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Eine Legende wird vierzig Jahre alt - Die Kürzungen in der DK-Neuauflage - 91. Teil - Die Totenwache

Dämonenkiller zum 40.

Eine Legende wird 40 Jahre alt
Die Kürzungen der Neuauflage
Die Totenwache

Als am 12. April 1983 die Neuauflage der Dämonenkiller-Serie startete, war ich hocherfreut, denn es bestand für mich die Chance, daß ich endlich das Ende des Baphomet-Zyklus (Dämonenkiller 130 – 149) in Heftformat erhalten könnte. Leider wurde nichts daraus und das lag unter anderem daran, dass der Erich Pabel-Verlag auf eine glorreiche Idee kam.


Im Sinne des Jugendschutzes begann man damit, sämtliche (möglicherweise) jugendgefährdenden Stellen in den Dämonenkiller-Romanen zu entfernen.

Schauen wir uns mal an, was in Dämonenkiller-Roman Nr. 90 Die Totenwache gekürzt wurde:

Der Dämonenkiller erscheint "Im Zeichen des Bösen" (Vampir Horror Bd. 23)Die Totenwache
Dämonenkiller Nr. 90
Seite 22, 1. Spalte, 2. + 3. Absatz

Das Schwert hätte Danny eigentlich vom Scheitel bis zur Sohle in zwei Hälften spalten müssen. Doch nichts dergleichen geschah. Die Klinge drang einfach durch Danny hindurch, als bestünde er aus flüchtigem Teleplasma. Sie verließ seinen Körper und berührte den Boden. Dabei verursachte sie einen glockenähnlichen Klang.
Im selben Augenblick begann Dannys Körper von innen heraus zu leuchten. Er wand sich unter entsetzlichen Qualen. Der Entstofflichungsvorgang setzte sich rasend schnell bis zum Herzen fort. Dort blitzte es sekundenlang grell auf, und dann war Danny völlig verschwunden.

Die Totenwache
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 90
Seite 25, 1. Spalte, 10. + 11. Absatz

Das Schwert hätte Danny eigentlich vom Scheitel bis zur Sohle spalten müssen. Doch nichts dergleichen geschah. Die Klinge drang einfach durch Danny hindurch, als bestünde er aus flüchtigem Teleplasma. Sie verließ seinen Körper und berührte den Boden. Dabei verursachte sie einen glockenähnlichen Klang.
Im selben Augenblick begann Dannys Körper von innen heraus zu leuchten. Der Entstofflichungsvorgang setzte sich rasend schnell bis zum Herzen fort. Dort blitzte es sekundenlang grell auf, und dann war Danny völlig verschwunden.

* * * 

Die Totenwache
Dämonenkiller Nr. 90
Seite 23, 1. Spalte, 6. Absatz

Der Unheimliche stand zehn Meter von ihm entfernt am anderen Ende der Regalwand. Dort, wo Norman stand, bildeten die gegenüberliegenden Buchregale eine schmale Gasse. Jetzt klappten die Kieferhälften des Schrecklichen zusammen. Es hörte sich wie das Zuschnappen einer Bärenfalle an. Norman hatte das Gefühl, der Unheimliche würde ihn höhnisch angrinsen. Die leeren Augenhöhlen fixierten ihn.

1Die Totenwache
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 90
Seite 26, 1. Spalte, 3. Absatz

Der Unheimliche stand zehn Meter von ihm entfernt am anderen Ende der Regalwand. Dort, wo Norman stand, bildeten die gegenüberliegenden Buchregale eine schmale Gasse. Jetzt klappten die Kieferhälften des Schrecklichen zusammen. Norman hatte das Gefühl, der Unheimliche würde ihn höhnisch angrinsen.

 * * *


Die Totenwache
Dämonenkiller Nr. 90
Seite 36, 2. Spalte, 2. Absatz

Der Mann gurgelte und umklammerte die schimmernde Klinge mit beiden Händen. Ein ungläubiger Ausdruck trat in sein Gesicht. Dann verzerrten sich seine Gesichtszüge. Er schien unter unbeschreiblichen Qualen zu leiden. Dort, wo er das Schwert berührte, flammten helle Lichtreflexe auf, als würde Magnesium verbrannt werden. Dann verwischten sich die Konturen des Mannes.

