Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 69

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (69. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Heute beschäftigen wir uns mit dem Dämonenkiller-Exposé 95, das Ernst Vlcek am 27. Januar 1976 für seinen Autorenkollegen Günter Dönges alias Gay D. Carson geschrieben hat. - Viel Spaß beim Lesen...


95DAS UNGEHEUER VON LOCH NESS
DER SCHRECKEN VON LOCH NESS
Dämonenkiller 95
Schauplatz: Schottland, Loch Ness
Zeit: bis Ende November
Autor: Dönges-Carson
Termin: 10.3.1976

Titelbild: AK 59 64
Es zeigt ein Fabelwesen, das munter im Wasser eines großen Sees plantscht. Massiger Körper ragt halb über die Wasseroberfläche, an einem langen, schwanenförmigen Hals sitzt ein verhältnismäßig kleiner Kopf mit langen Ohren. Kopf erinnert mich ein bißchen an ein Känguru und an ein Kaninchen.
Langer Schwanz endet in Flosse. Statt Beine hat das Tier ruderblattförmige Flossen.
Das Fabelwesen sieht Nessie, wie es allgemein beschrieben wird verteufelt ähnlich.

Aussehen unseres Monsters:
Allgemein liebevoll "Nessie" genannt. Ernstzunehmende, oder die ernst genommen werden wollen, Wissenschaftler, haben der Attraktion von Loch Ness auch schon einen Namen gegeben: Nesslteras rhombopteryx.
Nessie ist vom Schwanzende bis zum Kopf über dreißig Meter lang. Es ähnelt dem Elasmosaurier aus der Kreidezeit, nur hat Nessie einen kürzeren Körper, einen etwas kürzeren, muskulöseren "Schwanen­hals", der Kopf ähnelt mehr dem eines Brochiosaurier, scharfes Gebiß:, der Schwanz ist länger als bei einem Elasmosaurier, schlangengleich und endet in einer Flosse.
Der Körper weist ein dichtes graugrünes Fell auf, dunkel gefleckt, Halspartie ist heller. Über den seitlich angeordneten, roten Augen, stehen vereinzelt borstige Haare in die Höhe, die vordere Schaunzenpartie weist schnurrbartähnliche Borsten auf.
Der Buckelkamm besteht aus einer geraden Linie schwarzen Haares und reicht bis zur Schwanzflosse.
In letzter Zeit ist Nessie wieder durch die Weltpresse gegangen. Es hieß, man wolle eine Attrappe im Loch Ness versenken, um Nessie (in der Annahme, sie fühle sich einsam) damit anzulocken. Das dürfte nicht geklappt haben. Neue Beweise für die Existenz des Monsters würden beigebracht, namhafte Wissenschaftler verbürgten sich für deren Echtheit. Sie vertreten die Ansicht, daß das Loch Ness - kaum erforscht - noch viel mehr Geheimnisse als Nessie verbirgt.
Daran schließen wir an.

Situation:
Coco war mit Hideyoshi Hojo und Abi Flindt (Datenexposé) in Finnland und hat dort ein Abenteuer mit Luguris "Todeswolke", die die Blutpest verursachte, bestanden. Sie hat dort auch Dorian und Unga getroffen (bitte in Exposé 94 nachlesen) und kam zu dem Schluß, daß diese beiden zusammen mit Magnus Gunnarsson die Sache bereinigt haben. Ihr Verhältnis zu Dorian hat sich verschlechtert, weil sich Dorian in einem Machtrausch zu befindet scheint, seit er dem "Stein der Weisen" nachjagt, hat er sich sehr zu seinem Nachteil verändert.
Bevor Coco diesen Problemkomplex mit Dorian erörtern konnte, war dieser schon wieder verschwunden. Coco beobachtet sehr besorgt den Abzug der Todeswolke und meint am Schluß, daß man sie im Auge behalten müßte. Es wird in Band 94 ausgesagt, daß die Wolke in süd­westlicher Richtung abwandert.

