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Abraham Viktor Rydberg - Der Vater des »Weihnachtstomte«

Abraham Viktor RydbergAbraham Viktor Rydberg
Der Vater des »Weihnachtstomte«

Abraham Viktor Rydberg, ein in Schweden sehr bekannten Schriftsteller, ist entscheidend verantwortlich für das, was wir heute als schwedische Weihnachtskultur kennen, mit Glögg, Tomte, St. Lucia, dem Dala Pferd  und vielem aneren mehr. Neben dem Gedicht "Tomten" (mehr darüber am 24.12.) waren es das Weihnachtslied „Gläns över sjö och strand („Glanz über See und Strand“) und die Erzählung "Lille Viggs äventyr på julafton" („Klein-Viggs Abenteuer am Heiligabend“), die bis heute Weihnachten in Schweden prägen.

Rydbergs Tomte inspirierte Astrid Lindgren zu ihrem Kinderbuch Tomte Tummetott, das heute (fast?) bekannter ist als das Original.

Abraham Viktor RydbergViktor Rydberg wurde als Sohn einer Hebamme und eines ehemaligen Soldaten, der seinen Unterhalt als Gefängnidbeamter verdiente, im Dezember 1828 in Jönköping im Süden Schwedens geboren, ca 150 km von Göteborg entfernt.


Seine Kindheit war nicht einfach, er und seine vier Geschwister wurden Halbwaise, als die Mutter während eines Choleraausbruchs und die jüngste Schwester starben und den Vater mit den Kindern allein zurückblidb, Rydberg war damals gerade sechs Jahre alt.

Viktor Rydbergs Vater brach durch den Tod seiner Frau völlig zusammen, versank im Alkohol und verlor nicht nur seine Arbeit, sondern in Folge sogar die Wohnung der Familie. Die schwedische Armenfürsorge entzog dem obdachlosen Mann die Kinder. Viktor Rydberg  lebte im Laufe der Zeit bei verschiedenen Pflegeeltern. Diese Erfahrungen prägten den Jungen sehr und waren sicherlich der Grund dafür, dass er sich als Erwachsener sehr für den Aufbau sozialer Fördermöglichkeiten für Kinder in Schwerden einsetzte.

Obwohl Viktor intelligent und wissensdurstig war, verließ er zunächst die Schule ohne Abschluss, holte diesen jedoch später nach und begann ein Jurastudium, das er 1852 nach nur einem Jahr aus Mangel an Finanzen nicht zu Ende führen konnte. Für drei Jahre verdiente er seinen Lebensunterhalt vor allem als Privatlehrer, bis er 1855 eine Anstellung als Journalist bei einer Göteborger Zeitung bekam, wo er zwanzig Jahre blieb und einen Teil seiner Gedichte und Geschichte veröffentlichte, so auch "seinen" Tomte.

Viktor Rydberg gilt als großer Vertreter der schwedischen Romantik, es gibt von ihm sogar eine schwedischen Vampirgeschichte „Vampyren“, erschienen 1848, die erste Veröffentlichung Rydbergs. Dort heißt der Vampir tatsächlich Lord Ruthven und ähnelt dem adeligen Ruthven aus der Kurzgeschichte von Polidori von 1816, die seit 1824 in Schwedisch verfügbar war.

Mit seinem ersten veröffentlichten Roman „Singoalla“ 1857 (mit Überarbeitung 1865) erregte Rydberg Aufmerksamkeit, sein Roman „der letzte Athener“ machte ihn berühmt.

Der Roman Sinogalla war ganz im Stil der schwedischen Romantik, erschien mit dem Untertitel „Romantisk sagodikt“ („romantisches Märchengedicht“) und erzählt eine schwedische Legende aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.

Der junge Ritter Erland Månesköld verliebt sich in Singoalla, ein Zigeunermädchen. Für die beiden sind gesellschaftlichen Probleme, die ihre Liebe mit sich bringt, zunächst unerheblich. Sie lassen sich in einer Zigeunerzeremonie trauen und verbringen Zeit bei der Gruppe, bis Erland durch die Machenschaften eines eifersüchtigen Gegners und seines Vaters Singoalla und den Zigeunern den Rücken kehrt und auf das Schloss zurückkehrt. Erland kommt folgsam seinen Pflichten als Erbe des Namens nach, heiratet Helena und übernimmt das Schloss der Familie.

Die Beziehung von Singoalla und Erland ist nicht ohne Folgen geblieben, denn ohne Erlands Wissen hat Singoalla einen Sohn bekommen, Sorgbarn.

