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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Dämonenkiller-Chronik 90

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Dämonenkiller-Chronik (90. Teil)

Aus Anlass des vierzigjährigen Jubiläums der Dämonenkiller-Serie habe ich eine Chronik erstellt, die sich mit der Geschichte der Serie beschäftigt.

Ernst Vlcek schrieb das DK-Exposé 116 für Dirk Hess alias Derek Chess, der eigentlich den vierten Teil des Malkuth-Zyklus schreiben sollte, aber Dirk Hess fiel durch Krankheit aus und Walter Appel alias Earl Warren sprang als Autor ein. Viel Spaß beim Lesen…


116DER TEUFEL KOMMT UM MITTERNACHT
DAS BÖSE ICH
MARIONETTEN DES BÖSEN
DEN TEUFEL IM LEIB
Dämonenkiller 116
Schauplatz: Castillo Basajaun - Pamir-Gebiet
Zeit: Oktober/November (wie Band 114)
Autor: Hess-Chess
Termin: 4.8.76

Titelbild: AK 6059
Ein sehr schönes Bild von Esteban Maroto.
Im Vordergrund liegt völlig nacktes Mädchen, dunkelhaarig, ausgestreckt; es ist klar, daß sie schläft, das Gesicht ist verklärt.
Rund um sie, als stiegen sie von ihr hoch, nebelartige Gebilde, aus denen sich eine Dämonengestalt herauskristal­lisiert. Dieser Dämon, ebenfalls nackt, hat einen muskulösen Körper, das affenartige Gesicht eines Urmenschen mit Spitzohren, von den Schultern, den Ellenbogen und Handgelenken ragen ihm fingertige, hornige Dornenauswüchse heraus, die Bodo­builder-Arme hat er demonstrierend erhoben, die Klauenhände gekrümmt.
Das Bild ist in blau und grün gehalten.
Die allegorische Deutung könnte sein: Der Teufel (Dämon) kommt aus dem träumenden Unterbewußtsein der Schönen.

Situation:
Bei der Schilderung der Janusköpfe bitte immer darauf achten, das ihr eines (meist auf der Rückseite des Kopfes verstecktes) Gesicht praktisch mit dem Olivaros - wie auf Titelbild Band 44 - identisch ist. Ihr Scheingesicht können sie beliebig wählen. Es ist ihre "persona", ihre Maske. Ebenso nennt Dorian seine Masken PERSONA!
Der Januskopf Vozu tritt in diesem Band solo auf, d.h. er hat keine schaurigen Helfershelfer aus seiner Welt mitgebracht. Im Pamir gibt es auch kein Tor zu seiner Existenzebene, also muß er woanders zur Erde gekommen sein.
Zum Beginn der Handlung hat Unga sein Abenteuer im Kailasanath­-Tempel von Elura bestanden und inzwischen Verbindung mit Castillo Basajaun aufgenommen, so daß man dort seine Erlebnisse kennt und weiß, daß es zwei (übernatürlich orientierte) sich bekriegende Parteien gibt: die Chakras und Padmas. Hinter den Chakras stehen zweifellos die Janusköpfe. Aber woher kommen die Padmas? Das braucht in diesem Band nicht erörtert zu werden.
Über Dorian und Coco, die Olivaros Hilferuf nach Irland ge­folgt sind, weiß man auf Basajaun nichts. Abi Flindt könnte sich am Rande Gedanken machen und die Absicht äußern, Dorian zu Hilfe zu kommen. Er wird dies aber nie verwirklichen.

Handlung:
Wenn eine Anfangsepisode gebracht wird, dann folgende:
Im russischen Teil des Pamir gibt es ein Dorf der Tadschiken, auf das die Parapsychologen von Nowosibirsk längst schon aufmerksam geworden sind. Die Einwohner werden dort alle uralt, es scheint auch, daß sie Krankheiten heilen können, den Tod ihrer Freunde voraussagen (die Betroffenen selbst bereiten sich auch auf den Abgang aus diesem Leben vor) und dergleichen mehr.
