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Die Vampire und Dirk - Der Vampir-Horror Roman: Invasion der Käfer

Dirk und die VampireDer Vampir-Horror-Roman
Invasion der Käfer

Der Vampir-Horror-Roman ist eine Legende des Heftromans. Ich bin leider erst nach Einstellung der Reihe auf die Serie gestoßen und habe in den achtziger Jahren jede Menge davon gelesen.

Dreißig Jahre später wiederhole ich das Experiment Vampir-Horror-Roman lesen nochmals. Ob es immer noch gefällt?


Invasion der KäferInvasion der Käfer
von Peter T. Lawrence

Vampir Horror-Roman Nr. 42
November 1973 / DM 1,-

Pabel Verlag
Der weise Inder  Kara Thandi hat eine schreckliche Vorahnung. Aus dem alten Brunnen in seinem Hof lässt sich leider kein Wasser mehr schöpfen, dafür kriecht etwas anderes die Brunnenwände empor. Fette, den Skarabäen ähnliche schwarze Käfer mit seltsam tückisch blickenden Augen, starren ihn an. Thandi kennt sich in der Welt der Magie und der alten Religionen bestens aus. Er weiß, dass diese unheiligen Tiere den Untergang der bisher bekannten Welt bedeuten können und sie niemand mit normalen Mitteln aufhalten wird.
 
In einem Hochhaus in Denver, Colorado, erwartet man Professor Baumann. Er hat vor ein paar Jahren, und nach langen Verhandlungen mit der Regierung, zwei Abteilungen gegründet, die sich um Phänomene aus dem Bereich der Parapsychologie und Grenzwissenschaften kümmern. Eine Abteilung beschäftigt sich mit der Forschung und die andere, genannt SG II HEXENJÄGER, rückt aus an die Front um das Böse direkt zu bekämpfen. Mit Sorge erfuhr Baumann vom angeblichen Selbstmord Kara Thandis, der ein wichtiger Ansprechpartner und Verbündeter der Sondergruppen war. Er erteilt dem Einsatzleiter Dr.Ray Stewart den Auftrag, nach Indien zu fliegen und der Sache auf den Grund zu gehen. Zu seinem Team gehören Linda Shaw, ein Medium, und Harry Mc Goor, der Mann fürs Grobe.

Im Indischen Thanjavur angekommen trennen sich ihre Wege. Stewart will als Reporter verdeckt ermitteln und das „Ehepaar“ Mc Goor und Shaw sollen ihm dabei unauffällig Rückendeckung geben. Im Hotel lernt er dann schnell die hübsche Reporterin Cathy Wilds kennen, die in ihm einen Kollegen sieht und sich an seine Fersen heftet. Stewart ist einem kleinen Flirt gegenüber  nicht abgeneigt. Zusammen suchen sie das Haus von Thandi auf.

Eine verhärmte Frau öffnet ihnen und ist zunächst misstrauisch, doch Stewart gibt sich ihr gegenüber als Wissender zu erkennen. Sie erzählt von den faustgroßen Käfern, die aus dem Brunnen kamen und wieder verschwunden sind. Ray Stewart fragt die Frau, die Enkelin Karas, nach Aufzeichnungen ihres Großvaters, aber der Alte konnte nicht schreiben. Sein Freund und Vertrauter Thi, der nur ein paar Häuser weiter wohnt, dagegen schon. Leider hat sich dieser  aus Angst selber angezündet, um vom Fluch nicht gefressen zu werden. Schnell findet  Ray aber wonach er sucht und nimmt die Schriftstücke aus dem Haus von Thi mit.  Auf dem Rückweg hört er den gellenden Schrei von Cathy und sprintet zu Thandis Haus. Vor ihren Füßen liegt ein zertretener Käfer, der plötzlich am Brunnenrand auftauchte und sie schließlich angesprungen hat. Als Linda und Harry als Touristen getarnt eintreffen, versammeln sich immer mehr Käfer im Innenhof. Cathy übersetzt einen Brief von Thandi, in dem er von dem Fluch und dem Grab von Teuchma Thsal, einem alten ägyptischen König, berichtet. Er hat seinen Vater Teuchma-Che ermordet um an dessen Macht zu gelangen und wurde selber ob dieser Tat gemeuchelt. Unmumifiziert begrub man ihn um seinen Körper verwesen zu lassen, doch eine Anhängerin holte ihn aus der Erde und vollzog das Begräbnisritual der alten Ägypter. Vor seinem Tot stieß er noch einen Fluch aus: Die Menschheit sollte durch seine Käfer vernichtet werden. Dann wird ihr übel und man verfrachtet sie ins Auto um zurück zum Hotel zu fahren.

