - er kommt aus Tirsos Zyklopenauge, trifft den "Henker" und entzündet ihn. Der geistesgestörte, harmlose, gutmütige Pierre brennt lichterloh. Tirso hat, ohne es zu wissen, einen Unschuldigen ge­tötet, aber daß er zum Töten getrieben wurde, ist für Coco schlimm genug.
Jetzt treten Magnus G. der DK, Tirso und Abi Flindt auf den Plan. Bis jetzt haben sie vergebens den Ort der Beschwörung ge­sucht, erst die Aktivitäten der Dämonen haben sie hergeführt. Sie haben sich gut auf diese Auseinandersetzung vorbereitet.
Magnus G. beherrscht ja die Weiße Magie. Mit seinem Zauber kann er etliche Dämonen erledigen, die sich gegen ihn stellen.
Dorian zeigt seinen Ys-Spiegel: Er hat ihn an der Kette um den Hals, hält ihn zusätzlich am Griff. Dämonen fliehen vor ihm schreiend und winselnd.
Abi Flindt hat sich mit Dämonenbannern entsprechend aus­gerüstet. Zusätzlich hat er in jeder Hand eine Signalpistole, die nicht nur Leuchtraketen sondern auch an der Luft entflammbare Feuerkugeln verschießt (erste Erwähnung dieser Waffe in Band 82!).
Die drei räumen ordentlich unter den perplexen Dämonen auf.
"Brenne sie, Tirso, vertilge sie alle!" fordert Magnus Gunnarsson von dem Zyklopenjungen. Coco ist entsetzt. Ohne sich um die Geschehnisse zu kümmern, eilt sie so schnell sie kann, in Sekundenbruchteilen, zu Tirso und nimmt ihn schützend in die Arme, während um sie die Schrecken toben. Sie will Tirso davor bewahren, und zwar, will sie vor allem verhindern, daß er die Schrecken dieses Krieges gegen die Dämonen sieht.
Coco kümmert sich so intensiv um Tirso, daß sie gar nicht genau merkt, wie der Sabbat und der Kampf von Magnus G., Dorian und Abi gegen die Dämonen endet.

Achtung:
Dies so schildern, damit der Autor nicht zu sehr auf Dorians Ys-Spiegel eingehen muß. Es würde das Thema dieses Romans sprengen, wollte man noch hineinbringen, wie Dorian neue Eigenschaften des Spiegels entdeckt. Der Leser soll vorerst auch im Unklaren bleiben. Dorian hat zweifellos erkannt, daß in dem Spiegel mehr Macht wohnt, als es bei dem Abenteuer mit Ys-Dahut schien. Aber Einzelheiten darüber sollen nicht ausgesagt werden.