Die Totenwache
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 90
Seite 38, 1. Spalte, 3. Absatz

Der Mann gurgelte und umklammerte die schimmernde Klinge mit beiden Händen. Ein ungläubiger Ausdruck trat auf sein Gesicht. Dort, wo er das Schwert berührte, flammten helle Lichtreflexe auf, als würde Magnesium verbrannt werden. Dann verwischten sich die Konturen des Mannes.

* * * 

Die Totenwache
Dämonenkiller Nr. 90
Seite 37, 1. Spalte, 5. – 8. Absatz

Die Prinzessin lächelte diabolisch.
„Ich weiß genau, was ich tue, Norman... Ich werde diese Männer entkommen lassen. Sie werden den Weg für mich bereiten. Das ist nötig, damit ich noch schneller an das Ziel meiner Wünsche komme.“
Da schrie einer der Killer gellend auf. Er hob die Rechte und stammelte erstickt: „Meine Hand verschwindet!“
Die rechte Hand des Mannes löste sich langsam auf. Zuerst erstrahlten die Fingerspitzen, und dann fraß sich das höllische Glimmen über die Knöchel auf das Handgelenk zu.

Die Totenwache
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 90
Seite 38, 2. Spalte, 6. – 9. Absatz

Die Prinzessin lächelte.
„Ich weiß genau, was ich tue, Norman... Ich werde diese Männer entkommen lassen. Sie werden den Weg für mich bereiten. Das ist nötig, damit ich noch schneller an das Ziel meiner Wünsche komme.“
Da schrie einer der Killer gellend auf. Er hob die Rechte und stammelte erstickt: „Meine Hand verschwindet!“
Die rechte Hand des Mannes löste sich langsam auf.

* * * 

Die Totenwache
Dämonenkiller Nr. 90
Seite 38, 1. Spalte, 5. Absatz

Er fror und mußte sich beide Arme warmreiben. Doch das nützte nichts. Eine innere Kälte ließ sein Herz erstarren. Unruhe befiel ihn. Er fürchtete, die herrliche Ys-Dahut niemals wiederzusehen. Ohne lange nachzudenken, eilte er aus dem Keller. Am Ausgang fand er den erschossenen Museumswächter. Der Mann lag mit dem Gesicht nach unten am Boden. Eine Blutlache breitete sich aus.

Die Totenwache
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 90
Seite 39, 2. Spalte, 5. Absatz

Er fror und mußte sich beide Arme warmreiben. Doch das nützte nichts. Eine innere Kälte ließ sein Herz erstarren. Unruhe befiel ihn. Er fürchtete, die herrliche Ys-Dahut niemals wiederzusehen. Ohne lange nachzudenken, eilte er aus dem Keller. Am Ausgang fand er den erschossenen Museumswächter. Der Mann lag mit dem Gesicht nach unten am Boden.

 * * *

Die Totenwache
Dämonenkiller Nr. 90
Seite 53, 1. Spalte, 3. Absatz – Seite 53, 2. Spalte, 3. Absatz

Donelly war starr vor Entsetzen. Er starrte fassungslos auf die Lichtaura, die sich langsam auf seine rechte Schulter zufraß. Obwohl er den Arm noch spürte, konnte er durch ihn hindurchblicken. Die Schmerzen wurden stärker. Er hatte das Gefühl, bereits zu einem Teil einer anderen Welt anzugehören. Das Zerren und Reißen wurde immer heftiger.
„Ich - halte das nicht mehr aus!“ keuchte Donelly.
Jetzt wandte sich der Skelettkrieger von dem Schreienden ab. Seine leeren Augenhöhlen fixierten das Mädchen.
Alicia wußte, daß sie von dem Unheimlichen kein Erbarmen zu erwarten hatte. Das magisch belebte Skelett würde sie solange jagen, bis sie unter seinem Schwertstreich endete. Sie war am Ende ihrer Kräfte.
Als sie auf die hintere Pforte zulief, entdeckte sie vier Männer.
„Helft mir - so helft mir doch!“
Alicia umklammerte den Griff des schmiedeeisernen Tors. Doch sie bekam es nicht auf. Der rostige Mechanismus klemmte.
„Bitte, helft mir!“ wimmerte das Mädchen.
Der Skelettkrieger kam rasch von hinten auf sie zu. Die Anwesenheit der vier Männer schien ihn nicht im geringsten abzuschrecken.
Alicia sank schluchzend am Tor zusammen. Ihre Knie berührten das feuchte Herbstlaub. Modergeruch stieg ihr in die Nase. Jetzt sah sie, daß sich ein Mann von der Gruppe absonderte. Er war schlank und hochgewachsen. Seine Augen strahlten grünlich, und sein schwarzer Bart verlieh ihm ein dämonisches Aussehen.
„Es ist zu spät!“ stieß Alicia hervor.
Der Skelettkrieger schlug mit dem Schwert zu. Jede andere Klinge hätte Alicia den Kopf vom Rumpf gerissen. Doch das magische Schwert hinterließ nur eine flimmernde Linie. Alicia bäumte sich auf. Sie machte ein paar Schritte und fiel dann langsam zu Boden. Als sie den Hals mit beiden Händen umklammerte, ging das milchige Leuchten auch auf ihre Arme über. Der Auflösungsprozeß erfolgte mit beängstigender Schnelligkeit. Während Brian Donelly vor dem Haus als Torso umherirrte, verschwand Alicia von einer Sekunde zur anderen.