Das Dorf wird von den Parapsychologen längst schon beobachtet, so mancher besonders begabter Bewohner wurde schon zu Versuchen nach Nowosibirsk geholt, wo man erstaunliche Ergebnisse erzielte. Was ist der Grund für die hochprozentige Begabung der Dorfbewohner? Es scheint, daß sie dies den Lehren der Schamanen verdanken, die sie alle angenommen haben und an ihre Kinder weitergeben. Aber genau scheinen sie es selbst nicht zu wissen, ja, ihnen dürfte gar nicht klar sein, daß sie ihre Gesundheit, ihr hohes Alter und alles andere ihren parapsychischen Fähigkeiten zu verdanken haben.
Wenn sie auch den Schnickschnack des Schamanentums aufführen, so kommen ihre Fähigkeiten doch unterbewußt zum Tragen. Zu diesem unbefriedigenden Ergebnis sind die Parapsychologen inzwischen ge­kommen.
Da passiert etwas Unerwartetes, Erschreckendes.
Ober das ganze Dorf kommt Vergessen. Schlagartig leiden alle Bewohner unter Amnesie. Sie haben sozusagen ihre Identität ver­loren, keiner weiß mehr, wer er ist. Das drückt sich aber nicht so aus, daß sie sich über ihre Identität den Kopf zerbrechen, keiner fragt: Wer bin Ich? Es passiert etwas anderes, wovor sich der hier stationierte Parapsychologe Dr. Wassiliew Sorgen macht: In der zweiten Phase des Vergessens entwickeln die Dorfbewohner ein alter ego - anderes Ich.
Das zeigt sich besonders bei Nelja. Sie ist das Titelbild­mädchen, und bei ihr haben sich die Para-Fähigkeiten bisher beson­ders ausgeprägt gezeigt. Nun aber kann sie nicht mehr Gegenstände verrücken und andere telekinetische Phänomene vollbringen - nicht einmal in Hypnose zeigt sie Wirkung.
Dr. Wassilliew macht einige hypnotische Sitzungen mit ihr. Bei der letzten zeigt sich plötzlich ihr alter ego. Nelja sieht sich nicht mehr als Frau, sondern als der Dämon vom Titelbild. Und als solcher - die Beteiligten sehen diesen Teufel plötzlich in Gestalt vor sich - tötet Nelja das gesamte Team - bis auf Dr. Wasilliew.
Andeuten, daß sich Dr. Wassiliew dennoch (aus scheinbar unverständlichen Gründen) zufrieden zeigt.

Umblenden nach Castillo Basajaun:
Jetzt bitte einstreuen, daß Abi Flindt sich besorgt zeigt, auch um Coco, der er längst schon verziehen hat, weil sie damals (Band 999 den DK nicht wirklich ermordete.
Man macht sich aber - und das mehr herausstreichen - auch Sorgen um Jeff Parker. Wohin hat er sich verkrochen? Was ist aus ihm geworden?
Augenblicklich halten sich auf Basajaun auf:
Ira Marginter, Virgil Fenton, Tirso Aranaz, Phillip, Burke Kramer, Abi Flindt und Burian Wagner. Hideyoshi Hojo ist nicht da. "Colonel" Bixby ist bekanntlich in Indien.
Ira Marginter ist immer noch damit beschäftigt, die Schäden zu reparieren, die Luguris Dämonen im Kastell angerichtet haben. Im Augenblick fotografiert sie mit einer Polaroid gerade eine der (beschädigten) Bestiensäulen in der Empfangshalle. Als sich das Bild vor ihren Augen entwickelt, erlebt sie eine Überraschung: Jeff Parker ist darauf abgebildet! Er ist kaum zu erkennen, denn er hat sich das Haupt rasiert, trägt nur einen Schurz, sein Gesicht drückt Konzentration und Verzweiflung aus.
Ira schießt noch ein Bild - wieder ist Parker darauf zu sehen. Nach einigem Hin und Her kommt man auf die Idee, daß vielleicht Phillip für die "Geisterfotos" verantwortlich ist. Er könnte leicht der Empfänger für magnetische oder paraenergetische Sendungen von Jeff sein.
