Als am 12. April 1983 die Neuauflage der Dämonenkiller-Serie startete, war ich hocherfreut, denn es bestand für mich die Chance, daß ich endlich das Ende des Baphomet-Zyklus (Dämonenkiller 130 – 149) in Heftformat erhalten könnte. Leider wurde nichts daraus und das lag unter anderem daran, dass der Erich Pabel-Verlag auf eine glorreiche Idee kam.
Im Sinne des Jugendschutzes begann man damit, sämtliche (möglicherweise) jugendgefährdenden Stellen in den Dämonenkiller-Romanen zu entfernen.
Schauen wir uns mal an, was in Dämonenkiller-Roman Nr. 63 Die linke Hand des Satans gekürzt wurde:
Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller Nr. 63
Seite 11, 1. Spalte, 11. Absatz - Seite 12, 2. Spalte, 1. Absatz
In meiner Verzweiflung versuchte ich, über die Leute zum Richtblock zu klettern. Aber da sauste das Schwert nieder, durchschnitt pfeifend die Luft. Es krachte kurz, als die Klinge auf den Widerstand der linken Hand des Mädchens traf. Ein Schrei. Etwas flog durch die Luft, einen Blutschwall wie einen Kometenschweif nach sich ziehend.
Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 63
Seite 12, 1. Spalte, 3. Absatz
In meiner Verzweiflung versuchte ich, über die Leute zum Richtblock zu klettern. Aber da sauste das Schwert nieder, durchschnitt pfeifend die Luft. Ein Schrei.
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Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller Nr. 63
Seite 11, 2. Spalte, 5. Absatz
Das Mädchen wurde abgeführt. Ein Bader war zur Stelle und verband ihre blutende Wunde mit einem Tuch.
Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 63
Seite 12, 1. Spalte, 7. Absatz
Das Mädchen wurde abgeführt. Ein Bader war zur Stelle und verband ihre Wunde mit einem Tuch.
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Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller Nr. 63
Seite 12, 1. Spalte, 5. Absatz – Seite 12, 2. Spalte, 5. Absatz
„Und wer seid Ihr, schönes Kind?“ fragte der schwarze Burgherr, sie mit unverhohlenem Gefallen anstarrend. Er blickte an ihr herunter und runzelte die Stirn. „Euer Umhang ist ja ganz blutig.“
„Sehr richtig, Herr“, bestätigte Alraune. „Ich stand im Augenblick der Vollstreckung so nahe, daß mich das Blut der Verurteilten badete. Und“ - sie teilte vorne den Umhang und zeigte etwas Blutiges „etwas traf mich, das ich als Pfand des unglücklichen Mädchens betrachte und behalten möchte.“
Sie hob die abgeschlagene Hand hoch. Der Richter fuhr entsetzt zurück. Der schwarze Burgherr blieb unbeeindruckt.
„Ich habe Herrn Speyer bedrängt, sich für die Verurteilte einzusetzen“, fuhr Alraune fort. „Wenn seine Handlungsweise ein Nachspiel haben soll, dann möchte ich bitten, mich zur Rechenschaft zu ziehen. Ihr hohen Herren möget mir glauben, daß mein ganzes Mitleid diesem armen Mädchen gehört - und daß ich für Euch nur Verachtung habe. Wenn ich könnte, wie ich möchte, würde ich ihr meine eigene Linke überlassen, um ihr zu helfen. Das sollte Euch beschämen.“
„Das sind schöne Worte“, meinte der schwarze Burgherr spöttisch, „die du wohl nur von dir gibst, weil du sicher bist, daß du sie nicht einlösen mußt. Aber angenommen...“
„Vergeht Euch nicht an einem zweiten unschuldigen Mädchen!“ fiel ich dem Burgherrn da ins Wort.
Ich ahnte, daß er irgendeine Teufelei im Sinne hatte und wollte ihn nicht aussprechen lassen, da er dann darauf pochen konnte, als Ehrenmann zu seinem Wort zu stehen. Lieber wollte ich seine Aufmerksamkeit auf mich lenken, um jedwede Gefahr von Alraune abzuwenden.
Ich schrie ihn an: „Eure Taten sind nicht eines Edelmannes würdig, Ambrosius von Graucht. Ihr seid ein Feigling und noch dazu so grausam, daß ihr das Blut, das auf dem Kampfplatz zu sehen Euch nicht vergönnt ist, auf dem Richtplatz aus unschuldigen Opfern fließen laßt.“
Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 63
Seite 12, 2. Spalte, 5. Absatz – Seite 13, 1. Spalte, 4. Absatz
„Und wer seid Ihr, schönes Kind?“ fragte der schwarze Burgherr, sie mit unverhohlenem Gefallen anstarrend.
„Ich habe Herrn Speyer bedrängt, sich für die Verurteilte einzusetzen“, fuhr Alraune fort. „Wenn seine Handlungsweise ein Nachspiel haben soll, dann möchte ich bitten, mich zur Rechenschaft zu ziehen. Ihr hohen Herren möget mir glauben, daß mein ganzes Mitleid diesem armen Mädchen gehört - und daß ich für Euch nur Verachtung habe. Wenn ich könnte, wie ich möchte, würde ich ihr meine eigene Linke überlassen, um ihr zu helfen. Das sollte Euch beschämen.“
„Das sind schöne Worte“, meinte der schwarze Burgherr spöttisch, „die du wohl nur von dir gibst, weil du sicher bist, daß du sie nicht einlösen mußt. Aber angenommen...“
„Vergeht Euch nicht an einem zweiten unschuldigen Mädchen!“ fiel ich dem Burgherrn da ins Wort.
