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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Kürzungen in der DK-Neuauflage - 7. Teil Amoklauf

Dämonenkiller zum 40.Eine Legende wird vierzig Jahre alt
Die Kürzungen der Neuauflage
Amoklauf

Als am 12. April 1983 die Neuauflage der Dämonenkiller-Serie startete, war ich hocherfreut, denn es bestand für mich die Chance, daß ich endlich das Ende des Baphomet-Zyklus (Dämonenkiller 130 – 149) in Heftformat erhalten könnte. Leider wurde nichts daraus, und das lag daran, dass der Erich Pabel-Verlag auf eine glorreiche Idee kam.


Im Sinne des Jugendschutzes begann mit damit sämtliche (möglicherweise) jugendgefährdenden Stellen in den Dämonenkiller-Romanen zu entfernen.

Beim Dämonenkiller-Roman Nr. 7 "Amoklauf" trieb man es auf die Spitze. Erst wurde der Roman wie die anderen vor ihm und die anderen folgenden nach ihm bearbeitet, aber schließlich entschloss man sich den Roman  (als indizierten Titel) gar nicht zu bringen. So erlebte der Vampir-Horror-Roman Nr. 47 keine Neuauflage in der Zweitausgabe der Dämonenkiller-Serie.

Damit ihr mal im Groben nachlesen könnt, was sich so im Vampir-Horror-Roman Nr. 47 "Amoklauf" abspielte, hier das komplette Dämonenkiller-Exposé für den Dämonenkilller-Roman Nr. 7.

Viel Spaß beim Lesen

7Horror-Exposé von Ernst Vlcek
AMOKLAUF
7. Roman von Vlceks VAMPIR-Serie DER GROSSINQUISITOR (DÄMONEN-KILLER)
Autor: Kurt Luif
Schauplatz : Borneo
Zeit: März (Gegenwart)

Vorbemerkung: Um einmal dem Großstadt Milieu zu entfliehen und eine exotische Note in die Handlung zu bringen, soll der Roman auf Borneo spielen.
Dorian Hunter wird seinen Bruder Dr. Jerome Hewitt zur Strecke bringen. Zur Erinnerung: Dr. Jerome Hewitt ist Serologe. Engländer, groß, kräftig, wirkt wie ein Bär, stechende Augen wie ein Hypnotiseur.
Beachten, daß Hewitt so alt wie Dorian und am selben Tag geboren ist! (14. Juli)

Situation: Dorian Hunter hat seinen Amerikatrip beendet (drüben erledigte er seinen Bruder Dr. Robert Fuller und mischte im New Yorker Dämonenkrieg kräftig mit) und freut sich auf ein Wiedersehen mit seinen Freunden. Daraus wird aber nichts, denn am Londoner Flughafen erwarten ihn Beamte vom Secret Service, die ihn zum Observator Inquisitor bringen. Der O.I. ist natürlich am Flughafen. Dorian spricht ihn mit O.I. an. Also: "Wie geht es Ihnen, O.I." usw.
Der O.I. eröffnet ihm, daß er sofort nach Borneo, genauer in die englische Kronkolonie Burnei weiterfliegen muß. Dort hat sich ein mysteriöser Vorfall ereignet, den die Behörden nicht er­klären können. Es scheint, daß die Dämonen die Hände im Spiel haben.

Was ist passiert? Das soll in der Anfangsepisode geschildert werden:
Den Roman in der gleichnamigen Hauptstadt Burneis beginnen. Ein Mann namens Harry Richardson kommt von einer ärztlichen Unter­suchung. Er ärgert sich darüber, weil er den weiten Weg von seinem Herrschaftshaus (es liegt mehr als fünfzig Meilen außerhalb der Stadt) eignest hierher machen mußte. Er ist englischer Staatsbürger, 60 Jahre alt, reich und ziemlich einflußreich. Er weiß immer noch nicht, warum er zu der ärztlichen Untersuchung geladen worden war.
Er fühlt sich auf einmal gar nicht gut. Ihn schwindelt. Sein Chauffeur kümmert sich besorgt um ihn. Schildern, wie mit Harry Richardson eine Verwandlung vor sich geht. Nicht aussagen, daß er beeinflußt wird. Er verändert sich etwa so wie Dr. Jekyll in Mr. Hyde - aber nur geistig, nicht aussehensmäßig.
Er zieht plötzlich einen malaiischen Dolch, sticht den Chauffeur nieder und läuft Amok. Er sticht alles nieder, was ihm in den Weg kommt und hat an die zehn Menschen auf dem Gewissen, bevor er plötzlich wie vom Schlag getroffen zusammenbricht.
Tot, konstatiert der Arzt.