Man wiederholt den Versuch mit den Geisterfotos in Phillips Anwesenheit. Tatsächlich, läßt sich Jeff Parker wieder fotografieren, obwohl er optisch nicht auszumachen ist. Diesmal - weil Phillip dabei ist? - ist das Bild von bestechender Brillanz. Man geht weiter, läßt ein Tonband mitlaufen. Beim Abspielen ist Jeff Parkers Stimme zu hören. Er klagt über die hereinbrechenden Schrecken, ohne sie zu benennen. Er sagt, das Unglück sei herein­gebrochen, aus heiterer Ewigkeit, bevor eine Möglichkeit zur Gegenwehr bestand. Und nun seien alle Brüder verstreut und werden gegeißelt. Die Aufzeichnung des Tonbands ist deutlich zu verstehen, doch Parkers Stimme klingt so seltsam... nicht verzerrt aber anders.
Als Tirso Aranaz - der vierjährige Zyklopenjunge im Körper eines Zehnjährigen - hinzukommt, behauptet er, daß er Jeff mit seinem Auge sehen könne. Und er höre seine Stimme... aber plötzlich ist sie verstummt. Parker ruft noch (für die anderen nur vom Tonband hörbar): "Kommt näher! Kommt mir näher!" - dann ist der Kontakt abgebrochen.
Tatsächlich läßt sich Parker auch nicht mehr fotografieren. Stunden später, als der Versuch "Geisterfotos" zu machen, wieder­holt wird, hat man plötzlich ein ganz anderes Bild geschossen:
Eine schöne nackte Frau mit einem Dämon (Titelbild). Tirso behauptet, daß der Dämon sich als Diener von Vozu ausgegeben hat, wer das auch immer sein mag. Seltsam, seltsam!
Da trifft Kiwibin im Kastell ein. Er sagt, daß er Dorians Hilfe brauche - es hat sich bis nach Sibirien herumgesprochen, daß der DK noch lebt. Aber man muß ihn enttäuschen, Dorian ist in Ir­land. Kiwibin erfährt jedoch von den Geisterfotos. Als er jenes mit dem Dämon und dem Mädchen sieht, ruft er aus: Das ist ja Nelja! Nun ist Kiwibin nicht zu halten, wegen dieses Falles wollte er ja die Hilfe des Dämonenkillers in Anspruch nehmen. Er spricht aber nur davon, daß über ein ganzes "wichtiges" Dorf Vergessen gekommen ist. Er will unbedingt Phillip und Tirso mit nach Sibirien nehmen. Natürlich lehnt man das vorerst ab, doch Kiwibin übt sogar sanfte Gewalt aus und erreicht, daß Phillip und Tirso in Begleitung von Abi Flindt (als Beschützer) mitgehen. Das beliebig schildern.
Zuerst macht man in Nowosibirsk Station, wo in der Akadem­gorodok, der Wissenschaftsstadt, ein modernes parapsychisches Laboratorium eingerichtet ist. Unsere Freunde werden dorthin ge­bracht. Abi Flindt ist wachsam wie ein Falke, ganz ungewöhnlich, daß man ihm seine Waffen beließ; Phillip ist apathisch, läßt alles mit sich machen und über sich ergehen, Tirso ist quicklebendig, saugt alle neuen Eindrücke begierig in sich auf - er kommt ja aus Basajaun kaum heraus, und er ist froh, seinen Hauslehrer Virgil nicht am Hals zu haben.
Kiwibin äußerst sich immerhin soweit, daß der KGB ihn als Beobachter zum parapsychischen Laboratorium abgestellt hat, da er ja mit allem Magischen vertraut sei. Flindt vermutet und äußert, daß der russische Geheimdienst wohl die Parapsychologie kriegs­technisch auszuwerten gedenke. Solche Überlegungen aber nur am Rande machen.