Auf der Fahrt baut die Reporterin rapide ab und stirbt schließlich unerwartet. Die drei von der SG sind ratlos und bekommen das Grauen als aus dem Mund der Toten ein fetter Käfer krabbelt. Scheinbar reicht es, wenn diese ekligen Viecher einen Menschen anspringen. Anschließend verwandelt sich der Betroffene wohl selber in ein solches Tier und sucht nach Opfern. Zurück bleibt eine leere Hülle ohne Innereien. Sie müssen den Fluch aufhalten und besteigen schließlich ein Flugzeug nach Ägypten.

Der Flug ist alles andere als angenehm, denn der Pilot wird ein weiteres Opfer des Fluches. Als sie durch die kleinen Fenster blicken, sind die Tragflächen voller schwarzer Käfer. Jetzt sind Lindas mediale Fähigkeiten gefragt. Nachdem die erste Klasse geräumt wurde, stellt sie eine geistige Verbindung mit Teuchma her und zwingt ihn, seine sechsbeinigen Handlanger zurückzurufen. Dieser sträubt sich natürlich, aber Linda ist zunächst stärker. Er verspricht erneut anzugreifen und zieht sich zurück. Das Flugzeug kann unbeschadet landen.

Inzwischen hat Professor Newmann das Grab von Teuchma-Che, dem Vater von Thsal, entdeckt und sich versehentlich eingesperrt. In einem Raum voller Kostbarkeiten steht auch die Figur eines goldenen Skarabäus, der ihn mit seinen Augen fixiert und zu seinem Herrn geleitet.

Auf der Suche nach dem Grab gelangen die drei Agenten nach Theben. Linda soll im Hotel bleiben und neue Kräfte sammeln. Ein Engländer hat vor ein paar Tagen die Entdeckung seines Lebens gemacht und die letzte Ruhestätte von Teuchma-Che frei geschaufelt. Harry und Ray finden schließlich den Eingang zum Grab. Ein toter Einheimischer markiert den Einstieg. Auch er wurde zum Käfer, denn seine Hülle war inzwischen leer und hohl und ließ sich eindrücken. Nach ein paar Gängen und ein paar Tür-Rätseln weiter, befreien sie Newmann, der sich dankbar nach draußen führen lässt.

Linda Shaw bekommt via Telefon den Auftrag, eine gewisse Wizza Dhan aufzusuchen. Sie könnte weiterhelfen, aber leider läuft Linda nur in eine Falle. Allein mit der toten Wizza muss sie mit ansehen, wie diese von den Käfern geentert wird und zu neuem Leben erwacht. Auch Linda soll nun zur Dienerin von Teuchma werden. In ihrer Not ruft sie den Geist eines verstorbenen Freundes, der sich aus Liebeskummer zu ihr umgebracht hat. Er vertreibt die Käfer und erzählt ihr nebenbei, dass Teuchma noch zwei Tage braucht um vollständig unter den Lebenden wandeln zu können. Die Zeit drängt.

Newmann ist vor Erschöpfung eingeschlafen, zumindest glaubt man das. Die Gänge und die dazugehörigen Steintüren geben den Agenten weitere Rätsel auf. Scheinbar gibt es in dem Grab von Teuchma-Che geheime Mechanismen, die nicht so leicht zu knacken sind. Als Newman plötzlich erwacht und mit hölzernen Schritten in das Grab stapft, nehmen Harry und Ray die Verfolgung auf. Er führt sie schließlich in einem prunkvollen Raum mit einer großen Skarabäus Figur. Deren funkelnde Augen ziehen Harry und Ray in ihren Bann und die beiden Freunde werden getrennt.