Umblenden zur Haupthandlung;
Jetzt erst schildern, wie der O.I. Dorian den Auftrag gibt, nach Burnei zu fliegen und ihn beauftragt, diesen mysteriösen Fall zu lösen. Es geht nämlich nicht nur darum, zu klären, wie Richardson zum Amokläufer werden konnte. Es ist nämlich auch seine Leiche spurlos verschwunden.
Der Roman kann auch damit begonnen werden, wie sich Dorian auf dem Flug nach Borneo befindet und das Gespräch mit dem O.I. sich in Erinnerung ruft. Das bleibt dem Ermessen des Autors über­lassen.
Es soll nur ausgesagt werden, daß der O.I. bereits das Gepäck für eine Reise in die Tropen zusammengestellt hat und Dorian auch einen Reisepaß verschaffte, der auf den Namen Gary Stack lautet. Dorian soll sich als Ethnologe ausgeben, der die Lebensgewohnheiten der Eingeborenen erforschen möchte. Natürlich hat Dorian in seinem Gepäck neben der Ausrüstung eines Völkerkundlers auch die Waffen des Dämonen-Killers.
Dorian kommt in Burnei an und mietet sich in einem Hotel ein. Er will die erste Nacht über alles schlafen und sich einen Überblick verschaffen, bevor er zu handeln beginnt.
Er hat seinen Besuch bei der Familie Richardsons mit einem Telegramm avisiert, ist aber doch überrascht, als ihm auf seinem Hotelzimmer der Besuch von Anthony Richardson, dem Sohn des Amok­läufers, gemeldet wird. Sie treffen sich in der Hotelhalle.
Anthony ist etwa 25 Jahre alt, wirkt überheblich und meint spöttisch, daß er nichts von Dorians Fähigkeiten halte. Er glaubt nicht, daß hier ein Ethnologe helfen könne.

 

Achtung: Bei diesem und den folgenden Gesprächen darauf achten, daß Dorian unter falschem Namen reist. Das ist wichtig, denn Hewitt soll von seiner Anwesenheit keine Ahnung haben.

Anthony sagt, Gary Stack(also Dorian) solle sofort mit ihm zum Anwesen seiner Eltern hinausfahren, seine Mutter wünsche es so. Obwohl Dorian merkt, daß mit Anthony etwas nicht stimmt, kommt er der Aufforderung nach. Während sie mit dem Jeep aus der Stadt hinausfahren, geht mit Anthony eine Veränderung vor.
Er sagt, daß er eben von einer ärztlichen Untersuchung komme und sich nun noch mieser als zuvor fühle. Plötzlich, als eine Gruppe von Eingeborenen mit einer Viehherde den Weg verstellt und der Wagen anhalten muß, zückt Anthony einen malaiischen Dolch und geht damit auf Dorian los. Schaum steht ihm vor dem Mund. Dorian kann den Angriff abwehren, aber Anthony befreit sich und stürzt sich auf die Eingeborenen. Bevor Anthony ein Blutbad anrichten kann, wird er von Dorian überwältigt.
Die Eingeborenen weisen ihm den Weg zu dem Anwesen der Richardsons, so daß Dorian das letzte Stück zurücklegen kann. Es ist ein großzügig und luxuriös gestaltetes Bauwerk, inmitten eines kultivierten Tropenparks. Dahinter beginnt jedoch die Wildnis. Am Rande des Parks stehen die primitiven Hütten der an die dreißig eingeborenen Bediensteten. Sie bilden einen starken Kontrast zu dem Palast.
Hier lebt Grace, die Frau von Richardson, eine attraktive Mittvierzigerin, ihre beiden Töchter Gloria und Barbara, 18 und 21 Jahre alt und William March, 26 Jahre, ein Freund von Anthony, der ein Auge auf Barbara geworfen hat.
Dorian berichtet über den Vorfall mit Anthony, und dessen Mutter Grace bekommt beinahe einen hysterischen Anfall. Sie behauptet, daß die Eingeborenen an dem Unglück schuld seien, das über sie alle komme. Sie fleht Dorian an, zu ergründen, welchen Fluch die Eingeborenen über sie gebracht hätten.
Dorian erkundigt sich, was es mit der ärztlichen Untersuchung auf sich habe, bei der Anthony war. Grace hält davon überhaupt nichts. Sie sagt, daß der Arzt hier gewesen sei, um sie alle zu untersuchen und von ihnen allen eine Blutprobe zu nehmen. Der Arzt glaubt, daß sie an irgendeiner Seuche erkrankt seien, die eine Art Tollwut hervorrufe. Da aber Anthony zu diesem Zeitpunkt zusammen mit William March im Busch unterwegs war, hätte er auf Anordnung des Arztes nachträglich zur Untersuchung in die Stadt kommen müssen.
Jetzt wird Dorian nachdenklich. Könnte die Blutabnahme etwas mit dem Amoklauf zu tun haben? Dorian beschließt, sich gleich am nächsten Tag den Arzt vorzunehmen. Heute ist das nicht mehr möglich, denn Grace Richardson besteht darauf, daß er hier übernachtet.