Die Totenwache
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 90
Seite 55, 1. Spalte, 5. Absatz – Seite 55, 2. Spalte, 3. Absatz

Donelly war starr vor Entsetzen. Er starrte fassungslos auf die Lichtaura, die sich langsam auf seine rechte Schulter zufraß. Obwohl er den Arm noch spürte, konnte er durch ihn hindurchblicken. Die Schmerzen wurden stärker. Er hatte das Gefühl, bereits zu einem Teil einer anderen Welt anzugehören.
Jetzt wandte sich der Skelettkrieger von dem Schreienden ab. Seine leeren Augenhöhlen fixierten das Mädchen.
Alicia wußte, daß sie von dem Unheimlichen kein Erbarmen zu erwarten hatte. Das magisch belebte Skelett würde sie solange jagen, bis sie unter seinem Schwertstreich endete. Sie war am Ende ihrer Kräfte.
Als sie auf die hintere Pforte zulief, entdeckte sie vier Männer.
„Helft mir - so helft mir doch!“
Alicia umklammerte den Griff des schmiedeeisernen Tors. Doch sie bekam es nicht auf. Der rostige Mechanismus klemmte.
„Bitte, helft mir!“ wimmerte das Mädchen.
Der Skelettkrieger kam rasch von hinten auf sie zu. Die Anwesenheit der vier Männer schien ihn nicht im geringsten abzuschrecken.
Alicia sank schluchzend am Tor zusammen. Ihre Knie berührten das feuchte Herbstlaub. Modergeruch stieg ihr in die Nase. Jetzt sah sie, daß sich ein Mann von der Gruppe absonderte. Er war schlank und hochgewachsen. Seine Augen strahlten grünlich, und sein schwarzer Bart verlieh ihm ein dämonisches Aussehen.
„Es ist zu spät!“ stieß Alicia hervor.
Der Skelettkrieger schlug mit dem Schwert zu. Die Klinge hinterließ nur eine flimmernde Linie. Alicia bäumte sich auf. Sie machte ein paar Schritte und fiel dann langsam zu Boden. Als sie den Hals mit beiden Händen umklammerte, ging das milchige Leuchten auch auf ihre Arme über. Der Auflösungsprozeß erfolgte mit beängstigender Schnelligkeit. Während Brian Donelly vor dem Haus als Torso umherirrte, verschwand Alicia von einer Sekunde zur anderen.

* * * 

Die Totenwache
Dämonenkiller Nr. 90
Seite 58, 1. Spalte, 8. Absatz – Seite 60, 1. Spalte, 7. Absatz