Coco stellt plötzlich erleichtert fest, daß der Spuk beendet ist - die Dämonen sind entfleucht.
Dorian und Magnus G. betreten das Dolmen-Grab unter dem Hügel, bereit, den darin hausenden Luguri sofort zu killen. Schildern, daß in dem Dolmengrab die Gebeine vieler Opfer liegen, Menschen und Tiere, es stinkt erbärmlich, nach Verwesung und Exkrementen.
Aber von Luguri fehlt jede Spur.
Es ist der Schwarzen Familie also gelungen diesen schreck­lichen Erzdämon zu erwecken.
Jetzt erst erfährt Coco von Dorian, welche Bedeutung diese Beschwörung hatte. Er kam mit Magnus G. hierher, um die Erweckung des furchtbaren Erzdämons Luguri zu verhindern. Das, findet der DK, hat auch den Einsatz von Tirso gerechtfertigt.
Coco ist anderer Meinung. Sie macht es Dorian zum Vorwurf, daß er Tirso dazu brachte, zu töten. Sie gibt Dorian die Schuld dafür. Und sie sagt auch, daß Tirso einen Unschuldigen getötet hat. Das erschüttert Dorian. Tirso wird nicht verraten, wen er getötet hat, um nicht seine Schuldgefühle zu vergrößern.
Auf jeden Fall hat sich zwischen Coco und Dorian eine Kluft gebildet. Als er ihr sagt, daß er mit dem Spiegel eine starke Waffe gegen die Dämonen in der Hand hält, deren Möglichkeiten er selbst noch nicht genau kennt, bittet ihn Coco, den Spiegel abzulegen. Sie glaubt, daß der Ys-Spiegel für Dorians Verrohung verantwortlich ist. Wenn er wieder er selbst werden soll, muß er auf den Spiegel verzichten.
Dorian aber will davon nichts wissen. Er ist schon zu sehr an den Spiegel gebunden, er ist ein Teil von ihm geworden, sagt er. Und mit Pathos fügt er hinzu: Er hält nichts mehr von dem Kleinkrieg gegen die Dämonen. Was bringt es schon ein, einen Vampir zu pfählen, wenn gleichzeitig zehn neue Vampire entstehen. Er will jetzt ein großes Aufräumen - die Macht dazu gibt ihm der Spiegel und die Zusammenarbeit mit Magnus G. Der Isländer begegnet Cocos besorgtem Blick mit spöttischem Lächeln.
Coco ist in Sorge um Dorians "Seelenheil". Er läuft zwar nicht Gefahr, den Dämonen zu verfallen, aber er ist vom Streben nach der absoluten Macht besessen. Sie fürchtet, daß ihr Verhältnis nie mehr so werden wird wie früher. Dorian geht eigene Wege, die sie nicht gutheißen kann.

Nachtrag: Bei Durchsicht dieses Exposés hat es sich gezeigt, daß doch einige Umblendungen zu Dorian und Magnus G. notwendig sein werden. Der Grund, warum sie zur Paradiesinsel gekommen sind, sollte nämlich schon früher aufgedeckt werden, damit am Ende des Romans nicht zu viele langatmige Erklärungen stehen.
Außerdem ist es besser, den Leser schon eher Informationen zukommen zu lassen, die Coco nicht hat, um so aufzuzeigen, warum es den Dämonen schließlich gelingt, Luguri zu wecken.
Coco kennt zwar das Dolmengrab dieses Erzdämons, nur weiß sie nicht, welche Bewandtnis es damit hat. Dorian und Magnus G. wissen um die Gefahr, sie besitzen jedoch wiederum nicht Cocos Informationen. Wegen der Mißverständnisse, die zwischen Coco und Dorian entstehen, kommt es zu keinem fruchtbaren Informationsaus­tausch. Menschliche Schwächen ermöglichen den Dämonen also einen Triumph in der Niederlage.
Weiter sollte in der Episode mit Dorian und Magnus G. auch der Standpunkt des Isländers aufgedeckt werden. Er ist es, der Dorian dazu überredet, nach der Macht zu greifen. Er tut es, wie er sagt, nur aus dem Grund, weil sie zusammen, Dorian und er, wirksam gegen die Dämonen vorgehen können. Und als Dorian auf Fausts Ausspruch hinweist, daß Dorian zwei Konkurrenten im Wett­streit um die Macht hat, gibt Magnus G. zu, daß er einer der beiden Konkurrenten ist, bei dem anderen handelt es sich um Unga (wie ver­mutet). Vorerst sei es aber nötig, daß sie zusammenarbeiten.
Über den Erzdämon Luguri weiß Magnus nach eigener Aussage nicht viel: Dieser Dämon ist so alt wie Hermes Trismegistos. Er war damals für die Schwarze Magie, was H.T. für die Weiße war. Bei dem Ringen um die Vorherrschaft kam es zu einer Patt-Stellung, und beide Magier entschlossen sich dazu, aus dieser Welt auszuscheiden und den Machtkampf den anderen zu überlassen. So entstand das heutige Weltbild. Darüber aber keine Einzelheiten aussagen!
Unklarheiten werden mit dem Autor mündlich bereinigt.
Valerie Tinville nicht vergessen!

Der Satz „Unklarheiten werden mit dem Autor mündlich bereinigt“ war auf Kurt Luif gemünzt. Leider verstarb ein Angehöriger von Kurt Luif und er gab das DK-Exposé für den DK-Roman-Nr. 91 an Walter Appel alias Earl Warren ab.

