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Gedenktanthologie für Crossvalley Smith

Am Ende der ReiseGedenkanthologie für Crossvalley Smith
»Am Ende der Reise«

»... Hinterlassen hat Crossvalley Smith viele wunderbare grafische Werke, zu denen nun Tanja Bern, Barbara Büchner, Tanya Carpenter, Marc-Alastor E.-E., Erik Hauser, Florian Hilleberg, Desirée und Frank Hoese, Gabriele Ketterl, Lothar Nietsch, Sophie Oliver, Arthur Gordon Wolf und Uschi Zietsch phantastische Werke verfassten, um an ihn zu erinnern.«

(Klappentext)

Einführung
"Am Ende der Reise" wird herausgeben von Alisha Bionda. Allein der Name der Herausgeberin bürgt schon für Qualität. In den letzten beiden Jahrzehnten hat sie mehrere Dutzend Anthologien zusammengestellt und dabei stets konsequent auf eine Symbiose von Kunst und Literatur gesetzt. Ihr Grundsatz war immer: zu jeder Geschichte gehört auch eine Illustration. Ja, in vielen Fällen hat sie das normale Prinzip, dass eine Geschichte nachträglich mit einer Grafik ausgestattet wird, einfach umgedreht und Autoren schon vorhandene Grafiken zugesandt, zu denen sie dann eine Geschichte verfasst haben. Text for Art lautete dann das Motto. Die im Fabylon Verlag erscheinende von Alisha Bionda herausgegebene Reihe Ars Litterae bietet etliche Beispiele dafür wie "Sad Roses" mit der Künstlerin Gaby Hylla und "Snakewoman" mit dem Künstler Andrä Martyna. Nach diesem Prinzip ist auch "Am Ende der Reise" aufgebaut.

Da es sich um einen Gedenkband handelt nehmen auch persönliche Worte der Herausgeberin, der Autoren und von Freunden, Kollegen und Weggefährten des am 20.Mai 2015 Verstorbenen breiten Raum ein. Wie sehr der Band Alisha Bionda am Herzen liegt, geht aus ihrem Vorwort hervor. Dort heißt es u.a.:

"Was mir bleibt?

Die Erinnerung an einen Menschen, mit dem mich sehr viel verbunden hat, der sich, trotzdem er sehr introvertiert war, mir gegenüber soweit geöffnet hat, in Gesprächen und darin WAS er mir erzählte, dass es ihn oft selbst erstaunte. Am Anfang sogar erschreckte. Er mir dann aber sagte: Das ist ein großes Geschenk, dass ich mit dir über so viele intime Dinge sprechen kann.
Und ich erwiderte: Dann nimm es einfach an und hinterfrag es nicht, das soll so sein, mit unserem Kontakt.
Und es war ein Geschenk - für uns beide."

(S.9f)

Die Autoren
Der Band enthält 14 phantastische Kurzgeschichten von 12 Autoren. Freunde des Heftromans werden Florian Hilleberg und Uschi Zietsch kennen, für Liebhaber der Kurzgeschichte sind Arthur Gordon Wolf, Erik Hauser und Desirée und Frank Hoese keine Unbekannten, Vampir-Fans erinnern sich an Gabrielle Ketterl. Tanya Carpenter und Barbara Büchner haben schon etliche Anthologien von Alisha Bionda bereichert.

Alle Geschichten sind richtige Kurzgeschichten, es gibt diesmal keine Novellen. Mir haben alle gefallen. Hervorheben möchte ich "Helle Welt in Pastell" von Marc-Alastor E.-E., eine Detektivgeschichte ganz im Stil des Film noir, "Das Karusell" von Tanya Carpenter über ein ganz spezielles Fahrgeschäft, das witzig-ironische "Im Auge des Betrachters" von Sophie Oliver über einen Dämonen und das herrlich düstere "Ketten aus Blut" von Desirée und Frank Hoese über eine Dämonenjagd. Bemerkenswert ist auch Barbara Büchners "Der Kastellan von Huttenbrunn", eine satirisch-ironische Geschichte über Erbschaften und Stiftungen.

  • Arthur Gordon Wolf, Die Adepten des Großen Bro
  • Barbara Büchner, Black Mill - Die Knochenmühle
  • Marc-Alastor E.-E., Helle Welt in Pastell
  • Erik Hauser, Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Häßlichste im ganzen Land?
  • Tanja Bern, Des Teufels Haus
  • Florian Hilleberg, Erkenntnis
  • Uschi Zietsch, Am Ende der Reise
  • Sophie Oliver, Das Auge des Betrachters
  • Tanya Carpenter, Das Karussell
  • Gabrielle Ketterl, Der Höllenjob
  • Lothar Nietsch, Die Baumeister des Schöpfers
  • Barbara Büchner, Der Kastellan von Huttenbrunn
  • Erik Hauser, Die gerissene Saite
  • Desirée und Frank Hoese, Ketten aus Blut

Die Illustrationen
Das Cover und die Illustrationen, teilweise aufbereitet vom Atelier Bonzai, geben einen Einblick in das künstlerische Schaffen von Crossvalley Smith. Die Motive reichen von einer im Wald gestrandeten Kutsche auf dem Titelbild über düstere Gemäuer, Totenschädel, Schlangen und Monster. Die in Schwarz-Weiß gehaltenen Illustrationen haben durchweg eine düstere, bedrohliche Ausstrahlung. Als Ergänzung und Kontrast dazu gibt es am Ende des Bandes auf einer Seite eine farbige Übersicht über 25 Buchcover, die Crossvalley Smith für den Fabylon Verlag und seine Reihen (z.B. Ars Amoris, Steampunk und Meisterdektive) gestaltet hat. Dazu kommt noch ein weiteres ganzseitiges farbiges Motiv "Reise zu den Sternen". Leider ist die Homepage des Künstlers inzwischen nicht mehr im Netz, aber auf Literra findet man nach wie vor eine große Auswahl seiner Arbeiten.

Fazit
"Am Ende der Reise" ist eine mit viel Herzblut gestaltete Gedenkanthologie. Im Mittelpunkt steht die Erinnerung an den Künstler Crossvalley Smith. Diesem Ziel wird der Band vollauf gerecht. Man erfährt einiges über den Menschen, über seine Weggefährten und vor allem kann man sich noch einmal ein Bild von seinen Werken machen. Darüber hinaus wird man aber auch gut unterhalten. Die Geschichten machen wieder deutlich, wie breit die Palette der Phantastik ist. Und das Ganze wird in der gewohnt liebevollen und sorgfältigen Art von Alisha Bionda präsentiert.

Am Ende der Reise
Ars Litterae Band 11
Alisha Bionda (Hrsg.)
Cover und Illustrationen: Crossvalley Smith
244 Seiten
ISBN 978-3-943570-89-2
Euro 14,90
Ebook 7,99
Fabylon 2017

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