Achtung: Es wurde auch schon angedeutet, daß diese Wolken aus den Seelen der Verdammten besteht, die auf einem ungeweihten Friedhof begraben worden waren. Das soll in diesem Band deutlicher ausgesagt werden.

Anfangsepisode:
An Bord der Sacheen, Parkers 30-Meter-Jacht, weiß. Außer dem Weltenbummler und Playboy, der auch Practicus der Magischen Bruder­schaft ist, befinden sich noch acht Mann an Bord. Drei davon wurden aus Band 79 übernommen, die anderen können frei erfunden werden, und es kann ausgesagt werden, daß sie neu zur Mannschaft gestoßen sind. Zur Stammbesatzung gehören:
Andrea Mignone, Steuermann, kleiner, breitschultriger Italiener, den Jeff "zusammen mit der Jacht gekauft" hat. Meist schweigsam, zuverläßlich, aber unerträglich, wenn er ein Glas zu viel getrunken hat: dann Plauderer, rechthaberisch.
Lutz Panino, bärtiger Maschinist, 40 Jahre.
Gianni Branca, war Schmuggler, bevor er sich von Parker anheuern ließ. Sizilianer, heisere Stimme.
An Bord der Sacheen ist man miteinander per Du und verwendet diese vertrauliche Anrede auch bei Passagieren (auch auf Coco und ihre Begleiter zutreffend - Coco kennt ja die Stammbesatzung aus Band 79 und 88).
Die Sacheen kreuzte nördlich von Schottland, als Parker endlich eine Nachricht von Coco erreicht. Sie berichtet, daß die Todeswolke Kurs auf Schottland, genauer: die Moray Firth, genommen hat und wahrscheinlich auch über Loch Ness hinweg fliegt.
Es ist also kein Zufall, daß Parker in der Moray Firth kreuzt, als die Todeswolke über die Jacht hinweg fliegt. Bitte aussagen, daß Coco beabsichtigt, nach Schottland zu fliegen und an Bord der Sacheen zu gehen.
Als die gewaltige, schwarze Wolke über die winzige Jacht hinweg fliegt, kommt plötzlich ein Orkan auf. Ein Mann wird verrückt, als er in seinem Kopf plötzlich die Schreie Hunderter von gemarterter Seelen vernimmt. In der Luft ist ein schreckliches Geheul. Die Männer haben Visionen, einer geht über Bord.
Und dann kommt eine unheimliche Ruhe nach dem Sturm. Die Wolke zieht weiter, auf das Festland zu. Sie ist aber viel langsamer geworden, treibt wie ein Nebel dicht über das Wasser dahin.
Parker kann nur ahnen, was diese Wolke anrichten wird, wenn sie das Festland erreicht. Er folgt ihr.