Ich ahnte, daß er irgendeine Teufelei im Sinne hatte und wollte ihn nicht aussprechen lassen, da er dann darauf pochen konnte, als Ehrenmann zu seinem Wort zu stehen. Lieber wollte ich seine Aufmerksamkeit auf mich lenken, um jedwede Gefahr von Alraune abzuwenden.
Ich schrie ihn an: „Eure Taten sind nicht eines Edelmannes würdig, Ambrosius von Graucht!“
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Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller Nr. 63
Seite 24, 2. Spalte, 4. + 5. Absatz
Es war die linke Hand des Teufels, Tim, die allen Unheil und Verderben brachte, die ihr verfallen waren. Ich muß dich warnen, Tim. Meine Angst ist, daß es dir ebenso ergehen könnte.“
„Die linke Hand des Teufels!“ rief Morton verächtlich aus. „Willst du mir einreden, die arme taubstumme und blinde Maria sei ein Teufel?“
Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 63
Seite 25, 1. Spalte, 6. + 7. Absatz
Es war die linke Hand des Satans, Tim, die allen Unheil und Verderben brachte, die ihr verfallen waren. Ich muß dich warnen, Tim. Meine Angst ist, daß es dir ebenso ergehen könnte.“
„Die linke Hand des Satans!“ rief Morton verächtlich aus. „Willst du mir einreden, die arme taubstumme und blinde Maria sei ein Teufel?“
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Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller Nr. 63
Seite 41, 1. Spalte, 3. Absatz
Coco fand einen anderen Freak mit zertrümmerten Schädel, daneben lag eine zur Faust geballte Tonhand. Ein dritter Freak war von den Fingern einer weiteren Tonhand aufgespießt und an die Wand genagelt worden.
Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 63
Seite 40, 2. Spalte, 5. Absatz
Coco fand einen anderen Freak. Neben ihm lag eine zur Faust geballte Tonhand. Ein dritter Freak war von den Fingern einer weiteren Tonhand getötet worden.
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Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller Nr. 63
Seite 48, 2. Spalte, 5. Absatz
Alraune brachte mich auf mein Zimmer. Die Kerze im Fenster war erloschen. Statt Wachs war Blut auf den Boden getropft. Ich bückte mich und tauchte den Finger in die Lache. Das Blut war hart wie Siegellack.
Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 63
Seite 48, 1. Spalte, 3. Absatz
Alraune brachte mich auf mein Zimmer. Die Kerze im Fenster war erloschen.
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Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller Nr. 63
Seite 58, 1. Spalte, 3. – 5. Absatz
Die Tür gab nach. Ich stürzte mit ihr ins Zimmer. Das geblendete Mädchen hob Fausts Körper gerade wieder über den Kopf und schmetterte ihn ein letztes Mal mit aller Wucht zu Boden. Dann setzte sie sich aufs Bett und rührte sich nicht mehr.
Mir wurde übel. Ich lehnte mich mit geschlossenen Augen an die Wand.
Irgendwann hörte ich jemand sagen: „Sein Körper fühlt sich an, wie ein mit Knochensplittern gefüllter Sack.“
Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 63
Seite 58, 1. Spalte, 3. + 4. Absatz
Die Tür gab nach. Ich stürzte mit ihr ins Zimmer. Das geblendete Mädchen hob Fausts Körper gerade wieder über den Kopf und warf ihn ein letztes Mal zu Boden. Dann setzte sie sich aufs Bett und rührte sich nicht mehr.
Mir wurde übel. Ich lehnte mich mit geschlossenen Augen an die Wand.
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Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller Nr. 63
Seite 59, 2. Spalte, 5. Absatz
Dorian fröstelte. Er sah wieder das schreckliche Bild vor sich, wie Faust von der Alraunenhand zerschmettert worden war. Ihm war auf einmal furchtbar kalt - an einem schwülen Junimorgen bei Sonnenaufgang. Die große Scheibe der Sonne überflutete Coney Island mit rotem Licht. Rot wie Blut. Aber es würde kein Blut fließen.
Die linke Hand des Satans
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 63
Seite 59, 2. Spalte, 5. Absatz
Dorian fröstelte. Er sah wieder das schreckliche Bild vor sich, wie Faust von der Alraunenhand zerschmettert worden war. Ihm war auf einmal furchtbar kalt - an einem schwülen Junimorgen bei Sonnenaufgang. Die große Scheibe der Sonne überflutete Coney Island mit rotem Licht.
Das waren die Kürzungen in der DK-Neuauflage Nr. 63. In der nächsten Folge kommen die Kürzungen in der DK-Neuauflage Nr. 64 "Die Orgie der Teufel" von Ernst Vlcek alias Paul Wolf dran.
Kommentare
Der Unsinn war eine Verlagsentscheidung, die dem Pabel-Verlag im Nachhinein kein Gewinn gebracht hat und dem Leser Frust und Wut, die nur noch durch Entscheidung keine Exposé mehr, gesteigert wurde und der Zweitauflage das "Leben" gekostet hat.