Meine Vermutung wurde bestätigt. Klingend stießen seine Knochen aneinander. Gleichzeitig säuselte eine schwache, kaum verständliche Stimme: „Ich habe dir gedient, Prinzessin. Ich bin der Wächter der Ewigkeit. Ein Fluch kettet mich an deine Seite. Ich war einmal der strahlende. Held Larsin. Niemals erbat ich eine Gunst von dir. Ich mußte erleben, wie das Fleisch von meinen Knochen fiel. Ich beklagte mich nicht. Ich diente dir ergeben. Doch jetzt verlange ich nur eins von dir - verschone mich vor diesem Anblick! Meine unsterbliche Seele wurde in diese Knochen verbannt. Ich besitze die Erinnerung an mein Leben, als strahlender Held. Ich kann mich nicht so sehen. Das darf nicht sein! Hilf mir, Ys-Dahut!“
Bevor ich etwas unternehmen konnte, sprang Norman Moore zwischen mich und den Skelettkrieger.
„Das ist die Gelegenheit, auf die ich schon lange gewartet habe!“ stieß der Museumswächter keuchend hervor. Sein Blick war unstet, und seine Haare klebten auf seiner schweißbedeckten Stirn.
„Was tun Sie da?“ rief ich aufgeregt.
„Ich werde seinen Platz einnehmen! Ich warte nicht solange, bis sich Ys-Dahut zu einer Entscheidung durchringt. Das ist meine größte Chance. Ich werde dem armseligen Leben auf dieser Welt entrinnen. Ich werde meine Prinzessin für alle Zeiten durch die Ewigkeit begleiten.“
„Halt ein, Unglückseliger!“ schrie Ys-Dahut.
Norman Moore sprang den Skelettkrieger von der Seite an. Er hatte keine Angst mehr vor dem Unheimlichen. Während das Skelett mit seinen Knochenfingern seine Augenhöhlen zu bedecken versuchte, riß ihm Moore den Helm vom Schädel. Im selben Augenblick fiel das Skelett in sich zusammen.
Die Knochen lösten sich wie durch Zauberhand voneinander. Sie purzelten unter dem seidigen Umhang hervor, verfärbten sich bräunlich und lösten sich langsam auf. Schließlich blieb nur noch Knochenasche zurück. Ein Luftzug trieb sie davon, bis sie zwischen den Dielen und Ritzen des Salons verschwand.
Norman Moore schrie triumphierend auf. Er hielt den Flügelhelm des Kriegers in beiden Händen. Er wollte ihn sich aufsetzen, doch nun fiel ich ihm in den Arm.
„Lassen Sie den Unsinn, Moore! Auf den Requisiten des Kriegers liegt ein höllischer Fluch.“
Moore schüttelte starrsinnig den Kopf. Er hob den Helm wie eine Siegestrophäe hoch und setzte ihn sich auf. Rasch bückte er sich, um die rote Seidenrobe aufzuraffen. Der Stoff legte sich wie eine zweite Haut um seinen Körper. Dann erst stieg Moore in die Stulpenstiefel des Kriegers. Sie paßten ihm, als habe er nie anderes Schuhwerk getragen.
Zuletzt griff er nach dem magischen Schwert.
Kaum hielt er die Klinge in der Hand, als ihn eine leuchtende Aura umhüllte. Moore zuckte schmerzgepeinigt zusammen.
„Elender Narr!“ höhnte die blonde Hexe. „Damit bist du mir für alle Ewigkeit verfallen. Jetzt hält dich der Fluch Larsins gefangen. Du wirst seine Stelle einnehmen...“
Norman Moores Körper wurde immer heller und durchscheinender. Ein magisches Feuer raste durch seine Adern, wirbelte wie ein Elmsfeuer um ihn herum und sprühte aus seinen Augen.
„Ah“, stöhnte der Unglückliche, „ich verbrenne!“
„Nein“, sagte Ys-Dahut. „Den Gefallen tue ich dir nicht. Du wirst nicht verbrennen. Das, was du jetzt spürst, ist nur eine Vorahnung dessen, was dich von nun an erwartet. Vielleicht lebst du noch zehn oder zwanzig Jahre. Dann wird dein Körper langsam verfaulen. Das Fleisch wird dir von den Knochen fallen. Der Fluch bannt deine Seele in deine Knochen, und du wirst genauso wie Larsin als Skelett über mein Wohlergehen wachen. Du wirst bei mir bleiben, bis ein anderer deine Stelle einnimmt. Du wirst mir Gesellschaft bis ans Ende aller Zeiten leisten!“

Die Totenwache
Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 90
Seite 60, 2. Spalte, 10. Absatz – Seite 61, 2. Spalte, 8. Absatz

