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The new adventures of Frankenstein - The return of Frankenstein (Frankenstein und der Gorilla)

The new adventures of FrankensteinThe new adventures of Frankenstein
The return of Frankenstein (Frankenstein und der Gorilla)

Donald F. Glut, geboren 1944 in Texas war seit seiner frühen Kindheit von Superhelden, Dinosauriern und Monstern fasziniert. Bereits im zarten Alter von neun Jahren begann er Kurzfilme zu drehen. Er studierte später und erlangte einen akademischen Grad. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten arbeitete er unter anderem als Buchverkäufer, Musiker, Schauspieler, etc. Hauptsächlich aber schrieb er.

Donald F. GlutGanz zu Anfang seiner literarischen Karriere begann er seine Serie „The new adventures of Frankenstein“ zu verfassen. 11 Romane plus eine Sammlung loser Erzählungen umfasst dieser krude und wohl nicht ganz ernst gemeinte Mix aus Fan-Fiction, Monster Team-up und billigem Groschenroman mittlerweile. Zehn dieser Romane erschienen auch auf deutsch, und zwar in der legendären Vampir Horror Roman Serie.

Donald F. GlutDr. Winslow begegnet in diesem Roman auf seiner Jagd nach dem von ihm wiedererweckten Geschöpf einem alten, unglücklichen Bekannten in einem Zug, dessen Reise jedoch bald ein jähes Ende finden soll. Besagter  Zug wird von einer Bande Maskierter gestoppt und ausgeraubt. Allerdings haben es die Banditen nicht auf Gold oder Wertsachen abgesehen, sondern auf ein großes Stück aus Äypten importiertes Gammelfleisch, das Winslow im Gepäckwagen mitführt. Nebenbei erwähnt spielt das Ganze in Deutschland.

Mit seinem neuen/alten  Bekannten macht sich der Doktor dann auch beherzt an die Verfolgung der Entführer, wird aber jäh in seinem Unterfangen gestoppt, inhaftiert, befreit und auf der Flucht getötet. So meint der Leser zunächst.

Die Verbrecherbande des Dr. Frankenstein kann nun ungehindert die Bevölkerung (warum auch immer) terrorisieren und ihren Instinkten freien Lauf lassen. Wäre da nicht ein ominöser, wiederauferstandener maskierter Rächer (wer das wohl sein mag), der sie daran zu hindern sucht!

Der Schurke in diesem neuen Höhepunkt der Serie ist diesmal ein Nachfahre des berüchtigten Victor Frankenstein, der mit seiner (natürlich) schönen Tochter ein Schloß bewohnt und dort unheimlichen Experimenten nachgeht. So erschuf er beispielsweise den titelgebenden Gorilla aus Affenleichen und versah ihn zudem mit einem Horn auf der Stirn. Besagtes Ungeheur macht auch die nächtlichen Gassen des Städtchens unsicher und tötet wahllos und stilvoll grunzend.

Der Roman endet schließlich in klassischer B-Western Manier in einem Standoff mit Gluts üblichen  Zutaten:
Alles fliegt in die Luft, die Monster sind vermeintlich tot (niemand sieht hier auch mal nach, ob dies denn wirklich so ist), die Schönen sind gerettet, und Winslow kann endlich nach Hause zu seiner blonden  Braut zum vögeln. Ist  genauso originell, wie es klingt.

Glut schrieb diesen Roman lt. seinen eigenen Worten ganz in der Manier eines typischen B-Cowboyfilms. Beim Lesen hat man dann allerdings  den  Eindruck, dem Autor  gingen die Monster, bzw. langsam auch  die Ideen aus. Haarsträubend waren seine Romane ja eigentlich schon immer, aber dieses Mal wird es so richtig albern und lächerlich.

Donald F. GlutDer Autor  verlegte den Plot eines  miesen Westerns einfach nach Deutschland in ein Örtchen namens „Krausburg“ und besetzte die Hauptrollen  mit seinem Frankenstein-Geschöpf und dem obligaten Widersacher Burt Winslow. In dieser Erzählung gibt es klischeehafte Verfolgunsgsjaden zu Pferde, sowie die für einen Western üblichen Barschlägereien und nicht zuletzt auch den bereits erwähnten  maskierten Rächer, der ganz in der Tradition eines Lone Riders oder Zorro steht. Lediglich ein chinesischer Koch fehlt noch.

Ach ja: auch die Szene mit der Befreiung aus dem Gefängnis mittels ein an ein Pferd gebundenes Lasso an das Kerkerfenster  lässt der Autor  nicht vermissen. Glut lässt kein Klischee aus – leider fehlen  die Indianer - , allerdings stellt sich  die Frage: was zur Hölle hat das alles in Europa zu suchen? Unklar bleibt auch bis zuletzt die eigentliche Motivation des Dr. Frankenstein: warum eigentlich terrorisiert er die Stadtbevölkerung und möchte sie auslöschen? Weil er es kann?