Umblenden:
Urquhart Castle, Stadt am Ufer von Loch Ness.
Dort gibt es eine Vereinigung, die sich ausschließlich mit der Er­forschung des Phänomens Nessie beschäftigt, alle Meldungen und Beob­achtung über das Monster sammelt und auch eine Menge Bildmaterial besitzt. Viele regionalbedeutende Persönlichkeiten gehören dieser Forschungsgesellschaft an. Manche jedoch nicht, weil sie an Nessie glauben, sondern weil das Monster dem Fremdenverkehr dienlich ist. Die Mehrzahl aber ist von Nessies Existenz überzeugt. Man hält dieses Urtier für friedlich, aber auch für scheu. Es kursieren die wildesten Gerüchte: Es heißt, daß Pattrick McIntosh, 65, wunderlicher Kauz, des öfteren Umgang mit Nessie gehabt hat. Darum haben sich Legenden gebildet.
Früher hat McIntosh auch gerne über seine Erlebnisse berichtet, doch das brachte ihm nur Spott ein, deshalb wurde er verbittert. Jetzt ist er Ehrenmitglied des Vereins, trotzdem ist er aus Ver­bitterung nicht gewillt, über seine Erlebnisse mit Nessie zu be­richten. Sein Schweigen bringt ihn erst recht in den Verdacht, daß er sich alles nur aus den Finger gesogen hat. Es klingt auch unglaublich, was er vor 25 Jahren mal berichtete: Daß er mit seinem Boot gekentert sei - und er auf Nessies Rücken sicher zurück an Land gebracht worden sei.
Nur seine Enkelin, Gloria McIntosh, 25, Tochter seines Sohnes, steht zu ihm. Ihre Eltern kamen vor Jahren um, ertranken im Loch Ness, seitdem lebt sie mit Pattrick zusammen.
Während einer Versammlung des Vereins, bricht dichter Nebel über die Stadt herein. Der Nebel bringt unheimliche Laute mit sich (das Klagen der ruhelosen Seelen), Schlafende bekommen davon Alp­träume, Labile begehen Selbstmord, Frühgeburten, Krankheitsfälle, ein Amokläufer, etc. Eine unerklärliche Bedrohung liegt in der Luft.
Ein Fährschiff ist überfällig. Man zieht einen Überlebenden aus dem Wasser. Dieser behauptet, daß Nessie das Schiff gerammt und versenkt haben muß (Szene kann der Action wegen geschildert werden), Genaues war im Nebel aber nicht zu erkennen. Der Gerettete behauptet aber, daß plötzlich ein Ungeheuer aus den Fluten aufge­taucht sei...
Pattrick McIntosh bezeichnet ihn als Lügner, er steht weiterhin zu seiner Meinung, daß Nessie friedliebend sei und keine Men­schen angreifen würde.

Umblenden zur Sacheen:
Coco, Hideyoshi Hojo und Abi Flindt sind in Inverness an Bord ge­kommen. Man hört nie Berichte über die seltsamen Vorfälle rund um das Loch Ness, und daß das ganze Gebiet in dichten "klagenden" Nebel gehüllt ist und weiß, daß sich dort die Todeswolke niedergelassen hat. Was für Schrecken wird sie diesmal ausbrüten? Was kann man dagegen tun?
Auf jeden Fall wird beschlossen, mit der Sacheen über die Wasserstraße ins Loch Ness zu fahren.

Achtung: Bitte unbedingt herausstreichen, daß Coco hofft, daß Dorian, wie schon in Finnland, auch hier unvermittelt auftauchen wird. Sie weiß nicht, wohin der DK mit Unga und Magnus G. verschwunden ist. Aber hoffentlich werden sie zur Stelle sein, um Luguris Todes­wolke endgültig zu neutralisieren. Und diesmal wird Coco mit Dorian ein ernstes Wort reden, sie will die Fronten klären. Sie weiß, daß sie nicht mit einer Nebenbuhlerin zu konkurrieren hat, sondern mit Dorians Streben nach der Macht. Er will den "Stein der Weisen" um jeden Preis finden.

Die Sacheen gelangt ins Loch Ness. Im Augenblick herrscht kein Nebel. Gerüchte besagen, daß sich die Todeswolke ins Wasser zurückgezogen hat. Sie kann aber blitzschnell wieder auftauchen und das ganze Gebiet in Nebel tauchen.
Und das geschieht auch. Von einem Augenblick zum anderen.
Der Autor kann beliebig umblenden. Er kann schildern, wie sich einem Fabrikgelände ein haushoher Schatten nähert. Dort hat man nämlich die Attrappe abgestellt, mit der man Nessie (erfolglos) aus der Reserve locken wollte. Der Nachtwächter schlägt Alarm.
Als die alarmierten Bewohner hinkommen, finden sie nur noch seinen Leichnam: er wurde von einem schweren Gewicht förmlich plattgedrückt. Rundherum Wasserlachen, und man findet auch in der Erde die Abdrücke von zwei Paar gewaltigen Flossen.
Das muß Nessie gewesen sein. Wollte sie die Attrappe vernichten? Es kam jedenfalls nicht dazu. Der Alarm hat das Monster in die Flucht gejagt.
Nun wird es Pattrick McIntosh aber zu bunt. Zusammen mit seiner Enkelin fährt er auf den See hinaus. Er sagt, daß er beweisen wird, wie harmlos Nessie ist. Er wird auf ihrem Rücken vor Urgeilhart Castle kreuzen. Warnungen schlägt er in den Wind.
Der Alte fährt mit dem Mädchen auf den See hinaus. An einer bestimmten Stelle, taucht er ein Megaphon ins Wasser und stößt jene Lockrufe aus, auf die Nessie bisher immer gehört hat. Aus der Tiefe des Sees stößt auch ein riesiger Körper hoch, rammt das Boot von unten und zertrümmert es. Die beiden Schiffbrüchigen werden von der Sacheen geborgen. Pattrick ist schwer verletzt. Er sagt aber immer wieder, daß es nicht Nessie gewesen sein kann, die das Boot rammte. Nein, Nessie hätte so etwas nie getan.
Coco und Parker werden natürlich sofort hellhörig. Coco kann Glorias Scheu und Bedenken zerstreuen und erfährt von ihr, daß ihr Großvater schon seit 25 Jahren Kontakt mit Nessie hat, aber nur mit ihr darüber sprach - jedoch war er selbst ihr gegenüber zurück­haltend mit Informationen. Nur einmal durfte sie Nessie sehen, doch nur kurz. Das genügte, sie ist von der Existenz des Monsters überzeugt.