Ray Stewart hat einen seltsamen Wachtraum in Gestalt einer wunderschönen Frau namens Pleonotis, die um seine Hilfe bittet und in die er seltsamerweise unsterblich verliebt ist. Als Ray wieder Herr seiner Sinne ist, liegt er neben einer halben, übelriechenden Frauenleiche. Zumindest glaubt er das, aber als sich diese Ansammlung von halbfertigen Gliedmaßen bewegt und spricht, geht ihm ein Licht auf. Pleonotis steht kurz vor einer fleischlichen Wiedergeburt. Mit knapper Not entkommt er aus dem Raum in den er sich aber sofort wieder zurückwünscht, denn im nächsten warten an die 30 mordlüsterne Skelette auf ihn. Pleonotis schläft derweil wieder. Linda, die von Außerhalb des Grabes mit ihren medialen Kräften eine Skelett-Mumie auf ihre Seite zieht, rettet Ray damit das Leben. Schließlich macht er sich auf die Suche nach Harry.

Vor der Skarabäus-Statur ist Harry in eine Starre gefallen. Die Figur saugt ihm durch die Glitzeraugen Kraft ab. Der böse Teuchma sitzt dabei in einem Sarg, der als Überträger der Kraft funktioniert und wird derweil immer stärker.  Als Ray seinen Freund retten will, gerät er selber in den Bann. Mit letzter geistiger Anstrengung schafft er es zum Sarg, den der Mumien-König nun vollständig erwacht verlassen hat. Er zapft ein wenig Kraft seines Freundes ab und schleppt ihn dann zum Sarg um ihm von seiner erneuten Lebenskraft zu spenden. Dann ist wieder Harry an der Reihe und irgendwann ist der Bann vollständig gebrochen.

Nun taucht Teuchma wieder auf und schickt 100 Skelett Krieger gegen seine Angreifer. Durch die gewonnene Kraft wird Harry McGoor, der Mann fürs Grobe, zur Wildsau und zermalmt alles im Raum. Teuchma ist geschockt und holt jetzt seine Käfer-Legionen. Unerwartet erscheint plötzlich sein Vater Teuchma-Che und verwandelt seinen abtrünnigen Sohn in einen goldenen Käfer der von seinen Artgenossen aus Eifersucht gefressen wird. Che wird jetzt übrigens Kara Thandi genannt. Welch Überraschung!

Die Agenten der Hexenjäger Abteilung entkommen dem auseinander brechenden Grab nur knapp. Der Fluch von Teuchma Thsal existiert nicht mehr.

Dirk und sein SenfMein Senf
Kennt ihr dieses Gefühl, das einen überkommt wenn man etwas über Insekten liest oder sieht und sich dann ständig irgendwo kratzen muss? Nun, diese Dinger von Lawrence waren dafür zu einfallslos beschrieben, obwohl er sich schrecklich bemüht hat diese Krabbler als unheimliche Kreaturen zu verkaufen. Tonnenweise Käfer-Massen funktionieren, ähnlich wie Werwölfe, im Film oder im Dschungelcamp wohl einfach besser als in Romanen. In manchen Ländern dieser Erde hätte man sich über diesen saftigen Snacks sogar gefreut. Es gibt aber bestimmt Autoren, die mit diesem Thema mehr anfangen können. Da freut man sich schon auf ein wenig Schwarmverhalten dämonisch angehauchter Mistkäfer, die gehören nämlich auch zu den so genannten Skarabäen, und bekommt dafür ein paar Einzelexemplare geboten, die eine Zeile weiter schon unter irgendwelchen Schuhsolen kleben. Ein unkontrollierbarer Kawenzmann von fleischfressenden Insekten, die ein, zwei Städte dem Erdboden gleichmachen, gab es also nicht. Dabei hätte man den Fluch danach vielleicht ernst nehmen können, so war es nur ein weiterer Mumien-Roman mit einer drögen Halle voller Skarabäen. Dabei war die Idee mit dem Übertragen des Fluches gar nicht mal so unlustig, denn die Käfer mussten einen ja nur auf die Kleidung springen. Das sparte Blut und ging schneller als saugen oder anknabbern. Wenn ich überlege, was sich im Sommer nach einer Runde mit dem Hund so alles auf meinen Klamotten versammelt hat... Da kann man nur hoffen, dass kein  „Fluch-Überträger“ dabei war.