Jetzt wird ein erster Versuch gestartet. Phillip wir in einen Raum gesperrt, Tirso in einen anderen. Abi erfährt, daß in einem dritten Raum ein an Amnesie leidender Bewohner des Pamir-Dorfes eingeschlossen ist, der aber inzwischen ein ziemlich starkes alter ego entwickelt hat. Man mußte ihn unter Drogen setzen. Nun wird die Wirkung jedoch aufgehoben. Tirso und Phillip sollen über die Entfernung herausfinden, für wen sich der Schafhirte hält.
Da Phillip sich nicht normal äußert, wird er gefilmt, ein Tonband läuft. Das Medium kommt zu sich. Auf Fragen antwortet er, daß er die Inkarnation eines Dämons sei, Flügel habe und sich vom Gehirn anderer ernähre...
Im gleichen Moment kann neben Phillip ein solches Ungeheuer fotografiert werden. Das Tonband nimmt eine schaurige Stimme auf, die sinngemäß verkündet: Vozu hat mich geweckt, aber er hält mich im Gefängnis dieses Körpers fest (gemeint kann nur der Körper des Pamir-Hirten sein).
Phillip scheint als Empfänger für diese Projektion zu leiten. Tirso kann überhaupt nichts empfangen. Erst als er zu Phillip gebracht wird, sieht er das Ungeheuer (das die anderen nicht mit ihren Augen wahrnehmen können, sondern nur auf dem Monitor sehen) - und Tirso gerät in hysterische Panik. Er steht unglaubliche Ängste aus. Und er tötet das Monstrum mit seinem Feuerblick. Das ist auf dem Monitor zu sehen. Im selben Moment wird aus der Kabine des Pamir-Hirten gemeldet, das er bei lebendigem Leib verbrennt.
Tirso sagt man nicht, daß er in Wirklichkeit einen Menschen tötete, als er dessen alter ego vernichtete.
Der Versuch war nicht aufschlußreich genug, deshalb muß man das Dorf der Para-Menschen aufsuchen, die ihre Identität verloren haben. In Phillips Nähe kann man auch weiterhin Geisterfotos von mannigfaltigen Ungeheuern machen, die sich oft jedoch als doppelt belichtet erweisen: Menschen (allem Anschein nach der Urheber) und Monster sind übereinander oder nebeneinander zu sehen.
An dieser Stelle ist es angebracht - um den Autor nicht zu sehr zu verwirren - auf den Januskopf Vozu einzugehen.
Schon in Band 114 wurden die Überlegungen des Januskopf Goro aufgezeigt, der glaubte (Olivaros verfälschten Berichten zufolge), die Erde sei die Hölle, deren Schrecken auf seine Welt überschlage) in Wirklichkeit erkennen die Janusköpfe jedoch, daß die Erde im Vergleich zu ihrer Welt ein Paradies ist.
Goro fragte sich: Ist es möglich, daß die Menschen alles Böse in unsere Welt ableiten, und wie stellen sie das an?
Diese Frage wollen die Janusköpfe beantwortet haben, deshalb wurde Vozu ins Pamirdorf geschickt, um an diesen außergewöhnlichen PSI-Begabten Experimente vorzunehmen.
Er machte dabei eine interessante Entdeckung: Die Persön­lichkeit der Menschen teilt sich in verschiedene Schichten auf. Ihre äußerliche Identität stimmt dabei keineswegs mit ihrer inner­lichen überein. Im Innern sind diese Menschen etwas ganz anderes.
Deshalb trennt er die äußerliche Identität von ihnen, so daß sie sie vergessen. Deshalb die dorfweite Amnesie.
Nun wartet Vozu was passiert. Durch die Verdrängung der äußeren Identität kommt nun das böse Unterbewußtsein zum Vorschein, die Dorfbewohner entwickeln ihr alter ego als dominierende Persön­lichkeit.
Vozu entwickelt daraus einige interessante Schlüsse: Ist es möglich, daß diese Menschen früher ihr alter ego, also das BÖSE ICH auf die Existenzebene der Janusköpfe abgestrahlt haben und dort realisierten? Ein interessanter, ein sensationeller Aspekt.