Achtung: Coco könnte natürlich von Pattrick durch Hypnose alle ge­wünschten Informationen erfahren, aber es verstößt gegen ihre Ethik, das mit einem Verletzten anzustellen.

Und Gloria braucht sie nicht zu hypnotisieren, die arbeitet freiwillig mit ihr zusammen.
Aus verschiedenen Ansiedlungen rund um Loch Ness treffen Nachrichten über Verwüstungen ein, die Nessie zugeschrieben werden. Man findet auch Spuren, die ein eindeutiger Beweis zu sein scheinen. Das Monster kommt immer öfter, und nur bei Nebel, aus dem Wasser und walzt ganze Häuser nieder, verschlingt ganze Kühe und hat auch schon Menschen getötet. Coco hält es nicht für ausgeschlossen, daß die Todeswolke Nessie zum Bösen beeinflußt hat.
Das könnte Luguris zweite Plage sein.
Pattrick, den man im Krankenhaus besucht, glaubt aber immer noch das Nessie gutartig ist. Coco will von ihm wissen, wie es ihm gelingt, Nessie heranzulocken. Doch der Alte verrät es nichts, er hat Angst, daß man Nessie was antun will. Coco will sich die Infor­mationen immer noch nicht gegen seinen Willen aus seinem Geist holen.
In der Zwischenzeit ist eine wahre Hysterie ausgebrochen. Der Tenor ist einhellig: Nessie ist tollwütig geworden und gehört abge­knallt.
Selbst Militär wird herangezogen, obwohl man in mancher Dienst­stelle immer noch an der Existenz von Nessie zweifelt.
Das Drumherum bitte nach eigenem Gutdünken schildern. Folgende Szene könnte eingebaut werden:
Ein Panzerfahrzeug patrouilliert im dichten Nebel auf der Ufer­straße. Plötzlich Geräusche, wie wenn etwas aus dem Wasser auf­taucht. Etwas Schweres muß sich nähern, denn der Boden erbebt unter einem schweren Körper, der sich nähert. Und dann sehen die Soldaten im Scheinwerferlicht, wie sich ein haushoher Körper heranwalzt.
Das Maschinengewehr beginnt zu rattern, die Soldaten hören nie Einschläge der Geschosse in einen Körper. Doch das Untier kommt unter Gebrüll weiter, begräbt das Fahrzeug mit der Mannschaft unter sich und walzt es platt.
Coco will einen Versuch mit der Attrappe wagen. Man stellt sie ihr gerne zur Verfügung. Im Schlepptau der Sacheen gleitet die Nach­bildung Nessies (ziemlich naturgetreu nach Pattricks Angaben) schwim­mend in den See hinaus.
Die Attrappe hat einige technische Raffinessen, wie eine Luft­kammer, in der zwei Personen Platz haben, und die mit Filmkameras und so ausgerüstet ist. Wenn Schleusen öffnet und überflutet, dann sinkt das seltsame Gefährt, pumpt man das Wasser wieder raus, so steigt es. Einen eigenen Antrieb besitzt die Nessie-Attrappe aber nicht, das wäre zu teuer gekommen.Coco hat von der Vermutung gehört, daß Nessie angeblich die Attrappe zerstören wollte. Vielleicht, wenn das Monstrum von den Dämonen beeinflußt wird, kann man es durch die Attrappe reizen. Und vor allem dann, wenn man die Attrappe mit Dämonenbannern aus­rüstet und sie mit Zeichen und Symbolen der weißen Magie bemalt.
Das soll natürlich vor allem zum Schutz der Attrappe geschehen. Denn Coco hat vor, damit zu tauchen. Gloria hat ein Wörtchen mitzu­reden und besteht darauf, Coco zu begleiten - andernfalls würde sie die Attrappe nicht bekommen.
Coco stimmt zu.
Man taucht mit der Nessie-Attrappe, steht mit der Sacheen in Funkkontakt. Eine bizarre Unterwasserwelt tut sich vor den beiden Frauen auf.
Und dann taucht ein saurierartiges Wesen auf. Im Licht des Scheinwerfers zieht es sich aber sofort wieder zurück. Gloria ist sicher, daß dies Nessie gewesen sein muß. Doch dann kommt eine auch für sie überraschende Wendung.
Plötzlich sehen sie in der Ferne zwei der Monstren. Auf das eine Ungeheuer trifft Nessies Beschreibung 100 %ig zu, doch das andere besitzt unbekannte Merkmale. Es wirkt bedrohlicher, hat Klauen an den Flossen, einen größeren Schädel, ein größeres Maul und einen größeren Körperumfang. Es muß ein Männchen sein! Gloria hat von seiner Existenz nichts gewußt. Großvater behauptete, daß Nessie die letzte ihrer Art sei. Woher kommt das Männchen?