Zehn Jahre später will Sorgbarn Erland (wieder) mit Singoalla zusammenbringen, was ihm mit Hilfe von „Zigeunerzauber“ sogar gelingt, wenn auch nur für kurze Zeit. Dies löst die nun folgenden Schicksalsschläge aus. Nachdem Sorgbarn bei einem Unfall verletzt wird und stirbt, findet auch Singoalla durch Mörderhand den Tod. Erland verliert durch den Tod der geliebten Frau den Verstand und stirbt auf seinem Schloss als einsamer Einsiedler.

Sowohl in seinem Ende wie der ganzen Geschichte entsprach dies der Vorstellung eines Romans der romantischen Ära. Viktor Rydberg überarbeitete den Roman mehrmals, vor allem das Ende, dessen „Ergebnis“ zwar nicht verändert, jedoch deutlich versöhnlicher wird, indem Erland seine Liebe zu Singoalla aufgibt und - im Vertrauen auf Gott und dessen Wege - das Einsiedlerdasein bereitwillig auf sich nimmt. Zweifelsohne kommt Rydberg dem Bedürfnis einer christlichen Umwelt nach Rydberg gilt als unermüdlicher Forscher und Autor, der nicht nur zur schwedischen Mythologie und Geschichte forschte, sondern auch vom Deutschen ins Schwedische übersetzte, zum Beispiel Goethes Faust. Rydberg war ein unglaublich vielfältiger Autor, der neben seinen Romanen (z.B. „Der Büchsenmacher“) Erzählungen und Gedichte veröffentlichte, sich politisch engagierte und - sicher auch aufgrund seines eigenen Hintergrunds - für die Verbesserung der Situation der armen Bevölkerung in Schweden einsetzte. Er war verheiratet, jedoch blieb die Ehe ohne Kinder.

Rydbergs Geschichten, Romane waren nie reine Unterhaltungswerke, bis zu einem gewissen Grad boten sie immer einen Anreiz zur Reflektion der aktuellen Situation der schwedischen Gesellschaft, in sozialer, christlicher, nationaler Hinsicht, auch wenn er nie direkt zu (Re)Aktionen aufforderte.

Dies ist auch bei dem Gedicht über den Tomten der Fall, das an mehr als nur einer Stelle tiefgründige Ansätze bietet, mit denen man bei einem Weihnachtsgedicht über einen kleinen Wichtel mit einer roten Mütze nicht rechnet.

Rydberg war fast 60 Jahre alt, als er eine erste Gedichtesammlung veröffentlichte, darunter auch Tomten. Wie bereits erwähnt trug neben dem Gedicht noch das Weihnachtslied und die Weihnachtserzählung über den kleinen Vigg und dessen Abenteuer zur Entwicklung der skandinavischen Weihnachten bei. Rydbergs Tomte inspirierte Astrid Lindgren zu ihrem Kinderbuch Tomte Tummetott, das heute (fast?) bekannter ist als das Original. https://www.youtube.com/watch?v=ANgulkJBJVM

Ich habe eine deutsche Version des Originals von Rydberg gesucht, aber keine gefunden, die mich wirklich überzeugte, habe verschiedene Varianten in Englisch und Deutsch gelesen, mit dem Original verglichen und versucht eine „eigene“ Übersetzung zu erhalten.

Der Wichtel, der Tomte hat keinen Namen, sondern der Begriff Tomte bezeichnet den Wichtel als solchen und stammt aus dem Schwedischen und Finnischen. Gerade in dieser Vorweihnachtszeit begegnen einem die Tomte(s) fast überall, sie sind offenbar im Moment "hipp".
Ein Zeitgenosse beschreibt Viktor Rydberg so:

„Eine Figur von etwas über mittlerer Länge, gut gebaut mit gewölbter Brust, einem großen Kopf mit starker, leicht schwerer Gesichtsformation, unter den stahlgrauen Augen mit ihrer braunen Schicht ein paar Taschen, die auf seltsame Weise zeugte von Nachtwache und Denkarbeit. Haltung würdevoll und ruhig, die Kleidung gepflegt, fast elegant. Er empfängt uns zufällig mit einem Blick der dunklen Unterwerfung - wir haben ihn bei jeder Arbeit gestört. Aber wenn der Besucher etwas Interessantes mitbringt oder wirklich Rat oder Hilfe benötigt, leuchten die Augen ...“

Viktor Rydberg starb am 21. September 1895 in Djursholm als hoch geachteter, nicht unumstrittener Autor, der mit seinem Werk die schwedische Kultur erheblich prägte

"Lille Viggs äventyr på julafton" ("Little Vigg's Adventures on Christmas Eve", 1871) is a short Christmas tale for all ages, originally written for a newspaper, but later widely printed. It has since become a Christmas

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