Achtung: Hier könnte schon aufgezeigt werden, daß William March etwas gegen Dorian hat. Damit könnte der Autor March als Verdächtigen aufbauen.

Dorian hätte sich gerne aus seinem Hotelzimmer seine Ausrüstung beschafft, aber das ist nicht mehr möglich. Er bleibt also über Nacht im Haus der Richardsons.
In dieser Nacht tut sich allerhand. Grace Richardson ruft den Arzt an (es ist niemand anderer als Hewitt) und bittet ihn, herauszukommen um ihren noch bewußtlosen Sohn Anthony zu behandeln. Der Arzt verspricht das, kommt aber nicht.
William March hält bei seinem Freund Tony Wache.
Im Haus sind seltsame Geräusche, in Mr. Richardsons Arbeits­zimmer klappert eine Schreibmaschine, Schritte sind zu hören, als würde er durchs Haus wandeln. Natürlich sind alle aus dem Häuschen.
Ein eingeborener Bediensteter bestürmt Dorian. Er bittet ihn, die Hausherrin dazu zu überreden, daß. sie einen Schamanen hereinläßt, der den Geist des Toten verbannt.

Achtung: Der Eingeborene gehört so wie die anderen Bediensteten den Dajaks an, die sich manchmal noch immer tatauieren (tätowieren) und früher Kopfjäger waren. Es sind immer noch Heiden. Bitte, sich über die Eingeborenen Borneos zu informieren und selbst ein bißchen Folk­lore schildern, das könnte die ganze Angelegenheit noch mystischer machen. Im Exposé möchte ich mich weitgehendst auf den roten Handlungs­faden konzentrieren.

Dorian geht auf das Flehen des oder der Eingeborenen nicht ein. Er versucht sie durch vernünftige Argumente zu beruhigen.
Da kommt es in dieser Nacht zum ersten Zwischenfall.
Tony erwacht aus seiner Ohnmacht, ersticht seinen Freund William mit einem malaiischen Dolch und läuft dann Amok. Er sticht einige Eingeborene nieder - seine Familienmitglieder läßt er auffallenderweise ungeschoren! - und erstarrt dann selbst zur Leblosigkeit.
Die Polizei wird verständigt.
Bevor sie jedoch eintrifft, greifen die Eingeborenen zur Selbsthilfe. Sie nehmen die Hausbewohner gefangen, ihr Schamane macht Beschwörungen, um die bösen Geister zu vertreiben, dann schleichen sie durchs Haus. Dorian, der sich der Gefangennahme ent­ziehen konnte, geht selbst den unheimlichen Geräuschen nach.
Plötzlich trifft er mit einem Eingeborenen zusammen, der Harry Richardsons Kopf in der Hand hat. Der Körper ist ebenfalls da. Tatsächlich ist Harry Richardson tot aber springlebendig durchs Haus gegeistert. Durch die Enthauptung ist der lebende Tote (Scheintote) ein für allemal ausgeschaltet. Dafür ist aber auf einmal Tonys Leichnam verschwunden.
Die Angst der Eingeborenen und der drei verbliebenen Richardson-Frauen schildern. Die Eingeborenen wollen vom Anwesen flüchten.
Da kommt die Polizei, etliche Wachtposten umstellen das Haus. Niemand kann unbemerkt hinaus, niemand herein. Die Eingeborenen werden selbstverständlich mit Gewalt auf dem Grundstück festgehalten, obwohl sie darum flehen, sich in den Busch zurückziehen zu dürfen.
Am nächsten Morgen erhält Dorian die Erlaubnis, in die Stadt fahren zu dürfen, um seine Sachen zu holen. Er hat sich dem Kommandanten als Ethnologe zu erkennen gegeben. In der Stadt forscht Dorian auch nach dem Arzt, der der Familie Richardson die Blutproben abgenommen hat. Und wen erkennt Dorian?
Niemand anderen als seinen Bruder Dr. Jerome Hewitt, ohne jedoch von diesem selbst entdeckt zu werden. Wenn der Autor Platz hat, kann er schildern, wie Dorian in dessen Ordination eindringt - das kann Spannungsmomente ergeben. Aber auf keinen Fall darf Hewitt Dorians Anwesenheit merken - das ist für die Handlung wichtig.