Meine Vermutung wurde bestätigt. Klingend stießen seine Knochen aneinander. Gleichzeitig säuselte eine schwache, kaum verständliche Stimme: „Ich habe dir gedient, Prinzessin. Ich bin der Wächter der Ewigkeit. Ein Fluch kettet mich an deine Seite. Ich war einmal der strahlende Held Larsin. Ich diente dir ergeben. Doch jetzt verlange ich nur eins von dir - verschone mich vor diesem Anblick! Meine unsterbliche Seele wurde in diese Knochen verbannt. Ich besitze die Erinnerung an mein Leben, als strahlender Held. Ich kann mich nicht so sehen. Das darf nicht sein! Hilf mir, Ys-Dahut!“
Bevor ich etwas unternehmen konnte, sprang Norman Moore zwischen mich und den Skelettkrieger.
„Das ist die Gelegenheit, auf die ich schon lange gewartet habe!“ stieß der Museumswächter keuchend hervor. Sein Blick war unstet, und seine Haare klebten auf seiner schweißbedeckten Stirn.
„Was tun Sie da?“ rief ich aufgeregt.
„Ich werde seinen Platz einnehmen! Ich warte nicht solange, bis sich Ys-Dahut zu einer Entscheidung durchringt. Das ist meine größte Chance. Ich werde dem armseligen Leben auf dieser Welt entrinnen. Ich werde meine Prinzessin für alle Zeiten durch die Ewigkeit begleiten.“
„Halt ein, Unglückseliger!“ schrie Ys-Dahut.
Norman Moore sprang den Skelettkrieger von der Seite an. Er hatte keine Angst mehr vor dem Unheimlichen. Während das Skelett mit seinen Knochenfingern seine Augenhöhlen zu bedecken versuchte, riß ihm Moore den Helm vom Schädel. Im selben Augenblick fiel das Skelett in sich zusammen.
Die Knochen lösten sich wie durch Zauberhand voneinander. Sie purzelten unter dem seidigen Umhang hervor und lösten sich langsam auf. Schließlich blieb nur noch Knochenasche zurück. Ein Luftzug trieb sie davon, bis sie zwischen den Dielen und Ritzen des Salons verschwand.
Norman Moore schrie triumphierend auf. Er hielt den Flügelhelm des Kriegers in beiden Händen. Er wollte ihn sich aufsetzen, doch nun fiel ich ihm in den Arm.
„Lassen Sie den Unsinn, Moore! Auf den Requisiten des Kriegers liegt ein höllischer Fluch.“
Moore schüttelte starrsinnig den Kopf. Er hob den Helm wie eine Siegestrophäe hoch und setzte ihn sich auf. Rasch bückte er sich, um die rote Seidenrobe aufzuraffen. Der Stoff legte sich wie eine zweite Haut um seinen Körper. Dann erst stieg Moore in die Stulpenstiefel des Kriegers. Sie paßten ihm, als habe er nie anderes Schuhwerk getragen.
Zuletzt griff er nach dem magischen Schwert.
Kaum hielt er die Klinge in der Hand, als ihn eine leuchtende Aura umhüllte. Moore zuckte schmerzgepeinigt zusammen.
„Elender Narr!“ höhnte die blonde Hexe. „Damit bist du mir für alle Ewigkeit verfallen. Jetzt hält dich der Fluch Larsins gefangen. Du wirst seine Stelle einnehmen...“
Norman Moores Körper wurde immer heller und durchscheinender. Ein magisches Feuer raste durch seine Adern, wirbelte wie ein Elmsfeuer um ihn herum und sprühte aus seinen Augen.
„Ah“, stöhnte der Unglückliche, „ich verbrenne!“
„Nein“, sagte Ys-Dahut. „Den Gefallen tue ich dir nicht. Du wirst nicht verbrennen. Das, was du jetzt spürst, ist nur eine Vorahnung dessen, was dich von nun an erwartet. Vielleicht lebst du noch zehn oder zwanzig Jahre. Der Fluch bannt deine Seele in deine Knochen, und du wirst genauso wie Larsin als Skelett über mein Wohlergehen wachen. Du wirst bei mir bleiben, bis ein anderer deine Stelle einnimmt. Du wirst mir Gesellschaft bis ans Ende aller Zeiten leisten!“

Das waren die Kürzungen in der DK-Neuauflage Nr. 90. In der nächsten Folge kommen die Kürzungen der Dämonenkiller-Neuauflage Nr. 91 "Die Bräute des Henkers" von Walter Appel alias Earl Warren dran.

 

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