Coco hat eine Antwort: von Luguri.
Das Männchen gebärdet sich wild. Es will die Attrappe angrei­fen, doch der Einfluß der Weißen Magie hindert es zweifellos daran. Diese Reaktion bestätigt Coco, daß dies ein Geschöpf der Schwarzen Magie ist, zweifellos irgendwie geboren aus der Todeswolke = die Todeswolke wurde zu diesem Ungeheuer.
Coco glaubt, es kann ihnen nichts geschehen. Doch da blast Nessie zum Angriff. Sie mag friedliebend und menschenfreundlich sein, sie sieht in der Attrappe aber möglicherweise eine Nebenbuhlerin, die ihr das Männchen abwerben will. Nessie rammt die Attrappe, daß sie birst. Gloria und Coco stehen bange Minuten aus - denn nachdem Nessie durch die Zerstörung der Attrappe die Macht der Weißen Magie gebrochen hat, gibt es keine Barriere mehr für das dämonische Männchen. Luguris Geschöpf aus der Todeswolke will das Vernichtungswerk vollenden. Coco hat von Parker über Sprechfunk längst verlangt, daß man die Luftkammer, in der sie mit der ohnmächtigen Gloria ist, hinaufzieht. Das geschieht, aber viel zu langsam. Deshalb ‑ die bewußtlose Gloria merkt nichts davon - muß Coco ihre Spezialität anwenden: sie versetzt die ganze Taucherglocke in einen rascheren Zeitablauf, oder sie versetzt die Umgebung in Zeitlupenablauf.
Auf diese Weise können die beiden Frauen gerettet werden.
Es sind aber noch etliche bange Minuten auszustehen, weil das dämonische Ungeheuer auch die Sacheen angreift. Doch man erreicht eine Untiefe. Und als das Ungeheuer dort aus dem Wasser auftaucht, nimmt man es unter Feuer. Die Geschosse und die Harpunen können das Untier nicht töten - aber es läßt wenigstens von seiner Beute ab.
Die Sacheen kann sich zu einer Anlegestelle retten.
Nun ist einiges klar. Nessie ist nicht für den Terror von Loch Ness verantwortlich. Wahrscheinlich konnte das friedliche Monster nicht in Luguris Sinn beeinflußt werden, deshalb hat er ihm das bösartige Monster geschickt. Es wird Nessie leichter an sich anpas­sen - bis das harmlose Tierchen, Maskottchen von Loch Ness, eines Tages zu einer wilden Bestie geworden ist. Das ist die Macht der Liebe, wie sie auch bei Sauriern gilt.
Der Trick mit der Attrappe ist nicht gelungen. Der Terror des dämonischen Monsters geht weiter. Das nach Lust und Laune schildern.
Cocos Hoffnung, daß Dorian eintrifft, hat sich nicht erfüllt. Deshalb ist sie enttäuscht. Parker aber meint, daß sie auch allein mit dem Monster fertig werden. Bisher hat sich aber nicht die Spur eines Erfolges eingestellt. Im Gegenteil, die Schrecken von Loch Ness nehmen zu.
Pattrick hört den Bericht seiner Enkelin Gloria. Er will nicht glauben, daß ein Partner für Nessie aufgetaucht ist. Und noch we­niger will er glauben, daß Nessie durch dessen Einfluß bösartig werden könnte. Gloria bittet ihren Großvater, auch in Cocos Namen, ihnen zu helfen: Er soll ihnen sein Geheimnis verraten, wie er es schafft, mit Nessie umzugehen. Aber der Alte weigert sich stur, meint auch, daß sich das Vertrauen, das Nessie ihm entgegenbringt, nicht übertragen läßt.
Enttäuscht kehrt Gloria zu Coco zurück, berichtet, daß ihr Großvater sich weigert. Da entschließt sich Coco, den Alten nun doch in ihrem Sinn zu beeinflussen. Die Lage erfordert eine solch drastische Maßnahme. Als man jedoch in sein Krankenzimmer kommt, ist das Bett leer. Man findet Großvater nirgends. Gloria ist überzeugt, daß er sich aufgemacht hat, um sich selbst um Nessie zu kümmern.
Das könnte sein Tod sein.
Sofort wird eine großangelegte Suche eingeleitet.
Aber Pattrick ist nicht aufzufinden. Sein Boot liegt nicht mehr an der Anlegestelle.