Dass Peter T. Lawrence in Sachen Schauplätze nichts geboten hätte, kann man nicht behaupten. Immerhin ging es von Denver über Indien nach Ägypten. Nicht das mich jetzt das Reisefieber gepackt hätte, aber das hektische Treiben in den engen Städten und der Staub der Wüste waren ganz nett beschrieben. Und bevor es langweilig wurde, ging es auch schon wieder weiter. Meistens mit dem Flugzeug. Die Szene über den Wolken, auf dem Flug nach Ägypten, war sogar recht spannend und hätte auch in einem Katastrophenfilm spielen können. Als der Kapitän käfermäßig angesprungen wurde, dachte ich schon, jetzt kommt der Co-Pilot dran. Aber nein. Das Problem wurde mit den medialen Fähigkeiten von Linda Shaw gelöst, der Fernwaffe des Teams. Sie konnte zwar nicht lange Macht über Teuchma-Thsal ausüben, aber das hat dieser nicht gewusst. Eine Täuschung. Eine Enttäuschung war, dass die Käfer-Legionen, die sich auf dem gesamten Flugzeug breit gemacht hatten, nicht zum Einsatz kamen. Da wäre bei der Landung ein ordentliches Gemetzel losgebrochen. Linda entwickelte sich später noch zur Allzweckwaffe und sie sollte nicht das einzige Hilfsmittel sein. Damit das Team der „SG (Sondergruppe?) Hexenjäger“ bei ihrer Arbeit nicht durcheinander kam, legten sie Berichte an, die auch noch gleichzeitig die Kapitel trennten. Teilweise recht nett erzählten Doc Stewart und Linda die Geschichte aus der Ich-Perspektive weiter und manchmal überschnitten sich die Berichte sogar. Also zwei Ich-Erzähler in einem Roman, wenn man so will. Der eigentliche Held war aber Doc Ray Stewart. Er hielt am meisten seinen Kopf hin und traf die Entscheidungen.

Hatte ich in der Zusammenfassung eigentlich die Strahlenwaffen erwähnt? Ja, richtig gehört. Irgendwo im Laufe der Handlung tauchten die  6-schüssigen Handfeuerwaffen auf und schmolzen Löcher in die Horden von Skelett-Mumien. Ein spezielles Gas versprühte einen tödlichen, 30 Sekunden anhaltenden Strahl, der wie ein Flammenwerfer mit Säure wirkte. Eigentlich eine ultimative Waffe, wenn die Zwei von der Sondergruppe sie nicht andauern verloren hätten und der Autor sie nicht erst irgendwo ab Seite 40 ins Handgepäck geschmuggelt hätte. … Fahrradkette, aber hat Lawrence da wohl einen anderen Helden mit Laser-Pistole im Hinterkopf gehabt. Überhaupt wirkte das ganze Drumherum wie ein Roman einer längst bestehenden Serie (Sinclair,Ballard) eines anderen Verlages, nur dass die zu dieser Zeit noch gar nicht richtig durchgestartet waren. Vielleicht verwertete Pabel auch den bereits fertigen Roman einer geplanten Serie die niemals kommen sollte. Zum einstampfen war er wirklich zu schade, da habe ich schon weitaus Schlechteres aus späteren Jahren gelesen, aber so richtig umgehauen hat mich die „Invasion der Käfer“ auch nicht.  Da Lawrence aber keine Spuren seiner weiteren Tätigkeiten (außer eben hier) hinterlassen hat und man auch im Internet nichts über ihn findet, kann man von einem ungeklärten Pseudonym sprechen. Neueinsteiger war Peter T. Lawrence auf jeden Fall nicht, denn dafür kam der Storyverlauf zu routiniert rüber, aber das hatte ich ja schon bei seinem Erstlingswerk (Das vertauschte Gehirn VHR 33) bemerkt, der mir einen Ticken besser gefallen hat und auch recht actionlastig war.  Doch heute gab es eine Prophezeiung, in der Mitte jede Menge Abenteuer mit Weltreise und am Schluss ein Happy-End mit lockeren Sprüchen und Liebesschwüren. Erotic und nackte Haut gab es nicht, dafür aber ungezwungenes Flirt-Verhalten, wie es vielleicht ein James Bond drauf hat.

Wie gut, dass ich hier keine Punkte vergeben muss, denn das würde mir bei diesem Roman echt schwer fallen. Irgendwie ein typischer Ägypten-Fluch Roman mit halb ausgewickelten Mumien und den dazu gehörigen, gefräßigen Käfern. Alles schon mal da gewesen und beim letzten mal war es auch nicht spannender. Bei den Pabel Vampiren war das allerdings der erste Roman dieser Art. Die Geschwindigkeit und der Erzählstil waren recht passabel, obwohl die Sache mit den verschlossen Türen im Grab ein wenig lang ausgeschmückt wurde und der Autor scheinbar auch nicht mehr so recht wusste, wie der Mechanismus funktionierte. Aber man kennt ja die Raffinessen der ägyptischen Baumeister.