Ich hätte gerne diesen Roman von Kurt Luif gelesen, denn seine Art über die Schwarze Familie zu schreiben und das noch aus der Sicht von Coco Zamis, zählt zu seinen großen Stärken. Leider wurde daraus nichts.

Zur Einleitung - Zum ersten Teil - Zur Übersicht

Kommentare  

#1 Thomas Mühlbauer 2014-05-08 10:13
Zwar habe ich es an anderer Stelle bereits erwähnt, aber da wiederhole ich mich gerne:

Natürlich wäre der Roman aus Kurts Feder ein anderer geworden, für mich persönlich aber stellt die Warren-Version ein sehr schön geschriebenes Heft dar. Recht stimmungsvoll geschrieben, das Dolmengrab und die dämonischen Umtriebe entsprechend schaurig geschildert, und nebenher gibt es wieder interessante Einblicke in die Gefühlswelt und das Miteinander von Dorian und Coco. Der Insel-Schauplatz und der Graf mit seinen Gespielinnen, daneben die Schwarze Familie, Hekates sich anbahnender Schwanengesang, die Hermes-Thematik, der Dorian-Coco-Zwist - das alles ist für einen Einzelroman fast schon zuviel, und aus heutiger (und meiner) Sicht wäre es besser gewesen, einen Doppelroman aus diesem Exposé und dieser Thematik zu verfassen und dafür auf Da lacht der Satan zu verzichten oder zumindest nicht diesen "Hoppla-jetzt-komme-ich-der-böse-Luguri"-Event daraus zu machen.
#2 Earl Warren 2014-05-08 13:17
Ja, eingesprungen bin ich ja öfter, wenn der Ernst Vlcek bei Perry Rhodan und anderswo zu viel zu tun hatte. Und der Kurt Luif/Neal Davenport nicht seine fleißigste Phase. An den Romaninhalt erinnere ich mich heute nicht mehr, den musste ich in der Beschreibung nachlesen.
Schönen Tag allerseits - Walter Appel/Earl Warren
#3 Andreas Decker 2014-05-09 16:48
Ehrlich gesagt halte ich das Exposé für größtenteils sinnfrei. Es sind stimmungsvolle einzelne Elemente, das ja, aber weder passen sie zusammen noch steckt da irgendeine erkennbare Logik drin.

Da schlummert also das Erzböse vor sich hin, und jeder Dämon weiß es plötzlich. Bloß Hunter hat in diesem oder seinen vorigen Leben noch nie von Luguri gehört? Da sind Hunter und Co tagelang auf der Insel und tun was? Darauf warten, dass ihnen jemand eine Karte zum Grab in die Hand drückt? Gunnarsson ist doch der große Zauberer, aber das Grab zu finden schafft er nicht?


Der Graf hält seinen Harem wozu? Warum ist er überhaupt seit Jahren auf der Insel? Im Roman ist er schließlich genauso verrückt wie Pierre. Also wie könnten ihn die Dämonen einsetzen? Für eine Figur, die einen derartig großen Teil der Handlung besetzt, bleibt die Geschichte ohne Erklärung nur abstrus.

Der größte Schwachpunkt des ganzen Zyklus bleibt aber, dass Hermes hier unvermittelt zu einem Konflikt aufgeblasen wird, den der Leser faktisch nicht miterlebt hat. Aus den drei Scharmützeln mit Hekate plötzlich eine Bedrohung für die Schwarze Familie abzuleiten, ist im Kontext der Serie völliger Unsinn. Hunter hat als Einzelkämpfer Asmodi und Olivaro viel mehr Schaden zugefügt, und da hat keiner Luguri geweckt. Die Motivation ist hier einfach nicht stimmig. Das ist genau die Art Handlungsführung, die bei PR so oft kritisiert wird. Dinge passieren, weil sie passieren müssen und nicht, weil sie einen inhaltlichen Sinn ergeben.

Irgendwie hat sich Vlcek hier von einer Ecke in die andere geschrieben. Eine klar durchkonzipierte Handlung sieht anders aus.

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