Vozu kann sich die Beweise dafür aber nicht verschaffen. Er ist im Pamir vorerst von seinen Artgenossen isoliert, kann seine Forschungsergebnisse nur sammeln, nicht aber weitergeben. Hier gibt es bekanntlich kein (Dimensions-)Tor, außerdem wirkt auf der Erde nicht die Magie der Janusköpfe so gut wie auf ihrer eigenen Welt, wo sie die Magie zur Wissenschaft erhoben haben.
Das kann ruhig jetzt schon angedeutet werden, ohne daß wir damit zuviel verraten.
Vozu muß also weiterforschen. Er will herausfinden, wozu diese Menschen mit ihrem alter ego imstande sind, will sie bis zur letzten Konsequenz treiben.
Bitte wenn Einblendungen über Vozu gemacht werden, dem ihn mit seinem zweiten, dem wahren, Gesicht schildern. Nicht vorwegnehmen, welches Aussehen er angenommen hat. Wenn er allein ist, dann braucht er seine 'persona" nicht aufzusetzen. Wenn er den Menschen gegenübertritt, dann hat er die Identität des Parapsycholog Dr. Wassiliew angenommen.
Noch etwas zur Magie der Janusköpfe: Vozu braucht keinerlei Hilfsmittel, um sie einzusetzen. Das heißt, er würde auf der Erde natürlich Hilfsmittel brauchen (wie etwa Dorian HTs "Krücken" benötigt, um zu zaubern), um seine Macht auszuschöpfen, doch hat man auf der Januswelt solche nicht entwickelt, weil man sie dort nicht braucht und die Invasion der Erde etwas plötzlich gekommen ist. Aber immerhin wirkt seine Magie auch auf der Erde so gut, daß er seinen Versuchskaninchen (den Pamir-Bewohnern) die Persönlichkeit spalten und ihre innere Identität hervorheben kann.
Also nochmals, Vozu vermutet, daß diese Menschen ihr alter ego zur Januswelt abgestrahlt haben. Viele der Ungeheuer, die sie nun darstellen (auch wenn sie weiterhin wie Menschen aussehen) kommen ihm von seiner Welt vertraut vor. Es wäre interessant zu erfahren, ob die Ungeheuer nun, da die Menschen sie selbst darstelle von seiner Welt verschwunden sind.
Aber, wie gesagt, er hat keinen Kontakt.
Er will die Sache aber hier, im Pamir-Dorf, auf die Spitze treiben.
Zu diesem Zeitpunkt treffen Kiwibin mit Abi, Phillip und Tirso ein, nebst einigen Helfern.
Nun stellt es sich heraus, daß nicht alle Menschen der Umgebung ein alter ego entwickelt haben, sondern nur jene, die eine gewisse parapsychische Begabung haben. Alle schwächeren Talente sind "normal" geblieben. Sie leben in Angst vor den anderen, werden von jenen aufs Blut traktiert und terrorisiert, die sich für Ungeheuer halten.
Nochmals: Jene, die ein alter ego entwickelt haben, sehen so aus wie immer, aber sie geben ein ganz anderes Bild von sich, wenn sie sich beschreiben sollen.
Kontaktaufnahme mit dem hier stationierten Parapsychologen Dr. Wassiliew, der sie zu einer ersten Sitzung mit dem Mädchen Nelja zusammenbringt.
Nelja gibt sich manchmal recht friedlich, wenngleich sie sich immer als der Dämon vom Titelbild sieht. Vom Wesen her zeigt sie sich als schlau, durchtrieben, hinterhältig, verlogen, aber eben weil sie schlau ist, läßt sie das Böse nicht schlagartig durchbrechen. Aber manchmal kann sie nicht an sich halten, der Drang überkommt sie, dann tobt sie, macht die Gegend unsicher. Aber ihr und den anderen ist nicht zu beweisen, daß die vielen Todesfälle in der Umgebung auf ihr Konto gehen.