Na gut, einen halben (Bond)-Punkt würde ich noch für den immer mal wieder durchblitzenden Humor geben, der eigentlich auch erst ein paar Hefte später bei den bekannten Serienhelden des Grusel-Genres gang und gäbe war. Irgendwie erledigte man seine Dämonen-Vernichter Tätigkeit später immer mit einem Flachwitz auf den Lippen und atmete dabei auch noch locker durch die Hosenbeine. Das war auch genau dass, was mich so an Sinclair, Ballard und Zamorra erinnerte. So freute sich McGoor tierisch über die Zwangsheirat (die Tarnung in Indien) und malte sich mehr bei Linda aus. Seichte Anzüglichkeiten inbegriffen. Dabei war Linda in den Doc Ray Stewart verliebt. Auf welchem Gebiet er Doktor war, wurde nicht aufgeklärt, aber die zwei haben sich am Ende gekriegt und teilten ab da ihr trautes Hexenjäger Leben.

Ein Typ im Roman war sogar ein richtiger Schenkelklopfer. Da gab es einen indischen Hotelangestellten der vom Dialekt her eine schlesische Großmutter und einen Chinesischen Vater gehabt haben muss. Ganz nach dem Motto: du wohl Inder, nix bla bla... konnte man dieser Konversation lauschen:

Sein Grinsen wurde um eine Spur bedauerlicher.
„Ich geklopft, Sirr!“ versicherte er mir ernst. „Vill geklopft, aber Sirr nicht wach.“
„Nun gut, Sirr ist jetzt wach. Was wollen sie?“
„Scheene Frau warten unten. Sagen, will Sirr von Zeitung sprechen.“

Dagegen ist Yoda ein Deutschprofessor.

Was gab es sonst noch?
Das Titelbild kommt, wie sollte es zu dieser Zeit auch anders sein, von Thole und zeigt ein wenig von dem Schwarmverhalten der Käfer, das ich im Roman vermisst hatte. Die Gestalt mit der Tagesdecke über den Schultern soll wohl der böse Teuchma-Thsal sein, aber an die Schlangen kann ich mich nicht erinnern. Schön schaurig/ekelig gemalt und somit alles richtig gemacht, Meister Thole.

Manfred Knorr hat Urlaub genommen und seine Seite für eine Woche verlassen. Dafür gab es zwei Seiten Werbung für die Vampir-Taschenbücher. Man startete durch. Auf Seite 55 gab es dann noch mal eine ganze Seite Werbung für die Serie, falls man die zwei Seiten vom Anfang schon vergessen hatte.

Um das Heft abzurunden gab es wieder einen kleinen Einspieler von Berthold und ein klasse Mumien-Cartoon von Alfons. Dazu kam noch gratis das Flair der 70er Jahre und eine wahnsinnige Preisstabilität. Der Vampir Horror-Roman kostete, wie am Anfang, immer noch 1,- DM.