Achtung: Es ergibt sich also der besondere Fall, daß Dorian einen Dämonen entlarvt hat, ohne daß dieser von ihm eine Ahnung hat. Nun hat Dorian die Möglichkeit, mit dem Dämon sein Spiel zu treiben - bisher war es ja immer umgekehrt. Das ergibt einen besonderen Reiz.

Jetzt sollte geschildert werden, wie Hewitt die Richardsons zum Amoklauf bringt. !! Vielleicht ist Dorian dabei ein stiller Beob­achter, dann müßte es der Autor aber begründen, warum er nicht ein­greift. !!
Hewitt formt nach der Art des Voodoos eine Puppe aus Lehm und träufelt Blut von einer der Richardson-Frauen darauf. Deshalb hat er die Blutproben genommen!
Dorian fährt zum Anwesen zurück. Er treibt den Fahrer des Poli­zeiwagens zur Eile, weil er weiß, daß nun eine der Frauen zum Amokläufer wird.
Als sie dort ankommen, ist die Nacht hereingebrochen. Keine der Frauen zeigt noch irgendwelche Symptome. Welche von ihnen wird zu rasen beginnen?
Dorian beobachtet Gloria, wie sie zu den Behausungen der Einge­borenen schleicht. Er hält sie für die Amokläuferin und stellt sie. Aber sie hat keinen Dolch bei sich.
Sie erklärt, daß ihr das seltsame Benehmen der Eingeborenen aufgefallen sei und sie nun nachsehen wolle, was sie treiben.
Dorian beobachtet zusammen mit ihr, wie die Eingeborenen ein seltsames Ritual vollführen. Während der Schamane Beschwörungen anstellt, sind drei Frauen damit beschäftigt, ein hübsches, junges Mädchen zu tätowieren.
Dorian wird entdeckt, und die Eingeborenen sagen ihm, daß das Mädchen offenbar von bösen Geistern befallen sei. Es benehme sich schon seit Tagen seltsam, und man fürchtet um ihr Seelenheil.
Dadurch wird für Dorian alles noch undurchsichtiger... und natürlich auch für den Leser. Obwohl Dorian nicht weiß, was er von der Situation halten soll, bringt er die Eingeborenen dazu, das Mädchen nach seinen Angaben zu tätowieren. Er zeichnet ihnen eine Vorlage, die die Eingeborenen für die Tätowierung des Mädchens verwenden sollen.

!!! Dem Leser aber nicht sagen, welche Muster Dorian aufgezeichnet hat. !!!