Umblenden zu Pattrick:
Er fährt tatsächlich in seinem Boot auf den See hinaus. Er muß sich selbst um Nessie kümmern. Er will sich mit eigenen Augen von ihrem Wohlbefinden überzeugen. Und er möchte das Männchen sehen und herausbekommen, ob es wirklich so eine Bestie ist. Mit dem Megaphon stößt er (indem er es unter Wasser hält) die Lockrufe aus, um Nessie herbeizurufen.
Inzwischen startet auch die Sacheen. Gloria ist mit von der Partie. Rundum wurde Alarm gegeben. Weitere Suchaktionen sollen gestartet werden.
Patrick ist durch seine Verletzung noch sehr geschwächt. Aber unermüdlich kreuzt er durch den Nebel und ruft "seine" Nessie. Und er hat auch Erfolg. Der Saurier taucht aus dem Wasser auf. Doch es ist nicht Nessie, sondern das dämonische Männchen.
Die Sacheen hat Pattricks Boot inzwischen ausgemacht. Man kommt zu seiner Rettung. Doch zu spät. Man muß ohnmächtig mit ansehen, wie Luguris Ungeheuer das Boot mit einem Schwanzhieb zerschmettert und wie der Alte im Maul des Ungeheuers verschwindet.
Auch die Sacheen scheint verloren zu sein. Man hat keine Waffe, um das tobende, rasende, wilde Ungeheuer zu vernichten.
Doch da kommt Rettung, als es niemand mehr erwartet hat. Und schon gar nicht von dieser Seite. Nessie taucht auf und stürzt sich auf die Bestie. Ein unglaublich wilder Kampf findet statt. In dem stürmischen Wasser tanzt die Sacheen wie eine Nußschale.
Doch nach einer endlos scheinenden Zeit, geht Nessie als Sieger aus dem Kampf hervor. Blickt mit seltsamem Ausdruck zur Sacheen und taucht dann unter.
Gloria meint, jetzt soll noch jemand an der Menschenfreundlich­keit von Nessie zweifeln. Seine Treue zu ihrem Großvater ging sogar soweit, daß es lieber auf einen Gefährten verzichtete, um den Tod des Freundes zu rächen. Ja, Nessie war Pattrick ein treuer Freund.
Niemand widerspricht der Enkelin des Alten.
Sie hat recht, Nessie befreite schließlich die Menschheit von dem schrecklichen Ungeheuern Luguris.
Es gibt nun auch keine Todeswolke mehr. Diese Gefahr ist ge­bannt, die Plage überstanden.
Und Nessie darf weiter durchs Loch Ness geistern.
Parker spricht davon, daß er sich mit der Sacheen möglicher­weise in wärmere Gefilde zurückziehen wird.
Coco macht sich Gedanken über den Dämonenkiller. Warum ist er diesmal nicht aufgetaucht, obwohl er dich gewußt haben müßte, wohin die Todeswolke gewandert ist? Oder wußte er es nicht? Wo mag er sich befinden? Ist er auf der Spur des Steins der Weisen?
Coco wünscht ihn zu sich.
Keine weiteren Aussagen machen.