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Kommentare  

#1 Thomas Mühlbauer 2017-01-29 07:44
Der vorliegende Band ist wohl der schwächste im Lawrence-Quartett. Erstaunlich, dass es in all den Jahrzehnten nicht gelungen ist, dieses Pseudoym zu lüften, und es ist sehr schade, dass es von Lawrence nicht mehr Romane in den VHR geschafft haben. Er war einer der sehr guten deutschen Vertreter im VHR, und sein "Henker von London" und "Von den Morlos gehetzt" atmen wieder mehr den Geist der frühen Romane dieser Reihe.
#2 Paul J Hauswald 2017-01-29 15:13
Zum thema Pseudonymen: 60 Jahre später haben wir auch no manche Unbekannte in der collection "Angoisse"! Vielleicht könnten Ihr mithelfen sie zu lüften? Heute weisz man noch nicht wer Patrick Svenn (3 Romanen), Virginia Lord (1 Roman), F. Puig (1 Roman) waren...Wir haben auch ein Roman von Georges Gauthier ("Le ventriloque de l'au-delà"), warscheinlich ein Franzose aber es gab auch Georges Gauthier bei euch (Walter G. Mauckner). Ein Zufall?
Und dann bleibt noch Jean Murelli (12 Romanen, und gute!): dieser soll mme Peheu gewesen sein, aber es gibt Rümoren das Frederic Dard die Hand im Spiel hatte (ist ja möglich, Dard war schliesslich ein Nachbar von dieser Mme Peheu)
Der Roman von Virginia Lord "Ne frappez pas à cette porte"(Angoisse n°12) spielt sich im Schwartzwald ab und ich dachte immer das V.Lord ein(e) deutschen Autor(in) sei könnte (habe aber nicht die gringste Spur gefunden).
Der einzige fesstgestelte übersetzte deutschen Autor in "Angoisse" ist Roger Sattler mit "Hotel de l'enfer" (Hotel Himmel)...
Ich wäre euch dankbach wenn sie mich erleuchtern könnten mit "Georges Gauthier". ("Le ventriloque de l'au-delà" erschien 1959. War zur Zeit Walter G.Mauckner schon auf Kurs?)
#3 Thomas Mühlbauer 2017-01-29 18:01
Das ist mit Sicherheit ein anderer Georges Gauthier, Paul. "Unserer" ist erst im Jahr 1950 geboren.
#4 Toni 2017-01-29 19:02
Thomas: Lawrence war wirklich kein Schlechter, obwohl die Invasion der Käfer ein wenig vorhersehbar war. Zumindest wenn man die dazu passenden (nicht ganz ernsten) Mumien-Filme kennt. Das komische ist nur, dass die besagten Filme ja erst in den 90ern auf die Leinwand kamen.

An die Morlos kann ich mich auch noch dunkel erinnern. Da gehts, glaube ich, unter die Erde.

Paul J Hauswald: Bei deiner Recherche kann ich dir leider nicht helfen, aber es ist schon spannend zu lesen, dass es auf französischer Seite auch noch ein paar Geheimnisse um die Pseudonyme gibt. Schade, dass bei den Vampiren nicht noch mehr übersetzt wurde. Gerade den höheren Nummern hätten sie wohl gut getan.

Ich hoffe, dass dir die Wissensmaschinen hier beim Zauberspiegel weiterhelfen können.
#5 Andreas Decker 2017-01-30 10:12
@Paul J Hauswald

Ich habe die Namen mal in die üblichen Bibliografien wie die Deutsche Bibliothek eingegeben, leider nichts finden können. Autoren aus den 50ern hatten eine größere Chance übersetzt zu werden, vor allem wenn es um Krimis geht. Aber kein Erfolg.

Es gab einen deutschen Verlag, der 1968/69 FN-Krimis übersetzen ließ und vertrieb. Der SEP Verlag aus Rüsselsheim. Ich nehme an, dass war eine Co-Produktion, da die Bücher auch in Frankreich gedruckt wurden. Da gab es Autoren wie Caroff, Bruss, Lay, Keller, Randa, Braun. Das waren so ca 40 Bände. Da war aber auch keiner der gesuchten Autoren dabei.

F.Puig ist mir mal bei der Coversichtung aufgefallen. "LÉtrange Monsieur Borman", klingt wie eine Nazi-Geschichte. Aber das ist eine reine Mutmaßung.

Roger Sattler ist eine merkwürdige Geschichte. Der steht sogar in der Deutschen Bibliothek verzeichnet, mitsamt der Übersetzerin, aber nur in der Angoisse-Ausgabe. Keine deutsche Ausgabe. Ist auch der einzige Eintrag unter diesem Namen.

Tut mir leid, dass ich nicht hilfreicher sein konnte.
#6 Paul J Hauswald 2017-01-30 23:58
Vielen Dank für die Mithilfe !
@Thomas.
Also ist der Georges Gauthier von "Angoisse" wahrscheinlich doch der selbe der vier Krimis für andere Verlagen geschrieben hat, obwohl es keinen festen Beweisz dafür gibt. Und Georges Gauthier war dann sein richtigen Name. In den 50/60e Jahre war es eine Seltenheit das ein Autor es schafte mit einem einzigen Roman im FN veröffentlicht zu sein - meistens war es schon ein Mitarbeiter der sich unter einem anderen pseudonym präsentierte oder handelte es sich um eine Übersetzung. Armand de Caro sagte zu Kurt Steiner als dieser sein "Le prix du silence" vorlegte : "Sie haben ein Roman? Sehr gut. Ich nehme ihn. Aber viele Romanen wären mir lieber. Ich suche Autoren die serienmässig schreiben können !" Und dieser Spruch von A. de Caro bekommten alle zu hören...