Der Figur der Daphne Frankenstein wird man im Verlauf der Serie übrigens noch mehrmals begegnen. Verführerisch und schön wie in diesem Roman, und meist mit einem hauchdünnen Neglige bekleidet in dem sie jedem (aber auch wirklich jedem) Unbekannten die Türe öffnet. Winslow hat in diesem Roman übrigens seinen vorletzten letzten Auftritt, was sehr schade ist. Die nächsten Romane spielen ohne ihn, was der Serie schadet. Immerhin war er ja schließlich der Initiator des Ganzen, hat das Geschöpf ja aus dem ewigen Eis befreit und aufgetaut! Wenigstens gestattet ihm Glutenstein einen finalen Auftritt in seinem 2017 erscheienen 12. Abschlußband. Dort erfährt man übrigens auch, dass sich Krausburg in enienm sehr abgelegenen Winkel Bayerns befinfdet, in dem die Zeit stehen geblieben scheint.

Donald F. GlutDieser grenzwertige  Roman erschien 1976 als Vampir Horror Roman Nr. 177 auf Deutsch, 2002 dann erst in den USA. Der Übersetzter des Romans blieb  ungenannt (auf eigenen Wunsch?).  Der Übersetzter könnte  aber mutmaßlich ein Schimpanse aus dem Münchner Tiergarten sein, wie böse Zungen behaupten.

Das Titelbild der deutschen Ausgabe ist wiederum von Karel Thole, das der US-Ausgabe von Rick Mountfort. Über Mountfort braucht man kein Wort verlieren, aber Meister Thole enttäuscht diesmal gewaltig! Einige Wochen später wird er dann auch von Nikolai Lutohin als Titelbildmaler abgelöstwerden.  Ein Bild pro Woche (alleine für den Pabel-Verlag) abzuliefern war dann irgendwann dann doch zuviel, so daß die Qualität mehr und mehr litt.

Meine unverbindlichen Hörtips, passend  zur Lektüre:
•    The Kinks: Ape Man
•    Gorillaz: Clint Eastwood
•    Captain Beefheart: Apes-Ma
•    The Monkees: Hey hey we're the Monkees
•    Sparks : This Town Ain't Big Enough For Both Of Us

Fazit:
Nach diesem eher enttäuschenden 8. Teil war dann auch erstmal Schluß mit der Serie, bis 1980 (endlich?) der nächste und vorletzte  Band erscheinen  sollte. Trash war schon mal unterhaltsamer

Ich vergebe nur 2 von 5 Affenschaukeln.

Unten:
Die anspruchsvolle Umschlagrückseite: Ich bin nicht dick, ich bin flauschig!

The Masked Demon, wie ihn Mountfort sieht: Krausburg  ain´t big enough for the both of us

Donald F. Glut

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Kommentare  

#1 Andreas Decker 2018-06-16 14:59
Krausburg, wo die Deutschen noch reiten, Bratwurst und Sauerkraut essen und Pistolen am Gürtel tragen. Über der Operettenkleidung. In Bayern. Na ja, vielleicht passt das ja ins CSU-Fremdenverkehrskonzept.

In der Hinsicht ist das Teil wirklich zum Fremdschämen. Ich würde wirklich gern mal sehen, wie ein Haufen Reiter im 21. Jahrhundert - wie es in der 2002-Ausgabe heißt - einen ICE aufhält. Was hat sich Glut nur dabei gedacht?

Aber der Frankenrilla (Einhornstein?) und der Monsterreigen ist schon irgendwie unterhaltsam. ehrlich gesagt wäre dieser Monsteraffe ein schönes Filmmonster. Ein aus Affenleichen zusammengebastelter Killergorilla mit einem Horn auf der Stirn?

Soo schlecht finde ich das Cover nicht. Der Monsteraffe ist doch ganz gut getroffen.
#2 Ringo Hienstorfer 2018-06-18 09:15
In Krausburg findet das Leben stilecht auch ausschließlich in s/w statt. Man muss beim Lesen wirklich sein Hirn ausschalten, sonst wird es unetrträglich. Ich erinnere mich, dass ich den Roman seinerzeit als Dreizehnjähriger schon reichlich blöd fand. Beim erneuten Lesen konnte ich nur noch meinen - inzwischen ergrauten - Kopf schütteln. Was diese kosmetischen Änderungen betrifft, die die Romane in die Hier- & Jetztzeit katapultieren sollen, bin ich enttäuscht. Das passt einfach nicht zu der Serie.

P.S.: Der Frankenrilla auf dem Cover, nun ja, sieht für mich wie ein abgestreifter Lederhandschuh aus. Thole war wohl einfach nicht mehr mit seinem Herzblut bei dieser Serie.

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