Eine große Sandkiste - Die Raumflotte von Axarabor #58: Krieg um die Kristalle
Aus der Werkstatt: Eine große Sandkiste
Die Raumflotte von Axarabor #58: Krieg um die Kristalle
Fakt ist aber, dass die Science Fiction mittlerweile deutlich weniger Strahlkraft als in der Vergangenheit hat. Wer nicht mehr ganz so jung ist, kann sich noch an den oftmals glorifizierten Zeitraum namens „früher“ erinnern. Da war die Science Fiction ein richtiger Big Player und einer ihrer Verdienste war es, dass sie die Fantasy in Deutschland hoffähig gemacht hat. Nun ist das schon etwas länger her und wir wollen uns auf das Heute konzentrieren.
Science Fiction war für mich immer aktuell und ist es auch heute noch. Als Jugendlicher bin ich mit Perry Rhodan, Star Trek und auch Star Wars aufgewachsen. Dann kam Jar Jar Binks und zumindest Letzteres hatte sich für mich erledigt… Dazwischen gab es aber auch noch eine Menge an kleineren Produkten, die sicherlich ebenso reizvoll waren.
Als ich das Angebot bekam, Co-Autor bei der Raumflotte von Axarabor zu werden, habe ich dennoch etwas nachdenken müssen. Als Autor habe ich mir die Phantastik ausgesucht, mittlerweile hatte es mich da aber auf die eher dunkleren Pfade geführt. Science Fiction ist und bleibt aber eine Spielart der Phantastik. Deshalb habe ich mich dann auch für die Raumflotte entschieden und habe es bis heute nicht bereut, denn für die Science Fiction gilt, was natürlich auch für die Phantastik gilt: sie ist mitunter auch eine gigantische „Sandbox“ in der genüsslich der Frage „Was wäre wenn?“ nachgegangen werden kann. Das ist dann auch die Hauptmotivation für meine Kurzromane im Kosmos der Raumflotte von Axarabor. Mein Anspruch an meine Texte ist deshalb recht klar zu formulieren: Ich will nachdenklich machen und unterhalten. Künstlerische Ambitionen verfolge ich jedoch absolut nicht, ich bin Geschichtenerzähler und kein Wortakrobat.
Im neuesten Band 58: „Krieg um die Kristalle“ habe ich mich gefragt, ob der Mensch eigentlich wirklich ein solidarisches Wesen ist. Teilen Menschen freiwillig ihren rechtmäßigen Besitz, oder geschieht dies nur durch äußeren Druck? Sind wir alle Egoisten? Wenn ja, wo führt das hin? Wieso eigentlich?
Im „Krieg um die Kristalle“ sind folgerichtig dann auch Kristalle die Objekte der Begierde. Diese Kristalle ermöglichen dem Besitzer eine enorme Machtfülle, jedoch verbrauchen sie sich recht schnell und außerdem gibt es nur ein begrenztes Vorkommen davon. Der Planet auf dem die Kristalle gefunden werden, ist zudem auch noch verdammt weit weg von den Zentralwelten des Sternenreichs und damit auch sehr weit weg von der Obrigkeit und den Exekutivorganen – wenn das mal keine Begehrlichkeiten weckt!
Wer jedoch noch etwas weiter denken möchte, dem liefere ich noch einen anderen Ansatz: Wem genau gehören eigentlich die Rohstoffe eines Planeten? Dem Eigentümer des Fundorts? Dem betreffenden Staat, auf dem sich der Fundort befindet? Dem ganzen Planeten? Dem zugehörigen System? Dem jeweiligen Sternenreich? Aber wer will das überhaupt entscheiden und wer darf das entscheiden?
Ja, ich stelle viele Frage. In Summe sogar wesentlich mehr, als ich Antworten gebe. Wer bin ich denn auch schon? Ich bin jedenfalls kein Demagoge, der für jedes komplexe Problem eine einfache Lösung im Gepäck hat. Anstelle dessen stoße ich lieber zum Nachdenken an und freue mich über Reaktionen, die ich beim Leser heraus kitzeln kann. Wenn mir dann jemand sagt: Hey, das hat auch noch Spaß gemacht – dann ist das wohl das Nonplusultra und Weihnachten/Ostern auf einen Tag!