Nelja spricht wieder von Vozu, sagt, daß er sie geweckt habe. Wer Vozu ist, will sie aber nicht verraten.
Dr. Wassiliew wird nervös. Er erkennt, daß Phillip ein überirdisches Geschöpf ist, das ihm gefährlich werden könnte. Deshalb möchte er ihn in eine Falle locken - zusammen mit dem Zyklopenjungen soll er sterben, der ja als Partizipent von Phillips Fähigkeiten dem Januskopf nicht minder gefährlich werden kann.
Der Januskopf in der "persona" des Parapsychologen entwickelt einen Plan, um sich des lästigen Hermaphroditen zu entledigen.
Deshalb schlägt er Kiwibin und Abi ein Experiment vor. Phillip hat bisher mit Nelja noch keinen direkten Kontakt gehabt, sondern nur als Empfänger ihrer parapsychischen Strahlung gedient. Nun sollen die beiden zusammengebracht werden. Wassiliew sagt, dies könne vielleicht zu Neljas Heilung führen, in Wirklichkeit ist er überzeugt, daß die Nähe des Hermaphroditen den Dämon in Nelja zur Raserei und somit zum äußersten treiben wird.
Das Experiment soll in einem Seitental stattfinden. Der Januskopf bestellt auch die anderen alter-ego-Leute ohne Abis und Kiwibins Wissen in dieses Gebiet. Er ist sicher, daß die Meute Phillip und Tirso in Stücke reißen wird - dann kann der Januskopf seine eigenen Experimente zu Ende führen.
Kiwibin gibt sein Einverständnis, obwohl Abi protestiert. Abi wird von Kiwibin sogar gewaltsam zurückgehalten, doch kann Abi sich befreien. Mit der Pyrophorpistole und der Polaroidkamera bewaffnet folgt er Tirso und Phillip.
Der Hermaphrodit wirkt leidend. Die vielen Sendungen, die er empfängt, scheinen ihn schier zu erdrücken. Tirso geht es nicht viel besser. Die beiden kommen zu einer Hütte, wo ihnen Nelja entgegentritt.
Die Nähe des Hermaphroditen stimuliert sie tatsächlich zu einer Drangperiode. Sie gebärdet sich wie eine Furie und entwickelt dabei unheimliche parapsychische Fähigkeiten...
Abi, der ein Foto schießt, sieht darauf, daß Phillip und Tirso von einer Schar von Ungeheuern umringt sind, die sich ihnen mit mörderischer Entschlossenheit nähern, sie umzingeln. Mit normalem Auge betrachtet scheint alles ruhig zu sein, bis auf Nelja, deren Körper sich wie unter Krämpfen windet - das Ungeheuer in ihr geht mit ihr durch.
Tirsos Lage verzweifelt schildern. Da Phillip auch für ihn sendet, sieht er mit seinem Auge, was Abi nur auf den Fotos zu sehen bekommt: Eine Schar von Monstern.
Abi weiß nun Bescheid. Er weiß, daß die anderen Medien ringsum lauern und sich bald auf ihre beiden Opfer stürzen werden. Der Däne sieht nicht länger zu, das Foto hat ihm gezeigt, was bald passieren wird. Er begibt sich ins Tal hinunter, um zuerst Nelja zu töten und dann auf die anderen Besessenen zu warten und sie mit der Waffe zu empfangen.
Abi erlebt zunächst jedoch eine Überraschung. Als er zu Tirso und Phillip kommt - ist Nelia wieder völlig normal. Dem Mädchen ist, als sei sie aus einem langen Alptraum erwacht. Abi schießt ein Foto - darauf ist nicht mehr des von Nelja projizierte Dämon zu sehen.
Und Nelja erzählt Abi eine phantastische Geschichte (man kann sie bei den Versuchen in Nowosibirsk englisch gelehrt haben, weil man vielleicht hoffte, sie eines Tages im Westen bei einer parapsychologischen Tagung vorzuführen): Phillip sei zu ihr in den Alptraum vorgedrungen und habe sie aus ihrer Traumwelt in die Realität zurückgeholt. Jetzt ist ihr alter ego - der Dämon, für den sie sich hielt - in die Traumwelt gewichen.