In diesem Augenblick bricht beim Herrenhaus ein Tumult los. Schreie sind zu hören, Schüsse der Polizeiwachen krachen. Als Dorian hinrast, sieht er die Bescherung. Grace Richardson ist Amok gelaufen. Sie hat einige Eingeborene, die herumstreunten und auch Polizisten niedergestochen. Dann starb sie in deren Kugelhagel.
Ein Eingeborener - natürlich ein Überlebender - ist nicht zu halten und trennt der Toten den Kopf vom Rumpf. Nun haben wir schon zwei Leichen ohne Kopf. Sie sind als lebende Tote ausgeschaltet.
Nun sind einige Polizeimaßnahmen notwendig, die aber der Autor nicht so ausschlachten sollte. Wir wollen uns auf den Horror konzentrieren, den der Stoff reichlich liefert. Die Polizei durch­streift die umliegende Wildnis mit Bluthunden nach der immer noch verschwundenen Leiche Anthonys - erfolglos.
In zwei Nächten ist Vollmond. Dorian, der die Spielregeln der Dämonen kennt, weiß, daß dann irgendetwas Schreckliches passieren wird. Er weiß aber immer noch nicht was!
Warum macht Hewitt aus den Richardsons Amokläufer?
Die Polizei kommt und geht. Die beiden verbliebenen Töchter Gloria und Barbara weigern sich, das Haus zu verlassen und sich in Schutzhaft zu begeben. Die Polizei muß sich ihrem Willen beugen und stellt weiterhin Wachtposten auf. Außer daß die Mädchen unbedingt im Haus bleiben wollen, entdeckt Dorian nichts Seltsames an ihrem Verhalten. Sie zeigen überhaupt keine Symptome von Amokläufern.
Dorian nutzt diese Ruhepause, um überall auf dem Anwesen Dämonenbanner anzubringen. Die Eingeborenen tätowieren die vom bösen Geist besessene Jungfrau, die in Agonie liegt, nach Dorians Angaben.
Nun kommt die Vollmondnacht. Dorian hat das Anwesen zu einer Bastion der weißen Magie gemacht. Die Polizeiwachen sind nachlässig geworden, weil sich bisher nichts ereignet hat.
Dorian steht mit Gloria auf der Veranda. Sie starrt fasziniert in den Vollmond - eine Verwandlung geht mit ihr vor. Da kommt jemand aus der Dunkelheit auf sie zu. Es ist der lebende Tote Anthony.
Und jetzt beginnt der Horror.
Gloria und auch ihre Schwester Barbara werden zu Amokläufern.
Der Autor könnte eine Einblendung machen, wie Dr. Hewitt zwei Tonfigürchen mit dem Blut der beiden Mädchen beträufelt oder vermengt. Dabei könnten auch seine Gedanken beschrieben werden, die Aufschluß über die Hintergründe seiner Handlungsweise geben.
Da Hewitt der Boden in Europa zu heiß wurde, schickte ihn die Schwarze Familie hierher. Er sollte hier einen Ort für den Hexen­sabbat vorbereiten. Dabei erschien ihm das Anwesen der Richardsons als ideal. Das Haus ist groß, kann Hunderten Mitgliedern der Schwarzen Familie Platz bieten und liegt zudem noch weit außerhalb der Stadt praktisch in der Wildnis.
Der Ort mußte nur noch entweiht werden. Das erreichte Hewitt damit, daß er die Richardsons Amok laufen läßt. Durch ihre Blut­taten soll der Boden erst für den Hexensabbat vorbereitet werden. Die Verbrechen, die sie begehen schaffen erst die Voraussetzungen, daß sich der Fürst der Finsternis hier wohl fühlt.
Da sie nach dem Amoklauf zu lebenden Toten werden, sollen sie beim Hexensabbat als Menschenopfer dienen. Das jungfräuliche Eingeborenenmädchen aber soll dem Fürst der Finsternis überlassen werden.
Das ist die Erklärung für alle vorangegangenen Ereignisse.
Nun sind drei Amokläufer unterwegs - Anthony, Gloria und Barbara. Dorian ist nicht in der Lage, das Blutbad zu verhindern.
Alle Polizisten werden niedergemacht, was aber nicht detail­liert geschildert werden sollte. Einige Eingeborene können flüchten. Erst als das Massaker beendet ist, kann der Hexensabbat beginnen.
Die Welt scheint unterzugehen, Blitz und Donner und Sturm toben, als die Mitglieder der Schwarzen Familie nacheinander eintreffen. Sie materialisieren in gespenstischer Form, der Ort der schrecklichen Verbrechen dient ihnen als Bezugspunkt.
Hewitt erscheint ebenfalls. Er erwartet das Lob seines Fürsten.
Aber der Hexensabbat kommt nicht so recht in Schwung, weil Dorian überall Dämonenbanner angebracht hat.
Das alles aus Dorians Warte aus schildern, so kann der Autor auch verhindern, daß ihm der Stoff entgleitet.