@Toni
Ich glaube das manche (zwischen 1972 und 1974 erschienenen) VHR vielleicht auch der collection "Angoisse" gut getan hätten! Weiter ware es ja zu
spät. Aber, ja, in "Angoisse" hätte es genug Stoff gegeben für VHR (zB Kurt Steiner, Benoit Becker, noch ein paar Randa und Bruss, Jean Murelli, die besseren Agapit, Pierre Suragne, Paul Bera mit der seltsame "Leonox" Reihe, sogar Dominique Arly mit seiner emancipierte Geisterjägerin Rosamond Lew usw.) Mann kann sich auch fragen wer die Übersetzungen auswählte und weshalb...

@Andreas
Dann muss mann sich wahrscheinlich doch an der Hypothèse "Frederic Dard" festhalten...bisher ohne Beweis. Schliesslich war Dard, zur Zeit, immer bereit, hier und da, mitzumachen...

Für Franc Puig's Title hatte ich den selben Eindruck...Es handelt sich aber um etwas ganz anderes. Obwohl...Die Sache dreht sich um ein Idenditäts Vertausch/Verwechslung (ist aber keine, ist viel schlimmer) und spielt sich in Mexico ab. Die Handlung ist leider ein wenig zu flach.
Zitat: "-Haben sie Borman gekannt? fragte ich ihn plötzlich
Er schauete mich an mit grossen erstaunte Augen.
- Das ist eine seltsame Frage, Senor. Sie sind Borman.
- Ich bin nicht Borman. Ich bin Franzose und mein Name ist Salan."
Der Roman gibt sogar an: "geschrieben in Mexico,1959". Und zur Zeit verbrachte Dard Ferien in Mexico...

Es gab auch ein Verlag SEP (selbe Zeit) der die selben Romanen in Spanien veröffentlichte!

Roger Sattler: das ist schon merkwürdig, ja. "Hotel Himmel" wäre im Parma Verlag (Frankfurt/Main, 1954) erschienen. Die Schweizeriesche Nationalbibliothek in Bern hat ein Exemplar (Verfurbachkeit:Lesesaalausleihe). Der Roman wird auch zitiert und beschrieben in "Wursthimmel" von Paul Lascaux (Gmeiner Verlag, 2009)!..Trotzdem merkwürdig...vielleicht könnte es sein das der Roger Sattler (eher ein Schweizer? "Hotel Himmel" spielt sich in der Schweiz ab) eigentlich die angegeben übersetzerin Anne Rimondi war? Solche Dinge hat man schon gesehen...
#7 Andreas Decker 2017-01-31 09:58
@Paul

Sattler: Die online-Ausgabe der Deutschen Bibliothek ist manchmal nicht besonders ausführlich, was die Informationen angeht. Ich hatte schon gelegentlich Bücher, die ich auf dem Tisch liegen hatte, die aber dort nicht verzeichnet waren. Wenn die Schweizer ein Exemplar haben, dann gab es das auch. Natürlich ist es möglich, dass die "Übersetzerin" die Autorin war. Das hat es ja öfter gegeben.

Arly: Madame Arly hat es ja auch nach Deutschland geschafft. Ich habe mir einen ihrer Romane bei Luther besorgt, bin aber nie über das erste Drittel hinausgekommen. Bis dahin war es ein reiner Krimi. Und der war eher sehr konventionell.

Worum geht es eigentlich bei Limats "Mephista?" Wenn ich die gefundenen Klappentexte richtig zusammenübersetzt habe, ist das Teil der Romane um seinen Privatdetektiv Verano?

Die Auswahl für die Übersetzungen war damals auf dem Gebiet eher willkürlich. Der Agent stellte eine Auswahl an Autoren zusammen, wenn der Preis stimmte, nahm man es. Es gibt ja einige Geschichten, dass die Autoren nicht mal wussten, dass sie im Ausland erschienen. Und Tantiemen wird es auch keine gegeben haben. Die Heftromane waren ja ein einmaliges Erzeugnis.

Das mit SEP ist interessant. Ein internationales Produkt. Es fiel auf, dass die deutschen Übersetzungen teilweise französische Zeichensetzung hatten. Also - statt " bei den Dialogen. Sehr gewöhnungsbedürftig.

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