Abi hält das für Humbug, aber wie dem auch ist, das Mädchen ist geheilt, der Hermaphrodit hat das geschafft.

Achtung: Wir deuten hier etwas an, was die Theorie von Vozu bestätigt. Sie hatte die ganze Zeit über ihr alter ego in die Januswelt projiziert. Als Vozu ihre äußere Identität abspaltete, wanderte diese in die Januswelt ab (deshalb träumte sie, dort zu sein) und ihr alter ego, das dämonische Ich, kam in ihren Körper. Phillip, dem Wesen zwischen den Dimensionen, gelang es, ihr Ich zurückzuho­len und das alter ego so auf die Januswelt abzuschieben. Nelja ist jedenfalls aus Vozus Bann entlassen.

Das alles braucht der Autor nicht pseudo-wissenschaftlich erklären, um den Leser nicht zu überfordern - wir schreiben ja trotz allem simple Gruselromane -, aber er, der Autor, soll die Hintergründe verstehen und wissen, worüber er schreibt.
Vozu hat erkannt, daß sein Plan nicht aufgeht. Nicht die Ungeheuer killen Phillip, sondern er leitet sie in die Januswelt ab. Vozu sieht seine Theorie bestätigt. Damit ist seine Arbeit eigentlich abgeschlossen. Er läßt die Maske fallen, wütet ordentlich unter Kiwibins Leuten, bevor er flieht. Gleichzeitig gibt er den Besessenen das Zeichen zur, Angriff. Vielleicht können sie dem Hermaphroditen en masse beikommen.
Nun ist im Tal die Hölle los. Jene Dorfbewohner, die eine andere Identität entwickelt haben, sich für Ungeheuer halten, stürmen den Unterschlupf unserer Freunde. Tatsächlich scheint Phil diesem Ansturm nicht gewachsen zu sein. Tirso spürt das und setzt in panischer Angst seinen Feuerblick ein. Einige der Dorfbe­wohner verbrennen unter seinem Blick. Abi gibt mit der Pyrophor­pistole den anderen den Rest.
Bis Kiwibin mit Verstärkung eingetroffen ist, ist die Sache gelaufen. Vor allem Nelja bedauert, daß ihre Freunde sterben mußten, aber es wäre für Phillip zuviel gewesen, sie alle wie sie selbst zu retten. Diesen Anforderungen war er einfach nicht gewachsen.
Nelja kann nun ihre Fähigkeiten wieder einigermaßen kon­trollieren. Sie besitzt die Gabe des Hellsehens. Da sie mit Vozu, alias Dr. Wassiliew direkten Kontakt gehabt hat, hat sie sich sozusagen auf ihn eingependelt. Und sie sieht mit ihrem geistigen Auge, welchen Weg er nimmt.
Das bringt Abi und Kiwibin auf die Idee, dem Januskopf zu folgen. Nelja soll ihnen den Weg zeigen. Will sie?
Da ruft Tirso aus, daß er Jeff Parker sieht.
Abi schießt ein Polaroidfoto. Ein einfacher Taschenrecorder zeichnet Jeffs Gespensterstimme auf. Das Foto zeigt ihn. Als man das Tonband abspielt, hört man Jeff geisterhaft sagen: "Kommt näher! Kommt mir noch höher!"
Das könnte ein Hinweis sein, daß man Jeff eigentlich schon näher gekommen ist. Vielleicht befindet er sich hier irgendwo in diesem Gebiet?
Zuerst wird man mit Neljas Hilfe aber dem Januskopf Vozu folgen.
Nelja fühlt sich geistig zu dem ätherischen Phillip hingezogen, körperlich aber zu Abi Flindt, dessen Mut und Einsatzfreudigkeit ihr imponiert. Abi erwidert ihre Gefühle. Irgendwie mag er in seinem Unterbewußtsein denken, daß Nelja das für ihn werden könnte, was Coco für Dorian ist.

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