Nun trifft der Höllenfürst ein. Er kommt nicht in seiner mensch­lichen Gestalt, sondern hat den Körper des Teufels, mit Hörnern und dem Pferdefuß. Die Orgie kann beginnen.
Da ist der Opferstein (es kann auch ein Marmortisch des Hauses dafür entfremdet werden) und dort sind drei Totempfähle oder Lehm­statuen, für die drei verbliebenen Richardsons.
Der Hexensabbat kommt trotz aller störenden Einflüsse auf Touren.
Die drei Richardsons werden zu den Totempfählen gebracht, wo sie von den Dämonen bis zum endgültigen Tod gemartert werden sollen, geschändet, ihrer inneren Organe bei lebendigem Leib beraubt usw. Dazu kommt es natürlich nicht, aber das kann dem Leser angedeutet werden, indem die Dämonen in ihren Schauergestalten um die drei Menschenopfer herumfleuchen und sie verspotten und peinigen.
Nun wird auch die jungfräuliche Eingeborene herangetragen und auf den Opferstein gelegt. Ihr Körper ist unter einer Decke verborgen.
Alle Dämonen sehen zu, wie der erektierte Fürst der Finsternis nun sein Opfermädchen vergewaltigen will. Er reißt ihr die Decke vom Körper - und beginnt vor Wut und Abscheu zu toben. Das Mädchen ist am ganzen Körper über und über tätowiert - und zwar mit Druden­füßen und mit Ornamenten verzierten Kreuz-und mit Bannsprüchen. Zwischen ihren gespreizten Schenkeln (es ist Aufgabe des Autors, das dezent zu schildern) leuchtet ihm ein kunstvoll verzierter Druden­fuß entgegen.
Der Fürst der Finsternis kann das Opfer nicht nehmen, das bringt ihn in Rage. Er macht Dr. Hewitt als Organisator dafür verantwortlich, daß der ganze schöne Hexensabbat dadurch versaut ist. Und wie in solchen Fällen üblich, verbannt er Dr. Hewitt aus der Schwarzen Familie, was damit gleichbedeutend ist, daß er einen körperlichen Makel bekommt.
Die Druden, Trolle, Vampire, Werwölfe, Ghoule und anderen Dämonen ziehen in Weltuntergangsatmosphäre ab. Dorian gelingt es, die drei Richardsons vor der Opferung zu retten.
Dr. Hewitt bleibt als Krüppel zurück. Er ist (ähnlich wie Sidney Morton in Band 6, siehe dieses Exposé) ein Aussätziger, der in einem ständigen Fegefeuer von Schmerzen zu leben hat. Er kann eines natürlichen Todes nicht sterben, sondern nur durch den Tod von seinen Leiden erlöst werden.
Dorian bringt es nun aber nicht mehr über sich, ihn zu töten, da er jetzt kein Dämon mehr ist.
Die Story endet aber auch für die Richardsons tragisch. Sie sind nun wieder sie selbst - können sich aber an ihre Amokzeit nicht mehr erinnern. Die Polizei kommt und macht sie für das Geschehene verantwortlich. Sie werden verhaftet, man wird ihnen den Prozeß machen.
Dorian verspricht Gloria, daß er alles veranlassen wird, um ein mildes Urteil für sie zu erreichen. Mehr kann er jedoch nicht für sie tun. Es hätte keinen Sinn, den Behörden erklären zu wollen, daß sie ein Opfer der Dämonen waren. Vielleicht aber wird man akzeptieren, daß sie an einer unbekannten Krankheit litten.
Für Dorian ist der Fall Hewitt erledigt. Er hat seinen fünften Bruder zur Strecke gebracht. Diesmal hat er sich seine Erfahrung zunutze gemacht und die Dämonen mit den eigenen Waffen geschlagen. Die Dämonen ahnen nicht einmal, daß er dahintersteckt, sondern glauben, daß Hewitt einfach versagt hat.
So gesehen war es ein doppelter Erfolg für Dorian.

------ That's all=-- —ERNST VLCEK=--

 

Schlußbemerkungen:
Obwohl die Bluttaten handlungsbedingt sind, der Hexensabbat beruht ja darauf, sollte der Autor sie nicht zu weidlich ausschlachten.
Bis zur Vollmondnacht muß einige Zeit verstreichen, da ja die Tätowierungen des Eingeborenenmädchens doch eine Weile dauern.
!!! Über die Methode der Tätowierungs(keine Narbentätowierung!!!)methode der Eingeborenen gibt das Fischer-Lexikon VÖLKERKUNDE Auskunft (p 270)
Im nächsten Band tauchen wirklich wieder Dorians Freunde auf. Der Abstecher nach Borneo war aber nötig, um Herrn Luif einen reizvolleren Stoff zu liefern und ihn nicht immer mit ein und denselben Standard­figuren zu malträtieren.

Das war nun das Dämonenkiller-Exposé Nr. 7 und in der nächsten Folge kommen die Kürzungen von Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 7 "Duell mit den Ratten" von Ernst Vlcek alias Paul Wolf dran…

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