The new adventures of Frankenstein - The return of Frankenstein (Frankenstein und der Gorilla)
The new adventures of Frankenstein
The return of Frankenstein (Frankenstein und der Gorilla)
Ganz zu Anfang seiner literarischen Karriere begann er seine Serie „The new adventures of Frankenstein“ zu verfassen. 11 Romane plus eine Sammlung loser Erzählungen umfasst dieser krude und wohl nicht ganz ernst gemeinte Mix aus Fan-Fiction, Monster Team-up und billigem Groschenroman mittlerweile. Zehn dieser Romane erschienen auch auf deutsch, und zwar in der legendären Vampir Horror Roman Serie.
Dr. Winslow begegnet in diesem Roman auf seiner Jagd nach dem von ihm wiedererweckten Geschöpf einem alten, unglücklichen Bekannten in einem Zug, dessen Reise jedoch bald ein jähes Ende finden soll. Besagter Zug wird von einer Bande Maskierter gestoppt und ausgeraubt. Allerdings haben es die Banditen nicht auf Gold oder Wertsachen abgesehen, sondern auf ein großes Stück aus Äypten importiertes Gammelfleisch, das Winslow im Gepäckwagen mitführt. Nebenbei erwähnt spielt das Ganze in Deutschland.
Mit seinem neuen/alten Bekannten macht sich der Doktor dann auch beherzt an die Verfolgung der Entführer, wird aber jäh in seinem Unterfangen gestoppt, inhaftiert, befreit und auf der Flucht getötet. So meint der Leser zunächst.
Die Verbrecherbande des Dr. Frankenstein kann nun ungehindert die Bevölkerung (warum auch immer) terrorisieren und ihren Instinkten freien Lauf lassen. Wäre da nicht ein ominöser, wiederauferstandener maskierter Rächer (wer das wohl sein mag), der sie daran zu hindern sucht!
Der Schurke in diesem neuen Höhepunkt der Serie ist diesmal ein Nachfahre des berüchtigten Victor Frankenstein, der mit seiner (natürlich) schönen Tochter ein Schloß bewohnt und dort unheimlichen Experimenten nachgeht. So erschuf er beispielsweise den titelgebenden Gorilla aus Affenleichen und versah ihn zudem mit einem Horn auf der Stirn. Besagtes Ungeheur macht auch die nächtlichen Gassen des Städtchens unsicher und tötet wahllos und stilvoll grunzend.
Der Roman endet schließlich in klassischer B-Western Manier in einem Standoff mit Gluts üblichen Zutaten:
Alles fliegt in die Luft, die Monster sind vermeintlich tot (niemand sieht hier auch mal nach, ob dies denn wirklich so ist), die Schönen sind gerettet, und Winslow kann endlich nach Hause zu seiner blonden Braut zum vögeln. Ist genauso originell, wie es klingt.
Glut schrieb diesen Roman lt. seinen eigenen Worten ganz in der Manier eines typischen B-Cowboyfilms. Beim Lesen hat man dann allerdings den Eindruck, dem Autor gingen die Monster, bzw. langsam auch die Ideen aus. Haarsträubend waren seine Romane ja eigentlich schon immer, aber dieses Mal wird es so richtig albern und lächerlich.
Der Autor verlegte den Plot eines miesen Westerns einfach nach Deutschland in ein Örtchen namens „Krausburg“ und besetzte die Hauptrollen mit seinem Frankenstein-Geschöpf und dem obligaten Widersacher Burt Winslow. In dieser Erzählung gibt es klischeehafte Verfolgunsgsjaden zu Pferde, sowie die für einen Western üblichen Barschlägereien und nicht zuletzt auch den bereits erwähnten maskierten Rächer, der ganz in der Tradition eines Lone Riders oder Zorro steht. Lediglich ein chinesischer Koch fehlt noch.
Ach ja: auch die Szene mit der Befreiung aus dem Gefängnis mittels ein an ein Pferd gebundenes Lasso an das Kerkerfenster lässt der Autor nicht vermissen. Glut lässt kein Klischee aus – leider fehlen die Indianer - , allerdings stellt sich die Frage: was zur Hölle hat das alles in Europa zu suchen? Unklar bleibt auch bis zuletzt die eigentliche Motivation des Dr. Frankenstein: warum eigentlich terrorisiert er die Stadtbevölkerung und möchte sie auslöschen? Weil er es kann?
Der Figur der Daphne Frankenstein wird man im Verlauf der Serie übrigens noch mehrmals begegnen. Verführerisch und schön wie in diesem Roman, und meist mit einem hauchdünnen Neglige bekleidet in dem sie jedem (aber auch wirklich jedem) Unbekannten die Türe öffnet. Winslow hat in diesem Roman übrigens seinen vorletzten letzten Auftritt, was sehr schade ist. Die nächsten Romane spielen ohne ihn, was der Serie schadet. Immerhin war er ja schließlich der Initiator des Ganzen, hat das Geschöpf ja aus dem ewigen Eis befreit und aufgetaut! Wenigstens gestattet ihm Glutenstein einen finalen Auftritt in seinem 2017 erscheienen 12. Abschlußband. Dort erfährt man übrigens auch, dass sich Krausburg in enienm sehr abgelegenen Winkel Bayerns befinfdet, in dem die Zeit stehen geblieben scheint.
Dieser grenzwertige Roman erschien 1976 als Vampir Horror Roman Nr. 177 auf Deutsch, 2002 dann erst in den USA. Der Übersetzter des Romans blieb ungenannt (auf eigenen Wunsch?). Der Übersetzter könnte aber mutmaßlich ein Schimpanse aus dem Münchner Tiergarten sein, wie böse Zungen behaupten.
Das Titelbild der deutschen Ausgabe ist wiederum von Karel Thole, das der US-Ausgabe von Rick Mountfort. Über Mountfort braucht man kein Wort verlieren, aber Meister Thole enttäuscht diesmal gewaltig! Einige Wochen später wird er dann auch von Nikolai Lutohin als Titelbildmaler abgelöstwerden. Ein Bild pro Woche (alleine für den Pabel-Verlag) abzuliefern war dann irgendwann dann doch zuviel, so daß die Qualität mehr und mehr litt.
Fazit:
Nach diesem eher enttäuschenden 8. Teil war dann auch erstmal Schluß mit der Serie, bis 1980 (endlich?) der nächste und vorletzte Band erscheinen sollte. Trash war schon mal unterhaltsamer
Ich vergebe nur 2 von 5 Affenschaukeln.
Unten:
Die anspruchsvolle Umschlagrückseite: Ich bin nicht dick, ich bin flauschig!
The Masked Demon, wie ihn Mountfort sieht: Krausburg ain´t big enough for the both of us
Kommentare
In der Hinsicht ist das Teil wirklich zum Fremdschämen. Ich würde wirklich gern mal sehen, wie ein Haufen Reiter im 21. Jahrhundert - wie es in der 2002-Ausgabe heißt - einen ICE aufhält. Was hat sich Glut nur dabei gedacht?
Aber der Frankenrilla (Einhornstein?) und der Monsterreigen ist schon irgendwie unterhaltsam. ehrlich gesagt wäre dieser Monsteraffe ein schönes Filmmonster. Ein aus Affenleichen zusammengebastelter Killergorilla mit einem Horn auf der Stirn?
Soo schlecht finde ich das Cover nicht. Der Monsteraffe ist doch ganz gut getroffen.
P.S.: Der Frankenrilla auf dem Cover, nun ja, sieht für mich wie ein abgestreifter Lederhandschuh aus. Thole war wohl einfach nicht mehr mit seinem Herzblut bei dieser Serie.