Man merkt, daß zwischen dem Verfassen der beiden Exposés 94 + 95 über ein Monat lag, denn sonst wäre Ernst Vlcek der Fehler mit Finnland statt richtig Norwegen in diesem Exposé nicht passiert...

Zur Einleitung - Zum ersten Teil - Zur Übersicht

Kommentare  

#1 Thomas Mühlbauer 2014-05-18 09:16
Wieder so ein Lückenfüller, der aber immerhin als erster Gruselroman einen dämonischen Osterhasen auf dem Titelbild zeigt. Und dann noch der haarsträubende Blödsinn mit guter Nessie und böser Nessie...

Holzhammer-Romane, zudem mit der Kitschfeder geschrieben wie dieser, bleiben mit Sicherheit nicht positiv in Erinnerung...
#2 Andreas Decker 2014-05-18 17:31
Schrecklicher Unsinn. Das ist der große Plan des Krawalldämons aus der Urzeit - das Monster von Loch Ness rumspuken zu lassen? Was hat sich Vlcek da nur bei gedacht?

Witzig - oder schlecht - ist auch, dass sich die Autoren nicht einig sind, ob Luguri nun seinen einsamen Zahn wie auf dem Cover oder ein "Raubtiergebiss" hat, das er dauernd fletscht :lol:

Wie die Leute der Magischen Bruderschaft von jetzt auf gleich zu wilden Ghostbusters mit Flammenwerfern mutieren, ist auch nicht wirklich plausibel. Nicht mit einem Wort wird in keinem Roman des Zyklus auf die Beziehungen der Basajaun-Crew eingegangen oder gar - welch eine Idee - handlungsmäßig entwickelt. Warum sollte Coco sie akzeptieren oder überhaupt mit ihnen rumhängen wollen? Nur weil sie plötzlich die Mutter der Truppe zu sein hat und sich um Tirso und Philip kümmern muss?

Das ist alles nur noch so oberflächlich und unmotiviert.
#3 Thomas Mühlbauer 2014-05-18 19:20
zitiere Andreas Decker:


Wie die Leute der Magischen Bruderschaft von jetzt auf gleich zu wilden Ghostbusters mit Flammenwerfern mutieren, ist auch nicht wirklich plausibel.


Wobei sich tatsächlich (und wieder einmal) die Frage nach der Berechtigung der Magischen Bruderschaft und dieses schon krankhaft zu nennende lange Klammern an diese merkwürdigen Institution stellt. Persönlich hat sich mir nie eine logische und plausible Erklärung dafür ergeben, und meist war die MB für die Handlung und Kontinuität völlig unwichtig und auch uninteressant zu lesen.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles